Die Pfarrer haben neben den Personen manchmal Bemerkungen zur Familie oder zu Ereignissen geschrieben. Z.B. neben einer Geburt: "31 W nach Hochzeit, Schande!" oder "faules Weib" oder sowas und natürlich Todesursachen.
Die Seiten vom Kirchenbuch wird so abgelichtet, wie sie sind, mit allen Kommentaren. Allerdings gab es Pfarrer, die ein separates Buch geführt haben. Das kann man im Archiv normalerweise nicht einsehen.
mit Willkür hat das nichts zu tun. Die Kirchenbücher sind Eigentum der Kirchen. Seit Einführung der Standesämter werden die Eintragungen nicht mehr für Beurkundung der Personenstandsfälle benötigt und bleiben somit Eigentum der Kirchen. Sie sind nicht verpflichtet, jemandem Auskunft daraus zu erteilen.
Wenn sich einige Pfarrämter und Kirchenkreise nicht an die Verordnung ihrer Vorgesetzten halten .... freut Euch.
Wenn andere es wiederum genau nehmen, schimpft nicht, nehmt es hin und sucht in anderen Quellen. Mit etwas Geduld ändert sich die Situation in ein paar Jahren, dann kann mans erneut versuchen, wenn man bis dahin nicht anderweitig fündig geworden ist.
Grüße aus Ostwestfalen
Anja
Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann: der eine heißt gestern, der andere heißt morgen, also ist heute der richtige Tag um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben. Dalai Lama
das kann zum Beispiel ein Randvermerk über den Kirchenaustritt sein.
Friedrich
ich hatte ja schon einmal vor mehr als einem Jahrzehnt angefangen mit "Ahnenforschung", damals hab ich auch schon mit dieser Pfarrei telefoniert, der Pfarrer war da auch sehr nett. Der hat sich das Kirchenbuch geholt und mir am Telefon den Namen und den Geburtsort meines Urgroßvaters genannt, und so ganz nebenbei mir auch gesagt das mein Opa aus der Kirche ausgetreten sei, bzw. zum ev. glauben übergetreten ist.
Ich selbst habe immer hilfsbereite Pastor(inn)en kennengelernt, z.T. sogar außerordentlich entgegenkommende. (Übrigens benutze ich nie das Wort "Ahnen-", sondern immer das Wort "Familien-Forschung", aber das steht auf einem anderen Blatt und wirkt vielleicht deplatziert in einem sich so nennenden Forum.)
Da habe ich offensichtlich Glück gehabt - und genau damit wird das Problem deutlich, dass die Themenstarterin aufwirft.
Aufgrund der historischen Entwicklung hatten die Kirchen (bis zu den Bismarckschen Reformen) die Alleinzuständigkeit für Tauf-, Heirats- und Sterbeformalitäten und waren daher auch im Besitz aller damit zusammenhängenden Dokumente bis dahin.
Das ist der status quo, den man allerdings aus gesellschaftlicher und rechtlicher Sicht für kritikwürdig halten kann.
Dieses Besitzverhältnis ist ja ein Relikt vordemokratischer Verhältnisse. Die Dokumente sind von öffentlichem Interesse und gehören in den Besitz des Staates, sprich in staatliche Archive. Warum gehören Informationen über meine Ur-x-Großmutter nicht mir, sondern einer Kirche? Wenn es richtig und notwendig ist, dass derartige Akten seit ca. 1873 vom Staat verwahrt werden, dann ist das auch für die Dokumente aus früherer Zeit richtig.
Um das zu verwirklichen, bedürfte es aber gesetzlicher Maßnahmen, für die es gegenwärtig keine Mehrheit gibt.
wenn du von Pastor(inn)en schreibst, ist damit sicherlich die ev. Kirche gemeint und hier denke ich ist auch der "Hund" begraben, bzw. der Unterschied der beiden Kirchen für mich zumindest ersichtlich.
Warum ist es das Wort "Familienforschung" besser ? Was macht das für einen Unterschied ob ich sage "Ahnenforschung" oder "Familienforschung" ?
Hallo Forenmitglieder
Mich würde interessieren wie eure Erfahrungen mit Pfarrämtern sind.
