Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • Feldsalat
    Erfahrener Benutzer
    • 20.08.2017
    • 1079

    Einmal gestorben, zweimal begraben ....

    Gültstein, 29.11.1775

    Anna Maria, at. 19 Jahr, Hans von Auw, Bürgers in
    Thalheim ledige Tochter kam als Dienstmagd
    von der Oberen Herrenberger Mühle in A. Franz
    Binders Haus, war kaum 10 Tage daselbst, so wurde
    sie plözl. kranck, u. starb schnell dahin, Jedermann
    der sie hat hören betten, u. so ernstl. zum Herr Jesu um
    Erbarmung u. Hülfe schreyen, daß Er sie doch auch in seinen
    Himmel wollen aufnehmen, als der sie schon ofter gesehen
    habe, hielte ihr Ende vor sehr gut, erbaul. u. seel.
    ihr Bruder und Schwester, bestellten die Leiche,
    und sie wurde wohl u. ehrl. begraben, weil kein Mensch
    nicht den geringsten Verdacht einer Schwangerschaft auf
    sie warf, noch sonst was böses von ihr vermuthete.
    Gleich auf ihr Begräbnis fand man unter ihrer
    Lagerstatt ein in Stroh u. Lumppen eingewickeltes
    todt Kind, die Sache wurde sogleich berichtet, die Magd wie-
    der ausgegraben u. eine legale Inspection vor-
    genommen u. befunden, daß sie solch Kind gebohren,
    zur Verwunderung solle sie noch schöne rothe Backen
    gehabt haben, u. seye da gelegen als wann sie
    nur schlafe auf herzogl. gnädigsten Befehl wurde
    sie aufs neue mit ihrem Kind, wieder auf dem Kirch-
    hof begraben, aber in locum separatum.

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    • suche_in_ochtendung
      Benutzer
      • 09.01.2018
      • 14

      Oh ja, die gibt es.
      Ein Verwandter war in der Nazizeit jemand mit Verantwortung. Dies wurde nach dem Ende des Krieges heruntergespielt, doch seine Schwägerin verpfiff ihn angeblich. Daraufhin soll seine Tochter gesagt haben "wenn du [die Schwägerin] ihn verraten hast, sollst du bei lebendigem Leibe verbrennen." Nun, einige Zeit später ist sie in ihrem Bett aufgrund einer brennenden Zigarette gestorben.
      Ich suche Hinweise auf Verwandte
      In Ochtendung: Monreal/Hollmann, Over/Kurze vor 1892

      Mörs (Eltern von Anna und Theo Mörs)

      In Köln: Verwandte von Elisabeth Karstensen geb. Pfeiffer/Pfeifer (ca. 29.04.1889 - ?)

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      • fps
        Erfahrener Benutzer
        • 07.01.2010
        • 2260

        Moin,

        auch das gehört in diese Kategorie:
        Quelle bzw. Art des Textes: Sterbematrikel Jahr, aus dem der Text stammt: 1665 Ort und Gegend der Text-Herkunft: Eutin Namen um die es sich handeln sollte: Quistorp Hallo liebe Entschlüssler :) normalerweise höre ich bei den Namen auf zu lesen aber in diesem Fall interessiert mich die Geschichte, kann das jemand komplett
        Gruß, fps
        Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

        Kommentar

        • Maschenka
          Erfahrener Benutzer
          • 01.06.2008
          • 106

          Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
          Moin Renatehelene,
          Zitat von renatehelene Beitrag anzeigen
          Hallo,

          gesehen im KB Brietzig 1813

          17. Jannuar 1813 ist des Sonntags wärend dem Singen der alte Instmann
          Gottfried Hähmling in einem Alter von 70 Jahren gestorben; eine seltene
          Begebenheit
          2014 würde es dann lauten: Von DB erschlagen während des Castings von DSDS...

          Friedrich
          Nicht unbedingt. Ein Bekannter von mir war Musiker und starb vor etwa 25 Jahren während eines Konzertes mit seinem Ensemble in einem Sanatorium auf der Bühne an einem Herzinfarkt aus heiterem Himmel.



          Während meine Urgroßmutter ihre erste Tochter gebar, starb im Nachbarzimmer ihr dritter Sohn am Scharlach.
          Zuletzt geändert von Maschenka; 09.02.2018, 06:14.
          Kirchliche Handlungen in Strehlen 1834-1846 durchsuchen: http://www.gunde.de/genealogie/texte...en-zeitung.php

          Kommentar

          • Juanita
            Erfahrener Benutzer
            • 22.03.2011
            • 1461

            Aus dem KB Saalfeld:

            "1616, 12. 6.: Hans Goldbach starb Hungers, kunnte keine Speise einnehmen, denn ihm der Zapfen vor 5 Jahren verfaulet war."

