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  • Stevo
    Benutzer
    • 10.05.2007
    • 42

    Sütterlin oder was?

    ich habe da ein Dokument aus dem Jahre 1753, es stammt aus Böhmen, genauer aus Porici u Litomysle. Ich weiss dass zu dieser Zeit Sütterlin in der Gegend geschrieben wurde, trotzdem würde mich mal interessieren wie die Schrift auf dem angehängten Dokument hieß, bzw. wie die Schrift hieß mit der der Name oben geschrieben wurde. Ist das eine andere Schrift, ist das nicht Sütterlin? Hat diese Schrift auch einen Namen? Sie ist sehr schön!!!

    Xtine

    also das obere würde ich als Fraktur bezeichnen, welche hier noch ausgeschmückt wurde. Das dünne darunter sieht mir eher aus wie ganz normale lateinische Buchstaben, Sütterlin ist es nicht.
    Schöne Links hierzu sind z.B.:
    Gründlicher Unterricht Im Schönschreiben der Current Canzley und Fracktur, auch lateinischen Schrift
    Die teutsche Kurrent- Kanzlei- und Fraktur-Schrift
    Überblick über verschiedene Schriften

    DeutschLehrer

    Da es sich um Tschechisch handelt, kann es kein Sütterlin sein, denn das ist Deutsch. Im Tschechischen gab es nur švabach=Fraktur und kurent=Kurrentschrift

    Kurt Theis

    Xtine hat recht. Der gesamte Text ist in Deutscher Fraktur geschrieben(Siehe Schlöbckes Schreibbüchlein, Seite XII Ausgabe 1930).

    henrywilh

    Es kann schon deshalb kein "Sütterlin" sein, weil der gleichnamige Grafiker diese Schrift erst nach 1900 entworfen hat.
    Was die Überschrift ist, das kann ich auf die Schnelle nicht sagen, es ist aber eine Druckschrift (auch deshalb also kein Sütterlin, was ja eine Schreibschrift ist, und auch keine Deutsche Kurrent, die Schreibschrift im deutschen Raum vor Sütterlin).
    Der Text darunter ist - weil Latein - in lateinischer Schreibschrift, ich würde also sagen: so genannte "Humanistische Kurrent".

    Vorfahren

    Als gelernten Schriftsetzer schüttelt es mich immer wieder, wie alles als "Sütterlin" bezeichnet wird.
    Die gezeigte Schrift ist klar eine Fraktur-Schrift (fraktur=gebrochen), die sehr ausgeschmückt wurde. Wie habe ich geflucht, wenn der Chef damals ein Gemeindeblättchen in Fraktur gesetzt haben wollte. Die Kästen waren größer und schwerer als die modernen Antiqua-Schriften. Und ich begann meine Lehre mit 15 Jahren. Für "ss" und "st" gab es Ligaturen, die dem handschriftlichen Stil angeglichen waren.
    Das einige, wovon ich aus meiner Lehrzeit noch profitiere sind die Regeln mit dem langen-S
    und dem rundes-S. So ist man bei der Transscription von Kirchenbüchern vor dem verwechseln von s, h und f (fast) gefeit. Allerdings schrieben die damaligen Kirchendiener auch nicht konsequent einen Stil durch, sondern wechselten. Besonders Orte und Namen wurden dann in einem abweichenden Stil geschrieben. Für einen Typographen ein Graus - so wie heute gedruckte Textpassagen in g e s p e r r t e r Schrift - oder Passagen in Fraktur mit Versalien (nur Großbuchstaben)
    Ich habe in meiner Wohnung zwei "Stammbäume" hängen
    1. Deutschen Weine und
    2. Der Stammbaum der Schrift als Poster der Bauer'schen Giesserei von 1937


    henrywilh

    na, mit einem Schriftsetzer werde ich mich nicht anlegen bei diesem Thema.
    Trotzdem einen Nachfrage. Beziehst du deine Antwort nur auf die Überschrift -
    oder bezeichnest du den lateinischen Text darunter auch als "Fraktur"?
    Ist nicht vielmehr die Überschrift in Fraktur - aber der Text darunter in Humanistischer Kursive (nämlich aus der Antiqua entwickelte Schreibschrift, also keinesfalls Fraktur, die ja eine Druckschrift ist)?
    Angehängte Dateien

    Kommentar

    • saille
      Erfahrener Benutzer
      • 27.11.2009
      • 421

      Fakten, Fakten, Fakten! Gesammelt aus den alten Beiträgen!

      Zitat von Xtine Beitrag anzeigen
      Amtsblatt der Königlich Preußischen Regierung zu Minden
      Besondere Kennzeichen. Blöde Augen.
      Minden, den 3. October 1828
      danke für die Mühe, aber wie bitteschön sehen blöde Augen aus?

      Xtine

      keine Ahnung wie blöde Augen aussehen, aber es steht da. Ich hab es grad nochmal kontrolliert.
      Beim Krünitz findet man aber ein Mittelchen, dafür (dagegen?) wenn man sie hat.
      Augenwasser für blöde Augen. Man nimmt 1 Pfund Epheusaft, 1/2 Pf. schön abgeschäumtes Honig, 1 Loth Kümmelsaamen, und 1/2 Loth Safran. Dieses mischet man alles wohl unter einander, und destilliret es im Marienbade, d. i. man setzet die Retorte oder Kolben in Wasser. Von diesem Wasser läßt man alle Tage, Morgens und Abends, einen kleinen Tropfen in die Augen laufen.
      Und bei Zeno findet man folgendes:
      Blöde 1. Für schwach, im Gegensatze dessen was scharf ist, und in dieser Bedeutung wird es theils von den Augen, theils aber auch figürlich von dem Verstande gebraucht. 1) Von den Augen. Blöde Augen haben, die nicht gut sehen.

      saille

      Habe nun aber auch gegoogelt und herausbekommen, dass man das Wort "blöd" früher für schwach und kraftlos benutzt hat.

      Friedrich

      Wehe, einer bezeichnet meine Augen jetzt als blöd!!!

      saille

      Christine hat uns ja gleich ein paar Heilmittelchen mitgeliefert. So kannste dich selbst und andere, die mit BLÖDEN AUGEN herumlaufen, verarzten
      Wir würden niemals was zu deinen Augen sagen, ehrlich

      Aber mal im Ernst,es ist schon faszinierend, wie sich die Sprache bzw. die Wörter verändern oder sie eine andere Bedeutung bekommen.

      Alex71

      Da es sich hier um "besondere Kennzeichen" in einem Steckbrief handelt, also um Erkennungsmerkmale, glaube ich viel eher, dass es sich hier um schielende Augen gehandelt hat.

      Friedrich

      tja, auch da kann ich mithalten!

