Nicht eheliche Kinder im 19 Jahrhundert

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  • Dorothea
    Erfahrener Benutzer
    • 01.03.2008
    • 1415

    #46
    Hallo Ihr,
    beim Recherchieren in online-Kirchenbüchern zu Pommern begegnete mir kürzlich dies: Dorothee Sophie Succow lebte 1831 schon über zehn Jahre lang "in wilder Ehe" und das mit dem Russen Simon Watermattwe. Bei jedem Kind, das geboren wurde, vermerkte der Pfarrer entrüstet, dass die Eltern schon mehrere Jahre "in wilder Ehe leben", aber beim 10. Kind platzte ihm offensichtlich fast der Kragen und er vermerkte neben dem Namen der Kindesmutter "eine lose Person". Dennoch hatten diese Kinder gelegentlich "ehrenwerte Paten", wie den Dorfschulzen und diese Kinder trugen alle den Namen des Vaters. Nun fragte ich mich auch, warum haben sie wohl nie geheiratet. Weiß hier jemand, ob man damals auch unbedingt Papiere, wie die Geburtsurkunde, hätte vorweisen müssen? Vielleicht konnte der Russe diese einfach nicht beibringen und die zehn Kinder blieben so zwar alle unehelich aber trugen immerhin den Namen des Vaters (so wie einige von Euch auch schon berichteten).
    Schönen Sonntag wünscht Dorothea

    Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
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    Kommentar

    • Carlton

      #47
      Hallo Dorothea,

      ich weiß zwar nicht, wie es in Pommern war, aber in Polen (in meinen Fällen im Moment nahe Warschau) mussten die Personen, die heiraten wollten und nicht im gleichen KB eingetragen waren, einen Geburtsnachweis erbringen. Und dieses selbst dann, wenn z.B. der Geburtseintrag im katholischen KB war, da es zu der Zeit noch keine evangelische Pfarre gab:

      Beispiel:

      1833 geboren, Eintrag im kath. KB Sadowne
      1853 geheiratet - Eintrag im ev. KB Sadoles (liegt um die "Ecke"), Kopie/Abschrift aus KB Sadowne musste vorgelegt werden


      Wenn aus wichtigen Gründen (z.B. zu weite Entfernung) kein Geburtsnachweis beigebracht werden konnte, mussten zwei Zeugen aussagen, dass derjenige, der heiraten wollte, auch dieser war und wo er geboren wurde und wie die Eltern heißen.


      Im Grunde so wie es auch heute noch bei uns ist. Wenn man heiratet, muss man ja auch die Geburtsurkunden oder das Stammbaum vorlegen.

      Schönen Sonntag.

      Kommentar

      • Dorothea
        Erfahrener Benutzer
        • 01.03.2008
        • 1415

        #48
        Hallo Ursula,
        danke für Deinen Beitrag. Ich vermute, dass das Paar, von dem ich schrieb, unfreiwillig unverheiratet war. Bei mittlerweile zehn Kindern hätte es sicher, insbesondere in der damaligen Zeit, längst geheiratet, wenn es gekonnt hätte.

        Gruss Dorothea

        Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
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