Interessante medizinische Informationen aus der Ahnenforschung

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  • Fireangel
    Erfahrener Benutzer
    • 04.06.2023
    • 140

    Interessante medizinische Informationen aus der Ahnenforschung

    Hallo liebe Mit-Ahnenforscher!

    Vorab: ich bin selbst Medizinerin und immer interessiert an medizinischen Informationen - meist in Sterberegistern zu finden, aber auch aus allerlei anderen Aufzeichnungen.

    Heute bin ich z.B. auf eine tödliche Drillingsgeburt in meiner Ahnenlinie gestoßen:https://data.matricula-online.eu/de/...ham/013/?pg=50

    oder gestern: drei Kinder einer Familie im Alter von 1,2 und 9 Jahren an drei aufeinanderfolgenden Tagen an der "Bräune" (altes Wort für Diphterie) gestorben


    Wenn ihr Zeit und Lust habt, erzählt doch mal, was ihr interessantes gefunden habt - von seltsamen Krankheiten bis zur auffälligen Häufung von Fällen

    herzliche Grüße und schönes Wochenende!
  • Anna Sara Weingart
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2012
    • 15524

    #2
    Hallo

    Anbei meine Häufigkeitsliste, und Zeitdiagramm

    Immerhin 6 Tote durch Blitzschlag, 14 Tote nach Pferdeunfall, 4 Tote durch Raubüberfall
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 29.07.2023, 18:10.
    Viele Grüße

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    • Fireangel
      Erfahrener Benutzer
      • 04.06.2023
      • 140

      #3
      Das ist ja mal eine spannende Grafik. Welches Programm ist das?
      (ich arbeite hpts mit Anchestry...)


      In meiner Verwandtschaft dominieren Schlagfluss, Geburtsfolgen und Tbc (Schwindsucht), ab und an auch Wassersucht.

      Kommentar

      • Anna Sara Weingart
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2012
        • 15524

        #4
        Das Programm heißt "Familienbande"
        Das Diagramm scheint aber mathematish nicht ganz korrekt zu sein

        10 vom Baum gestürzt => häufig beim Kirschenpflücken
        Die erfrorenen Toten waren meist besoffene Männer auf dem nächtlichen Heimweg von der Kneipe im Winter


        allgemein häufiger Todeszeitpunkt: Hochzeitsjubiläumsfeier, da wurde sich quasi todgesoffen, auch Frauen
        Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 29.07.2023, 18:23.
        Viele Grüße

        Kommentar

        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 15524

          #5
          Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
          ... allgemein häufiger Todeszeitpunkt: Hochzeitsjubiläumsfeier, da wurde sich quasi todgesoffen, auch Frauen
          Oder zu viel gegessen, Todesursachen Schlaganfall oder so ähnlich
          Viele Grüße

          Kommentar

          • Paulchen_DD
            Erfahrener Benutzer
            • 30.09.2013
            • 768

            #6
            Zitat von Fireangel Beitrag anzeigen
            Vorab: ich bin selbst Medizinerin und immer interessiert an medizinischen Informationen
            ... nun dann interessieren Dich sicherlich auch alte medizinische Bücher:


            1745 Starck Feldscher

            oder
            1786 Hagen Hebammen



            Viele Grüße
            Paulchen

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            • Wolfg. G. Fischer
              Erfahrener Benutzer
              • 18.06.2007
              • 5102

              #7
              Hallo,

              eine tödliche Drillingsgeburt habe ich bei meinen Vorfahren auch:

              "Den 11ten Junii 1766 Anna Margaretha, Anna Barbara und Johann Conrad, des Schultheißen Peter Mötzings Drillinge begraben, alt 6 Tage."