      Alex71

      Hallo Leidensgenosse!
      Gruß vom
      Minus-neunkommasiebenfünf-Dioptrien-Alex

      Xtine

      Das hat den Vorteil (zumindest früher) daß man sein Schnapsglas gleich dabei hat

      gudrun

      in meinem Lexikon für historische Krankheitsbezeichnungen steht für
      Blödigkeit der Augen: Kurzsichtigkeit

      Udo Wilhelm

      nur ein kleiner Zusatz zum Thema
      Blöde, -r, -ste, adj. et adv. welches heut zu Tage noch in einer gedoppelten Bedeutung üblich ist.
      1. Für schwach, im Gegensatze dessen was scharf ist, und in dieser Bedeutung wird es theils von den Augen, theils aber auch figürlich von dem Verstande gebraucht. 1) Von den Augen. Blöde Augen haben, die nicht gut sehen. Ein blödes Gesicht. Aber Lea hatte ein blödes Gesicht, Rahel war hübsch und schön, 1 Mos. 29, 17. 2) Von dem Verstande.
      Ein blöder, d. i. schwacher, Verstand.
      Er ist etwas blöden Verstandes,
      Weiße.
      Den Blöden leuchtet sein Verstand,
      Weiße.
      Wie oft sah ich mir nicht den blöden Aberglauben,
      Die Hoffnung und die Ruh des ganzen Lebens rauben!
      Weiße.
      Wie mancher siegt durch eine feine Miene,
      Der blöder ist, als Holz und Stein!
      Gell.
      2. Für furchtsam, und zwar, 1) * in Ansehung der Gefahr, zaghaft. Rehabeam war jung und eines blöden Herzens, daß er sich vor ihnen nicht wehrete, 2 Chron. 13, 7. Gott hat
      mein Herz blöde gemacht, und der Allmächtige hat mich erschrecket, Hiob 23, 16. Also stehet das blöde Herz der Narren in seinem Vornehmen wider kein Erschrecken, Sir. 22, 22. Werde nicht blöde, denn du sollt nicht zu Spott werden, Zähle meine blöden Schritte, Gryph. In dieser Bedeutung ist es im Hochdeutschen veraltet, wo man es, 2) nur noch von dem zu geringen Zutrauen zu sich selbst im gesellschaftlichen Umgange gebraucht, im Gegensatze des dreist: Der Mensch ist sehr blöde, schüchtern in Gesellschaft. Er thut ein wenig blöde. Der Redner war zu blöde. In dieser Bedeutung gebrauchen auch die Niedersachsen ihr blöde, blöe, bloodhartig. Im Dithmarsischen ist dafür auch hödel, im Hannöverischen milern, und im Bremischen miren üblich. Die Abstammung dieses Wortes ist bisher noch nicht hinlänglich untersucht worden. Schilter lässet es von dem alten blide, fröhlich, lustig, abstammen. Wachter bleibt bey der Bedeutung der Furcht stehen. Nach Frischen ist es so viel als belöten, belösen, oder auch als bloß. Weil blöd, blödig, im Schwedischen furchtsam, blöt aber weich, feucht bedeutet, so hält Herr Ihre beyde für zwey verschiedene Wörter, ohne sie doch genauer zu untersuchen. Im Deutschen ist die Bedeutung der Furcht die älteste. Ploden bedeutet in den Monseeischen Glossen sich fürchten; bey andern Fränkischen und Alemannischen Schriftstellern kommt es nicht vor. Hingegen ist im Angels. blithe einfältig, im Isländ. blaudur furchtsam, und im Schottländischen bleat verzagt. In einem 1501 zu Rom gedruckten Deutsch-Italiänischen Vocabelbuche wird debile durch ploed gegeben. Wenn man, wie es wohl scheinet, für die heutigen Bedeutungen dieses Wortes zwey verschiedene Stammwörter annehmen muß, so wird für die Bedeutung der Schwäche und vielleicht auch der Furchtsamkeit das alte lat, wofür die Hoch- und Oberdeutschen jetzt laß sagen, eine vielleicht nicht unbequeme Abstammung an die Hand geben. In einigen gemeinen Mundarten ist lätsch weich, faul, träge. Im Schwed. bedeutet lat, im Isl. latur, im Angels. laet, im Dän. lad, gleichfalls träge, faul, verzagt, bey dem Ulphilas ist latjan zaudern, und im Nieders. lad, im Engl. late, spät. Das b ist die verkürzte Partikel be. So fern aber blöde, schüchtern, unzeitig schamhaft bedeutet, gehöret es vermuthlich zu blühen in seiner weitesten Bedeutung, und druckt alsdann eigentlich den Begriff der Schamröthe aus. Erblöden und entblöden haben diese Bedeutung zum Theil noch, und in dem Überbleibsel eines alten Gedichtes auf Carls des Großen Feldzug bey dem Schilter von 1300 bedeutet erploten vor Zorn roth werden. S. Blühen und Blut.

      Cardamom

      Ein Schmankerl für alle, deren Lieblingsbeschäftigung des Gehirns Lernen ist. Jetzt weiß ich auch, woher das nette bayerische Wort "lätschert" her kommt.
      Verrätst Du uns noch, aus welchem Jahr Der Text unter 2. ist? (Wie man an der Bibelübersetzung erkennt, ist das schon ein paar Jährchen her ...)

      Vorfahren

      Obwohl ich schon seit Jahrzehnten als "getaufter Heide" unterwegs bin, habe ich damals aufmerksam zugehört. Der damalige Pfarrer - Nachfahre der "Salzburger" erklärte mal in der Predigt den Begriff "blöde" als eine uralte Bedeutung von "schwach". Er erwähnte auch ein Kirchenlied. Weil Ahnenforscher ja hartnäckig sind (sein müssen), habe ich gegoogelt und diese URL gefunden. http://www.musicanet.org/robokopp/Lieder/jesukraf.html
      Wenn also Augen blöd sein können, dann wohl auch Herzen :-)

      Udo Wilhelm

      oh oh die Quelle meines eintrages hat ich ganz vergessen sorry (Wörterbuch der Gebrüder Grimm)
      Suche in Posen,Ost-und Westpreußen, Pommern:
      FN Joseph, Moser, Oschitzki, Hirsch, Salomon, Löwenthal, Silbermann, Zuehlsdorf, Voegler(Fegler,Vögler)

      Berlin:
      FN Wedemeyer, Köckeritz(Köckritz)Schießke, Spicker, Wenke(Wencke)

      Für den Rest der Welt:
      FN RICHTHERRund FN LANOCH

      Kommentar

      • GunterN
        Erfahrener Benutzer
        • 01.05.2008
        • 7960

        Mit Collekte beerdigt

        was heißt: Mit Collekte beerdigt?

        Waren die Hinterbliebenen besonders bedürftig?

        henrywilh

        Nein.
        Dieser Ausschnitt beschreibt die Beerdiung eines Fürsten. Der war also nicht arm.

        Der folgende Ausschnitt aus einer allgemeinen Regel für Bestattungsfeierlichkeiten zeigt, dass die "Collecte" normal dazu gehörte.