            Juanita

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            • YMariusY
              Erfahrener Benutzer
              • 05.01.2017
              • 195

              Aus dem Kirchenbuch Hörste bei Halle:

              Johann Heinrich Mußmann starb am 30. September 49-jährig an der Mondsucht. Mit Mondsucht ist wohl Schlafwandeln gemeint.
              Liebe Grüße, MCG

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              • Kuschi
                Erfahrener Benutzer
                • 15.06.2011
                • 137

                Standesamtregister Marienburg 1927:

                Der Kuhhirt Franz Polixa starb "zu Marienburg auf dem Männerabort in der Bahnhofsvorhalle".

                Der berühmte Blitz beim .......
                Ostpreussen

                Kreise: Lötzen, Angerburg, Johannisburg
                Familienname: Kuschmierz, Byczek, Polixa, Saffranski, Brzezinski, Seroka, Hein, Rams, Jenko, Badzio

                Pommern

                Kreise: Neustettin,Kolberg-Körlin,Buetow,Lauenburg
                Familienname: Perlick, Freiberg, Kaufmann, Malschitzky, Kormann

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                • Andrea1984
                  Erfahrener Benutzer
                  • 29.03.2017
                  • 2629

                  Zitat von Kuschi Beitrag anzeigen
                  Standesamtregister Marienburg 1927:

                  Der Kuhhirt Franz Polixa starb "zu Marienburg auf dem Männerabort in der Bahnhofsvorhalle".

                  Der berühmte Blitz beim .......
                  *looooooooooooooool*

                  Irgendwie hab ich da gerade ein Bild im Kopf, dass sich nur schwer wieder losbringen lässt.

                  Spass beiseite:

                  So paradox es klingen mag: Immerhin weiß man, wie und wo der Kuhirt gestorben ist, wenn man bedenkt wieviele Männer im Krieg vermisst sind und bis heute zum Teil kein Todesort und keine Todesursache bekannt geworden sind.
                  Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
                  Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

                  Kommentar

                  • assi.d
                    Erfahrener Benutzer
                    • 15.11.2008
                    • 2707

                    Hallo,

                    außer hunderten von Vorfahren die an "Lungensucht" oder "brustwassersucht" starben, habe ich nur zwei kuriose Sterbefälle:

                    ein Müllergeselle starb in der väterlichen Mühle, als das Mühlrad gewechselt oder gewartet wurde, wurde darunter gezogen und "an Leib und Kopf gequetscht".

                    und ein Lohgerbermeister, der mit dem Arm "in die große Mang geraten" war.

                    Beides nicht schön.

                    In den KB des Sudetenlandes gibt es aber viele Fälle von "vom Baum gefallen" oder "vom Baum erschlagen" und "vom Holz, das vom Schlitten fiel erschlagen worden".

                    Gruss
                    Astrid

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                    • renatehelene
                      • 16.01.2010
                      • 1983

                      Guten Abend,

                      gesehen Sterbe - Erfurt - 1861

                      Ein etwas über 2 Jahre altes Mädchen stirbt an " Knötchen im Gehirn".

                      Kommentar

                      • renatehelene
                        • 16.01.2010
                        • 1983

                        Guten Morgen,

                        gesehen "Sterbe Erfurt 1870"

                        Ein fast 49jähriger Mann verstirbt; Todesursache " Brand des Hodensackes
                        in Folge äußerer Verletzung".

                        Frage: war es zwingend notwendig so explizit die Todesursache zu beschreiben?

                        Kommentar

                        • Lena94
                          Benutzer
                          • 18.08.2017
                          • 31

                          Hallo!

                          Nachdem ich teilweise bei den Einträgen hier sehr schmunzeln musste, obwohl es ja eigentlich ein trauriges Thema ist, möchte ich auch mal meinen Teil dazu beitragen.

                          Da wäre einmal meine UrUrGroßmutter Martha, gebürtig aus Breslau. Sie starb Anfang 1945 in Nikolai (Schlesien) mit fast 70 Jahren an einer "Herzmuskelentartung". Eher traurig als unterhaltsam: Ihre Leiche war vor der Beerdigung im Wohnhaus der Familie aufgebahrt, das nach einem Granateneinschlag zusammen mit ihrem Körper in Flammen aufging. Zum Glück war der Rest der Familie zu diesem Zeitpunkt nicht in der Nähe...

                          Noch kurioser: Im folgenden März fuhr ihr Sohn Hans Lothar Fritz, mein Uropa, eines schönen Tages in Beuthen (hier lebte er mit seiner Frau und der Tochter) mit dem Motorrad los, weil er "etwas zu erledigen" hatte. Zurückgekommen ist er nie, wurde im Dezember 1945 rückwirkend für tot erklärt und bis heute weiß niemand, was aus ihm geworden ist.

