Kirchliche Heirat nach dem neuen Gesetz von 2009

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  • anika
    Erfahrener Benutzer
    • 08.09.2008
    • 2611

    Kirchliche Heirat nach dem neuen Gesetz von 2009

    Hallo
    Seit dem 01.01.2009 gibt es in der Katholischen Kirche in Deutschland ein neues Gesetz. Wie zuvor schon in Österreich
    kann man nun auch in Deutschland ohne vorherige Standesamtliche
    Heirat kirchlich Heiraten. Das machten meine Mutter und ihr Lebensgefährte gestern.
    Bei der anschließenden Feier kam nun die Frage auf "habe ich nun einen Stiefvater und einen Stiefbruder samt Stiefschwester" und meine Kinder einen zweiten Opa?
    Das gleiche natürlich auch andersrum bei seinen Kindern und Enkelkindern.
    Für die Katholische Kirche sind sie nun verheiratet und die Ehe wird im
    Kirchenbuch eingetragen.
    Rechtlich ändert sich nichts da es keine Standesamtliche Trauung gab.
    Der Pfarrer konnte uns die Frage auch nicht so genau beantworten da es seine erste Trauung dieser Art war.
    Da sich unsere Familien schon lange kennen und wir schon viele Feste gemeinsam gefeiert haben war das gesten der krönende Abschluß.
    Nur eben die offene Frage ob nun Stiefvater und Stiefgeschwister oder nicht
    anika
    Ahnenforschung bildet
  • Friedrich
    Moderator

    • 02.12.2007
    • 11577

    #2
    Moin Anika,

    ich plädiere für "Sakrale Halbgeschwister".

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • Hintiberi
      Erfahrener Benutzer
      • 26.09.2006
      • 1095

      #3
      Das hat doch im Grunde nix mit dem Standesamt zu tun - und wenn man so will, auch nicht wirklich mit der Kirche:

      Also erstmal gab's vor 1874 (ja, ich weiß, linksrheinisch schon eher... ) auch keine Standesämter, vor denen man eine Ehe hätte eingehen können - und auch nach Einführung derselben gab's und gibt's etliche Ehen, die anschließend nicht den kirchlichen Segen erhalten haben (man denke allein an die Ehen, denen eine Scheidung vorausging).

      Trotz alledem waren aber doch die "Beteiligten" anschließend Verwandte bzw. Anverwandte der Brautleute.
      Und selbst wenn weder kirchliche noch standesamtliche Hochzeit vorausgingen: Wer ist denn der Meinung, daß bspw. uneheliche Kinder nicht zur Verwandtschaft gehören?!

      Viele Grüße
      -Jens
      Meine Ahnen
      http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
      www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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      • gudrun
        Erfahrener Benutzer
        • 30.01.2006
        • 3265

        #4
        Hallo,

        ich würde die Leute, die jetzt neu in die Familie gekommen sind, als Verwandte bezeichnen. Wenn ich auch das Gesetz für denkbar deppert halte. Rechtlich sollte dann die kirchliche Heirat auch anerkannt werden. Gerade an der rechtlichen Seite hängt ja sehr viel, z. B. das Anrecht auf eine Witwen- bzw. Witwer-Rente. Wie ist es da gelöst? Wie schaut es mit dem Erbrecht aus? Da tauchen Fragen über Fragen auf. Es ist halt wie immer bei uns, nichts ist richtig durchdacht. Es gibt immer nur die Schnellschüße, die nicht Hand und Fuß haben.


        Viele Grüße
        Gudrun

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        • Friedrich
          Moderator

          • 02.12.2007
          • 11577

          #5
          nicht richtig durchdacht

          Zitat von gudrun Beitrag anzeigen
          Es ist halt wie immer bei uns, nichts ist richtig durchdacht. Es gibt immer nur die Schnellschüße, die nicht Hand und Fuß haben.
          Moin Gudrun,

          da sprichst Du ein wahres Wort gelassen aus! Diese Schnellschüsse, wie Du sie nennst, finden wir in Deutschland an allen Ecken und Kanten. So richtig durchdacht wird nix, und was das Schlimmste ist, es wird nie über eine Option nachgedacht, Dinge vielleicht mal vorübergehend zu prüfen. So übel war das mit der Idee nicht, Gesetzen ein Ablaufdatum zu geben (da war doch vor Jahren mal so ein Vorschlag).

          Mal ganz unabhängig davon, ob wir es nun mit der Bibel halten oder nicht: Dem Pauluswort aus dem 1. Thessalonicherbrief "Prüfet aber alles und das Gute behaltet" sollte viel mehr Beachtung geschenkt werden.

          Friedrich
          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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          • Hintiberi
            Erfahrener Benutzer
            • 26.09.2006
            • 1095

            #6
            Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
            Mal ganz unabhängig davon, ob wir es nun mit der Bibel halten oder nicht: Dem Pauluswort aus dem 1. Thessalonicherbrief "Prüfet aber alles und das Gute behaltet" sollte viel mehr Beachtung geschenkt werden.
            Bezogen auf die Eheschließung lautet das ein wenig anders:
            "Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht was Beß'res findet!"
            Meine Ahnen
            http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
            www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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            • Michael
              Moderator

              • 02.06.2007
              • 4594

              #7
              Zitat von Hintiberi Beitrag anzeigen
              Bezogen auf die Eheschließung lautet das ein wenig anders:
              "Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht was Beß'res findet!"

