Aus Junge wird Mädchen?

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  • SSydow
    Erfahrener Benutzer
    • 13.04.2009
    • 422

    Aus Junge wird Mädchen?

    Hallo ihr Mitforscher,

    ich hänge seit einiger Zeit schon an einem Problem fest. Ich hoffe ihr könnt mir da helfen

    Es geht um einen Vorfahren von mir. Friedrich Schwantzer, dieser hat 1708 in Mähren geheiratet und wird als hinterlaßener Sohn des Andreas Schwantzers angegeben.

    Soweit so gut, ich fand auch seinen Vater und jede Menge Taufen seiner Geschwister, alle waren Mädchen. Seine Hochzeit(die des Vaters) konnte ich im Nachbarort feststellen. Nur seine Taufe findet sich nirgends, habe schon in allen Kirchenbüchern der Nachbargemeinden geguckt, sind ja zum Glück alle online.
    Der Vater heiratete 1672 und Starb 1685 im Alter von 37 Jahren. Seine Schwestern sind regelmäßig im Abstand von 2-3 Jahren geboren, die letzte 1683. Es gibt auch nirgendwo einen Friedrich, bei dem der Vater anonym ist.

    Kann es sein, dass der liebe Pfarrer den Eintrag richtig versemmelt hat und anstatt eines Jungen ein Mädchen draus gemacht hat? Ist sowas schonmal bei euch vorgekommen?

    Viele Grüße
    Steffen
  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11550

    #2
    Moin Steffen,

    nur mal rein spekulativ: Gibt es unter den Mädchen eines, das Friederike heißt? Kannst Du Dich da verlesen haben? Oder war der Vater schonmal verheiratet, und Dein gesuchter Friedrich stammt aus der ersten Ehe?

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • Hemaris fuciformis
      Erfahrener Benutzer
      • 19.01.2009
      • 1971

      #3
      Hallo Steffen,

      vielleicht schaust Du ja beim falschen Andreas S. ? Dein Fall sieht nach viel Arbeit aus - da darfst Du rundum mal genau suchen wie hoch die Andreas-Schwantzer-Dichte in der Gegend war.

      Andere Alternative - erstes voreheliches Kind der Mutter und adoptiert ? Dann hatte er bei der Geburt gar einen ganz anderen Nachnamen ? Ach so einen anderen Nachnamen hätte der Friedrich natürlich auch, wenn die Mutter vorher schon mal verheiratet war und dann der mitgebrachte Friedrich einfach als Sohn des Andreas S. behandelt wurde.
      (Solche gelebten Namensänderungen habe ich jedenfalls schon gehabt)

      Ich wünsch Dir viel Erfolg.

      Gruß
      Christine

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      • Xtine
        Administrator

        • 16.07.2006
        • 29973

        #4
        Hallo Steffen,

        sind die Einträge der fraglichen Zeit evtl. in Latein???
        Dann wird aus dem Andreas schon mal ein Andreae oder so ähnlich (das müssten die Lateiner besser wissen). Dann sieht der Name im ersten Moment evtl. weiblich aus, ist es aber nicht.
        Gleiches gilt für Friedrich, da kann dann Friederici oder Friedericus stehen und es sieht im ersten Moment wie eine Friederik(c)e aus.
        Viele Grüße .................................. .
        Christine

        .. .............
        Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
        (Konfuzius)

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        • memo
          Erfahrener Benutzer
          • 19.01.2009
          • 334

          #5
          Hallo Steffen,

          ist es das Original oder eine Abschrift des Kirchenbuchs? In dieser Abschrift des Kirchenbuchs Ratzebuhr hat sich der Abschreiber ja ganz offensichtlich vertan (immer die gleiche Floskel, Müdigkeit ...) und hat aus Dorothea Sophie einen Sohn gemacht.