              Mitbesten Grüßen
              Wolfgang

              Zitat von Fireangel Beitrag anzeigen

              Heute bin ich z.B. auf eine tödliche Drillingsgeburt in meiner Ahnenlinie gestoßen:https://data.matricula-online.eu/de/...ham/013/?pg=50

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              • Friedrich
                Moderator
                • 02.12.2007
                • 11362

                #8
                Moin zusammen,


                ich habe den Fall, dass zwei Geschwister während der Schwangerschaft der Mutter mit dem dritten Kind an Keuchhusten starben. Kind 3 (mein Ururgroßvater) überlebte. Von insgesamt 6 Kindern hat die Mutter die übrigen 5 überlebt.


                Friedrich
                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                • Lorry Bee
                  Erfahrener Benutzer
                  • 16.10.2021
                  • 102

                  #9
                  Neben den üblicheren Toden habe ich unter "meinen Leuten" gefunden: von der Leiter fallen; auf Kreuzzügen sterben; bei der Verteidigung einer Festung zu früh mit Sprengstoff gefüllte Fässer explodiert; Hämorrhoidalleiden, was immer das sein mag, dass man daran stirbt; doppelseitige Lungen- und Kehlkopftuberkulose; von Bauern mit Steinen "todt geworfen" und Bulbärparalyse mit Schlucklähmung.
                  VG Lorry


                  z. Zt. auf der Pirsch nach Goeldel/Göldel in Hessen: Nieder-Wildungen, Alt Wildungen, Affoldern, Landau.
                  Und Sieper in Hagen.

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                  • schulkindel
                    Erfahrener Benutzer
                    • 28.02.2018
                    • 903

                    #10
                    Die meisten Todesfälle

                    Das sei hier unbedingt erwähnt:

                    Die meisten Todesfälle gab es in den Familienlinien meiner Ahnen bei Frauen, die Mütter geworden waren. Sie verstarben bei der Geburt oder wenige Tage danach, wähernd es ihre Ehemänner mit der einschließlich zweiten Ehefrau so auf 10 bis 12 Kinder brachten. In zwei Fällen wurden diese Ehemänner 90 Jahre alt und das trotz schwerer körperlicher Arbeit als Landwirt.
                    Das war hauptsächlich im 19. Jahrhundert.

                    Renate
                    Zuletzt geändert von schulkindel; 30.07.2023, 16:00. Grund: fehlender Buchstabe

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                    • TükkersMitÜ
                      Erfahrener Benutzer
                      • 11.11.2015
                      • 359

                      #11
                      Ich finde das sehr faszinierend, wie oft bei euch Geburtsfolgen als Todesursache auftauchen. In meiner Ahnenliste kommt das schon auch mal vor, die meisten Frauen, von denen ich die Todesursache weiß, sterben aber an Alter oder Krankheit.
                      Eheschließung Philipp Frommel und Maria Catharina Storr um 1800 im Raum Niederwörresbach/Herrstein und Umgebung
                      Familie Kunde in Pollnow Krs. Schlawe
                      Schäfer(?) Gottfried Wesenig o.ä. aus Bukow (Groß Jehser) und Umgebung
                      Pächter Johann George Schimkönig, angeblich aus Lübben, + zwischen 1760 und 1767, zuletzt in Pritzen nachgewiesen

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                      • schulkindel
                        Erfahrener Benutzer
                        • 28.02.2018
                        • 903

                        #12
                        Gerade heute habe ich entdeckt:
                        Am 13.11.1833 wird ein Mädchen in Mecklenburg geboren.
                        Die Mutter ist die 2. Ehefrau eines Witwers und 35 Jahre alt. Ihr Ehemann ist Leutnant in einer Garnision.
                        Sie ist - soweit ich das erkennen kann - Erstgebärende und verstirbt laut Kirchenbucheintrag am 25.11. 1833 des Jahres "im Wochenbett", wie der Pfarrer schreibt.

                        Renate

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                        • Fireangel
                          Erfahrener Benutzer
                          • 04.06.2023
                          • 140

                          #13
                          Bezüglich Geburten:


                          habe ich zwei "interessante" Familienkonstellationen.


