Das Leben auf dem Land im 17./18. Jahrhundert

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  • Leberecht
    Erfahrener Benutzer
    • 15.03.2009
    • 684

    Das Leben auf dem Land im 17./18. Jahrhundert

    Hallo,

    mit der Ahnenforschung wird ja zwangsweise auch eine Neugier erweckt, wie die Menschen damals gelebt haben.

    Mich würde interessieren: wie lebten denn die Menschen auf dem Land im 17./18. Jahrhundert? Klar, der Bauer stand auf dem Feld, die Frauen kochten zu Hause und Sonntags ging es in die Kirche.

    Aber was tat man z.B. im Winter wenn die Felder verschneit waren? Was aß man? Wie wohnte man? Wie wurden eigentlich Häuser gebaut - aus Holz oder auch schon die einfachen mit Lehm und Putz? Und gab es eine Art Architekten oder Statiker oder wussten sich die Leute in ihrem Ort selbst zu helfen? Trugen die einfachen Leute damals schon Brillen oder konnten sie sich das nicht leisten?

    Diese mehr oder minder alltäglichen Fragen konnte ich bis jetzt nirgends so richtig beantwortet finden. Meist ist in Büchern oder Internetseiten nur des Leben das Adels oder von Großbauern etc. dargestellt, kaum jedoch vom alltäglichen Leben des "kleinen Mannes".

    Hat jemand vielleicht einen Link- oder Buchtipp für mich?

    Vielen Dank im voraus!
    Gruß

    Leberecht
  • PetraW
    Erfahrener Benutzer
    • 05.08.2008
    • 514

    #2
    Hallo Leberecht

    Wie haben unsere Vorfahren gelebt ? Das Thema beschäftigt mich auch.
    Ich stelle mir das Leben etwas karg und eintönig vor...

    Jeden Tag selbergemachtes Sauerkraut ohne Fleisch (Fleisch nur Sonntags wenn überhaupt). Die Frauen haben ja ohne Kühlschrank auskommen müssen und haben selber ihre Vorräte eingeweckt oder geräuchert.
    Handarbeiten zb: mit Holz , Federspleißen und Weben...

    Das Einkaufen in den nächsten Ort nahm auch viel Zeit in Anspruch.

    Leider habe ich kein passendes Buch für dich.

    Liebe Grüße sendet Petra
    www.albert-petras-ahnenliste.de.tl

    http://www.zwittau.de/orte/rothmuehl/rothmuehl.htm

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    • Mats
      Erfahrener Benutzer
      • 03.01.2009
      • 3419

      #3
      Hallo Leberecht,

      mir ging es ähnlich. Ich wollte mehr wissen über die Lebensumstände meiner Vorfahren. Irgendwo hier hatte ich einen Link gefunden.

      Richard van Dülmen
      Kultur und Alltag in der frühen Neuzeit. 16. - 18. Jahrhundert.

      Bd1: Das Haus und seine Menschen
      Bd2: Dorf und Stadt
      Bd3: Religion, Magie, Aufklärung

      Ich hab mir die Bände in meiner Stadtbücherei per Fernleihe ausgeliehen.
      Darin werden die Lebensumstände und sozialen Strukturen sehr gut beschrieben. Es werden zwar nicht alle Deine Fragen beantwortet, aber ich finds trotzdem empfehlenswert.
      Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
      der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
      also ist heute der richtige Tag
      um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
      Dalai Lama

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      • lizzy

        #4
        Hallo Leberecht,

        im Besitz unserer Familie befindet sich ein Backsteinhaus erbaut 1625. Also Stein auf Stein wurde schon gebaut in der Zeit.
        In meiner Ahnenliste habe ich einen Lehrer in einem kleinen Dorf in Schleswig-Holstein um 1750. Der unterrichtete die Kinder nur im Winter, da die im Sommer bei der Feldarbeit und der Ernte helfen mussten. Mein Vorfahre produzierte in den Sommermonaten Holzschuhe.

        Liebe Grüße
        Lizzy

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        • memo
          Erfahrener Benutzer
          • 19.01.2009
          • 334

          #5
          Hallo,

          Diese Beschreibung des Hausstands anlässlich einer Hofübergabe 1778 verrät ein wenig von den Lebensumständen in Pommern.

          Gruß,
          Mechthild
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          • Alrunia
            Erfahrener Benutzer
            • 13.02.2010
            • 175

            #6
            Hallo,

            das ist eine schöne Frage. Sehr aufschlussreich sind die Fernsehproduktionen zum Schwarzwaldhaus 1900 u.ä. (http://www.daserste.de/abenteuer1900...heisekufus.asp
            http://www.wunschliste.de/6916)
            Das ist zwar nicht der gefragte Zeitraum, aber die Situation ist doch noch sehr ähnlich, denn Strom und Gas gab es anfangs nur in den Städten. So änderte sich das Leben auf dem Lande sehr viel langsamer.

            Vielleicht wird mal wieder eine der Sendungen wiederholt.
            LG
            Laura

            Kommentar

            • memo
              Erfahrener Benutzer
              • 19.01.2009
              • 334

              #7
              Hallo,

              zum Hausbau habe ich einen kleinen Ausschnitt aus 'Ostpommersche Heimat' Heft 21, 1932.

