Bekannt sind die sogenannten Lichtsuben, die im Winter eingerichtet wurden. Um Licht (Kerzen, Talg, Öl) zu sparen, traf man sich gemeinsam im Winter reihum bei den Nachbarn, um gemeinsam zu spinnen, zu nähen oder zu flechten. Dabei kam natürlich der Klatsch nicht zu kurz, gemeinsames singen und Geschichten erzählen
Das Leben auf dem Land im 17./18. Jahrhundert
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AnMark
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In meiner Familie wurde im November, Dez., Januar viel geheiratet.
Dazu kam das Arbeiten an der Aussteuer, selbst meine Mutter und Tante (1911 und 1916 geboren) bearbeiteten Flachs und Brennesseln bis hin zum Weben und Nähen der verschiedenen Dinge. Ich habe noch heute ein paar wenige Kostbarkeiten. Meine Mutter hatte ein paar Handtücher aus Leinen, mit von ihr gesticktem Monogram ihres Mädchennamens, die ich bei ihr 1990 im Lumpensack gefunden habe, die ich aber zum Glück noch retten konnte und Tischdecken daraus gemacht habe, mit Häkelspitzen versehen .
Nessel wurde größtenteils zu Bettlaken verarbeitet. Auch davon habe ich noch eines. Das wird aufgehoben für meine Nachkommen als Anschauungsstück.
Dann war im Dezember das große Gänseschlachten. Da gingen die Frauen von Hof zu Hof und halfen sich gegenseitig beim Fedenschleißen.
Die im Vorbeitrag genannten Lichtstuben hießen bei uns Spinnstuben. Da soll es ziemlich lustig hergegangen sein.
Viele Grüße
WaltraudZuletzt geändert von maria1883; 17.12.2010, 12:21.Orte und Namen meiner Ahnen:
Neu Wuhrow: Pophal, Golz, Is(s)berner, Gehrke, Draheim, Zuther, Mittelste(ä)dt, Hensel, Bleck
Gönne (später Westgönne): Hensel, Bleck, Maronde
Steinklippe (Belgard/Schievelbein): wie Westgönne
Neudorf: Märtens, Boeck, Schulz, Mallon, Harmel, Manz
Pöhlen: Milbradt, Boeck, Dittberner, Kannenberg, Märtens
bis auf Steinklippe alles Kreis Neustettin
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Zitat von Leberecht Beitrag anzeigenApropos: was haben die Leute eigentlich vor 1800 Weihnachten gemacht? War das ganze "nur" kirchlich, oder gab es schon Geschenke etc.?
Davor wurde regional unterschiedlich beschenkt, überwiegend am 6. Dezember vom Nikolaus.Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
also ist heute der richtige Tag
um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
Dalai Lama
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Bekannt sind die sogenannten Lichtstuben
Mal nach Spinnstube googlen -auch bei Google Books.
Bei unehelichen Taufen finden sich in Thüringen immer gut ein halbes Dutzend lediger junger Leute beiderlei Geschlechts als Taufpaten. Ich muss dann immer schmunzeln und denke mir: "da hat der Pastor wieder mal die halbe Spinnstube verhaftet".
Da Leben war hart und bestand aus viel körperlicher Arbeit. Aber auch zu der Zeit verstand man zu feiern und sich zu amüsieren. Dorfmusiker gab es immer, es wurde gerne getanzt. Aber alles getreu nach dem Goethe'schen Motto "Saure Wochen - frohe Feste".
Was allerdings sehr, sehr, sehr unterschiedlich ausfiel in den deutschen Landen, war der Bildungsgrad des einfachen Bürgers. Da habe ich für die Thüringer Herzogtümer (z.B.Sachsen-Gotha) schon Bauklötze gestaunt, wie relativ gebildet das Volk war.
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joaf
Das Leben auf dem Land im 17./18. Jahrhundert
Moin Leberecht,
in diesen Jahrhundert haben unsere Vorfahren in Lehmhütten gewohnt und waren froh am Leben zu sein und ein wenig Essen zu haben. Natürlich wurden auch Häuser gebaut.Alles wurde verzinst zum Wohle des Königs. Viele Bittschriften wurden abgelehnt, weil der Adel sich nicht vorstellen konnte auf Tannennadeln zu kauen um satt zu werden. Auch später gab es nur ein Zuckerstück als Überraschung für die Kinder.
Am 10. Januar 1784 gab es in Aurich/Ostfriesland eine Brotanweisung an unseren Vorfahren damit die Deputierten überlebten. Welch Gnade von Bäcker Cordes aus Aurich. Sie durften sich 12 Pfund schweres Brot abhohlen.
Da gibt es so manche Geschichten. Wie schon im Vorfeld, ich weiß nicht mehr wer es erwähnte, es war von Region zu Region verschieden. Der Glauben spielte auch eine Rolle.
Gruß Joachim
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haben unsere Vorfahren in Lehmhütten gewohntGibt ein schönes Raumklima und dämmt gut. Man wusste auch mit bescheidenen Mitteln aus langer Erfahrung das beste zu machen. Es gibt in Deutschland noch zehntausende Fachwerkhäuser, die schon mehrere hundert Jahre auf dem Buckel haben. Diesen Beweis müssen unsere modernen Bauten erstmal antreten. Unsere Vorfahren konnten verdammt gut bauen und wussten aus Erfahrung die Bauphysik für sich optimal auszunutzen. Heute versucht man es sehr oft (allzu oft nur) mit Bauchemie.
