Humoris causa

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  • viktor
    Erfahrener Benutzer
    • 17.01.2007
    • 1186

    Ich will ja nicht unbedingt die Spaßbremse machen, aber ich bin der Meinung, dass es sich nicht um einen authentischen Brief handelt. Das scheint mir Satire aus der Kaiserzeit zu sein.
    Da passt was nicht zusammen. Das ist orthographisch und in Syntax hervorragendes Plattdeutsch. Die vermeintliche Autorenschaft einer etwas hinterwäldlerischen, besorgten Mutter zweifele ich an.
    Hier hat ein begabter Autor, der in beiden Sprachwelten (auch schriftlich) sicher zu Hause war, die Feder geführt.
    Dialekt zu schreiben ist nicht einfach. Er ist ja nicht standardisiert wie die allgemeine Hochsprache.

    Maat et joot.....

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    • Geufke
      Erfahrener Benutzer
      • 20.01.2014
      • 1081

      Zitat von viktor Beitrag anzeigen
      Ich will ja nicht unbedingt die Spaßbremse machen, aber ich bin der Meinung, dass es sich nicht um einen authentischen Brief handelt. Das scheint mir Satire aus der Kaiserzeit zu sein.
      Da passt was nicht zusammen. Das ist orthographisch und in Syntax hervorragendes Plattdeutsch. Die vermeintliche Autorenschaft einer etwas hinterwäldlerischen, besorgten Mutter zweifele ich an.
      Hier hat ein begabter Autor, der in beiden Sprachwelten (auch schriftlich) sicher zu Hause war, die Feder geführt.
      Dialekt zu schreiben ist nicht einfach. Er ist ja nicht standardisiert wie die allgemeine Hochsprache.

      Maat et joot.....
      Dass die Bauersfrau (ich nehme mal an, dass es eine sogenannte Häuslerfrau war) den Brief selbst geschrieben hat, dürfte sowieso kaum infrage kommen. Wahrscheinlich hätte sie diesen jemand Schreibkundigen diktiert (Küster, Pfarrer, etc.), und dann wird da auch wieder ein Schuh draus.
      Viele Grüße, Anja

      Noch immer verzweifelt gesucht: Hans (evtl. Johannes) Georg Timm, um 1930 in und um Parchim

      Kommentar

      • viktor
        Erfahrener Benutzer
        • 17.01.2007
        • 1186

        Auch möglich. Allerdings habe ich bereits einige veröffentlichte Stilblütensammlungen aus der Zeit gelesen. Da gibt es einige ähnliche Brieflein.
        Mag sein, dass es eine ursprüngliche Rohfassung gab, durchaus von der Mutter geschrieben.
        Aber danach wurde der Text redigiert von einem kundigen Autor. Das sagt mir die lupenreine plattdeutsche Orthographie.
        So schreibt kein Ungebildeter in seinem Dialekt.

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        • Wolfg. G. Fischer
          Erfahrener Benutzer
          • 18.06.2007
          • 5068

          Hallo Mysterysolver,

          an den beiden Stellen, wo Du unsicher warst, würde ich so übersetzen:

          An meinen Sohn Kirschan, im Krieg beim sechsten Eskadron des ersten Dragonerregiments.

          Ja richtig auszurichten, und außerdem soll der Rittmeister meinen Sohn mal nicht so viel schelten. Der Junge ist gut, nur manchmal ein bissel blöd, aber da kann er nix für, das hat er von seinem Vater.
          .
          Ich würde das schon als Plattdeutsch einordnen.

          Mit besten Grüßen
          Wolfgang

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          • Cardamom
            Erfahrener Benutzer
            • 15.07.2009
            • 2037

            ... hier mal ein kleiner Fund, der ganz gut zeigt, wie es aussieht, wenn Fränkische Mundartler versuchen, hochdeutsch zu schreiben ...

            Wobei: das Schriftbild ist doch vorzüglich, nicht?

            Cornelia
            Angehängte Dateien

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            • fps
              Erfahrener Benutzer
              • 07.01.2010
              • 2252

              Wahrscheinlich eine Verwechslung mit Deothora.
              Gruß, fps
              Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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              • Rieke
                Erfahrener Benutzer
                • 13.02.2012
                • 1285

                So aehnlich wie Rinterbraden

                Liebe Gruesse
                Rieke
                Meine Spitzenahnen....
                waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

                Kommentar

                • Anna Sara Weingart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2012
                  • 15381

                  "Den 22sten Weinmonat ist ein wullener Winter-Strumpf verloren gegangen. Man ersucht den redlichen Finder um die Zurückgab gegen einem billichen Trinkgelt."

                  eine Kleinanzeige in den Donnerstags-Nachrichten von Zürich, erschienen am 5.12.1766
                  Viele Grüße

                  Kommentar

                  • renatehelene
                    • 16.01.2010
                    • 1983

                    Soeben in der "Sachsenzeitung" Januar 1830 gelesen und geschmunzelt;

                    Danksagung. Dem ungenannten, aber dennoch sehr wohl bekannten Herrn, welcher mir unter der Adresse meiner Frau eine Brilliant-Busennadel zugesendet hat, sage ich hiermit meinen verbindlichsten Dank. Da ich aber
                    keine Busennadel trage, und meine Frau nur von mir Geschenke annimmt, so wird der Geber es mir verzeihen, daß ich die Brillianten in Champagner umsetze; die Versicherung, daß ich mit meinen Freunden darin seine Gesundheit trinken werde, möge jeden etwa aufsteigenden Ärger beschwichtigen.
                    P. v. K. ...............auf R...........n


                    ha, ha, ha

                    Kommentar

                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11354

                      Moin Renate,

                      der ist einfach herrlich!

