Hallo zusammen, hallo Peter,
schönen Dank für das Heraussuchen der Paten aus Soest.
Die Namen der Paten aus Soest sind mir völlig unbekannt. Es dürfte sich um Eisenbahner oder Nachbarn aus Soest handeln.
Interessant ist die Berufsangabe Zugführer. Also konnte damals ein einfacher Eisenbahnarbeiter zum Bremser und danach zum Zugführer aufsteigen.
Danke auch für den Hinweis auf Zeit.punkt.NRW. Da warst Du jetzt etwas schneller als ich; auch weil ich den OCR-Text übertragen und verbessert habe. Denn Abschreiben würde ich den langen Text nicht.
Rhein- und Ruhrzeitung vom 23.01.1882:
Krönungs- und Ordensfest. Berlin, 22. Januar
(…)
Es haben erhalten u.A.
(…)
Das Allgemeine Ehrenzeichen:
(…)
Elberfeld Schröder, Zugführer im Bezirk der Eisenbahn=Direction Elberfeld zu Steele, Kreis Essen.
vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/5116319?query=%22Schroeder%20Zugf%C3%BChrer%22
Iserlohner Kreisblatt vom 28.12.1882:
„K— 27. Dez. [Ueber ein Eisenbahnunglück], das leicht hätte weit verhängnißvollere Dimensionen annehmen können und sich gestern Abend um 9 Uhr auf der Berg.=Märk. Eisenbahn in der Nähe von Elberfeld zutrug, wird uns von einem Augenzeugen Folgendes berichtet: Dem Courierzuge AachenBerlin wurde gestern Abend etwa 800 Meter vor der Station Steinbeck Haltesignal gegeben, weil das Geleise zum Einfahren nicht frei war. Kaum hatte er eine kurze Zeit gestanden und sich eben wieder in Bewegung gesetzt, als der in demselben Geleise von Deutz kommende Personenzug ihm in den Rücken fuhr. Die Locomotive des ersteren bohrte sich in den letzten Wagen des Personenzuges hinein, viele Wagen wurden zertrümmert oder von den Schienen geworfen und ist es noch ein Glück zu nennen, daß kein Menschenleben dabei zu Grunde gegangen ist. Verwundet wurden der Zugführer Schröder des Berliner Zuges (Beinbruch) und ein Wagenwärter desselben (beide Beise gebrochen) sowie 7 Passagiere, die auch sämtlich Beinbrüche davon trugen. Die Locomotive des verunglückten Zuges, welche allein, jedenfalls in Folge ihrer Schwere, auf dem Geleise geblieben, holte Hülfe aus Steindeck und Elberfeld herbei und fanden sich alsbald auch 5 Aerzte und einige Damen ein, welche die gebrochenen Glieder in Schienen legten. Die freiwillige Feuerwehr war erschienen und wetteiferte mit den unversehrt gebliebenen Passagieren der beiden Züge, den unter den Wagentrümmern Begrabenen Hülfe zu bringen und haben sich hierbei auch einige Iserlohrer Herren besonders hervorgethan.— Infolge dieses Unglücks hatten die Züge von Hagen eine nicht geringe Verspätung; der letzte Zug von Letmathe lief erst gegen 1 Uhr diese Nacht in den hiesigen Bahnhof ein. (Unter den Verletzten befindet sich u. A. auch Herr A. Feidelberg=Alteng.)“
vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/5994064?query=%22Zugf%C3%BChrer%20Schroeder%22
Kölner Zeitung vom 3.1.1883:
„Elberfeld, 29. Dec. Beim Eisenbahnunfall in der Steinbeck sind folgende Verletzungen vorgekommen: a) im Bürgerhospital: Davids, Kaufmann, Aachen, sehr leichte Contusion(entlassen), Herz, Kaufmann, Witten, Unterschenkel Fractur, Feidelberg, Kaufmann, Altena, linker Unterschenkel Fractur und leichte Quetschung, rechter Unterschenkel leichte Quetschung; b) städtisches Krankenhaus: Wartmann, Wagenwärter, Berlin, beide Unterschenkel gebrochen und leichte Contusion am Kopf, Jäger, Reg.=Masch.= Bauführer, beide Unterschenkel gebrochen, Rubino, Kaufmann,.=Gladbach, rechtes Bein amputirt, Lotz, Kaufmann, Barmen, complicirten Bruch des linken Unterschenkels, Schröder, Zugführer, Quetschung beider Kniee, Levi, Kaufmann, Eschwege, leichte Contusion an den Unterschenkeln und Schnittwunden an zwei Fingern. Sämtliche Patienten befinden sich den Umständen nach wohl. (Wupp. Bl.)“
vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/10987468?query=%22Schroeder%20Zugf%C3%BChrer%22
Dieser Zugführer Schroeder jedenfalls hat wohl 1882 in Steele gewohnt. Angesichts der Häufigkeit des namens SCHROEDER bleibt unklar, ob es sich um den hier thematisierten Johann Caspar Schroeder handelt.
Die Essener Zeitungen sind aber leider noch nicht im Volltext durchsuchbar; die Wuppertaler Zeitungen fehlen weitestgehend noch völlig.
Da fragt sich nun, was schneller online gestellt werden wird, die Indexierung der Sterbeurkunden aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf oder die Volltextsuche für die Essener Zeitungen. Beides würde ich im Jahr 2023 erwarten.