        Das Folgende zeigt, dass "Collecte" nicht die Sammlung von Geld bedeutete (auch wenn GenWiki das behauptet), sondern ein liturgisches Element:


        mesmerode

        in der kath. Kirche ist es so
        Collekte ( Geld einsammeln )
        und anschließend der Segen

        henrywilh

        Es sieht immer mehr danach aus, dass damals eine Collecte ein liturgischer Gesang war, der, wie es hier heißt, angestimmt wurde:


        mesmerode

        habe mal in meinen schlauen Büchern nachgesehen
        Kollekte
        1. das im ev. Gottesdienst vor der Schriftlesung stehende Gebet
        2. Opfergabe die im Zusammenhang mit einem Gottesdienst gegeben wird
        nun ist die Frage war der verstorbene kath. oder ev.

        GunterN

        ich danke euch für die Ausführlichkeit der Erläuterungen.
        Meine Ahnen
        _________________________________________

        Kommentar

        • Friedrich
          Moderator
          • 02.12.2007
          • 11336

          Beruf Freisteller

          Gienchen1

          Auf einem Dokument steht als Beruf *Freisteller*.

          Laurin

          habe bei Schlesischer Kochtopf etwas gefunden.
          Die Bezeichnung "Freisteller" scheint regional schlesisch zu sein
          und bezeichnet sicherlich eine neben- oder zweitberufliche Tätigkeit
          im Feld- und/oder Gartenbau, wie es auch so für den Ackerbürger gilt.
          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

          Kommentar

          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11336

            Berufserklärung gesucht

            Iris68

            Mein Ahne hat als Berufsbezeichnung Coffäthen in einer Sterbeurkunde.
            Ich finde leider keine direkte Erklärung für diesen Beruf und hoffe jetzt auf Hilfe.

            Michael1965

            vielleicht liegt hier ein Lesefehler vor und es heißt
            Cossäthen = Kossät, Kötter Kotsaß
            (Kleinbauer; vom Grundherrn angesiedelter Bauer, der ein Haus und etwas Land erhält und auf dem Hof arbeitet.

            Michael

            Kossath
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

            Kommentar

            • Friedrich
              Moderator
              • 02.12.2007
              • 11336

              was ist ein schweizer

              florii

              Mein Ururopa war ein schweizer. Was ist denn das genau?

              Hibbeln

              ein Schweizer ist in der Landwirtschaft jemand, der für alles "rund um die Kühe" (z.B. melken) zuständig ist.
              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

              Kommentar

              • Friedrich
                Moderator
                • 02.12.2007
                • 11336

                was ist ein Geschirrführer

                florii

                was ist ein Geschirrführer?
                und warum hat mein ururopa bei der Hochzeit seines Sohnes seinen Militärpass vorgelegt?
                war das damals üblich?
                was ist ein militärpass, und wer hat sowas?


                animei

                Ich würde sagen, der Geschirrführer ist sowas wie ein Kutscher, also einer, der ein Pferde- oder vielleicht auch Ochsenfuhrwerk führt.

                Xtine

                zum Geschirrführer habe ich folgenden Polizeibericht gefunden.
                26.05.1920
                Im "Bote für den Westkreis" ist zu lesen:
                Ein schrecklicher Unfall trug sich gestern Vormittag in unserem Ort zu. Als die Burschengesellschaft betreffs Heranschaffung des Materials zum Maibaumsetzen sich in der Rodaischen Straße befand, scheute beim Kreuzen mit einem anderen Geschirr und beim Einsetzen der Musik die Pferde eines Lastwagens, dieselben bäumten sich auf und drückten zur Seite, wobei das siebenjährige Söhnchen Kurt, des Fabrikarbeiters Hugo Kirchner einen Hufschlag erhielt, unter den Wagen geschleudert und dann überfahren wurde, was seinen sofortigen Tod herbeiführte. Den Geschirrführer soll keine Schuld treffen.
                Ein Geschirrführer wahr also soetwas wie ein Kutscher, wahrscheinlich ging er aber neben dem Wagen her.
                Der Militärpaß diente hier wohl als Ausweis, da er wohl nicht persönlich bekannt war.
                Einen Militärpaß erhielt jeder Soldat bei seiner Entlassung aus dem aktiven Dienst. Im Paß wurden Dienstzeit, Truppenteil, Versetzungen, Beförderungen, Auszeichnungen, Strafen sowie die Teilnahme an Feldzügen und Schlachten vermerkt.

                Johannes v.W.

                Ein anderes Wort dafür ist Gespannführer. Mit Geschirr ist das Pferdegeschirr, wie z.B. in: "die Pferde anschirren" gemeint. (Also keine Teller )
                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                Kommentar

                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11336

                  ...in vollem Geläut?

                  Anna v. Sachsen

                  Samuel Helmut Metelmann wurde am 25.2.1778 "in vollen Geläut" in Russow bestattet.
                  Volles Geläut, sicher etwas Besonderes. Diese Ehre wurde seiner Frau nicht zuteil.
                  Weiß jemand, was eine Persönlichkeit auszeichnen mußte, um so bestattet werden?

                  Xtine

                  zum Thema Geläut hatten wir hier schon was, im 2. Beitrag wird dazu etwas erklärt.
                  Am 22.2.1778 war der 8. Sonntag vor Ostern, der 25. folglich ein normaler Mittwoch. Aschermittwoch war später! Also Feiertag kann man vermutlich wohl ausschließen.

                  fxck

                  ich hatte auch bei mehreren Vorfahren volles Geläut im Kirchenbuch vermerkt gesehen. Das war die Oberschicht des Dorfes, also Hammerwerksbesitzer, Handelsmänner, Adelige. Diese Leute haben auch ein Begräbnis in der Kirche bekommen - das war die größte Ehrung überhaupt, denn jeder wollte so nah am Altar liegen wie möglich.
                  Wie es bei den Glocken war, weiß ich nicht, könnte mir aber vorstellen, dass es auch für die Oberschicht oder "besondere" Menschen eingesetzt wurde.

                  anika

                  Früher muste man das Läuten wohl extra bezahlen, ich sah mal
                  eine dementsprechende Liste. Wenn jemand bei vollem Geläut
                  Beerdigt wurde war es sicherlich mit Kosten verbunden.

                  GunterN

                  darum heißt es ja auch, wenn einer beerdigt wird und die Glocke (die EINE) läutet, das das Arme-Sünder-Glöckchen schlägt.
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                  Kommentar

                  • Friedrich
                    Moderator
                    • 02.12.2007
                    • 11336

                    Begriffserklärung bauik, bouik??

                    Nenox

                    ich bin neu in diesem Forum und gerade dabei eine Geburtsurkunde aus CSSR Landschaftsverband Slovenska Handlova zu übersetzen, komme aber bis auf ein Wort nicht weiter . Ich dachte zuerst, dass es sich um eine Ortschaft handelt, aber mich haben auch alte Landkarten nicht weiter gebracht und daher denke ich, dass es ein Beruf oder eine Bemerkung ist. Meine Frage: Was könnte dieses bauik oder bouik bedeuten??


                    niederrheinbaum

                    "Banik" bedeutet "Bergbauarbeiter" oder "Bergmann".