Ich habe bis jetzt nur negative gemacht. Unfreundlich bzw. sie reagieren auf E-Mails überhaupt nicht. Hauptsächlich sind es bei mir Pfarrämter in Thüringen. Lobend muss ich das Archiv in Nürnberg erwähnen.
Bin auf eure Erfahrungen
Warum ist es das Wort "Familienforschung" besser ? Was macht das für einen Unterschied ob ich sage "Ahnenforschung" oder "Familienforschung" ?
Diesen Punkt möchte ich nicht unbedingt überbewerten, aber die Frage beantworte ich natürlich.
Ich persönlich mag das Wort nicht, weil es an die diesbezüglichen Aktivitäten der Nazis erinnert.
Hallo Forenmitglieder
Mich würde interessieren wie eure Erfahrungen mit Pfarrämtern sind.
Ich habe bis jetzt nur negative gemacht. Unfreundlich bzw. sie reagieren auf E-Mails überhaupt nicht. Hauptsächlich sind es bei mir Pfarrämter in Thüringen. Lobend muss ich das Archiv in Nürnberg erwähnen.
Bin auf eure Erfahrungen
Cardamon verweist dort auf die in den Landeskirchen bestehenden "Archivgesetze". Aber diese "Gesetze" sind "Kirchengesetze", beschlossen von Synoden, also von den Kirchen selbst.
Und damit sind wir wieder - jedenfalls aus meiner Sicht - beim Grundproblem. Die Kirchen geben sich ihre Bestimmungen, wie sie z.B. mit den KB umgehen, selbst. Die sind halt ihr "Eigentum".
Und da sitzt natürlich auch der Faktor Willkür, der hier schon kurz umstritten war.
Meine Meinung ist, dass die Verfügungsgewalt über diesen Informationsschatz in die öffentliche Hand gehört. Das ist natürlich eine politische Frage, und wenn das nicht erwünscht ist, muss das hier nicht weiter verfolgt werden.
Meine Meinung ist, dass die Verfügungsgewalt über diesen Informationsschatz in die öffentliche Hand gehört. Das ist natürlich eine politische Frage, .
Ich finde die Lösung der württembergischen evangelischen Landeskirche gut. In Stuttgart-Möhringen werden zentral die Kirchenbücher der gesamten württembergischen evang. Landeskirche für jeden Forschungswilligen zur Verfügung gestellt. Dass die Qualität der Filme teilweise zu wünschen übrig lässt, steht auf einem anderen Blatt . Viele andere Landeskirchen verfahren ähnlich.
Überlegt auch mal, was die eigentlichen Aufgaben der PfarrerInnen oder Priester sind. Seelsorge, die immer mehr nachgefragt wird. Damit haben die wahrlich genug zu tun. Und wenn man dann mal auf jemanden trifft, der sich auch für Familienforscher Zeit nimmt, kann man dankbar sein.
Und wenn eine Pfarrgemeinde auf ihrer Homepage schreibt, dass sie gerne weiterhilft bei Fragen zur Ahnenforschung, kann das auch bedeuten, dass sie dem Frager sagt, wo er Antworten erhalten kann .
Hallo Henry,
wenn du von Pastor(inn)en schreibst, ist damit sicherlich die ev. Kirche gemeint und hier denke ich ist auch der "Hund" begraben, bzw. der Unterschied der beiden Kirchen für mich zumindest ersichtlich.
lg Moni
Einen schönen guten Tag,
ich komme gerade aus einem katholischen Pfarramt und hatte dort freien Einblick in sämtliche vorhandenen Originalkirchenbücher bis 1727.
Man übergab mir die Bücher bzw. ich durfte mir die Benötigten selbst heraus suchen, zeigte mir einen schönen Raum, in welchem ich ohne Aufsicht eben jene studieren konnte.
Da man keinerlei Gebühr verlangte, habe ich etwas für die Kaffekasse dagelassen.
Einschränkend muss ich allerdings bemerken, dass es sich um meine Heimatgemeinde handelt und ich aufgrund vieler ehrenamtlicher Tätigkeiten kein Unbekannter bin.
Es dürfte wahrscheinlich an vielen einzelnen Faktoren hängen, wie jede(r) Zuständige es glaubt, handhaben zu müssen.
HG
Rocco
"Wish I didn't have to see now what back then I didn't see" Tobias Sammet (Avantasia)
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