Patenschaft: Müssen Taufpaten ein Mindestalter haben? Maximale Anzahl von Paten?

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  • Alvire
    Benutzer
    • 09.10.2008
    • 81

    #31
    Zitat von Eva64 Beitrag anzeigen
    Schlussendlich ist es so, dass vieles daran hängt, wie ein Pfarrer die Situation beurteilt.

    Grüße
    Eva
    Ja, das stimmt. Es ist eine Ermessenfrage wie bei allen Aenderungen die eine gewisse Zeit brauchen, bis es auch der letzte umsetzt. Es gibt immer noch auch konservative Evangelisten die mit diesen modernen Methoden nicht klarkommen und mit diesem Ermessensspielraum ein wenig ihre Rebellion behalten duerfen. Schliesslich sind Evangelisten nicht zum Gehorsam gegenueber der Kirche verpflichtet.

    Beerdigungen: es gab schon immer Pfarrer die einen auch als "nicht der Kirche mehr angehörend" unter die Erde brachten. Im Zweifelsfall muss man ein paar Orte in der Umgebung absuchen. Die Kirche akzeptiert mittlerweile, das man, nur weil man die Einrichtung Kirche selbst ablehnt, noch lange nicht ungläubig zu sein braucht.

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    • Karen

      #32
      Gründe für viele Paten

      Hallo zusammen,

      in einer Familie haben die Kinder stets 3 Paten. Ein Kind, nicht das erste und nicht das letzte, hat plötzlich 16 Paten .
      Weder die Familie, noch die Paten haben irgendeinen besonderen Stand, alle Büdner, Schiffszimmergesellen usw.
      Auch bei den Taufen "drum herum" sind immer 3, selten mal 4,5 oder 6 Paten eingetragen, selbst bei den Kindern des Pfarrers nicht mehr.

      Was könnten hier wohl für Gründe eine Rolle gespielt haben?

      Viele Grüße,
      Karen

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      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11550

        #33
        Moin Karen,

        normalerweise gehörten die Paten ja zum familiär-freundschaftlich-gesellschaftlichen Umfeld. Manche drängelten sich sogar vor: "Bei diesem KInd will ich Pate sein, sonst will ich's überhaupt nicht!" Aber ich glaube nicht, daß dann bei einer Familie, bei der regelmäßig drei Paten genommen wurden, deswegen auf einmal 16 genommen wurden. War vielleicht irgendwas besonderes passiert, was mit der Schwangerschaft und den Paten zu tun hatte?

        Friedrich
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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        • Karen

          #34
          Hallo Friedrich,

          nur 3 der Paten kann ich der (angeheirateten) Verwandtschaft zumindest dem Familiennamen nach zuordnen. Da der Vater lediglich als Büdner bezeichnet wird, weiß ich nicht, wo und als was er gearbeitet hat.

          Einen Randvermerk gibt es zu dieser Taufe leider nicht, ob die Schwangerschaft tatsächlich schwer war, weiß ich also nicht. Doch es gab danach noch weitere Kinder.

          Es gibt doch im Forum Leser, die haben in irgendeinem Thread mal von vielen Paten berichtet. Gab es für diese Patenanzahl erkennbare Gründe?

          Viele Grüße,
          Karen

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          • gudrun
            Erfahrener Benutzer
            • 30.01.2006
            • 3266

            #35
            Hallo,

            den Grund für die vielen Paten wirst Du wahrscheinlich nicht rausbekommen.
            Aber ich vermute auch, daß es mit der Schwangerschaft (vielleicht eine Risikoschwangerschaft?) und der Geburt zu tun hatte.

            Viele Grüße
            Gudrun

            Kommentar

            • Luise
              Erfahrener Benutzer
              • 05.02.2007
              • 2419

              #36
              Ich kenne 6 Paten (3 männliche und 3 weibliche) im Thüringer Gebiet dann, wenn das Kind unehelich war. Selbst bei adligen Familien war das hier so.

              Aber warum bei dir diese hohe Patenanzahl erscheint, wäre wirklich interessant zu wissen.
              Liebe Grüße von Luise

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              • Hintiberi
                Erfahrener Benutzer
                • 26.09.2006
                • 1095

                #37
                Hallo Karen,

                16 Paten? Meine Güte... meine Leute haben in der Regel 2 oder 3, allerhöchstens 4 Paten.

                Könnte es sein, daß der Pfarrer etwas anderes vermerken wollte? Hat er beispielsweise eine Firmung mit ins Buch eingetragen? In einigen Kirchenbüchern gibt's sowas wie Firmlisten, die meist auf den letzten Seiten zu finden sind, manchmal schreibt's der Pfarrer aber auch chronologisch einfach mit ins Buch, zwischen die Taufen.
                Vielleicht ist etwas ähnliches hier passiert? Dann haben diese 16 Namen (weniger 2 oder 3) tatsächlich nichts mit dem eigentlichen Trauueintrag zu tun...
                Meine Ahnen
                http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
                www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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                • Johannes v.W.
                  Erfahrener Benutzer
                  • 02.05.2008
                  • 1151

                  #38
                  16 Paten? Das ist ja lustig.
                  Dafür kann es keine logische Erklärung mehr geben, wenn auch noch die wenigsten der Paten aus der Verwandtschaft kamen...


                  Man kann sich aber etwas reimen, zum Beispiel so:
                  Der Vater ging vor lauter Nervosität bei der Geburt des Kindes in die Dorfwirtschaft und tat- vielleicht nicht mehr ganz nüchtern- einen Stoßseufzer, daß wenn Mutter und Kind nach der schwierigen Geburt wohlauf wären, er alle Anwesenden zu Paten machen würde... (= die romantische Version).
                  Die andere Version wäre: Er saß schon vorher sternhagelvoll in der Kneipe, und als die frohe Kunde von der Geburt eintraf, hat er allen einen ausgegeben und die ganze Runde mit großer Geste zu Paten erklärt. Tja, und von dem Versprechen kam er dann nicht mehr los...