                    Thekla

                    in den slawischen Sprachen werden Substantive auch klein geschrieben und
                    auch in der CSSR haben die Slowaken ihre eigene Sprache, nämlich Slowakisch, gehabt, die dem Tschechischen nur ähnlich ist.
                    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                    Kommentar

                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11336

                      Zuschreibung

                      kornmandl

                      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1905
                      Region, aus der der Begriff stammt: Oberpfalz

                      In dem Nachlaßakt meines Urgroßvaters taucht
                      folgender Abschnitt auf:
                      Der vorgenannte Bauplatz hat
                      800 Mk. gekostet welche wir noch schulden
                      da hierfür eine Zuschreibung derselben
                      hat nicht erfolgen können.
                      Wie ist das Wort "Zuschreibung" zu deuten?
                      Heutzutage ist es das Gegenteil von "Abschreibung",
                      aber damals 1905?

                      niederrheinbaum

                      Mit "Zuschreibung" dürfte hier die Übertragung des Eigentums am Grundstück
                      und die damit verbundene Eintragung im Grundbuch gemeint sein.
                      Damit ein Flurstück usw. einem neuen Eigentümer zugeschrieben werden konnte,
                      mußten bestimmte Formalien und Voraussetzungen erfüllt sein.
                      Siehe bei der Lesehilfe: Es heißt nicht derselben, sondern desselben.
                      Gemeint ist die "Zuschreibung desselben", also des Bauplatzes, nicht die der
                      Geldsumme.

                      karin-oö

                      Für "Zuschreibung von Grundstücken" siehe den Gesetztestext von 1864 (§10):
                      http://www.nhv-ahnenforschung.de/Ver...raenderung.htm
                      und von heute:
                      § 1131 BGB Zuschreibung eines Grundstücks Wird ein Grundstück nach § 890 Abs. 2 einem anderen Grundstück im Grundbuch zugeschrieben, so erstrecken sich die an diesem
                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                      • Friedrich
                        Moderator
                        • 02.12.2007
                        • 11336

                        Kirchenbucheintrag Vermahnung

                        mini

                        Jahr, aus dem der Begriff stammt:1802
                        Region, aus der der Begriff stammt:Oberfranken

                        habe jetzt mehrmals in einem Kirchenbuch (Sterberegister) gelesen z. B. : starb am 7. August und wurde den 10. hej. mit einer Vermahnung begraben.
                        Was bedeutet mit einer Vermahnung begraben? Was bedeutet hej, manchmal auch nur ej in dem Zusammenhang des Sterbe- und Begräbnistages?

                        Friedhard Pfeiffer

                        Vermahnung = eine ernsthafte Ermahnung. Übertragen: Mit einer Leichenpredigt.

                        karin-oö

                        Ich denke, damit ist hujus http://www.zeno.org/Pierer-1857/A/Hujus
                        bzw. ejusdem http://www.zeno.org/Pierer-1857/A/Ejusdem gemeint.
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                        • Friedrich
                          Moderator
                          • 02.12.2007
                          • 11336

                          Bedeutung "p.m." ?

                          Catha-Tina

                          was bedeutet eigentlich p.m. hinter Namen?
                          Beispiel:
                          Peter Klein fil.leg. Anton Klein et Agnes Zech p.m.

                          GiselaR

                          p.m. - piae memoriae = frommen Gedenkens. Die beiden waren wohl schon gestorben, bzw. vielleicht nur die Agnes Zech
                          Andere Möglichkeiten wären
                          post mortem, nach dem Tod paßt zwar inhaltlich, aber nicht sprachlich und stilistisch.
                          post meridiem - Nachmittags geht eher gar nicht.
                          In Frage käme noch: per matrimonium (s - subsequens) durch (nachfolgende) Ehe. Hast du jemals ein s dabei gesehen?.
                          also ich glaube an die erste Variante

                          GiselaR

                          also "häufig" ist ein relativer Begriff. Fehler kommen natürlich vor.
                          Die passieren aber hin und wieder auch den Leuten, die die Sterbeurkunden aus den entsprechenden Registern bzw. Büchern abschreiben.
                          Solche Differenzen, wie du sie erwähnst, sind aber sicher die Ausnahme. Da stellt sich eher die Frage, ob es sich überhaupt um die selben Personen handelt. Wenn nur die Jahreszahlen abweichen würden, könnte man auch an einen Druckfehler glauben, aber auch noch die Orte .... da ist was faul.
                          Prinzipiell würde ich von den Sterbe-Urkunden ausgehen, aber noch versuchen zu meiner Sicherheit andere Indizien zu finden. Z.B. in einem Archiv die Tageszeitungen der entspr. Zeit auf Todesanzeigen hin durchsehen.

                          karin-oö

                          Ich bevorzuge die letzte der Möglichkeiten der Bedeutung von p.m., also durch (nachfolgende) Eheschließung legitimiert.
                          Warum sollte in einem OFB "frommen Gedenkens" stehen? Zum Zeitpunkt der Erstellung waren ja die meisten Eingetragenen schon tot. Das liest man eher in Heiratsurkunden, wenn ein Elternteil der Brautleute bereits verstorben war.
                          Aber das wäre ja leicht nachzuprüfen, ob Peter Klein bereits vor der Eheschließung der Eltern geboren wurde.

                          Rheingauner

                          Ich denke für das OFB wurden einfach die Kirchenbücher abgeschrieben und die Einträge dort 1 zu 1 übernommen. Ich habe auch Abschriften und Kopien aus Kirchenbüchern, gerade bei Heiraten taucht hinter einem oder beiden Elternteilen gerne mal ein "+" oder eben dieses "p.m." auf. Somit als Hinweis darauf, dass zum Zeitpunkt des Ereignisses jener Elternteil bereits verstorben war.

                          GiselaR

                          Ja, OFBs stützen sich hauptsächlich auf KBs. Allerdings in der Regel nicht ausschließlich und nicht durch reines Abschreiben. KBs sind ja i.d.R. chronoligisch geordnet (aus nachvollziehbaren Gründen), während in OFBs die Lebensdaten einer Person an einer Stelle zusammengefaßt sind, dazu noch alle auffindbbaren Kinder mit Lebensdaten und evtl. Ehepartnern. Außerdem ist ein OFB in erster Linie alphabetisch geordnet.
                          Als von einem reinen Abschreiben kann keine Rede sein. (ich sag das einfach nochmal zur Klarheit, vermutlich ist der Unterschied ohnehin bekannt)
                          Und genau bei der Übernahme der Daten aus den Primärquellen liegt ja der Hund begraben. Hier können einfache Schreib- und Lesefehler vorkommen, aber auch Irrtümer und Verwechslungen bei ähnlichen Namen können passieren. Obwohl die absolut meisten Daten im OFB natürlich richtig sind.
                          Und last not least kann auch ein KB fehrlerhafte Einträge enthalten.

