Patenschaft: Müssen Taufpaten ein Mindestalter haben? Maximale Anzahl von Paten?

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  • clarissa1874
    Erfahrener Benutzer
    • 07.10.2006
    • 2242

    #16
    Vater und Mutter als Paten

    Mir sind schön öfter Taufeinträge aufgefallen, wo Vater oder Mutter oder beide als Paten genannt werden, auch Großeltern. Es kam auch vor, dass Personen vorzeitig konfirmiert wurden, damit sie eine Patenschaft übernehmen konnten.
    FN: Beutler, Kasch, Oertel, Schleusener, Treichel, Zoch in Berlin
    FN: Beutler [Büdeler o.ä.], Brandt, Döring [Düring], Fahrenholz, Granzow, Heitmann, Herm, Klages, Kleemann, Kremp, Malzahn, Mehser, Oertel, Ostwald, Ramin, Rauhöft, Scherff, Schwager, Weigelt, Welzin [Welzien] in Brandenburg
    FN: Alex, Aschmutat, Haak, Huhlgram, Klamm, Mack, Mucharski, Stortz, Treichel [Treuchel, Treichler], Weidemann, Weidhorn, Wohlgemuth, Zech in Westpreußen
    FN: Berthold, Heybach [Heubach], Köhler in Sachsen

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    • ekreg
      Benutzer
      • 30.01.2008
      • 69

      #17
      RE: Vater und Mutter als Paten

      Bei mir war auch mein Großvater mein Taufpate. Das habe ich im Übrigen erst nach seinem Tod erfahren, als mir die entsprechende Urkunde in die Hände fiel. Da er aber als Großvater fantastisch war, stützt das meine rebellische These....

      Das mit der vorzeitigen Konfirmation finde ich ja sehr interessant. Damals wurden Kinder ja wie keine Erwachsene angesehen, aber aus heutiger Sicht würde ich so jungen Menschen solch eine Verantwortung nicht aufbürden wollen...

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      • Luise
        Erfahrener Benutzer
        • 05.02.2007
        • 2419

        #18
        Patenschaften

        Ich bin gerade ziemlich ins Grübeln gekommen. Mir liegen Fotokopien aus einem Taufbuch vor, doch leider steht auf der Rückseite nicht, ob es sich um Kopien aus einem ev. oder kath. KB handelt. Auf jeden Fall war es eine Mischehe (Mann kath., Frau ev.).
        Habe bisher geglaubt, die Kinder seien kath. getauft worden, doch wie es scheint, sind sie ev. getauft. Allerdings sind unter den Paten Katholiken. Gab es das Mitt des 19. Jh.?
        Liebe Grüße von Luise

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        • Johannes v.W.
          Erfahrener Benutzer
          • 02.05.2008
          • 1151

          #19
          Hallo Luise

          Das Problem löst sich schon numerisch: bei katholischen Taufen gibt es (und gab es meines Wissens immer) nur einen Taufpaten oder -patin. Mehrere Taufpaten sind in der evangelischen Kirche Usus. (Daraus folgt, daß die Taufe ev.war)
          Aus dem Grund muß bei einer katholischen Taufe der Pate/die Patin auch katholisch sein. Bei evangelischen Taufen ist das heute etwas elastischer, solange katholische Paten nicht in der Überzahl sind.
          Für das 19. Jh. allerdings scheint das sehr un- und außergewöhnlich. Vielleicht hat ja der Pfarrer beide Augen zugedrückt. Oder die Familie hat -heimlich, heimlich- es einfach nicht gesagt.
          Denn nur heute, wo viele gar nicht mehr getauft (oder aus der Kirche ausgetreten sind), muß man als Pate eine Bescheinigung vorlegen, gemäß der man getauft und auch konfirmiert bzw. gefirmt ist. Früher war das natürlich eine Selbstverständlichkeit, d.h. da wurde eventuell nicht groß nachgefragt.

          Viele Grüße J.
          Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11521

            #20
            Patenschaften

            Hallo,

            aus meiner Familiengeschichte kann ich nachweisen, daß katholische Paten, meist aus dem sozialen/beruflichen Umfeld der Eltern, durchaus bei Täuflingen evangelischer Eltern genommen wurden. Ich habe unter meinen Vorfahren einen evangelischen Domänenrentmeister, der als preußischer Beamter im Gebiet des ehemaligen Hochstiftes Paderborn lebte und für seine Kinder z.B. katholische Kollegen aus der Domänenverwaltung, Domänenpächter etc. auswählte. Hinzu kam, daß sein Bruder mit einer katholischen Frau verheiratet war, die ebenfalls als Tante eines Täuflings Patin wurde.

