Waren Taufpaten früher immer anwesend?

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  • louiseott
    Benutzer
    • 13.03.2016
    • 92

    Waren Taufpaten früher immer anwesend?

    Hallo zusammen,

    ich beschäftige mich im Augenblick mit einer entfernten Verwandten, die 1881 in die USA ausgewandert ist. Mich interessieren die Beziehungen, die sie in die Heimat gepflegt hat. 1904 hat sie die Patenschaft für ein Kind übernommen, welches in Gohfeld, Kreis Herford getauft wurde. Kann ich daraus schließen, dass Sie auch anwesend war? War das um die Zeit noch unausweichlich Pflicht? Kann man da überhaupt etwas zu sagen?
    Klingt harmlos, aber für die Geschichte meiner Familie wäre das spannend zu wissen, ob die Person noch einmal zurückgekehrt ist.

    Vielen Dank und freundliche Grüße

    Ingo
  • Geufke
    Erfahrener Benutzer
    • 20.01.2014
    • 1081

    #2
    Hallo Ingo,
    etwa um dieselbe Zeit hatte ich den Fall, dass ein Kind in Mecklenburg getauft wurde, die Zeugen aber in Ostpreußen wohnten. Da stand hinter den Zeugen: Vertreten durch den Pastor.
    Viele Grüße, Anja

    Noch immer verzweifelt gesucht: Hans (evtl. Johannes) Georg Timm, um 1930 in und um Parchim

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    • Der Suchende
      Gesperrt
      • 04.07.2008
      • 2355

      #3
      Taufpaten

      Hallo Ingo.
      Taufpate war immer anwesend.
      Sie konnten aber durch eine andere Person vertreten werden.
      Ich hab z. B. einen Bruder des Vaters - zur Zeit der Taufe in England - wurde vertreten.
      Gegend, um Kassel; Zeit 1750.
      Grüße
      Heinrich

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      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11354

        #4
        Moin Ingo,

        aus neuerer Zeit (1960er Jahre) kenne ich einen Fall, in dem ein Pate nicht anwesend war und auch durch keine andere Person vertreten wurde. Inwieweit das auch in früheren Jahrhunderten möglich war, kann ich nicht sagen. Aber in vielen Fällen wirst Du, wie schon gesagt wurde, eine eigens vermerkte Vertretung finden.

        Friedrich
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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        • malu

          #5
          Hallo,

          dann hätte der Landgraf von Hessen beim Kind eines bäuerlichen Neuansiedlers am Taufbecken stehen müssen:


          Taufe am 06.08.1661.

          LG
          Malu

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          • louiseott
            Benutzer
            • 13.03.2016
            • 92

            #6
            Danke!

            Hallo zusammen,

            danke für die Hinweise. Ich würde gerne nachschauen, was im Kirchenbuch eingetragen ist, aber leider ist dieses Kirchenbuch - zumindest bei Archion - noch nicht digital verfügbar.

            Viele Grüße

            Ingo

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            • Svenja
              Erfahrener Benutzer
              • 07.01.2007
              • 4637

              #7
              Hallo

              Ich habe, vor allem im 19. Jahrhundert, schon öfters Taufeinträge gesehen, bei denen ein Taufpate oder eine Taufpatin nicht anwesend war und durch jemand anderen vertreten wurde, dessen Name im Taufeintrag ebenfalls angegeben wurde. In einem Fall war es so, dass die Familie in Unterfranken wohnte, die Taufpatin jedoch in der Schweiz (der Vater des Täuflings stammte ursprünglich aus der Schweiz).

              Da in deinem Fall die Taufpatin nach Amerika ausgewandert war, könntest du evtl. über die Passagierlisten (der Rückreise nach Amerika) herausfinden, ob sie zum Zeitpunkt der Taufe nach Europa gereist ist. Das kannst du entweder via familysearch herausfinden oder direkt bei Ellis Island, wo du die Original-Passagierliste anschauen kannst.



              Gruss
              Svenja
              Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
              https://iten-genealogie.jimdofree.com/

              Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

              Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

              Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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              • deHeese
                Benutzer
                • 15.11.2014
                • 10

                #8
                Liebe Louise,

                diese Frage hat mich auch schon umgetrieben:
                In den 1790 - 1810'er Jahren hat ein Vorfahr von mir in Werl mehrere Kinder taufen lassen.
                Dieser Vorfahr ist aus dem Raum Corvey (Godelheim) nach Werl ausgewandert und hatte wohl zu Beginn seiner Zeit in Werl Probleme, passende Taufpaten zu finden. Da er als Taufpaten Adelige aus dem Gebiet um Höxter oder sogar Hildesheim auswählte oder bspw. eine Äbtissin aus einem gut 150 km entfernten Kloster, ließen sich diese bei der Taufe vertreten. Das kam aber dann später auch bei Taufpaten, die vor Ort wohnten vor, wenn diese bereits alt waren und wohl unter gesundheitlichen Problemen litten.

                Ergo: Wenn eine Vertretung stattfand - so ist meine Erfahrung - stand auch der Name des Vertreters im Kirchenbuch. Ansonsten würde das für mich den Schluss nahe legen, dass die Person "in persona" anwesend war.

                Liebe Grüße!

                Paul
                Ich suche nach Informationen zu folgenden Familien:

                von (der) Heese (zzgl. Varianten (Herse, Heesen, Hese, Heise, Hoyze, Hoisen); Schaeffer (von Montagut); "de Pequor" evtl. de Pecqueur (Raum Frankreich) Schwei(t)zer (Raum Höxter); Spieker (Raum Höxter); Boyken (Raum Ammerland); Borowski (Raum Bialystok ehem. Ostpreußen); Mandelkow (Raum: Pommern)

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