                          Catha-Tina

                          Gisela, das sind definitiv die gleichen Personen wie auf der Sterbeurkunde meines Ururgoßvaters (nicht Urgroßvater, hatte mich verschrieben) Peter Klein von 1885, dort stehen auch als seine Eltern Anton Klein und Agnes Zech, angezeigt hat den Tod Elisabeth Krautscheid seine Frau.
                          Bei den Kindern ist auch meine Urgroßmutter mit dem richtigen Geburtsdatum und Geburtsort dabei und ein Jakob Klein, der den Tod der Mutter 1897 angezeigt hat, aber eben auch in einem anderen Ort als im OFB.
                          Im OFB sind sie 1901 und 1918 gestorben.
                          Komisch ist allerdings auch, dass dort noch 3 Kinder stehen (von 14!), die kurz nach dem Tod des Vaters geboren wurden und von denen er 2 nicht mehr gezeugt haben kann.
                          2 Mädchen haben die gleichen Namen, wie zwei ältere Schwestern, obwohl diese noch lebten.
                          Es ist schon eigenartig... aber vielleicht kriege ich noch Klarheit, arbeite noch an anderen Quellen

                          GiselaR

                          ja solche Verwicklungen gibt es. Jetzt fällt mir nur noch ein, es könnten zwei Personen zu einer "zusammengefügt" worden sein. Dieser Irrtum passiert manchmal, wenn ein überlebender Ehepartner wieder heiratet. Wenn dann die +Daten des 1. Partners und die 2. ooDaten nicht bekannt oder eindeutig sind, kann das vorkommen. Oder wieder bei Namensähnlichkeit, oder aus sonstigen Zufällen
                          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                          • Friedrich
                            Moderator
                            • 02.12.2007
                            • 11336

                            Missgeburt: Priapo equino

                            fxck

                            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 17. Jhd.
                            Region, aus der der Begriff stammt: Erzgebirge

                            hab mal eine Frage zu einer Wortgruppe aus einer Chronik (es geht um Missgeburten):
                            "Ein Knab mit einem Priapo equino Anno 1555 [...], so aber bald gestorben."

                            GiselaR

                            Priapus ist eine griechische Mythen-Figur.

                            Priapismus ist eine ungewollte Dauererektion.
                            priapus equinus ist der Name eines Meeres-Tieres. Dazu findest du etwas bei google books. Der Link ist mehrere Zeilen lang, sonst hätte ich ihn eingestellt.
                            Wie alt war der Knabe denn?
                            ach ja: equinus heißt "zum Pferd gehörig", "Pferde-..."

                            fxck

                            das war eine Todgeburt. Also ein "frisches" Kind... Die Dauererektion würde ich demnach ausschließen...

                            Pitka

                            Ich meinte sowas wie einen Klumpfuß. Ich kam da irgendwie drauf, weil Gisela etwas von einem Pferd schrieb. Also solch einen Pferdefuß (Teufel).
                            Ich glaube schon, dass so etwas zur damaligen Zeit recht hinderlich war. Die medizin war noch nicht so weit.
                            Und wer weiß, welche Krankheiten sonst noch vorlagen bei der Totgeburt.

                            GiselaR

                            die Idee ist wegen "equinus" nicht wirklich schlecht, aber wenn das Wort "Priapus" wirklich da steht, gibt es keine Verbindung zu Fuß!!! Pes (= Fuß) ist ein ganz anderes Wort.
                            Das o am Ende kommt daher, daß es den Dativ bzw. Ablativ bezeichnet. Es ist im Prinzip das Wort Priapus. Das läßt sich nicht wegbringen.
                            Der versteinerte Seeigel "Priapus equinus" wurde übrigens so benannt, weil er angeblich dem männlichen Geschlechtsorgan ähnlich sieht. Später wurde nach einem weniger "obscönen" Namen gesucht, aber anscheinend nicht mit Erfolg.
                            Ich denke, es handelt sich um etwas in diese Richtung.

                            Kögler Konrad

                            Priapus ist im Lateinischen immer bekannt durch ein übergroßes männliches Glied.
                            Das scheint der Pfarrer oder wer auch immer mit Priapus statt penis gemeint zu haben.
                            Priapus equinus - kann nur sein eine übergroße Verbildung des Geschlechtsorgans.

                            fxck

                            Kann man dann "equinus" als Vergleich mit einem Pferdepenis deuten?

                            Friedrich

                            jetzt bin ich aber entsetzt! Wie sah das Kind denn aus?!

                            fxck

                            Du darfst uns gern ein Bild malen, wie Du Dir das vorstellst, Friedrich...

                            ClaudiaBW

                            Also ich habe jetzt mal probehalber zu Fehlbildungen des Penis gegooglet und nichts gefunden, was einem Pferdepenis ähnlich wäre. Wenn es also tatsächlich eine solche Mißbildung gibt, dann muß diese wirklich extrem selten sein (oder ich habe nicht lange genug gegoolet).
                            Möglicherweise erschien die Mißbildung auch nur wie eine Mißbildung des Penis und war eigentlich etwas ganz anderes. Der Pfarrer war ja vermutlich nicht auch noch Mediziner.

                            Conny71

                            Ich könnte mir auch vorstellen, das damit ein verlängertes Steißbein gemeint war...eine Art "Schwanz"...vielleicht nannten die damals ja so etwas "Pferdeschwanz"....

                            ClaudiaBW

                            Also ich denke schon, daß da der Penis mit gemeint war. Priapus (eigentlich Fruchtbarkeitsgott) läßt eine Deutung als Schwanz nicht wirklich logisch erscheinen.
                            Habe hier doch noch ein wenig gefunden unter Makrophallus (auch wenn der wohl kaum auch nur annähernd so groß sein dürfte wie ein Pferdepenis):
                            http://books.google.de/books?id=6bC_...hallus&f=false
                            Vielleicht war es so etwas in dieser Art.

                            aus 1837 Priapus und
                            Priapus aus 1809

                            Xtine

                            Im Krünitz steht was drüber drin:
                            Ueber die Ausdrücke Priapus equinus, marinus ist im Art. Priapolith schon etwas bemerkt worden.
                            Priapolithen, sind verschiedene Versteinerungen von Seethieren, welche man mit dem männlichen <117, 358> Zeugungsgliede verglichen hat. Man sucht jetzt mit Recht, dergleichen obscöne Nahmen in Vergessenheit zu bringen, weshalb man auch in der systematischen Naturkunde die Benennungen Priapus marinus, equinus, deren sich Linné noch bediente, mit anderen zu vertauschen Ursache fand. Die hiermit bezeichneten Thiere gehören zu den Gattungen Seenessel (Actinia) und Seeblase, Holothuria.
                            Nur, was hatte das mit dem armen Kind zu tun????
                            Hatte er doch einen "versteinerten" Penis?????

