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  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11330

    Was ist der Beruf "Schleier Hendler" ?

    Nancy Barchfeld

    heute habe ich einen Auszug aus dem Geburtsregister Zedtwitz /Bayern von 1750 erhalten. Dort ist als Beruf meines Ahnen Schleier Hendler angegeben. Leider habe ich das noch nie gehört. Hat das vielleicht irgendetwas mit Leinen oder Tuch zu tun? Händler ist klar.Wer hat einen Tip für mich was dieser Beruf bedeuten könnte ?

    Laurin

    Dir als "eingefleischter Plauenerin" dürfte doch dieser Begriff nicht fremd sein - oder?
    Ich habe hier http://www.spitzenstadt.de/plauen/in...0&reporeid=973 gefunden, was dazu paßt:
    In Blawen, das zu dieser Zeit zum Zentrum der sächsischen Baumwollherstellung aufstieg, wurden 1667 zweiundfünfzig Schleierhändler gezählt. Mit der Gründung der ersten Manufaktur durch einen Leipziger Händler am Mühlberg, unterhalb des damaligen Straßberger Tores, beginnt 1701 in Blawen ein neues Zeitalter. Es war der Impuls für den Aufstieg der Stadt zum „Hauptort in Deutschland für Weberei weißer Baumwollwaren (PLAUENSCHE WAREN)“, wie es Brockhaus' Konversations-Lexikon im Jahr 1895 beschrieb. (ce)
    Zum Schleier gibt's auch was in Wikipedia.
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • Friedrich
      Moderator
      • 02.12.2007
      • 11330

      Berufe, Namen, Krankheiten

      henrywilh

      Für die Suche nach alten Berufen, Namen, Krankheiten etc. ist kürzlich eine wertvolle Fundgrube digitalisiert worden:
      Die Hausbücher der Nürnberger Zwölfbruderstiftungen
      http://www.nuernberger-hausbuecher.d...p?do=page&mo=2
      Mit seinen vielen hundert ganzseitigen Handwerkerportraits vom 16. bis 19. Jh. sowie Suchfunktionen für Berufe, Berufsgruppen, Nachnamen, Arbeitsgeräte, Materialien, Erzeugnisse u. Krankheiten ist das ein wahrer Schatz.
      Ausprobieren!

      XJS

      Super. Am besten gefällt mir die Krankheit "Blödes Gesicht"
      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11330

        allodialisiert

        Chatterhand

        Jahr, aus dem der Begriff stammt:taucht bei mir in Dokumenten ab 1600 auf
        Region, aus der der Begriff stammt:keine Ahnung

        Taucht in Zusammenhang mit Lehnshöfen und ähnlichem auf.

        Ela_75

        Zum Begriff Allodialisierung spuckt Freund Google folgendes aus (erster Abschnitt).

        GunterN

        lt. DUDEN von 2006:
        das Allod: Dem Lehensträger persönlich gehörender Grund und Boden.
        Also Allodialisierung, wenn aller Grund und Boden nur noch dem Lehensträger gehört.
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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        • Friedrich
          Moderator
          • 02.12.2007
          • 11330

          Epitaph-Inschrift ??

          steinmetz

          Quelle bzw. Art des Textes: Epitaph
          Jahr, aus dem der Text stammt: 1747
          Ort/Gegend der Text-Herkunft: Schwaben

          "....quae pie seminavit in terris, feliciter metat in coelis."

          henrywilh

          Die, welche fromm gesät hat auf Erden, mag glücklich ernten im Himmel.
          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11330

            enixa

            Hintiberi

            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1793
            Region, aus der der Begriff stammt: Weiberg, Westfalen
            In einem Sterbeeintrag einer Mutter, die bei der Geburt ihres Kindes gestorben ist, steht die Anmerkung: "prolem feliciter enixa" - was vermutlich bedeutet, daß das Kind glücklicherweise überlebt hat... kann mir das jemand, der dem Latein mächtiger ist als ich, bestätigen?

            henrywilh

            Das müsste heißen:
            (hat sich / habe mich / es wurde sich) um das Kind erfolgreich bemüht
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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            • Friedrich
              Moderator
              • 02.12.2007
              • 11330

              Bolus

              Luise

              Ich lese in alten thüringer Kirchrechnungen oft den Begriff "Bolus".

