Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • Erny-Schmidt
    Erfahrener Benutzer
    • 16.06.2018
    • 463

    Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
    Ist jetzt zwar nicht wahnsinnig aufregend, aber mir ist erst einmal aufgegangen, wieviele Menschen damals gestorben sind, weil sie besoffen irgendwo hinein- oder hinunterfielen.
    So was passierte noch im letzten Jahrhundert und wahrscheinlich auch in diesem: einen ähnlichen Fall, wie Du ihn zitierst, habe ich Anno 1976 bei der DDR-Armee alias NVA erlebt.

    Gruß E. Schmidt.

    Gruß E. Schmidt.
    WANTED! SCHMID(t)/Halle/S, MAER(c)KER/Saalkreis, HAUBNER & HEINE(c)KE/Mansfelder Land

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    • Erny-Schmidt
      Erfahrener Benutzer
      • 16.06.2018
      • 463

      KB Königerode, Anno 1734:
      "Caspar Böttiger, Einwohner, ist d. 14. Maj. früh um 5 Uhr ausgegangen, in Willens, seine Arbeit im Holtze zu verrichten, fällt aber wenig Schritte von seinem Hause um, und wird tod nach Hause gebracht, als er in 72 Jahre seines Alters gestanden, er wurde d. 16. mit einer Leichenpredigt beerdiget."

      Klassischer Fall von Herzinfarkt? Wobei ja immer behauptet wird, das käme vom vielen Stress heutzutage ...

      Gruß E. Schmidt.
      Gruß E. Schmidt.
      WANTED! SCHMID(t)/Halle/S, MAER(c)KER/Saalkreis, HAUBNER & HEINE(c)KE/Mansfelder Land

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      • MaBl
        Erfahrener Benutzer
        • 15.03.2016
        • 217

        Ich habe einen sehr interessanten Giftmord. Das Opfer ist ein Bruder meiner Vorfahrin:

        KB Steinach, Anno 1744 Nr. 9
        "3. Mai wurde Johann Georg Heusler nach einer predigt üb 2. Sam. III. 33.34. Aber ist nicht böses ? ? begraben worden, nachdem ihn seine gottlose Frau Catharina Barbarine gebh. Leutheuserin, vorher mit gift hingerichtet, und da der arsemium nur ein heftiges würgen verursacht, hat sie ihm eine doppelte parzetion bey dem ? hier befindli. operateur Hr. ? geholet u. ihm selbe eingeben, wodurch der gift ? geleitet worden, doch hat er in der dienstags nacht umb 12 Uhr unter der empfindlichsten pein sterben müssen. Darauf ist er auf einen erstatteten Bericht seziret worden von Hr. ? und Land Chirurgo Hr. ? in Sonneberg nebst Hr. Amts ? Vogeln, welcher das commando u. protocoll geführet, da dem noch eine ganze handvoll arsemium in den magen gestunden worden, welche sie ihm mit flösten und einer sauren brüh beigebracht, doch ist sie der that nicht einsündig gewesen, bis nach der völligen section endl. vom amtsknecht mit fesseln gestossen worden. Sie ist 11. Marty 1745 in Sonneberg aufen Marckt decolliret worden nachdem sie von mir prepariret u. sich voll ? ? gemacht."

        Liebe Grüße Manuel

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        • jebaer
          Erfahrener Benutzer
          • 22.01.2022
          • 3164

          Zitat von MaBl Beitrag anzeigen
          Sie ist 11. Marty 1745 in Sonneberg aufen Marckt decolliret worden
          Nach der Operation bestand für sie jedenfalls kein Risko mehr, arsenicum eingeflößt zu bekommen, ging sie dabei doch ihres collum verlustig: sie wurde enthalst.

          nachdem sie von mir prepariret u. sich voll ? ? gemacht.
          Diese Details mag ich mir lieber nicht ausmalen ...


          LG Jens
          Zuletzt geändert von jebaer; 15.02.2025, 01:58.
          Am besde goar ned ersd ingnoriern!