                            GiselaR

                            Das habe ich mich auch gefragt. Das ist glaube ich die Stelle, deren Link in meinem Beitrag oben nicht funktioniert. Danke daß du es zusammengefaßt hast.
                            Für das Kind war es vermutlich die schonendste Lösung, daß es tot geboren wurde. Die armen Eltern!

                            Johannes v.W.

                            Wenn ich nach Priapus equinus googel (in Anführungszeichen, das beschleunigt die Suche), komme ich auf die Seeanemone! (nicht Seeigel). Und die sieht tatsächlich einem Pferdepenis ähnlich- in der versteinerten Form, also wenn die Spitzen fehlen, vermutlich noch viel mehr. Diese Ähnlichkeit bezieht sich aber scheinbar nicht auf die Größe, sondern auf das ganz besondere Aussehen: jeder Reiter/in, der einmal einen Hengst gesehen hat, der ausschlaucht, weiß was ich meine. Die Form ist eben nicht mit der menschlichen zu vergleichen, sondern vorne platt wie ein Rüssel.
                            Was das für das arme Kind bedeutet hat, weiß ich nicht, man könnte sich aber doch eine ungute Deformation des Geschlechts vorstellen.
                            Seeanemone
                            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                            • Friedrich
                              Moderator
                              • 02.12.2007
                              • 11336

                              Traueintrag: blödes Gesicht!

                              fxck

                              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1702 (?)
                              Region, aus der der Begriff stammt: Bernsbach, Erzgebirge

                              habe einen Traueintrag meiner Vorfahren gefunden und würde den gern eindeutig geklärt haben.
                              Nachfolgend erst einmal der Text:
                              "Christian Friedrich, ein Junggesell und Blecharbeiter, Johann Friedrichs weyl. Inwohners und Blecharbeiters in Mittelbb. nachgelassener ehel. jüngster Sohn blöden gesichts, und Jungfer Christina, Johann Wittigs, weyl. Blechmeisters zum Breitenhoff ehel. nachgelaßene Tochter, ein lahm und gebrechlich elend Mensch (eine schlechte Gehülffin) sind zu Breitenbrunn und auch hier 3 mahl aufgeboten und am 24. Juli den 9. p. Trin. alhier in Kräntzen mit Klingendem Spiel zur Straßen und Kirchen geführet nach der Hochzeitspredigt ehelich copuliert und ihre Hochzeit in Daniel Friedrichs Hause in Gegenwart Andreas Schmidts, Christian Göthels und vielen Höfe ehrlich vollzogen worden."
                              Mehrere Fragen treten für mich auf:
                              1. Ist das "blöde Gesicht" eine Bezeichnung für eine Entstellung des Gesichts bzw. für eine geistige Behinderung?
                              2. Wie kann man die Bezeichnung der Braut (lahm und gebrechlich elend Mensch bzw. schlechte Gehülffin) deuten? Eine körperliche Behinderung?
                              3. Was bedeutet, dass die Hochzeit in "Daniel Friedrichs Hause in Gegenwart Andreas Schmidts, Christian Göthels und vielen Höfe ehrlich vollzogen worden" ist? Sind die genannten Personen Trauzeugen? Fand die Hochzeit nicht in der Kirche statt?


                              niederrheinbaum

                              Das "blöde Gesicht" kann verschiedene Bedeutungen haben, wie auch die von Dir genannten beiden.
                              Am ehesten deutet es auf eine "Blödheit" hin, also eine geistige Behinderung.
                              Auch ein schiefes Gesicht, ein hängendes Augenlid, schiefer Mund usw. wären möglich.
                              Die Braut hatte wohl eine körperliche Behinderung.
                              Lahm stand meist für einen hinkenden Menschen oder jemanden mit verkrüppeltem Bein usw..
                              Da die beiden "zur Straßen und zur Kirchen" geführt wurden, hat die Hochzeit sicherlich in der Kirche stattgefunden.
                              Der Vollzug der Ehe fand dann im Hause des Daniel Friedrich statt.
                              Die genannten Personen waren womöglich auch die Trauzeugen, aber hier wollte der Pfarrer wohl betonen, dass die Ehe
                              tatsächlich vollzogen wurde. Zeugen waren im Haus, wo auch immer, anwesend....

                              fxck

                              Ja, der Eintrag ist zur Zeit mein absoluter Liebling. Vielleicht weil es in der heutigen Zeit so richtig primitiv klingt, aber früher ja wohl der normale Ausdruck war.
                              Also haben eine Körperbehinderte und ein geistig Behinderter geheiratet. Eine Liebesheirat wird es wohl nicht gewesen sein, wie ich annehme?! Beide Familien werden froh gewesen sein, dass die Kinder unter der Haube sind.
                              Interessant übrigens: Die Tochter der beiden Eheleute heiratete einen Mann, der in erster Ehe 1719 mit einer Frau, die er schwängerte, zwangsverheiratet wurde. Spannende Familie...

                              niederrheinbaum

                              Man ist immer wieder überrascht oder auch bestürzt, wenn man die Einträge liest.
                              Mich faszinieren die alten Ausdrücke und Schreibweisen ebenfalls
                              Eine Liebesheirat? Gute Frage. Würde ich auch eher nicht annehmen.
                              Ein Pfarrer im Rheinland schrieb 1782 bei der Hochzeit eines Paares:
                              "Der Hinrich P., mit argem Hinckefuß geschlagen, ging die Ehe ein mit der Dörtgen B.,
                              deren lincker Arm verkrüpphelt und gebunden ist. Möge die Ehe dieser beiden Armen,
                              so sie entlich ein Person zum Hochzeithalten gefunden, ihnen Kindersegen bringen,
                              der nicht geschlagen von Gebrechen."
                              Der Hinrich war übrigens 45 Jahre alt, die Dörtgen 41 Jahre....
                              Welche Schicksale sich da immer wieder zeigen.
                              Und oftmals die Ansichten des Pfarrers, der Gemeinde usw..

                              fxck

                              an Deinem Beispiel sieht man ja sehr schön, worum es damals vorrangig ging: KINDER! Hauptsache die Linie weiterführen und evtl. einen Stammhalter zur Welt bringen, der später mal den Hof erbt. Und wegen so etwas müssen sich dann 40 Jahre alte Menschen verheiraten. Schlimm... Ich bin dankbar, dass ich im Hier und Jetzt leben darf und nicht vor 200 Jahren.