            Was die Nachkommen dieser katholischen Tante anging: In den Kirchenbüchern tauchen bei deren katholisch getauften Kindern auch mehrere Paten auf. Also, allein anhand der Zahl der Paten die Konfession festzustellen, halte ich für problematisch!

            Gruß Friedrich
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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            • Luise
              Erfahrener Benutzer
              • 05.02.2007
              • 2419

              #21
              RE: Patenschaften

              Hallo Johannes, Hallo Friedrich!
              Besten Dank für eure Antworten, es ist wirklich sehr interessante. Ich hatte gestern Abend noch in unserem ev. Pfarramt zu tun und habe dabei gleich mal den Pfarrer gefragt, was er dazu meint. Ich habe ihn damit vor ein Problem gestellt
              Liebe Grüße von Luise

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              • Ursula
                Erfahrener Benutzer
                • 18.01.2007
                • 1414

                #22
                Original von Johannes v.W.

                Das Problem löst sich schon numerisch: bei katholischen Taufen gibt es (und gab es meines Wissens immer) nur einen Taufpaten oder -patin. Mehrere Taufpaten sind in der evangelischen Kirche Usus. (Daraus folgt, daß die Taufe ev.war)

                Hallo,

                ich habe hier fast ausschließlich katholische Taufen mit immer 2 Paten.


                Viele Grüße
                Uschi

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                • Luise
                  Erfahrener Benutzer
                  • 05.02.2007
                  • 2419

                  #23
                  Ich kann bislang nur in Bezug auf ev. KBeinträge aus Erfahrung sprechen. Mein Hauptgebiet ist ja der Raum um Erfurt/Thüringen. Bei ehelichen Kinder erscheinen zwischen 1653 und fast bis an 1800 nur ein Taufpate, danach werden dann alle (bis zu drei) eingetragen. Uneheliche Kinder haben zwischen 3 und 5 oder gar 6 Paten.

                  Jetzt allerdings habe ich zum ersten Mal mit Kindern aus Mischehen zu tun.
                  Liebe Grüße von Luise

                  Kommentar

                  • Fehrle
                    Erfahrener Benutzer
                    • 16.01.2008
                    • 391

                    #24
                    @ Ursula

                    kann dir nur zustimmen, auch bei mir haben alle katholischen Täuflinge immer 2 Paten
                    ist vielleicht regional bedingt unterschiedlich
                    Suche alles zu den FN Moisel /Reichenberg, Kutscheidt/ Essen, Reiner/ Tuttlingen und Fehrle / Steisslingen

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                    • anika
                      Erfahrener Benutzer
                      • 08.09.2008
                      • 2612

                      #25
                      taufpaten

                      hallo
                      ich laß gerade das taufpaten einen christlichen glauben angehören müssen. zur taufe unseres sohnes katholisch mußte ein taufpate katholisch sein.
                      anika
                      Ahnenforschung bildet

                      Kommentar

                      • Friedrich
                        Moderator
                        • 02.12.2007
                        • 11521

                        #26
                        Paten

                        Moin,

                        nur mal so nebenbei: Ich habe bei meinen Forschungen einen Paten gefunden, der - ohne Witz - erst 11 war!

                        Friedrich
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                        Kommentar

                        • Alvire
                          Benutzer
                          • 09.10.2008
                          • 81

                          #27
                          5 Paten klingt wirklich nett. Doch das ist lange lange her.

                          Der Beitrag von SiegfriedMuehle ist mittlerweile veraltet und was die evangelischen Kirchen betrifft, auch nicht mehr gueltig. Das Ehrenamt der Patenschaft wurde entfernt und es gibt heute nun mehr Taufzeugen (in der Regel 2). Wer heute noch Patentante oder Onkel ist und dieses Amt ernst nimmt, kann sich als was Besonderes betrachten. Aber auch bei den letzten ernannten Paten endet das Amt mit dem Tage der Konfirmation. Das Kind lässt sich nicht konfimieren? Dann kann der Patenauftrag nicht erfullt werden und endet auch nicht. Es sei denn, das Kind will eines Tages kirchlich heiraten. Dazu muss es immer noch konfimiert sein. Aber... Konfirmantenuntericht? Fehlanzeige. Muss man laengst nicht mehr. Bis spätestens 24 Stunden vor der Trauung, kann der Pfarrer die Schnellkonfirmation durchfuehren. Aber auch die Konfirmation selbst steht seit längerem schon auf der Abschussliste. Die Katholiken sind da konservativer und bleiben bis heute dabei.