          Kommentar

          • Sbriglione
            Erfahrener Benutzer
            • 16.10.2004
            • 1374

            Aus einem Sterberegister von Schlanstedt (im Halberstädtischen):

            "Gesa Thomas aus Rohrsheim bürtig ist den 14ten Juni [1687] auf der Breiten Straße allhier decolliert worden, weil sie ihr zu Dingelstedt in Unzucht gezeugtes Kind umgebracht".
            Zuletzt geändert von Sbriglione; 28.02.2025, 16:56.
            Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
            - rund um den Harz
            - im Thüringer Wald
            - im südlichen Sachsen-Anhalt
            - in Ostwestfalen
            - in der Main-Spessart-Region
            - im Württembergischen Amt Balingen
            - auf Sizilien
            - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
            - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

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            • Hey
              Benutzer
              • 28.07.2024
              • 38

              Von meinem 9*Urgroßvater in Possenhain:

              Ao. 1702. d. 18. Jan. abends um 6 uhr ist Er, Samuel Baach verstorben, und d. 20. Jan. nebst gehaltener Leichpredigt begraben worden. Seines Alters 55 Jahr weniger 4 Monat. Nach der Gebuhrt seines jüngsten Sohn Adam hatte er einen irrigen Versdand bekommen, Daß er bald gutes bald böses geredt, und nach dem Er hierbey begunnte Schade Zu thun, also daß nimand vor ihm sicher war, so ist Er in ein Bollwerck eingesperrt worden, und darinnen verblieben biß Zween Tage vor seinem Ende. Denn als 17. Jan. 1702 sei- ne Söhne die Veränderung seiner Aussprache an ihm merckten, nahmen Sie ihn heraus, und legten ihn zu Bette in der WohnStube, Da er drum selber anfing zu beten allerley Gebet, unter und wiederholte Er stets aus 51. Die Worte Entsündige mich mit Ysop etc. Mitwochs hohlten Sie mich, ihm amtshalber beyzuwohnen. Ich fande ihn sprachlos, zuweyhl antwortet Er mit mit schwerer Mühe j. Weil er nun nicht reden, sich nicht besinnen noch prüfen, auch nichts zu sich nehmen kann, so habe ich ihm das H. Abendm. nicht gereicht, sondern nur mit Beten und singen und Einsegnen ihn Gottes Barmhertzigkeit anbefohlen. Weil Er immer gezittert und sich geschüttelt, sonderlich der Mund Sehr sich hin und her beweget und geschäumt, so scheint Er habe innerlich das hitzige Fieber, (Denn Er sehr heiß war) oder vielmehr das böse Wesen gehabt, welches gg. 6. uhr nachgelaßen, daß Er gantz Stille gelegen, und endlich ohne alles Beweg auf Jesu Christi Predigt ihm in Der H. Tauffe zugeeignet, auch in gesund Tag von ihm selbst sich appliciert verschieden. In wärenden Bollwerck hat Er nur über Krankheit geklagt, auch da sie ihn herausgenomm es gesagt und beklagt.

              Was da wohl „das böse Wesen“ war?

              Grüße,
              hey

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              • consanguineus
                Erfahrener Benutzer
                • 15.05.2018
                • 6338

                Hey hey!

                Ich tippe auf Tollwut.

                Viele Grüße
                consanguineus
                Suche:

                Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11392

                  Moin zusammen,

                  Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                  Ich tippe auf Tollwut.
                  in dem Zusammenhang wäre interessant zu erfahren, wie lange er weggesperrt war.

