Was haben Eure Ahnen an Lebensweisheiten weitergegeben?

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  • Rieke
    Erfahrener Benutzer
    • 13.02.2012
    • 1300

    Was haben Eure Ahnen an Lebensweisheiten weitergegeben?

    Hallo Ihr lieben Plauderer,

    Immer wieder kommen mir Sprueche in den Kopf, die mir in der Kindheit als Lebensweisheit von den Eltern "eingetrichtert" wurden, meistens waren sie als einpraegsame Moral- oder Lebensanweisung gemeint. Diese Sprueche ergaben dann im Lauf der Jahre einen Almanach, mit dem man sich entsprechend der Vorstellungen der Eltern durchs Leben haette hangeln koennen, wenn man alles so befolgt und nicht hinterfragt haette

    Beim Transkribieren alter Familienbriefe bin ich dann gelegentlich auch auf solche vom Schreiber kolportierten oder auch selbst ausgedachten 'Weisheiten' gestossen, die mich haben schmunzeln lassen.

    Hier ist eine in Gedichtform von einem Grossonkel, der eine Fotografenlehre durchmachte und einen interessanten Einblick in die damalige Technik erlaubt:


    Gefaehrlich ist’s Cyan zu lecken
    Silberbad ist och kein Papier
    Jedoch der schrecklichste der Schrecken
    Ist schlechtes Albuminpapier
    [ein spezielles Kopierpapier, bis 1900 in Gebrauch]



    Liebe Gruesse,


    Rieke, die sich nicht frueh gekruemmt hat, um ein Haken zu werden, aber nun doch etwas gebeugt durch die Landschaft stiefelt, weil sie zu oft den Karren aus dem Dreck ziehen musste
    Meine Spitzenahnen....
    waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.
  • Kara
    Erfahrener Benutzer
    • 04.11.2011
    • 137

    #2
    hallo Rieke,

    von meinen Eltern ist da so garnichts übrig, allerdings kommen mir immer wieder Uromas Weisheiten in den Kopf, die meisten allerdings nicht ganz Forentauglich (Uroma sagte, was sie dachte)

    LG
    Kara (die immer saubere Schlübber anhat, falls ihr mal was passiert, weil, was sollen sonst die Sanitäter denken?)
    Zuletzt geändert von Kara; 30.05.2013, 16:33. Grund: Ein e in Rike geklebt

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    • elwetritsche
      Erfahrener Benutzer
      • 23.03.2013
      • 989

      #3
      Meinst Du sowas?

      Meine Oma: "Wenn Du die Hand gegen Deine Eltern erhebst, wächst Dir die Hand aus dem Grab!"

      Ich stell mir heute immer mal gerne vor, wie ich über den Friedhof gehe und es mir aus jedem zweiten Grab zuwinkt.
      Liebe Grüße
      Elwe

      Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

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      • Rieke
        Erfahrener Benutzer
        • 13.02.2012
        • 1300

        #4
        Na Kara, dann setz die doch in Anfuehrungsstriche, benutz Sternchen (Hihihi) und schreib dazu, dass Minderjaehrige besser nicht hinschauen und die darin ausgedrueckte Meinung nicht unbedingt der des Benutzers entsprechen

        Wie die Ahnenforscher sagen - vielleicht nutzt es jemandem

        Liebe Gruesse,
        Rieke
        Meine Spitzenahnen....
        waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

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        • elwetritsche
          Erfahrener Benutzer
          • 23.03.2013
          • 989

          #5
          Kara, wir sind doch hier ganz unter uns.
          Also ist das kein Problem mit dem forentauglich.

          Und das mit dem Schlübber kenn ich auch von meiner Omma.

          Es ist zwar keine uralte Überlieferung, aber das hat mir meine Oma immer vorgesungen, wenn ich Auaweh hatte:

          Bei youtube eingeben : Ernst Neger, Heile Gänsje

          Zuletzt geändert von rudi; 30.05.2013, 20:55. Grund: Link entfernt wegen Urheberrecht
          Liebe Grüße
          Elwe

          Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

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          • Silke Schieske
            Erfahrener Benutzer
            • 02.11.2009
            • 4493

            #6
            Ohja, das Lied hat unsere Omi uns auch immer vorgesungen. Oder es kam der Spruch "Biste verheiratet bist, ist das wieder weg"

            Am besten fand ich aber die hier " Man kann alt werden wie 'ne Kuh, aber man lernt immer noch was dazu". "was nützt einem ne hübsche Schüssel, wenn man aus ihr nicht satt wird"

            Wie wahr wie wahr.