                      Friedrich
                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                      Kommentar

                      • elwetritsche
                        Erfahrener Benutzer
                        • 23.03.2013
                        • 920

                        Du weißt, dass Dich das Ahnenforschervirus fest in der Mangel hat ...

                        Fortsetzung aus Seite 32 ff.

                        Du weißt, dass Dich das Ahnenforschervirus fest in der Mangel hat ...

                        … wenn du hier im Forum eine Suche nach 4 Nachnamen ohne Ortsangabe liest und Du sofort weiß, dass diese aus Deinem Geburtsort kommen.

                        … wenn Du ein Foto des letzten Barockhauses in der Straße Deines Uropas aus 1750 als Dein Stammhaus ausgibst, da Dir ja niemand mehr das Gegenteil beweisen kann.
                        Liebe Grüße
                        Elwe

                        Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

                        Kommentar

                        • Anna Sara Weingart
                          Erfahrener Benutzer
                          • 23.10.2012
                          • 15381

                          "Über Jahrhunderte hinweg trug die Gemeinde den Namen Irrendorf, bis sie 1972 in Irndorf umbenannt wurde. Die Umbenennung erfolgte auf der Grundlage eines Dokumentes, das bei Restaurierungsarbeiten in der alten Friedhofskirche gefunden wurde."
                          Viele Grüße

                          Kommentar

                          • Xtine
                            Administrator

                            • 16.07.2006
                            • 28938

                            Heißt das jetzt, daß sich die Irren ir(r)'n?
                            Viele Grüße .................................. .
                            Christine

                            .. .............
                            Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                            (Konfuzius)

                            Kommentar

                            • Geufke
                              Erfahrener Benutzer
                              • 20.01.2014
                              • 1081

                              18 Benimmregeln für junge Damen

                              Moin,
                              Hier ist mal ein schöner Artikel über 18 Benimmregeln für junge Damen von Charles Varle, "Moral Encyclopaedia".

                              Für alle die, die des Englischen nicht so mächtig sind, habe ich mal die Regeln übersetzt:

                              • Vermeide alles männliche!
                              • Zeige Dich nicht zu oft in der Öffentlichkeit!
                              • Lasse Dich nur von Deinen Verwandten beratschlagen!
                              • Höre niemals Zweideutigkeiten heraus!
                              • Bemühe Dich, grammatikalisch richtig zu sprechen und zu schreiben!
                              • Die Neigung, sich herauszuputzen, zeugt von schlechtem Geschmack, Reinlichkeit und Einfachheit von gutem!
                              • Schließe keine Freundschaften mit Männern!
                              • Gib Deine Hand, wenn nötig, in sittsamer Weise!
                              • Wenn Du Dich in einer Gesellschaft unterhältst, sprich nur über Dinge, die Du verstehst!
                              • "Wisse, dass Maenner mit Verstand nur fromme, fleissige und sparsame [Frauen] heiraten." Rieke
                              • Eine Liebesbeziehung sollte nicht von Dir ausgehen!
                              • Unterhalte zu niemanden große Vertraulichkeiten!
                              • Habe keine Angst zu erröten!
                              • Sei stolz auf Deine Sittsamkeit!
                              • Lies keine Romane, sondern studiere Geschichte, Geographie, Biographie und andere lehrreiche Bücher!
                              • Sei mitfühlend mit den Glücklosen!
                              • Vertraue keiner weiblichen Bekanntschaft, z.B mache niemanden zu einem Mitwisser!
                              • Du kannst in Sachen Liebe und Heirat niemals zu vorsichtig sein; und denke daran, dass der Charakter einer jungen Dame als engelhaft angesehen wird, jeder Fehler würde den Respekt, den Männer Dir gegenüber haben, zunichte machen.


                              Zuletzt geändert von Geufke; 23.11.2015, 09:01.
                              Viele Grüße, Anja

                              Noch immer verzweifelt gesucht: Hans (evtl. Johannes) Georg Timm, um 1930 in und um Parchim

                              Kommentar

                              • Rieke
                                Erfahrener Benutzer
                                • 13.02.2012
                                • 1285

                                Ach, was waren das doch fuer unschuldige Zeiten, eh?

                                Ein sinnentstellender Fehler ist bei der Uebersetzung unterlaufen:

                                Der Rat "Know that a man of good sense will never marry but the pious, industrious and frugal."

                                muesste heissen, "Wisse, dass Maenner mit Verstand nur fromme, fleissige und sparsame [Frauen] heiraten."

                                Ohje, soll das heissen, dass meine bessere Haelfte keinen Verstand hat??

                                Lachende Gruesse
                                Rieke
                                Meine Spitzenahnen....
                                waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

                                Kommentar

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