              Viele Grüße
              Michael

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              • WortSpiel

                #8
                Zitat von gudrun
                Rechtlich sollte dann die kirchliche Heirat auch anerkannt werden. Gerade an der rechtlichen Seite hängt ja sehr viel, z. B. das Anrecht auf eine Witwen- bzw. Witwer-Rente. Wie ist es da gelöst? Wie schaut es mit dem Erbrecht aus? Da tauchen Fragen über Fragen auf. Es ist halt wie immer bei uns, nichts ist richtig durchdacht. Es gibt immer nur die Schnellschüße, die nicht Hand und Fuß haben.
                Ich sehe das nicht so Gudrun. Das Gesetz ist m. E. die konsequente Weiterführung einer in unserer Gesellschaft existierenden und immer stärker werdenden kultursoziologischen Grundeinstellung, die auch die strikte Trennung kirchlichen und staatlichen Rechts beinhaltet.

                Die staatliche Dokumentierung einer Beziehung umfaßt nur noch das rein Geschäftliche, nämlich die Inhalte der von Dir oben gestellten Fragen.

                Letztendlich ist damit der "Umschwung" von der rein kirchlichen Eheschließung über die "Gemischehe" zur strikt getrennten und gewerteten Beziehung vollzogen worden.

                Ich finde die neuen Möglichkeiten gut, denn es gibt Situationen, in denen eine "Ehe" gewünscht, aber aus vielen anderen Gründen heraus eine Einmischung des Staates nicht gewünscht ist.

                WS

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                • gudrun
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.01.2006
                  • 3265

                  #9
                  Hallo,

                  die ganze Angelegenheit ist nicht durchdacht, leider.
                  Wieviele Leute denken denn an später, das jetzt ist gefragt und dann ist die Heulerei groß, wenn das schlimmste passiert.
                  Wenn ich so mit einem Partner zusammen lebe, weiß ich was das bedeutet. Aber so ist man verheiratet und im rechtlichen Sinn doch nicht verheiratet. Da wird es nicht viele Leute geben, die da durchblicken. Das ist ja heute schon oft so, daß die Leute nicht durchblicken, Gesetze sind ja auch oft sehr unverständlich geschrieben.
                  Und unsere Gesetzgeber trifft das ja nicht, die haben meistens genug Geld, daß sie sich 4 Scheidungen leisten können. Ein anderer wäre da schon lange Pleite.
                  Für unsere Nachkommen ist das natürlich auch eine schlechte Sache, wie sollen die Ihre Vorfahren finden?

                  Viele Grüße
                  Gudrun

                  Kommentar

                  • anika
                    Erfahrener Benutzer
                    • 08.09.2008
                    • 2611

                    #10
                    Heirat nach dem neuen Gesetz

                    Hallo Gudrun
                    Was ist an dem neuen Gesetz nicht durchdacht?
                    Meine Mutter ist doch sozial abgesichert,sie hat auch ein eigenes Haus,
                    welches nun vermietet wird. Sie hat immer gearbeitet und dadurch ihre eigene Rente.
                    Da sie gläubig ist ging es ihr in erster Linie darum vor Gott den Bund der Ehe zu schließen.
                    anika
                    Ahnenforschung bildet

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                    • gudrun
                      Erfahrener Benutzer
                      • 30.01.2006
                      • 3265

                      #11
                      Hallo,

                      das wird jetzt vielleicht bei Deiner Mutter so sein,
                      was ist mit den Leuten, die nicht so gut abgesichert sind?
                      Und die gibt es ganz bestimmt auch.

                      Viele Grüße
                      Gudrun

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                      • anika
                        Erfahrener Benutzer
                        • 08.09.2008
                        • 2611

                        #12
                        Heiraten nach dem neuen Gesetz

                        Gertrud
                        Da hast du Recht,aber ich weiß doch im Vorfeld das es nur eine kirchliche Ehe ist. Meine Mutter hält ja auch ihren Namen da es keine Staadliche Ehe ist. Wenn jemand die Staadliche Absicherung möchte kann er doch nach wie vor Standesamtlich heiraten
                        anika
                        Ahnenforschung bildet

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                        • gudrun
                          Erfahrener Benutzer
                          • 30.01.2006
                          • 3265

                          #13
                          Hallo Anika,

                          ich habe nur standesamtlich geheiratet und auch meinen Namen behalten.
                          Also, davon hängt es wirklich nicht ab.
                          Jetzt wird das wirrwarr noch größer. Die einen Heiraten standesamtlich, die anderen kirchlich und dann gibt es natürlich noch die, die beides machen.
                          Wo sucht in Zukunft der Familienforscher zuerst?

                          Viele Grüße
                          Gudrun

                          Kommentar

                          • anika
                            Erfahrener Benutzer
                            • 08.09.2008
                            • 2611

                            #14
                            Heirat

                            Hallo Gudrun
                            Ich habe auch nur Standesamtlich geheiratet aber den Namen des Mannes
                            angenommen. Dann werden es spätere Generationen von Forschern noch schwerer haben wie wir. .Aber wir quälen uns doch auch durch teilweise
                            unleserliche Kirchenbücher oder mal Hofname dann wieder Familienname usw .
                            anika
                            Ahnenforschung bildet

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                            • Merle
                              Erfahrener Benutzer
                              • 27.07.2008
                              • 1315

                              #15
                              Hallo zusammen,

                              für den Familienforscher der Zukunft ist unsere Zeit doch sowieso eine Katastrophe .

                              Neben den Varianten für die Ehe gibt es noch viele Paare, die ohne Heirat zusammenleben, und Kinder bekommen, die gar nicht oder irgendwann mit 14getauft werden. Außerdem leben die Leute heute mal hier, mal dort...

                              Ne, was war das früher doch einfach: man heiratete kirchlich, die Kinder wurden schnell getauft und das alles spielte sich in einem begrenzten Radius ab .

                              Gruß
                              merle

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