                              Friedrich

                              bitte jetzt nicht diskriminierend verstehen, aber ich muß ehrlich zugeben, daß ich überrascht bin, daß eine solche Ehe zustande kam! Wenn einer der Partner eine Körperbehinderung hatte, kann man das noch nachvollziehen, obwohl hier ja von der "schlechten Gehülffin" die Rede ist. Aber die Regeln der damaligen Zeit ließen Ehen nur zu, wenn eine Familie ernährt werden konnte. Wenn dann schon der Mann mit dem Begriff "blödes Gesicht" betitelt wird, dann muß er auf der anderen Seite über gute Fähigkeiten verfügt haben! Oder es war wirklich nur eine optische Entstellung. Nur: Hätte der Pfarrer dann wirklich darüber berichtet?
                              Gab es vielleicht einen triftigen Grund, auch innerhalb des Ortes, der trotz aller im Normalfall ausschlaggebenden Hinderungsgründe es notwendig machte, daß da zwischen diesen beiden eine Ehe zustandekam? Ich habe den Eindruck, daß hier um die Eheschließung ein ziemliches Buhei gemacht wurde...

                              niederrheinbaum

                              Die beiden bekamen übrigens noch sechs(!) Kinder, von denen zwei überlebten, beides Töchter.
                              Der Pfarrer verwendete bei jedem(!) Taufeintrag spezielle Formulierungen, die er ansonsten nicht gebrauchte,
                              z.B. "Das Söhnlein war gesunder Gestalt wie auch Arme und Beine nicht gekrüpphelt." und ".... ein Tochter,
                              deren Körper kein Gebrechen zeigte, woführ die Eltern Gott dankend ein Messe haben lesen lassen."
                              Anmerkung: Ich sehe nach dem Speichern - Du warst schneller beim Schreiben - gerade Deinen Beitrag, Friedrich.
                              Viel Buhei, ja.... Es gab sicherlich gute Gründe, dass diese Heirat erlaubt wurde.

                              fxck

                              @ Friedrich: meine Vermutung war ja, dass die beiden eben gerade wegen ihrer Behinderungen (?) verheiratet wurden, da sie sonst keinen anderen Partner gefunden hätten. Traf sich doch ganz gut. Und anscheinend hat bei den beiden sonst alles funktioniert, die beiden hatten neun(!) Kinder.
                              @ Ina: Solche spezielle Einträge sind bei den Nachkommen der beiden leider nicht gemacht worden. Auch bei der ersten Ehe des Bräutigams steht nichts derartiges über ihn drin. Vielleicht wurde er erst später entstellt!? Oder der Pfarrer wechselte und der Neue sah es als Wichtig an, so etwas zu notieren. Wer weiß!?

                              karin-oö

                              Ich glaube nicht, dass es beim Heiraten immer in erster Linie um den Nachwuchs ging. Oft mussten die Frauen heiraten, nur um versorgt zu sein. Hatten die Eltern das Haus oder den Hof an eines der Kinder übergeben, wurden die unverheirateten Geschwister meist nicht mehr lange im Hause geduldet. Da wurde dann natürlich so manche Heirat arrangiert. Nicht selten wurden "übriggebliebene" ältere Schwestern an noch weitaus ältere Witwer verkuppelt, Hauptsache sie waren "unter der Haube" und anderweitig versorgt.
                              Bei Geschwistern mit Behinderung war das natürlich noch um einiges schwieriger, die mussten meist bis an ihr Lebensende im Elternhaus versorgt werden.
                              Umso erwähnenswerter war dann ein solcher Fall wie der von dir beschriebene, darum wird es auch der Pfarrer so ausführlich aufgeschrieben haben. Und dass die Ehe auch wirklich gültig war, davon wollte man sich hier mit eigenen Augen überzeugen.
                              Schön, dass manche Pfarrer auch früher schon sensationslüstern waren und solche Schmankerl überliefert haben.

                              Schlupp

                              hast du schon mal die "Hausbücher der Nürnberger Zwölfbrüderstiftungen" gesehen? Dort steht: "Transkription:Anno 1688, den 12. Junii Ist Hanns Günder ein Kupffer Schmidt in Diese 12 Brüder Stifftung an und auffgenom(m)en worden seines Alters 62 Jahr. War ein stiller friedtlicher Mann. Bekam ein blödt gesicht, das Er nimmer sehe, dahero Er auch einen Unversehenen fall thet, Worüber selbiger 6 Wochen gelegen [...]"
                              "Blödes Gesicht" konnte also wohl auch Blindheit meinen. Dann wäre Friedrichs Ernährer-Einwand etwas relativiert. Ging damit vielleicht eher, als mit einer echten geistigen Behinderung. Aber Blindheit war dennoch ein Makel und "reichte vielleicht gerade so", um mit einer "schlechten" Hausfrau zusammenzukommen.

                              fxck

                              Karin, ja, da hast Du Recht. Im Mittelalter wurden die nicht zu verheiratenden (böser Ausdruck!) adeligen Frauen ins Kloster gesteckt. Konnten wenigstens da noch "Karriere" machen.
                              Aber jetzt haben wir wenigstens schon geklärt, weswegen der Pfarrer die Behinderungen erwähnt hat. VIELEN DANK!

                              fxck

                              ch hätte auch gleich den Zedler befragen können. Folgender Eintrag ist dort zu finden:
                              "Blöd Gesicht, Hebetudo visus, heist, wenn einer anders nicht, als gleichsam durch was trübes, oder einen Flor siehet, und alles, was er erblicket, gleichsam mit einem Nebel umschlossen ist. [...]" (Zedlers Universal-Lexicon, Bd. 4, S. 104)
                              Für alle, die weiterlesen möchten: http://www.zedler-lexikon.de/blaette...1&supplement=0.

                              Melanie

                              Sehr interessanter Beitrag. Dachte mir schon, dass es kein Mensch mit einer geistigen Behinderung sein konnte:
                              Der Grund ist für uns Heute unglaublich und grausam:
                              Geistig behinderte Menschen (oft auch körperlich Behinderte), wurden als schlechte Menschen und mit dem Teufel im Bunde angesehen. Bei (kirchlichen) Prozessionen im Mittelalter wurden sie ständig als schlechtes Beispiel vorgeführt und mussten sich auch immer auffällig kleiden.
                              Bei Forschungen über die Herkunft der "Fastnacht" wurde das entdeckt, und wird in guten Fasnachts-Museen gezeigt.
                              Ich kann mir nicht vorstellen, dass zu dieser Zeit einem geistig behinderten Menschen erlaubt wurde, kirchlich zu heiraten.
                              Im Gegenteil: Sie wurden zur allgemeiner Belustigung bei Festen der höherstehenden Gesellschaft vorgeführt!
                              Heutzutage kann man sich gar nicht in diese Menschen hineinversetzen, auch mir fällt es schwer für die damals geltenden Verhaltensformen "Verständniss" aufzubringen, obwohl man als Ahnenforscher ja besser mit den damaligen Lenbensumständen vertraut ist.