            LG Silke

            Wir haben alle was gemeinsam.
            Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.
            Wir haben alle was gemeinsam.
            Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.

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            • Kara
              Erfahrener Benutzer
              • 04.11.2011
              • 137

              #7
              hallo,

              na gut, auf eure Verantwortung, Uroma Michen (sie hiess Marie) drückte mir diesen Spruch jedes Mal rein, wenn sie meinte, ich wäre mit Unwichtigem beschäftigt (unwichtig war für sie Alles, was keinem Zweck diente)

              K***** geht vor Backen. (wer reimen kann hat hier nen klaren Vorteil)

              O-Ton Michen (immer wenns Bohnen gab) "Allens hett siene Wetenschap", see de Deern un pust dat Licht mit'n Mors ut

              Oder wenn die Mädchen mal wieder zickig waren: "Eegen bün'k nich, aber wat ick nich will, dat doh'k nicht und wenn ick nich in Saal pissen dörp, will'k öberhaupt nich danzen!"

              Mein Schlaflied (ebenfalls von Michen gesungen) war dieses:

              Bei youtube eingeben: Piatkowski & Rieck - Dat du min Leevste büst

              Ich habs meinen Kindern auch vorgesungen, ab und an fragt die Jüngste heute noch danach.

              LG
              Kara
              Zuletzt geändert von rudi; 30.05.2013, 20:57. Grund: Link entfernt, Urheberrecht

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              • Rieke
                Erfahrener Benutzer
                • 13.02.2012
                • 1300

                #8
                Zitat von Kara Beitrag anzeigen
                ....
                Oder wenn die Mädchen mal wieder zickig waren: "Eegen bün'k nich, aber wat ick nich will, dat doh'k nicht und wenn ick nich in Saal pissen dörp, will'k öberhaupt nich danzen!"
                ROFLMAO!!!!!! Muss ich mir merken

                Ein wahrlich deftiges Mundart-Michen war das, mit viel Sinnn fuer Humor


                @ elwetritsche
                Bei mir ging's mit dem Aua-weg schneller als in hundert Jahren:

                "Heile, heile Segen,
                morgen gibt es Regen,
                uebermorgen gibt es Schnee
                und dann tut es nicht mehr weh"

                Wir wurden schon frueh und ganz nebenbei auf den grossen Klimawechsel trainiert und verbanden damit was schoenes, Hahaha!
                Wenn das nicht boese Manipulation war!

                Liebe Gruesse,
                Rieke
                Meine Spitzenahnen....
                waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

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                • Stellm
                  Benutzer
                  • 06.05.2013
                  • 71

                  #9
                  Von meinen verstorben Vater solange du die Füße unter meinen Tisch hast machst du das was ich sage.
                  Grüße aus Hamburg Jörg
                  Suche immer alles über Naujoks, Juraschka aus Ostpreußen Heydekrug und Stellmacher aus Zehdenick und Lychen aus der Uckermark und Stolp Pommern

                  Kommentar

                  • Guter Nordwind
                    Erfahrener Benutzer
                    • 30.10.2012
                    • 1108

                    #10
                    @Kara: Deine Michen war ja unfassbar cool!
                    (und das Lied kenne ich auch und habe meine Kinder damit auch gern beglückt, mittlerweile ist es aber eher peinlich für sie, wenn ich singe)

                    Sprüche aus der Familie:
                    - wer sein Zeug am Leibe flickt, hat den ganzen Tag kein Glück
                    - wat de Buer nich kennt, freet he nich (ich kann kein Platt schreiben, aber das ist so ungefähr Lautschrift)
                    (und ich aufsässiges Kind habe dann angemerkt, dass es auf Helgoland ja keine Bauern gibt und es mich so ja nun nicht betrifft)
                    - wer saufen kann, kann auch arbeiten (gern angewendet nach einer durchfeierten Nacht)
                    - immer einen sauberen und heilen Schlübber anziehen, wer weiß was wann passiert.
                    - niemals, unter gar keinen Umständen eine weiße Hose oder Rock VOR Pfingsten anziehen, sonst wird es ein schlechter Sommer (ich hatte noch Ende der 80er, als weiße Jeans modern waren jedes Frühjahr eine scheixx-Panik, wenn ich es dann doch gewagt habe)