Als gelernter Bauhandwerker kann ich die Kniffe und das Wissen der Alten nur bewundern.
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Hallo alle zusammen!
Ich habe mir alles durchgelesen und gebe euch Recht.
Auch meine Oma sowie ihre Geschwister haben alle Kleider selber geschneidert. Meine Tante war Tänzerin 1930 im Kristallpalast in Leipzig.
Die ganzen Kostüme, die meine Tante dort brauchte, hat meine Oma selbst geschneidert.
Das waren sehr schöne Kleider.
Ich weis noch ganz genau, wie ich zum Fasching in der Schule das Biedermeierkleid meiner Tante getragen habe und damit den ersten Preis geholt habe.
Das Kostüm war komplett mit Hut u. Tasche.
Das sind für mich sehr schöne Erinnerungen an früher.
Ja es waren auch zum Teil schöne Zeiten damals hat mir meine Oma erzählt.
Sie waren 9 Kinder und wenn alle zusammen waren, haben sie gelacht und gescherzt.
Das war mein Beitrag dazu.
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Hallo zusammen
Kann mich noch erinnern das meine Großmutter erzählte,das ihre Mutter also meine Urgroßmutter ( ca. 1850) erzählte, das sie und ihre Geschwister im Winter nie zusammen in die Schule gehen konnten,weil nicht genügend Schuhe da waren, so wurde immer abwechselnd in die Schule gegangen.Egal wie schlecht das Wetter war, da mussten sie durch.
Der Schulweg dauerte immer eine 3/4 Stunde hin und die gleiche Zeit zurück.
Heute werden die Kids mit dem Auto vor die Schule gefahren.
Lg
Irmengard
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Hallo,
ich weiß von meiner Oma, das bei ihnen auf dem Hof in Ostpreussen zu Weihnachten viel geschlachtet wurde und eine Menge davon eingelagert wurde. Im Winter wurde Kleidung hergestellt, Schuhe geflickt oder gemacht.
LG
SteffiBickhard(t), Rühl - Simmershausen
Jantzen, Jentz, Grabow, Zeisi(n)g - Kröpelin, Dorf Glashagen, Grevesmühlen, Grebbin, Wismar
Badzinski, Gellerich - Hannover
Badzinski, Heiermann, Schafstein, Hö(oe)v(f)ener - Castrop-Rauxel, Herne und Umgebung
Badzinski, Trojan - Kr. Sensburg
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Habe gestern noch ein wenig im Internet geschaut und unter anderem dieses gefunden. Das ist ein Freilichtmuseum, in dem man sich anschauen kann, wie die Leute im Winter gelebt und gearbeitet haben.
Einfach mal nach dem LVR-Freilichtmuseum Kommern suchen. Die haben das ganze Jahr auf. Kinder und Jugendliche kommen umsonst rein.
Viel Spaß
StefanieBickhard(t), Rühl - Simmershausen
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Badzinski, Gellerich - Hannover
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Ja, da hätte ich auch noch einen Tipp! Ich habe im September das Freilichtmuseum Beuren besucht:
Wenn man unter "Rundgang" geht, findet man viele Gebäude auch aus dem 16.-18. Jh. Ein Besuch dort ist sehr empfehlenswert!Viele Grüße
Catha-Tina
Suche
- die Herkunft des Joh. August Kuhblank, Geburt um 1722, Tod 1808 in Schafstädt, seit 1751 in Schafstädt nachweisbar, sowie
- die Herkunft des Joh. Gottfried Siegmund, Holz- und Revierförster bei den Grafen von Stolberg in Wachau (Sachsen), Geburt um 1719, Heirat 1751 in Wachau mit Johanna Rosina Förster, Tod 1805 in Wachau
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Ich weiß aus den Erzählungen meiner Großmutter (1886 geb.), dass es im Winter hauptsächlich Sauerkraut, sauer eingeschnittene Bohnen, Steckrüben u. Kartoffeln gab.
Die ganze Familie hielt sich in der Wohnstube auf, da dort der Kachelofen beheizt wurde.
Sie wohnten übrigens in einem Haus aus Bruchsteinen. Die Beschäftigung war meist Körbe flechten, Wolle spinnen und Besen binden. Die Mädchen mußten Flick- u. Näharbeiten machen. Außerdem wurden die im Herbst gesammelten Nüsse geknackt und
zu Öl verarbeitet. MoneleIch suche alles über die Familiennamen KOLB,KOPP,WÜRGER,HENKEL(alle aus Baden)
sowie KRÜGER ,MITTELSTAEDT,LOHSE,JOACHIM
vermutlich alle aus der sächsischenGegend.
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Zitat von viktor Beitrag anzeigenBesser bekannt unter dem Namen Spinnstuben. Das Spinnstubenbrauchtum war wohl landauf-landab den Ortspfarrern ein Greuel
Mal nach Spinnstube googlen -auch bei Google Books.
Zwar etwas abgewandelt, die älteren Frauen treffen sich zum reden/Kaffee trinken/stricken in Gaststuben, aber es wird immer noch "Spinnete" genannt.Viele Grüsse von Garfield
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