                          Liebe Grüße

                          Lena
                          Kreis Oppeln: Dudek, Knopp, Hylla/Hilla, Mathea, Lapczyna, Rubin, Fuhrmann/Formann, Knosalla, Lukas, Koroll
                          Kreis Militsch: Hödel, Petzold
                          Breslau: Scholtz, Scheinert, Hoffmann, Eichner
                          Südharz: Hartenhauer, Rößler, Göbel

                          Kyffhäuserkreis: Ostwald, Steinike, Möller, Kirschmann, Köhler, Koch, Klopfleisch, Geist, Baumbach, Wilsemann
                          Eichsfeld: Fuhlroth, Vielemeyer, Werner, Klipstein, Artmann, Franke, Burchardt, Peter
                          Schwalm-Eder-Kreis:
                          Schmidt, Otto
                          Hochsauerlandkreis: Hildebrand

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                          • Karla Hari
                            Erfahrener Benutzer
                            • 19.11.2014
                            • 5878

                            hola,

                            da es ja nicht um "lustige" sondern interessante Sterbefälle geht, hab ich auch etwas trauriges.

                            im Jahre 1803; er Witwer und Gardist 33, sie Jungfer 24
                            falls ich alles richtig lese:

                            Bemerkung
                            diese Person hat sich 6 Wochen
                            nach ihrer Verheirathung zu Walters-
                            dorf aufgehängt. Die Ursache dieses
                            Selbstmordes, den sie schon vor ihrer Verheirathung mit dem Stärke (Name) intendirt hatte
                            ist völlig unbekannt. Vielleicht lag sie in einer völligen Abneigung gegen ihren Mann
                            Angehängte Dateien
                            Lebe lang und in Frieden
                            KarlaHari

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                            • Niederrheiner94
                              Erfahrener Benutzer
                              • 30.11.2016
                              • 804

                              Bei uns am Rhein kommt es noch heute gelegentlich zu unschönen Entdeckungen, wo Wasserleichen gefunden werden. Wie man das damals 1838 in Kalkar-Grieth ins Kirchenbuch schrieb, will ich hier vorstellen:

                              Was die am 4ten d.M. im Kanal unfern des Hauses von Leenders
                              aufgefischte mönnliche Leiche anbelangt, welche auch auf dem Orte begra=
                              ben wurde, so ist solche hier noch unbekannt, und wurde diese wie folgt be=
                              schrieben, im Sterbe=Register eingetragen:
                              Die Leiche war muskulöser Beschaffenheit, etwa 5 Fuß 5 Zoll und
                              einige Strich groß, hatte schwarze Haare, ein Alter von 40-50 Jah=
                              ren, war von gesetzter Statur, und dem Anscheine nach im Leben
                              Schiffersknecht; da selbige vielleicht 3 bis 4 Wochen im Wasser gelegen,
                              so konnte keine nähere Beschreibung der starken Verwesung wegen, auf=
                              genommen werden. - Bekleidet war dieselbe mit einem noch neuen
                              leinenen mit rothem Garne H:P: gezeichneten Hemde, einem schwarz-
                              seidenen Halstuche, einer grauen baumwollenen gestrickten Hemd=
                              Jacke, mit weißen knöchernen Knöpfen, einer grauen Hose von Man=
                              chester sogenanntes englisches Leder, mit bleiernen Knöpfen, auf einer
                              Seite mit einem Hosenträger von Selfkante, und einem Paar lan=
                              gen grauen baumwollenen Strümpfen, oben mit einem weißen baum=
                              wollenen Rande. - Verletzungen waren an der Leiche nicht wahr=
                              zunehmen.

                              Wishel, am 6. October 1838
                              Der Bürgermeister

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                              • Juanita
                                Erfahrener Benutzer
                                • 22.03.2011
                                • 1461

                                Sterbeeintrag aus dem KB Unterkoskau 1634:

                                "Der heute dato der 16. Octobr. zu nacht ein großes Kriegsvolk von Schleitz nach Koßkau kommen, welches die Nacht über alhier hausierte, den Freitag früh aber, da sie wollen abziehen, haben sie den Schultes alhier mit Nahmen Adam Millitzer in seiner eigenen Behausung ergriffen und ganz und gar zu Tode geschlagen, welcher den Sonnabend hernach Christlicher Weiße zu seinem Schlafkämmerlein ist geleget worden, welchen Gott am J. T. eine seliche Auferstehung zu dem ewigen Leben umb Christi Willen mittheilen wolle. Amen"

                                Dieser Adam Millitzer ist mein direkter VF in 11. Generation.

                                Juanita

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