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                    • Ruhland
                      Erfahrener Benutzer
                      • 11.11.2012
                      • 243

                      #11
                      Meine Uroma hat immer gesagt: "Das letzte Hemd hat keine Taschen!!"
                      Das sollte ausdrücken, dass es sinnlos ist zu geizen und alles zu sparen, denn wir können nach dem Tod nichts mitnehmen. Daran denke ich immer wenn ich mich über die vielen Geizhälse da draußen ärgere, die selbst das 1ct Stück noch umdrehen, obwohl jeder weiß wie gut sie verdienen.
                      Noch so eine Weisheit, oder besser Regel ist, dass man auf dem Friedhof nie die Tür zumachen soll, denn nur dann kann die Seele zu Gott. Das liegt aber eher an der sorbischen Herkunft meiner Familie, die bei uns in der Oberlausitz noch ziemlich präsent ist. ich weiß noch wie meine Oma mal den besuch aus dem Westen gemaßregelt hat weil die die Friedhofstüre zu gemacht haben
                      Wer am Dienstag nach Ostern Arbeitswäsche Raushängt, dem verhagelt die Ernte, wer Weißwäsche raushängt, der wird gute Ernte einfahren. Die Weißwäsche bekundet die Auferstehung.
                      Wer eine Advendskerze zu früh anzündet dem geschieht ein Unglück
                      Wer das Mittagsläuten vom Feld aus hört den holt die Mittagsfrau
                      Mittagsfrau ist eine Sagengestalt aus der Lausitz, die die Menschen mittags auf dem Feld besucht und unterhalten werden will, wer es nicht schafft ihr bis 2 Uhr eine Geschichte zu erzählen oder si zu früh beendet den bringt sie mit der Sichel um
                      Zuletzt geändert von Ruhland; 30.05.2013, 18:25.

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                      • Rieke
                        Erfahrener Benutzer
                        • 13.02.2012
                        • 1300

                        #12
                        Ueberliefertess Stossgebet des Schwieger-Grossvaters:

                        Ein Kreuz, ein Weib
                        Hat mir der Herr gegeben
                        Herr, nimm das Weib zu Dir
                        und das Kreuz von mir
                        dann kann ich wieder ruhig leben.

                        Nix da von "Ein Mann, ein Weib, en Leib"

                        "Bei Gewitter nie aus dem Fenster schauen, dann schlaegt der Blitz ein" -

                        Liebe Gruesse,
                        Rieke, die bei Gewitter noch heute zum Hund untern Tisch kriecht
                        Meine Spitzenahnen....
                        waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

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                        • Rolf Stichling
                          Erfahrener Benutzer
                          • 21.06.2011
                          • 869

                          #13
                          WW (Wahre Weisheiten)

                          Was der Mann mit dem Wagen in den Hof fährt, trägt die Frau mit der Schürze aus dem Haus.

                          Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen!

                          Wenn man dir gibt, dann nimm! Wenn man dir nimmt, dann schrei!
                          Zuletzt geändert von Rolf Stichling; 30.05.2013, 21:15.
                          Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.
                          :vorfahren:
                          Rolf Stichling

                          PS. Ich suche die Herkunft von

                          Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
                          In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
                          1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

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                          • Wolfg. G. Fischer
                            Erfahrener Benutzer
                            • 18.06.2007
                            • 5390

                            #14
                            Hallo Foris,

                            da kommt mir manches bekannt vor (Die tollen Sprüche von Uroma Michen freilich nicht).

                            Bei uns hieß es: "Früh gefreit, hat nie gereut. - Lange gewart't, hat auch nicht geschad't."

                            Oder auch: "Rote Haar' und Erlenhecken, wachsen auf kei'm guten Flecken."

                            Liebe Grüße
                            Wolfgang

                            Kommentar

                            • Guter Nordwind
                              Erfahrener Benutzer
                              • 30.10.2012
                              • 1108

                              #15
                              @Rieke: zum Thema Gewitter, meine Mutter hatte den Spruch gelernt:
                              bei Gewitter sollst du weichen vor Eichen und suchen die Buchen.
                              Sie glaubte fest daran, bis ein Blitz in eine Buche einschlug und fast das darunter stehende Kind umbrachte. Sie hat bis heute Unwohlsein bei Gewitter.

                              noch einer, für Kinder von der See lebenswichtig:
                              -eine Hand fürs Schiff, eine Hand für den Mann

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