                          1) mein Urur-Großvater im Bayerischen: er ist der illeg. Sohn einer Bauerstochter aus einer Großfamilie an der Donau. Im Geburtsmatrikel ist auch ein "vermutlicher" Vater vermerkt. Diesen gibts nur einmal mit der Namenskombination in dieser Gegend (ich habe seeeehr lange die Matrikel des ganzen Umfelds abgesucht), stammt aus einer Bootsbauer-Familie. Das Interessante daran ist, dass dieser Schlingel 1 Monat nach der Geburt meines UrurGV nochmal Vater geworden ist, von seiner rechtmäßig angetrauten Ehefrau. Und: es gibt noch mehr Kinder von ihm - abwechselnd von beiden Frauen ... und das dokumentiert im Angesicht der Kirche


                          2) aus Mutters Linie auch ein Urur-Großvater: der Herr Ahne hat mit Ehefrau Nr 1 3 Kinder - 1 Erstgeborene, dann Zwillinge, die innerhalb weniger Tage nach Geburt beide sterben, inclusive Ihrer Mutter. Nicht mal anderthalb Monate später heiratet er seine Ehefrau Nr 2 - nach knapp mehr als 6 Monaten kommt deren erstes gemeinsames Kind auf die Welt. (man stellt sich da unbewußt die Frage, wer der biologische Vater war) Und: Ehefrau Nr 2 bringt schon ein ca anderthalbjähriges Kind mit in die Ehe - und mein Ahn "erkennt es nachträglich als sein eigenes an" (lt befreundeter Ahnenforscher eher ein Ausdruck für biologisch eigenes Kind als adoptiertes fremdes, aber beides wäre möglich hier).



                          In meiner Verwandtschaft gehts da öfter "drunter und drüber"


                          Viele Ehen meiner Familie sind 2. und teilweise 3. Ehen, weil oft die Ehefrau im Kindbett starb oder der Mann verunglückt ist (in der Donau ertrunken, vom Baum erschlagen, vom Vieh totgetrampelt....)

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                          • Geschichtensucher
                            Erfahrener Benutzer
                            • 03.09.2021
                            • 844

                            #14
                            Im Archiv in Hirschberg im Riesengebirge habe ich einen Obduktionsbericht gefunden und fotografiert, ich füge ihn hier an. Die junge Frau war in den Lomnitzbach gefallen - und das war offenbar ein Unfall, wie die Obduktion erweist. Ich finde die damalige Herangehensweise interessant!
                            Angehängte Dateien
                            Beste Grüße, Iris

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                            • Jen89
                              Erfahrener Benutzer
                              • 22.01.2014
                              • 385

                              #15
                              Augenoperation 1792

                              Ein Auszug aus dem KB Leitzkau in Sachsen-Anhalt aus dem Jahre 1792. Es verstirbt der Kauf- und Handelsmann Nicolaus Heinrich Schilling.

                              "H. Schilling bekam ein halb Jahr vor seinem Tode eine krankartige Entzündung an dem rechten Auge, welches schon einige Jahr mit einem Felle geblendet war. Da die Entzündung gefährlich zu werden anfing, so mußte er sich in Magdeburg von dem Chirurgo H. Hellmann operir und das Auge ausschneiden laßen. Die Operation war äußerst schmerzhaft, ging aber in einer Zeit von 40 Minuten glücklich von statten, und 4 Wochen darauf war das Auge beinahe zugeheilt. Allein nach dieser Zeit fingen dem Patienten die Beine anzuschwellen, und endlich auch die inneren Theile an der Brust. Er verlor nach und nach den Apetit und Kräfte, und ein innerlicher Brand beförderte zuletzt seinen Tod."


                              Tote Punkte in Sachsen-Anhalt:
                              1. Kühne, Theodor (*1823), Instrumentenmacher zu Bernburg, 1849 Bürger zu Ballenstedt, 1864 zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt
                              2. Schade, Andreas (+ vor 1715), Braumeister auf dem hochadligen Hofe zu Dieschen (Thießen)

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