Viele Grüße
Ralf
schönen Dank für das Heraussuchen der Paten aus Soest.
Die Namen der Paten aus Soest sind mir völlig unbekannt. Es dürfte sich um Eisenbahner oder Nachbarn aus Soest handeln.
Interessant ist die Berufsangabe Zugführer. Also konnte damals ein einfacher Eisenbahnarbeiter zum Bremser und danach zum Zugführer aufsteigen.
Danke auch für den Hinweis auf Zeit.punkt.NRW. Da warst Du jetzt etwas schneller als ich; auch weil ich den OCR-Text übertragen und verbessert habe. Denn Abschreiben würde ich den langen Text nicht.
Rhein- und Ruhrzeitung vom 23.01.1882:
Krönungs- und Ordensfest. Berlin, 22. Januar
(…)
Es haben erhalten u.A.
(…)
Das Allgemeine Ehrenzeichen:
(…)
Elberfeld Schröder, Zugführer im Bezirk der Eisenbahn=Direction Elberfeld zu Steele, Kreis Essen.
vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/5116319?query=%22Schroeder%20Zugf%C3%BChrer%22
Iserlohner Kreisblatt vom 28.12.1882:
„K— 27. Dez. [Ueber ein Eisenbahnunglück], das leicht hätte weit verhängnißvollere Dimensionen annehmen können und sich gestern Abend um 9 Uhr auf der Berg.=Märk. Eisenbahn in der Nähe von Elberfeld zutrug, wird uns von einem Augenzeugen Folgendes berichtet: Dem Courierzuge AachenBerlin wurde gestern Abend etwa 800 Meter vor der Station Steinbeck Haltesignal gegeben, weil das Geleise zum Einfahren nicht frei war. Kaum hatte er eine kurze Zeit gestanden und sich eben wieder in Bewegung gesetzt, als der in demselben Geleise von Deutz kommende Personenzug ihm in den Rücken fuhr. Die Locomotive des ersteren bohrte sich in den letzten Wagen des Personenzuges hinein, viele Wagen wurden zertrümmert oder von den Schienen geworfen und ist es noch ein Glück zu nennen, daß kein Menschenleben dabei zu Grunde gegangen ist. Verwundet wurden der Zugführer Schröder des Berliner Zuges (Beinbruch) und ein Wagenwärter desselben (beide Beise gebrochen) sowie 7 Passagiere, die auch sämtlich Beinbrüche davon trugen. Die Locomotive des verunglückten Zuges, welche allein, jedenfalls in Folge ihrer Schwere, auf dem Geleise geblieben, holte Hülfe aus Steindeck und Elberfeld herbei und fanden sich alsbald auch 5 Aerzte und einige Damen ein, welche die gebrochenen Glieder in Schienen legten. Die freiwillige Feuerwehr war erschienen und wetteiferte mit den unversehrt gebliebenen Passagieren der beiden Züge, den unter den Wagentrümmern Begrabenen Hülfe zu bringen und haben sich hierbei auch einige Iserlohrer Herren besonders hervorgethan.— Infolge dieses Unglücks hatten die Züge von Hagen eine nicht geringe Verspätung; der letzte Zug von Letmathe lief erst gegen 1 Uhr diese Nacht in den hiesigen Bahnhof ein. (Unter den Verletzten befindet sich u. A. auch Herr A. Feidelberg=Alteng.)“
vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/5994064?query=%22Zugf%C3%BChrer%20Schroeder%22
Kölner Zeitung vom 3.1.1883:
„Elberfeld, 29. Dec. Beim Eisenbahnunfall in der Steinbeck sind folgende Verletzungen vorgekommen: a) im Bürgerhospital: Davids, Kaufmann, Aachen, sehr leichte Contusion(entlassen), Herz, Kaufmann, Witten, Unterschenkel Fractur, Feidelberg, Kaufmann, Altena, linker Unterschenkel Fractur und leichte Quetschung, rechter Unterschenkel leichte Quetschung; b) städtisches Krankenhaus: Wartmann, Wagenwärter, Berlin, beide Unterschenkel gebrochen und leichte Contusion am Kopf, Jäger, Reg.=Masch.= Bauführer, beide Unterschenkel gebrochen, Rubino, Kaufmann,.=Gladbach, rechtes Bein amputirt, Lotz, Kaufmann, Barmen, complicirten Bruch des linken Unterschenkels, Schröder, Zugführer, Quetschung beider Kniee, Levi, Kaufmann, Eschwege, leichte Contusion an den Unterschenkeln und Schnittwunden an zwei Fingern. Sämtliche Patienten befinden sich den Umständen nach wohl. (Wupp. Bl.)“
vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/10987468?query=%22Schroeder%20Zugf%C3%BChrer%22
Dieser Zugführer Schroeder jedenfalls hat wohl 1882 in Steele gewohnt. Angesichts der Häufigkeit des namens SCHROEDER bleibt unklar, ob es sich um den hier thematisierten Johann Caspar Schroeder handelt.
Die Essener Zeitungen sind aber leider noch nicht im Volltext durchsuchbar; die Wuppertaler Zeitungen fehlen weitestgehend noch völlig.
Da fragt sich nun, was schneller online gestellt werden wird, die Indexierung der Sterbeurkunden aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf oder die Volltextsuche für die Essener Zeitungen. Beides würde ich im Jahr 2023 erwarten.
Viele Grüße
Ralf
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