Quelle bzw. Art des Textes: Landesarchiv Saarbrücken Jahr, aus dem der Text stammt:1729 Ort/Gegend der Text-Herkunft: Hirschland, Elsaß
Diese Dokument stammt aus einem Schriftwechsel eines Vorfahren von mir mit den lokalen Behörden im Jahr 1729. Leider ist die Handschrift für mich sehr schwer lesbar.
Hintergrund: mein 7-facher Ugroßvater war der Pfarrer Johann Jacob Lucius (1669-1754). In der Wetterau in Hessen geboren, kam er als erster Lucius in die Nassau-Saarbrücker Lande. Er wurde im April 1698 als Pfarrer im Dienste des Grafen von Nassau-Ottweiler nach Hirschland bestellt. In dieser Exklave der Grafschaft Saarwerden im „krummen Elsaß“ war er mehr als 50 Jahre als Pfarrer in nassauischen Diensten.
Dort hatte er mit allerlei politischen und religiösen Widrigkeiten zu kämpfen.
Die mir vorliegenden Dokumente aus den Jahren 1726 bis 1729 beziehen sich wohl auf einen Disput mit dem örtlichen Schulmeister, der zu einer zeitweisen Suspendierung der beiden führte und durch den Besuch und Richtspruch des General-Superintendenten beigelegt wurde.
Neben viel langatmigem Juristendeutsch enthält die Akte auch die handschriftliche Darstellung des Pfarrers Lucius über die Zustände und Vorgänge in seiner Pfarrei.
Wenn ich die Bruchstücke richtig gedeutet habe, beschreibt er darin z.B. das Leiden einer Mutter im Kindbett, die verzaubert worden sein soll, indem sie von einer Nachbarin eine böse Suppe erhalten habe.
Er beschreibt wohl "finstere Mächte", Hexenbeschwörungen und ähnliches, wogegen er zu kämpfen hatte.
Da ich gerne die Umstände verstehen möchte, in denen er lebte und wirkte, wären gerade diese persönlichen Schilderungen sehr interessant für mich. Nur leider ist seine Handschrift (wie übrigens auch in den von ihm geführten Kirchenbüchern) nur sehr schwer zu entziffern.
Bilateral kann ich auch besser aufgelöste Kopien zusenden.
Vielen Dank für Eure Hilfe!
Hier einmal meine bisherigen Erkenntnisse der ersten beiden Seiten:
Von Hn, Pfarrer M. Lucio zu Hirschland den 21 Augusti 1729
Hochwürdiger und hochgelahrter hochverordneter
und hochgelehrter ____ [?] Superintendens Gene-
ralis verehrter [?] Patron und Gönner,
Wie mich ______ __________ ___________, geg [en] Gott und hohe
Landes-Obrigkeit, von ____________ ____ prosperi-
tät zu Seel und Leib _____ beständig und
langwährig Gesundheit, zu wünschen, so ich und sch__rb disser
Herr nachw.: ex intimis pectori_ mei penetrabily,
Und gartuliere so wohl Herr selbsten, als mir
und sämbtl. unseren Ministern, laß Ihro hoch__
de nous in Ihrer hohen Station , ____ Ihro
hochfürstl. Durchl. unsrer gnädisgsten Fürstin
und ______ sind __bh___t worden, und sich
_______ hochge____rirend HL. [?] Gen: Superintendens
der _____ Auffüstung [?] unsrer sehr rainohe [?] auf- [?]
sehenden Kirchen ex _____ so ingrimio [?] wohl: laßen
angelegen seyn. ____ Welche Sache _______ ______ ______
S_____ zu Gott dem allmächtigen abgeschickt werden,
zu dem das Epicurische ____, welche ___ Alhei____
subtilen zu ________, ___ bed____ ______
Bey dieser Occasion hab mich nicht enthalten können
zw. Kochwäsch ______ und andrey Cohibg [?] gehorsam
zu consuliren: Es gibt [?] in meiner Pfarrey zu _____
___ gewisse Fraw, welche von ihrem Kindbett an,
__ deliriu _____ und als sie ____ gewissen ____
__ d Nachbarschaft ______ mit Respect zu melden
__ Nachtwächter [?] ist, und ___ ____ da__ aber-
gläubische Mittel und böse Künste führt,
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