                  Friedrich

                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                  • Gastonian
                    Moderator
                    • 20.09.2021
                    • 4801

                    Hallo allerseits:

                    Tabak kann nicht nur durch das Rauchen töten:

                    "Johan Jost Dingen Töchtergen, A. Martha genant, 7 jahr u. 7 monaht weniger 7 tage alt, ist von einer umbfallenden tobackspresse in dem blechschmitshause unvorsehens getroff. undt gleich todt geblieben, undt den 1t. Sept. [1734] begraben" (Frankenberg/Eder; https://www.archion.de/p/12d6267b0d/)

                    VG

                    --Carl-Henry
                    Wohnort USA

                    Kommentar

                    • Der Görlitzer
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.11.2022
                      • 772

                      KB Reichstädt 1800-1839 (https://www.archion.de/p/6e955eaeb0/)

                      Johann Gottfried Legler, herrschaftlicher Ziegelstreicher allhier, 47 Jahr weniger 2 Mon. alt, "hat sich aus Melancholie in den herrschaft. großen Teich gestürzt"

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                      • consanguineus
                        Erfahrener Benutzer
                        • 15.05.2018
                        • 6338

                        Hallo zusammen!

                        "Den 3. Sept. des Morgens zwischen 2 und 3 Uhr starb an einer hizzigen Brustkrankheit der bisheriger treufleißiger Prediger bei der hiesigen Gemeine H. Joh. Philip Ebert, im 41. Jare seines Alters, und wurde d. 6. ejusd. mit Anbruch des Tages in der Stille zur Erde bestattet."

                        Na und, werdet Ihr Euch nun sicherlich denken, was soll daran seltsam sein? Aber es steckt eine tragische Geschichte dahinter, die ich in einer Chronik entdeckt habe. Aufgeschrieben hat sie ein Enkel des verstorbenen Pastors. Ich schreibe sie aufgrund der Länge nicht im vollen Wortlaut auf, sondern fasse zusammen:

                        Pastor Ebert hörte auf der Straße Lärm und sah, wie die Bauern mit allerlei Dingen bewaffnet seinen Hund jagten, weil der, wie sie erklärten, angeblich die Tollwut habe. Dem Pastor gelang es, die Bauern zu beruhigen, indem er versprach, den Hund an die Kette zu legen. Dabei zwickte der Hund seinen Herrn leicht in den Finger, was den Pastor aber nicht weiter besorgte, da der Hund keine Symptome der Tollwut zeigte. Nach neun Tagen trat während des Familienfrühstücks beim Pastor erstmals Hydrophobie, also "Wasserscheue" auf. Dem Pastor war sofort klar, dass seine Tage gezählt waren, aber er beschloss, seiner Familie nichts davon zu sagen. Stattdessen suchte er seinen unverheirateten und wohlhabenden Bruder auf, berichtete diesem von der Angelegenheit und erbat von ihm das Versprechen, nach seinem Tode die schwangere Witwe zu heiraten und für die sechs bereits lebenden Kinder zu sorgen, was der Bruder auch versprach. Wieder zu Hause angekommen, vertraute der Pastor sich einem von ihm getauften Juden an, mit dem er freundschaftlich verbunden war, und bat ihn darum, während der Wutanfälle immer bei ihm zu sein, da er sich dann einschließen würde, damit die Familie nichts bemerken könne. Neun Wochen nach dem Biss lag der Pastor nachts im Bett und spürte, dass der kommende Wutanfall sein letzter sein würde. Er warf sich auf die Erde und flehte laut zu Gott, dass der ihm ein gnädiges Ende bereiten und sich seiner Witwe und der Kinder erbarmen möge. Seine Frau erwachte, erfuhr nun von ihres Mannes Krankheit und dann starb dieser auch schon in ihren Armen. Aus Angst, er könne seine Frau während eines Anfalles anstecken, hatte der Pastor mit seinem Arzt Rücksprache gehalten, welcher für die Frau des Pastors irgendwelche nicht näher bechriebenen Vorsichtsmaßnahmen in die Wege geleitet hatte.

                        Wirklich keine schöne Geschichte...

                        Viele Grüße
                        consanguineus

                        Suche:

                        Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                        Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                        Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                        Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                        Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                        Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                        • Gastonian
                          Moderator
                          • 20.09.2021
                          • 4801

                          Hallo consanguineus:

                          Und hat der wohlhabende Bruder auch sein Versprechen eingelöst?

                          VG

                          --Carl-Henry
                          Wohnort USA

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