          Gruß, Mechthild
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          • sternap
            Erfahrener Benutzer
            • 25.04.2011
            • 4070

            #6
            im gleichen gebiet suche ich mit zunehmender enttäuschung nach dem einzigen, nicht im taufbuch auffindbaren männlichen mitglied einer familie stanzel, einem stanzel karl,geboren zwischen 1695 und 1718. ich lese taufbuch für taufbuch durch,sein vorname ist nicht dabei.
            nebenbei habe ich in den matriken öfters schwanzer und schwantzer gesehen(sie fallen mir deshalb auf,weil es aus der familie einen einmaligen architekten gab) ich suche übrigens zwischen goldenstein und mährisch schönberg.

            was mir in der gegend schon ein paar mal auffiel, waren einträge wie christophorus=casparus, somit stiller wechsel des vornamens, und die gewohnheit, einen als franz joseph geborenen später nur mehr als joseph zu führen, hier wird zweitname zum erstnamen.

            beim rechnen wurde ziemlich kreativ vorgegangen. stand beim todesdatum, der verstorbene sei, jetzt im jahre1666, 40jährig gestorben, konnte ich die geburt 14 jahre vorher als geschätzt,oder auch zehn zehn jahre nachher finden. sehr zu schaffen macht mir die unstetheit der leute in der gegend, es war bedroht unruhig dort. man musste oft flüchten.
            freundliche grüße
            sternap
            ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
            wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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            • Ortti

              #7
              zu diuesem Thema habe ich folgende Fälle schon gehabt:
              1. Kind ist außerhalb geboren bei Verwandtenbesuchen, Tagelohn bei der Schnitternte, auf dem Markt in der nächsten Stadt etc
              2. Kind ist nicht Sohn, sondern (unehelicher) Enkel des angegebenen Vaters gewesen
              3. Taufeintrag war tatsächlich versemmelt und es war nicht die Frau, sondern der Mann Taufpate. Vielleicht solltest du hier prüfen, ob einer der Männer der angegebenen Taufpatinnen ein Friedrich war.
              4. unehelicher Sohn des angegebenen Vaters, der weit außerhalb geboren war, während seiner Soldatenzeit oder ähnliches (da habe ich einen Fall, wo 150 km zwischen Wohnort des Vaters und dem Geburtsort des Kindes lagen, der vater hat das Kind nach dem Tod der Mutter zu sich genommen, das war im Jahr 1657!)
              5. Verwandtschaftverhältnis ist im Taufeintrag falsch angegeben, angeblicher Sohn, war nicht Sohn, sondern Bruder, Neffe oder Großneffe, lebte aber im Haushalt des angeblichen Vaters

              Grüßle
              Ortti

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              • SSydow
                Erfahrener Benutzer
                • 13.04.2009
                • 422

                #8
                Danke für die reichlichen Antworten.

                Zuerst habe ich auch gedacht, dass er bereits verheiratet gewesen ist, aber er wird bei seiner Hochzeit als Junggeselle angegeben.
                " Andreas ein Junggesell, Jacob Schnwantzer von Commarn eheleib. Sohn"

                Leider kann ich seine Geburt nicht überprüfen, da die Matrikel nur bis 1656 gehen.
                Er heiratet 1673 in Wächtersdorf(Nachbarort) und bekam folgende Kinder:
                Elisabeth 1674
                Christina 1677
                Eva 1680
                Barbara 1680
                Catharina 1682
                Er starb 1685 mit 37 Jahren.
                Seine Ehefrau heiratete erneut, aber auch in ihrer 2. Ehe gebar sie keinen Friedrich.
                Es gibt somit auch kein Kind,dass sich so ähnlich anhört..


                Friedrich hat in Bladowitz, Kreis Sternberk in Mähren 1708 geheiratet. Der wortlaut ist:" Fridrich ein Junggesell deß seel. Andreaß Schnwantzerß hinterl. Sohn von Ritsch." Ritsch ist der Nachbarort, die Matrikel sind im gleichen Buch.

