Trauung bei unterschiedlicher Konfession

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  • GandalfDerGraue
    Benutzer
    • 31.07.2009
    • 36

    Trauung bei unterschiedlicher Konfession

    Hallo,

    war in der Zeit um 1875 eine kirchliche Trauung von Personen unterschiedlicher Konfession (katholisch/evangelisch) möglich/üblich?
    Hat speziell die katholische Kirche so etwas "durchgehen" lassen?
    Konnte man überhaupt "nicht kirchlich" heiraten?
    Wo, wenn nicht in den KB, könnte man sonst noch suchen?

    Konkret:
    Er katholisch, sie evangelisch, Region Braunschweig, die Kinder sind alle katholisch getauft, Zeitraum 1875-1890.

    Kann mir jemand helfen?

    Viele Grüße aus BS
    Gandalf
  • Joanna

    #2
    Hallo Gandalf,

    ab 1874 kann eine Kopie des Heiratsregisters beim zuständigen Standesamt angefordert werden.

    Und die Trauung war bestimmt auch kirchlich kein Problem. Die katholische Kirche verlangte nur, dass die Kinder katholisch getauft werden mussten. Und so ist es in dem vorliegenden Fall ja auch geschehen.

    Gruß Joanna

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    • Kleeschen
      Erfahrener Benutzer
      • 01.03.2014
      • 1708

      #3
      Hallo Gandalf,

      da stimme ich Joanna zu. Katholiken konnten evangelische Leute heiraten. Bedingung war, dass die Kinder katholisch werden. Sonst gab's da nichts einzuwenden.
      Ich erstelle gerade OFBs von Dörfern im Elsaß und da kommen evangelisch-katholische Heiraten ganz oft vor!

      Und bei den KBs musst Du einfach in beide gucken, in einem wird da schon was stehen - die können ja nicht in zwei Kirchen heiraten, oder? Sonst guck beim Standesamt, man musste ab 1874 standesamtlich heiraten, wenn man eine gesetzlich anerkannte Ehe haben wollte.

      Lieber Gruß,
      Kleeschen
      Gouv. Cherson (Ukraine): Wahler, Oberländer, Schauer, Gutmüller, Schock, Freuer, Her(r)mann, Deschler & Simon
      Batschka (Ungarn/Serbien): Freier, Schock, Fuchs, Nessel, Weingärtner & Simon
      Rems-Murr-Kreis & Krs. Esslingen (Württemberg): Wahler, Bischoff, Stark, Schmid, Eiber & Magnus (Mang)
      Donnersbergkreis (Pfalz): Weingärtner, Gäres (Göres) & Opp
      Krs. Südwestpfalz (Pfalz): Freyer, Stecke, Neuhart & Kindelberger
      Krs. Germersheim (Pfalz): Deschler, Bär, Humbert, Dörrzapf & Stauch

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      • Dorothea
        Erfahrener Benutzer
        • 01.03.2008
        • 1415

        #4
        Hallo zusammen,

        ich habe jedoch verschiedene Fälle: Er war katholisch getauft in Schlesien, heiratete standesamtlich 1875 in Berlin eine Evangelische, die Kinder wurden evangelisch getauft. Ob es zu dieser Trauung auch eine kirchliche Zeremonie gab, konnte ich nicht ermitteln.
        Habe auch andere Fälle: Er war evangelisch, sie katholisch, die Kinder wurden katholisch getauft.
        Ich dachte, es ging danach, wer mehr Wert auf seine religiöse Erziehung legte und sich somit durchsetzte. In manchen Kirchenbüchern gibt es solche Vereinbarungen, die im Zusammenhang mit der Trauung festgehalten wurden, wie die Kinder zukünftig zu taufen und zu erziehen seien.