                  Klingt ein bisschen nach Bauerntheater, wäre aber zumindest plausibel.

                  Viele Grüße Johannes
                  Zuletzt geändert von Johannes v.W.; 04.09.2009, 08:32.
                  Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

                  Kommentar

                  • helibo
                    Erfahrener Benutzer
                    • 10.12.2006
                    • 109

                    #39
                    Hallo an Alle,
                    die Patenanzahl kann ich toppen aus dem Jahr 1735 bei einer männlichen Geburt (ev.):

                    22 !!

                    leider nicht in meiner Familie, aber ein Pate ist dabei, der auch Pate in der Familie war.
                    Davon waren übrigens 14 Herren, fein säuberlich mit Beruf und Stand dem Rang nach aufgeführt. Auch die 8 Damen: die älteste als Erste angeführt, als letzte eine Magd.

                    Ich vermute das es besonders viele Paten gab, wenn es der erste Sohn
                    war. Bei Mädchen waren es nur 3, 6 bis 12 Paten.

                    Wir werden es wohl nie herausbekommen, warum, wieso, weshalb.

                    Viele Grüße
                    Helga

                    Ach, noch eine Anmerkung: Es war bei den Paten kein FN des Vaters dabei.

                    Kommentar

                    • Altmärker

                      #40
                      Hallo,

                      2 Taufen aus derselben Familie um 1850, Vater Einwohner, zum einen 29 Taufpaten und zum anderen 24 Taufpaten.
                      Jggs. und Jgf. sind reichlich vertreten, vermutlich also die gesamte "Dorfjugend"

                      Was könnten Gründe sein!? Meine Vermutungen:
                      -Stand der Familie und "Kinderreichtum"?
                      -Vater nicht erwerbsfähig?
                      oder, oder....

                      Die normale Patenanzahl lag etwa zwischen 3 und 7

                      Altmärker

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                      • Karen

                        #41
                        Zitat von Johannes v.W. Beitrag anzeigen
                        Klingt ein bisschen nach Bauerntheater, wäre aber zumindest plausibel.
                        Hallo Johannes,

                        da ich auch davon ausgehe, nie den Grund für diese Patenwahl zu finden, nehme ich deine Vorschläge mit in die Chroniken zur Familie auf. Sie klingen einfach zu gut, um vergessen zu werden. Ich habe jedenfalls gut gelacht

                        Viele Grüße,
                        Karen

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                        • Karen

                          #42
                          Der Täufling war ein Mädchen. Es war das 2. Mädchen in der Familie.

                          Bei anderen Taufen wird der Vater als Büdner, Kahnschiffer oder Eigentümer genannt.

                          Viele Grüße,
                          Karen

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                          • Altmärker

                            #43
                            Immer wieder interessant und auch zeitnah:



                            kurzer Auszug daraus:
                            "Kirche oder in ihrer Wohnung taufen lassen. Die Taufe eines Kindes muß aber spätestens sechs Wochen nach der Geburt desselben verrichtet werden, welches nach einem noch bestehenden Cirkular an sämmtliche Konsistorien vom 23sten Februar 1802 verordnet ist. Bei der Taufe sind fünf Gevattern oder Taufzeugen gesetzlich erlaubt; wollen Eltern mehrere Taufzeugen nehmen, so müssen sie für Jeden der übrigen Zeugen sechs Groschen an die Kirche bezahlen, das heißt, wenn sie in das Kirchenbuch eingetragen werden sollen, geschieht dieses nicht, wie überhaupt in großen Städten, Residenzen, wo mehrere Kinder in den Kirchen mit einem Male getauft werden, und sich daher die Zeugen nicht genau controliren lassen, da sie neben einander stehen, da fällt auch der besondere Beitrag weg. In der Regel darf jeder Confirmirte Gevatter stehen, und außer der Regel auch Nichtconfirmirte und Juden..."

                            Gefunden unter Stichwort "Tauf..."

                            Altmärker

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                            • RolfStein
                              Neuer Benutzer
                              • 29.08.2009
                              • 1

                              #44
                              Für die Stadt Staßfurt habe ich folgendes beobachtet: ca. 1600 - 1650 waren es 4,5,6,und mehr Paten. In der Chronik der Stadt steht für 1653 "Magister Christian Körner ist Pfarrer Laut Regelung von Fürst August zu Magdeburg dürfen bei ehelichen Kindern nur 3 Gevatter sein." Das findet man dann auch in den Taufeinträgen, ab 1653 es sind meistens nur noch 3 Paten. Ausnahmen habe ich in 2 Kategorien beobachtet:
                              1.- Adelige haben manchmal über 30 Paten !!!!!!!
                              2.- Soldaten, Enrollierte Soldat, Husar, Mousquetiere, und andere "Militärs" haben meistens 8 - 10 Paten. Ich denke das ist wegen der hohen Gefahr als "Versicherung" für das Kind gedacht, falls der Vater stirbt.
                              Ich empfehle mal die Menge der Paten zu vergleichen mit den Berufen und den Taufjahren. Dann klärt sich evtl. einiges. Waren die vielen Paten bei einem besonderen Beruf? In einem besonderen Zeitraum?
                              Grüsse
                              Rolf Stein

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                              • Karen

                                #45
                                Hallo Altmärker,

                                sehr interessant!

                                Viele Grüße,
                                Karen

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