                          Mit dem Wegfall des Patenamts kam die Kirche zum einen der geanderten Gesetzeslage nach, die einem Paten so oder so kein grundsätzliches Recht an der Erziehung des verwaisten Kindes einräumte und zum anderen dem Jahre anhaltenden Trend, das Paten ihren Auftrag auch nicht verfolgten. Stichwort: Modernisierung der Kirche.

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                          • Eva64
                            Erfahrener Benutzer
                            • 08.07.2006
                            • 837

                            #28
                            Zitat von Alvire Beitrag anzeigen
                            Der Beitrag von SiegfriedMuehle ist mittlerweile veraltet und was die evangelischen Kirchen betrifft, auch nicht mehr gueltig. Das Ehrenamt der Patenschaft wurde entfernt und es gibt heute nun mehr Taufzeugen (in der Regel 2). ...
                            Das stimmt so aber nicht, wenigstens nicht für die evang. württembergische Landeskirche, wie das andere Landeskirchen handhaben kann ich nicht sagen. Aber in Württemberg gelten noch die alten Regeln. In Ausnahmefällen und nur nach Rücksprache mit dem Pfarrer können anstelle von Paten Taufzeugen gewählt werden. Der Pate muss einer Konfession angehören, die von der evang. Landeskirche anerkannt ist (kann also z.B. auch russisch-orthodox oder freikirchlich etc.) sein. Dies muss er mit einem Patenschein bestätigen lassen. Wie jeder persönlich sein Patenamt ausfüllt und ansieht bleibt dem Gewissen des Einzelnen überlassen. Ach ja und die Anzahl der Paten ist eigentlich nicht beschränkt. Oft fällt es den Leuten aber schwer überhaupt Paten zu finden, die dieses Amt übernehmen können.

                            Konfirmation ohne Konfirmandenunterricht ist mir neu.

                            Bei einer Trauung muss wenigstens einer der Partner in der Kirche sein und dann kommt es auch darauf an, wie der Pfarrer es beurteilt.

                            Um von der Wiege bis zum Grab zu kommen: Auch Beerdigungen werden nur vom Pfarrer gehalten, wenn der Verstorbene der Kirche angehörte. Ansonsten kommen Trauerredner zum Zug.

                            Schlussendlich ist es so, dass vieles daran hängt, wie ein Pfarrer die Situation beurteilt.

                            Grüße
                            Eva

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                            • Eva64
                              Erfahrener Benutzer
                              • 08.07.2006
                              • 837

                              #29
                              Zitat von Marlies Beitrag anzeigen
                              Hallo,

                              in einem Taufeintrag (Taufe am 19.09.1591in Neuenhain bei Dillich)
                              stehen als Paten: Frl. Christina Landgräfin zu Hessen, und der ganz Rat zu Borken, alle Pastorenweiber, so in dem Borkischen Bezirk.

                              War der Täufling (Christine Mosche, des Juden Tochter) etwas besonderes oder gab es so viele Paten des öfteren?
                              Hallo Marlies,

                              ich habe auch schon eine ähnliche Anzahl von Paten gefunden. Das waren dann aber meist Kinder von Ortsadeligen und die hatten so viele Paten, dass die halbe Kirchenbuchseite mit deren Namen gefüllt wurde .

                              Grüße
                              Eva

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                              • Friedrich
                                Moderator
                                • 02.12.2007
                                • 11521

                                #30
                                Zahl der Taufpaten

                                Moin zusammen,

                                also ich hab schon den Fall gehabt (KB Rinteln luth. um 1820), daß der Vater, wie es hieß, oder die Hebamme das Kind zur Taufe trugen, und damit keine Paten eingetragen wurden!

                                Die Extreme innerhalb von (acht) Geschwistern (KB Ramsbeck im Sauerland ev.) beliefen sich von zwei bis 13: Kind 1: 2, Kind 2: 6, Kind 3: 7, Kind 4: 13!!!, Kind 5: 5, Kind 6: 4, Kind 7: 7, Kind 8: 6.

                                Friedrich
                                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                                Kommentar

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