                              Friedrich

                              Zitat:
                              Zitat von fxck
                              "Blöd Gesicht, Hebetudo visus, heist, wenn einer anders nicht, als gleichsam durch was trübes, oder einen Flor siehet, und alles, was er erblicket, gleichsam mit einem Nebel umschlossen ist. [...]" (Zedlers Universal-Lexicon, Bd. 4, S. 10

                              da würde ich eine heute einfach zu therapierende Augenkrankheit, nämlich den Katarrakt, sprich grauer Star, nicht ausschließen.

                              fxck

                              @ Melanie: Ja, das ist wahrlich schrecklich. Aber das war die damalige Zeit eben. Den Juden ging es doch damals auch nicht besser. Jede Zeit hat eben ihre Makel und Probleme...
                              @ Friedrich: Im Zedler steht, dass der Star erst danach folgt. Naja, wir wissen immerhin, dass das "blöde Gesicht" eine Augenerkrankung ist.

                              Friedrich

                              Das ist wirklich beruhigend! Dann laufen nämlich bestimmt viele mit dem blöden Gesicht herum. Nur daß die Therapie heute meist kein Problem darstellt.

                              fxck

                              So, und nachrichtlich noch die Erklärung der Grimms zu lahm:
                              "2) Doch hatte lahm in der älteren sprache auch die weitere bedeutung eines im gebrauch der glieder überhaupt gehinderten." (Bd. 12, Spalten 72-77)

                              Witha

                              Aus Erläuterungen und Dokumente:
                              "Blödigkeit: ursprünglich nicht abwertend (von mhd. "bloede" gebrechlich, schwach, zaghaft, zart)
                              Ein blödes Gesicht kann also z. B. ein zartes Gesicht sein.

                              fxck

                              aber würde es denn Sinn machen, dass der Pfarrer so etwas notiert?

                              ottmut

                              Und wie alt muß ich sein, damit mein Spiegelbild eine mittelalterliche Ausdrucks-Bedeutung bekommt?

                              Witha

                              Nachfolgendes gegoogelt:
                              Mittelhochdeutsch bezeichnet eine Sprachstufe des Deutschen, ging bis 1350 - im 19. Jahrhundert sah man das Ende des Mittelhochdeutschen bei Martin Luther. Der Text stammt von 1700 also 200 Jahre nach dem Ende des Mittelalters.
                              Wie aus der Quelle "Erläuterungen und Dokumente" ist das Wort Bloedheit aus dem mhd. Wort bloede mit der Bedeutung gebrechlich, zart .... "entstanden".
                              Keine Ahnung warum der Pfarrer bemerken sollte, dass jemand ein zartes Gesicht hat, warum sollte er aber bemerken, dass jemand ein blödes Gesicht hat?
                              Freimut, ich denke dass dein - und unser aller - Spiegelbild nie eine mittelalterliche Ausdrucksbedeutung bekommt - egal wie alt wir werden.

                              Frank Böhm

                              Wenn man Romane aus der Zeit um 1900 liest, stößt man öfter auf Ausdrücke, die heute merkwürdig sind. ("Merkwürdig" - auch so ein Wort...)
                              Ich weiß noch, wie ich als Junge an einer Stelle las: "Sie sah ihn mit blödem Gesicht an." Das fand ich damals urkomisch. Meine Großmutter erklärte mir aber, dass das in dieser Situation nichts anderes bedeutet hat als "überrascht", "fragend", "unsicher" und hatte also nichts mit wie auch immer gearteteten körperlichen oder geistigen Gebrechen zu tun.

                              Chatterhand

                              Man sagt doch heute noch: "Was guckst du so blöd" wenn jemand erstaunt auf etwas reagiert. Vielleicht hat der bei der Hochzeit so erstaunt geguckt, was er da wohl macht

                              fxck

                              Das schließe ich aus, Wilfried...
                              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                              Kommentar

                              • Friedrich
                                Moderator
                                • 02.12.2007
                                • 11336

                                Inquilliner

                                Lynne

                                Bin beim Lesen eines Tagebuches von 1937 im Zusammenhang mit einem evangelischen Gottesdienst auf den Begriff Inquilliner gestoßen.
                                Kann mir jemand sagen, was das ist? Google hat mir nicht wirklich weiter geholfen...

                                animei

                                Mir hat google geholfen: Untermieter, Mitbewohner, Insasse, Mieter

                                Lynne

                                Trotzdem hab ich noch ein Problem mit dem Zusammenhang...
                                Hier steht also geschrieben, dass die Person in den Gottesdienst gegangen ist und dass, als der Pfarrer anfing zu predigen, alle Inquilliner die Kirche verlassen haben.... *nix-versteh*

                                Kögler Konrad

                                Richtig animei,
                                das ist eine komische Eindeutschung des lat. Wortes: inquilinus - Inwohner, Mieter

                                animei

                                Ich geb zu, ich hab es eigentlich gewusst, und bei der Suche zumindest ein "L" weggelassen, also nichts für ungut, Lynne, mit 2 "L" findet man wirklich nichts.

                                henrywilh

                                Da kann man zunächst nur spekulieren. Sollte das ein Affront gegen den Pfarrer sein? Und: 1937, also Nazi-Diktatur. Irgendwelche politischen Hintergründe?
                                Wo war das? Weiß man etwas über den Pfarrer? Über den Inhalt der Predigt? ...

                                niederrheinbaum

                                In evangelischen Gemeinden gab es in früheren Zeiten teilweise sogenannte "Inquiliner-Chöre".
                                Junge Männer, die auf Kosten der jeweiligen Stadt Wohnstätte und Versorgung erhielten, haben als
                                Gegenleistung bzw. Dank in den Gottesdiensten gesungen usw. und diesen musikalisch gestaltet.
                                Da Du schreibst, dass alle Inquiliner den evangelischen Gottesdienst verließen, könnte es sich hierbei
                                um die Mitglieder eines solchen Chores gehandelt haben.
                                Es kommt aber auf die sonstigen Umstände an, sprich um welche Gemeinde es sich handelt, in welchem
                                Ort, ob es dort noch einen solchen Chor gab, ob der Pfarrer diese "alte" Chorbezeichnung ansonsten
                                verwendete usw..

                                GunterN

                                ich habe gefunden: //wiki-de.genealogy.net/Inquilixus
                                Als der Pfarrer zu predigen anfing, haben alle "Mitbewohner", also die mit ihm zu Lebzeiten in einem Haus wohnten, die Kirche verlassen. Wahrscheinlich war der Inhalt seiner Rede nicht das, was sie von ihrem Mitbewohner wussten oder kannten.
                                Ich habe so etwas bei der Beerdigung meines Großvaters erlebt. Als der Pfarrer anfing von den schönen Zeiten, wo doch alle im Dorf als Jugendliche im Kirchenorchester mitgespielt haben und dann persönlich wurde, standen die Söhne des Verstorbenen auf und haben den Pfarrer klar gemacht, dass sie hier zu einer Beerdigung sind. "Wenn du dich nicht an die Spielregeln hälst, dann werden wir den Vater auch ohne dich beerdigen."
                                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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