              Friedrich

              ist da vielleicht der Obolus gemeint?

              karin-oö

              in welchem Zusammenhang scheint das Wort Bolus denn auf?
              Bei google habe ich folgendes gefunden (der link funktioniert leider nicht richtig):
              Bolus ist ein Erdpigment, das in der Natur in unterschiedlichen Farbenvorkommt: Er kann weiß, gelb, rot oder grau sein.
              Bolus wurde unter der Bezeichnung Polimentvor allem in der Tafelmalerei für Goldgründe eingesetzt. Dazu verwendete man aufbereiteten, gereinigten Bolus, der mit einem Bindemittel wie tierischem Leimoder Eiklar vermischt wurde. Auf diesen Grund wurde dann das Blattgold oder ein anderes Blattmetall aufgelegt
              Diese Bedeutung wäre denkbar, wenn in der Kirche Farbe für Wände oder Bilder benötigt wurde. Aber so oft wird das auch nicht der Fall gewesen sein, dass man das regelmäßig in den Rechnungen liest.
              Vielleicht können die Lateiner den Begriff irgendwo anders herleiten.

              Kitage

              ich kenne den Begriff aus der Medizin. Hier bedeutet er:
              1. Bissen
              2. große Pille
              Ableitend von griech. Bolos= Klumpen

              Luise

              Am meisten stand er auf den Rechnungen, die auch den Kauf von Altarkerzen erwähnten. Ich habe ja auch schon meine Finger wund gegoogelt, aber eben ohne Erfolg. Deshalb dachte ich, vielleicht ist ein "Kirchenspezialist" unter uns

              karin-oö

              bei uns ist es heute noch üblich, dass am Erntedankfest nicht nur das übliche Erntedankopfer in Geldform geleistet wird, sondern es wird auch ein Kerzenopfer geleistet. Das heißt, man spendet noch eine kleinere Summe Geld (einen Obolus), von dem dann Altarkerzen angekauft werden.
              Vielleicht liegt ja deinem Fall etwas Ähnliches zu Grunde.

              Luise

              Es muss aber wirklich etwas sein, dass beim einem Kaufmann eingekauft wurde zusammen mit Kerzen. Vor allem, was auch öfter gekauft wurde, also dem regelmäßigen Verbrauch unterlag.

              Laurin

              kannst Du denn mal bitte so eine Kirchenrechnung als Scan einstellen?
              Vielleicht löst sich dann Dein Rätsel leichter.
              Denkbar wäre "Klumpen Wachs", den der Kerzenzieher ja auch erst kaufen mußte und mit seiner Arbeit verrechnet hat.

              niederrheinbaum

              Den Begriff Bolus habe ich verschiedene Male u.a. in Kirchenrechnungen
              am Niederrhein gefunden, als Bolus Alba, Bolus Armena usw..

              henrywilh

              Man muss bei Wikipedia nicht Artikel, sondern Volltext anklicken, dann kommt man zu dem entsprechenden Text.
              Dort wiederum ist unten ein Link angegeben, der zu einem wiss. Text über einen Kirchenaltar führt. In diesem wird erklärt, dass Bolus als Grundierung für das Blattvergolden verwendet wurde.
              Das gab (und gibt) es ja nun sehr häufig in den Kirchen - Grund genug, dass Bolus öfter in den Rechnungen auftauchte.
              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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              • Friedrich
                Moderator
                • 02.12.2007
                • 11330

                Kirchenlatein ??? Hiiiilfe

                steinmetz

                Jahr, aus dem der Begriff stammt:1680
                Region, aus der der Begriff stammt: Baden-Württemberg

                Beim Sterbedatum eines Stammvaters steht als Zusatz "senis confectus"

                Friedrich

                ich würde es als vom Alter geschwächt übersetzen.

                animei

                ich würde sagen, der Herr ist an Altersschwäche gestorben.
                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11330

                  Englische Anfrage an Pfarramt

                  emma2412

                  ich möchte in Kroatien einen Termin zur Kirchenbucheinsicht telefonisch vereinbaren. Leider kann der Pfarrer nicht deutsch und nur so halbwegs englisch, gleich wie ich.
                  Kennt ihr vielleicht eine Vorlage, wo all die Fachwörter wie Familienforschung, Kirchenbücher, Terminvereinbarung etc. beschrieben sind? Bisher fand ich nur Vorlagen für Briefe mit der Frage um Daten, was bei mir aber nicht zutrifft, weil ich selbst hinfahren und forschen möchte.

                  Elke141

                  Hello,
                  I would like to make an appointment with the you/the Priest. I would like to know if I can look at some church records since I am doing research and searching for my ancestors.