                Es gibt auch in den Nachbargemeinden keinen weiteren Andreaß Schwantzer. Bin alle Matrikelbücher soweit durchgegangen.

                Viele Grüße
                Steffen

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                • SSydow
                  Erfahrener Benutzer
                  • 13.04.2009
                  • 422

                  #9
                  Fast vergessen: Auch seine Ehefrau war vorher nicht verheiratet.
                  Wenn gewünscht, hänge ich gerne Bilder an

                  Kommentar

                  • sternap
                    Erfahrener Benutzer
                    • 25.04.2011
                    • 4070

                    #10
                    vielleicht ist die frau zur niederkunft in einem anderen ort auf besuch gewesen, oder sie ging nach dem tod des mannes schwanger zu ihrer familie zurück.der vater ist von ritsch, der friedrich war ein ritscher knabe, aber geboren ist er vielleicht woanders.
                    freundliche grüße
                    sternap
                    ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                    wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




                    Kommentar

                    • SSydow
                      Erfahrener Benutzer
                      • 13.04.2009
                      • 422

                      #11
                      Das ist natürlich eine Möglichkeit. Da bleibt mir wohl oder übel nur, sämtliche Matrikel in der Gegend durchzuschauen?
                      Das Namen geändert worden oder der Zweitname plötzlich Vorname wurde, ist mir auch schon mal vorgekommen sternap, muss wohl an der Gegend liegen

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                      • sternap
                        Erfahrener Benutzer
                        • 25.04.2011
                        • 4070

                        #12
                        ich warne dich davor, in allen matriken zu suchen, ich mache das schon länger, mittlerweile gehe ich sprichwörtlich kopfüber, es kann zu ernsthaften beeinträchtigungen der lebensqualität oder des befindens kommen, wenn man lange, langefruchtlos sucht.
                        Zuletzt geändert von sternap; 28.07.2011, 19:38.
                        freundliche grüße
                        sternap
                        ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                        wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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                        • Xtine
                          Administrator

                          • 16.07.2006
                          • 29973

                          #13
                          Zitat von SSydow Beitrag anzeigen
                          Er heiratet 1673 in Wächtersdorf(Nachbarort) und bekam folgende Kinder:
                          Elisabeth 1674
                          Christina 1677
                          Eva 1680
                          Barbara 1680
                          Catharina 1682
                          Er starb 1685 mit 37 Jahren.
                          Seine Ehefrau heiratete erneut, aber auch in ihrer 2. Ehe gebar sie keinen Friedrich.
                          Hallo Steffen,

                          welche Religionszugehörigkeit hatten Andreas und seine Frau?????
                          Die von Dir aufgeführten Kinder sind alles Mädchen, das ist auffällig.

                          Wenn die Eltern verschiedener Religionen angehörten, könnte es sein, daß die Mädchen nach der Religion der Mutter und die Jungen nach der Religion des Vaters getauft wurden, das war in manchen Gegenden durchaus üblich.

                          Vielleicht suchst Du einfach mal im anderen KB. Es könnte durchaus sein, daß Du dann noch ein paar Jungs findest
                          Viele Grüße .................................. .
                          Christine

                          .. .............
                          Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                          (Konfuzius)

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                          • SSydow
                            Erfahrener Benutzer
                            • 13.04.2009
                            • 422

                            #14
                            Hallo Xtine,

                            die Kirchenbücher sind katholisch. Es steht leider nicht, was sie waren, ich denke daher auch katholisch. Sind denn die evangelischen Matrikel online einsehbar?

                            Viele Grüße
                            Steffen

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                            • Xtine
                              Administrator

                              • 16.07.2006
                              • 29973

                              #15
                              Da bin ich überfragt, in welchem Ort suchst Du denn genau?


                              Ziehe die Frage zurück, hab's gefunden
                              Zuletzt geändert von Xtine; 28.07.2011, 23:32.
                              Viele Grüße .................................. .
                              Christine

                              .. .............
                              Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                              (Konfuzius)

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