              Gruß,
              Mechthild
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              • nielsmauli
                Erfahrener Benutzer
                • 28.08.2010
                • 122

                #8
                Hallo Leberecht,

                ich habe zwar einen Buchtipp für Dich, weiß aber nicht ob man da noch ran kommt.
                Die Bücher (es sind 5 ) nennen sich Geschichte des Alltages des deutschen Volkes. Geht los mit 1600 und endet 1945. Die Bücher wurden 1981 im Akademie Verlag Berlin verlegt - damals noch DDR. Autor ist Jürgen Kuczynski.
                Obwohl an manchen Stellen etwas linkslastig wird dort der Alltag der "kleinen Leute " sehr, sehr gut beschrieben.
                Leider weiß ich nicht ob man die Bücher noch irgendwo bekommt.


                Gruß
                nielsmauli

                Kommentar

                • Garfield
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.12.2006
                  • 2215

                  #9
                  Zitat von nielsmauli Beitrag anzeigen
                  Hallo Leberecht,

                  ich habe zwar einen Buchtipp für Dich, weiß aber nicht ob man da noch ran kommt.
                  Die Bücher (es sind 5 ) nennen sich Geschichte des Alltages des deutschen Volkes. Geht los mit 1600 und endet 1945. Die Bücher wurden 1981 im Akademie Verlag Berlin verlegt - damals noch DDR. Autor ist Jürgen Kuczynski.
                  Obwohl an manchen Stellen etwas linkslastig wird dort der Alltag der "kleinen Leute " sehr, sehr gut beschrieben.
                  Leider weiß ich nicht ob man die Bücher noch irgendwo bekommt.


                  Gruß
                  nielsmauli
                  --> www.zvab.com oder Ausleihen in einer Bibliothek .
                  Viele Grüsse von Garfield

                  Kommentar

                  • Olivia
                    Erfahrener Benutzer
                    • 26.10.2010
                    • 406

                    #10
                    ... interessantes Thema hier... damit wollte ich mich auch in nächster Zeit mal ausführlicher beschäftigen ... unter meinen Vorfahren finden sich viele Bauern, Landarbeiter, Landwirte... von daher...

                    GLG; Olli
                    Suche nach folgenden FN in Thüringen: Bauer, Beyer, Blume, Boblenz, Boße/Bosse, Böttcher, Delle, Ernemann, Fürstenberg, Gräßer, Güldenzopf, Hemmleb, Jäger, Karst, Kreuzberg, Lange, Liebermann, Lutze, Mackrodt/Mackroth, Matthis, Peter, Rasch, Rauschardt, Reichardt, Rockstedt, Rottorf, Schmidt, Simon, Sonnrein, Stichling, Stößel, Wagner, Wendel, Wenzel, Werther, Wolf
                    in Berlin: Schmidt-Sdolarski
                    in Posen (heut. Polen): Schmidt, Sdolarski, Florkowska
                    für jeden Hinweis! GLG; Olli

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                    • lindemann
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.03.2007
                      • 167

                      #11
                      Landleben regional

                      Hallo Leberecht,

                      es kommt wohl auch auf das konkrete Gebiet an, da es z.B. in der Bauweise schon regionale Besonderheiten gibt.

                      Kürzlich habe ich ein Buch über Fachwerkhäuser gesucht, weil ich zwei Hausbeschreibungen von 1701 gefunden hatte und mir eine bessere Vorstellung darüber machen wollte.

                      Das Werk heißt:

                      Braun/ Schenkenberg, Ländliche Fachwerkbauten des 17. bis 19. Jahrhunderts im Kreis Herzogtum Lauenburg, Neumünster 2001.

                      Viele Grüße

                      Roswitha

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                      • Uschibaldi
                        Erfahrener Benutzer
                        • 10.11.2010
                        • 1247

                        #12
                        Hallo Leberecht!
                        Ich glaube auch, dass das regional sehr unterschiedlich war. Auch kommt es darauf an, ob die in der Stadt oder auf dem Land gelebt haben.
                        Hier kann man in den Gerichtsbüchern lesen, was vererbt wurde - und da ist jeder Teller angegeben - auch Lebensmittel wurden vererbt.
                        Im Höfemuseum und im Volkskundemuseum kann man die verschiedenen Sachen in natura besichtigen.
                        Liebe Grüsse
                        Uschibaldi

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                        • Leberecht
                          Erfahrener Benutzer
                          • 15.03.2009
                          • 684

                          #13
                          Da erste einmal vielen Dank für die aufschlussreichen Antworten. Da hab ich ja nun etwas über die Weihnachtsfeiertage zu tun.

                          Apropos: was haben die Leute eigentlich vor 1800 Weihnachten gemacht? War das ganze "nur" kirchlich, oder gab es schon Geschenke etc.?

                          Und gleich noch eine zweites Frage angesichts der aktuellen Wetterverhältnisse: was haben die Leute eigentlich in so einem richtig langen und verschneiten Winter gemacht? Die kleinen Häuser der einfachen Leute waren ja nun größenmäßig nicht allzu doll. Saß man dann den ganzen Tag einfach nur im Haus und fütterte höchstens mal das Vieh etc.?

                          Kommentar

                          • Friedrich
                            Moderator
                            • 02.12.2007
                            • 11519

                            #14
                            Moin Leberecht,

                            Zitat von Leberecht Beitrag anzeigen
                            Saß man dann den ganzen Tag einfach nur im Haus und fütterte höchstens mal das Vieh etc.?
                            Vieh füttern, Holz machen, Besen binden, Körbe flechten...

                            Friedrich
                            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                            • Klingerswalde39_44

                              #15
                              Hallo,

                              in langen verschneiten Wintern ...? Also bei meinen Ahnen auf dem Lande sind jede Menge Kinder im September geboren

                              Gruss, Gabi

                              Kommentar

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