        Grüsse Dorothea

        Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
        --------------------------------------------------------



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        • Geufke
          Erfahrener Benutzer
          • 20.01.2014
          • 1127

          #5
          Hallo Gandalf,

          ich hatte in diesem Zeitraum den Fall, dass er katholisch war, sie evangelisch, die Kinder wurden katholisch getauft, sie blieb aber evangelisch und auch ihre Beerdigung war im ev. KB eingetragen.
          Viele Grüße, Anja

          Noch immer verzweifelt gesucht: Hans (evtl. Johannes) Georg Timm, um 1930 in und um Parchim

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          • Mats
            Erfahrener Benutzer
            • 03.01.2009
            • 3419

            #6
            Zitat von Dorothea Beitrag anzeigen
            Ich dachte, es ging danach, wer mehr Wert auf seine religiöse Erziehung legte und sich somit durchsetzte.
            Hallo,

            ich denke der jeweilige katholische Priester wird darauf auch großen Einfluß gehabt haben. Selbst einige Jahrzehnte später noch.
            Meine Tante hat auch einen katholischen Mann geheiratet. Er hat mal erzählt, daß er exkommuniziert wurde, weil er beim Vorgespräch zur kirchlichen Trauung abgelehnt hat, die Kinder katholisch zu taufen. Daraufhin hat der Priester die Trauung abgesagt und mein Onkel wurde exkommuniziert.

            Grüße aus OWL
            Anja
            Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
            der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
            also ist heute der richtige Tag
            um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
            Dalai Lama

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            • Friedrich
              Moderator
              • 02.12.2007
              • 11520

              #7
              Moin zusammen,

              ich habe einen Fall in meiner Verwandtschaft, wo er katholisch war, sie evangelisch. Die Heirat war 1842. Die zwischen 1843 - 1850 geborenen vier Kinder wurden zwar katholisch getauft, aber zumindest die zwei Töchter waren definitiv evangelisch (bei einer steht's im Sterbeeintrag, die andere heiratete einen evangelischen Pfarrer).

              Friedrich
              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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              • ralf65
                • 21.11.2007
                • 1321

                #8
                In welche Richtung das ging, hing vielleicht auch von der Region ab. Es kommt ja oft vor, das in einer Region nur evangelische oder nur katholische Kirchen gibt. Dann bekommen die Kinder halt die Konfession, die vor Ort gerade üblich ist.

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                • Asphaltblume
                  Erfahrener Benutzer
                  • 04.09.2012
                  • 1501

                  #9
                  In meiner Familie gab es 1930 in Berlin einen Fall, wo die evangelische Mutter der Braut ihrem katholischen Schwiegersohn in spe das Versprechen abnahm, dass die Kinder evangelisch getauft werden. Sonst hätte sie ihrer minderjährigen Tochter die Heirat nicht erlaubt (Tochter war nicht schwanger).
                  Der Schwiegersohn willigte zähneknirschend ein, verweigerte dann aber die Zeugung von Kindern. Die Ehe wurde denn auch nach wenigen Jahren wieder geschieden, kinderlos.
                  Gruß Asphaltblume

                  Kommentar

                  • mariekulm
                    Benutzer
                    • 13.03.2014
                    • 11

                    #10
                    Schönen guten Tag zusammen:-)

                    Meine Schwiegereltern hatten mir "empfohlen" meine Tochter evangelisch taufen zu lassen, da der Vater bzw. dessen ganze Familie evangelisch war. Ich (katholisch) mußte sogar evangelisch heiraten...und das im Jahre 1992!

                    Es war also nicht nur früher ein Thema, sondern auch heute noch. Für mich unverständlich. Es ist doch egal, wer welcher Religion angehört.

                    Aber ich hab sie mal machen lassen und mich gefügt...und ich hatte meine Ruhe:-)

                    Liebe Grüße, Marie

                    Kommentar

                    • Rheinländer
                      Erfahrener Benutzer
                      • 14.02.2012
                      • 1500

                      #11
                      Hallo zusammen,

                      ich habe auch eine dieser Mischehen in meiner Ahnenliste:

                      Er war katholisch, sie evangelisch. Die Kinder wurden meines Wissens alle katholisch getauft. In ihrer Sterbeurkunde wird ihre Konfession allerdings auch mit katholisch angegeben. Ob dies nur ein Fehler ist oder ob sie sich für den katholischen Glauben entschieden hat, kann ich leider nicht sagen

                      Viele Grüße!

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                      • Svenja
                        Erfahrener Benutzer
                        • 07.01.2007
                        • 4954

                        #12
                        Hallo

                        Zufällig bin ich gerade auf einen Zeitungsartikel zu diesem Thema gestossen.
                        (Betrifft allerdings die Schweiz und ich kenne die Gegend als sehr katholisch.)



                        Ihr findet den Artikel unter dem Untertitel Schweiz.

                        Gruss
                        Svenja
                        Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
                        https://iten-genealogie.jimdofree.com/

                        Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

                        Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

                        Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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