                  Whodunit

                  Warum muss es denn telefonisch sein? Ein Brief an das Pfarramt ist doch wesentlich billiger und außerdem hast du dann Zeit, die richtigen Wörter zu suchen, und der Pfarrer versteht es auch leichter. Mit tschechischen und polnischen Archive habe ich bisher nur schriftlich "geredet". Vor Ort kann man sich dann sowieso leichter verständlich machen als am Telefon.
                  Schreibe doch einfach mal den ungefähren Wortlaut, was du von dem Pfarrer willst. Es wird hier sicher jemand mit Kroatisch (oder wenn nötig Englisch) helfen können.

                  emma2412

                  @ Daniel
                  Weil auf bisher 3 Schreiben keinerlei Reaktion kommt, deswegen ...
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                  Kommentar

                  • Friedrich
                    Moderator
                    • 02.12.2007
                    • 11330

                    Schatzungsbuch

                    Witha

                    Jahr, aus dem der Begriff stammt:1700/1800
                    Region, aus der der Begriff stammt:

                    Was ist ein Schatzungsbuch? Was bedeutet der Begriff "modo"?

                    Gast Karen

                    zum Schatzungsbuch findest du bei wikipedia dies:

                    "modo" heißt: kürzlich noch (genannt)

                    Witha

                    "Modo" kann ich noch nicht ganz einordenen. Das Wort modo hatte ich in einem Schatzungbuch gesehen. Mir schien das waren nachfolgende Besitzer.
                    Also in einer Spalte war der Name und der Acker beschrieben und taxiert. In einer seperaten Spalte stand dann (wohl nachträglich) modo ... dann folgte ein anderer Name.

                    henrywilh

                    In den hiesigen jährlichen Kämmereibüchern (Hausbesitzer- u. Steuerlisten, 17.-19. Jh.) wurde das Wort modo verwendet, wenn der bisherige Hausbesitzer verstorben und nun seine Witwe Alleinbesitzerin war. Also vorher stand z.B. "Henning Cordes" und danach nur noch "modo Cordes". Folgte aber ein männlicher Erbe, so wurde dieser eingetragen, z.B. "Hinrich Cordes".

                    Witha

                    Ja, Henry, das macht Sinn. Ich glaube auch, dass in dem Schatzungsbuch der nachfolgende Besitzer nach dem Wort "modo" eingetragen wurde. Gerne würde ich aber wissen, was das Wort "modo" denn "übersetzt" heißt.

                    Habe bei latein-online nachgeschaut.
                    Als Adverb der Zeit könnte demnach
                    modo bedeuten: eben, jüngst
                    An alle Lateiner:
                    Macht das Sinn? Ich denke schon. Hat man das aber so zeitnah geschrieben, also gleich nach dem Ableben, dass man eben, jüngst geschrieben hat.
                    Ich frage mich, warum man dann nicht einfach das Wort "Jetzt" also nunc benutzt hat. Gibt es dafür eine plausible Erklärung?

                    henrywilh

                    Karen hat schon richtig die adverbiale Bedeutung angegeben:
                    eben jetzt o.ä.
                    So furchtbar viel Sinn macht das aber nicht, finde ich.
                    Daneben gibt es das Substantiv modus; der Ablativ modo bedeutet danach:
                    in der Art, in der Weise, in dem Maße ...
                    Das gibt wohl schon mehr Sinn.
                    Es ist in solchen Listen ja ein feststehender Begriff. Vielleicht gibt es einen Spezialisten im Forum dafür.
                    Dies hat sich mit Withas Beitrag überschnitten.
                    Ich meine "eben, jüngst" gibt gerade keinen Sinn - wenn eine Witwe die Nachfolgerin im Besitze ist. Da dürfte es nicht heißen "gerade jetzt Mayer (z.B.)", sondern im Gegenteil "immer noch (Mayer)". Im Wörterbuch sollte man somit nicht unter dem Adverb "modo" nachschauen, sondern unter dem Substantiv "modus" - von dem "modo" der Ablativ ist.
                    Dann scheint mir "nach Art ..." oder auch "mit dem Merkmal" (steuerliches Merkmal??) wesentlich mehr Sinn zu geben. Oder?


                    Witha

                    ich finde "eben jetzt" passt einigermaßen. Ich stelle mir das so vor, der Besitzer eines Feldes z. B. hat gewechselt und die Steuerschuld ist einen einen Anderen übergegangen. Dieser ist "eben jetzt" Steuerschuldner.
                    Von dieser Übersetzung "modo = eben jetzt" gehe ich nun aus, bis ich eine bessere Übersetzung erhalte!
                    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                    Kommentar

                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11330

                      bitte um hilfe

                      wmh61

                      hallo, weiss von euch zufällig jemand was ein Heiligenmeister ist?

                      karin-oö

                      ein Heiligenmeister muss in etwa so was wie der Finanzverwalter einer Kirche gewesen sein.
                      http://www.zeno.org/Literatur/M/H%C3...eiligenmeister

                      niederrheinbaum

                      Die Heiligenmeister waren Kirchenpfleger und Küster.
                      Ihnen oblag auch die Überwachung und Eintreibung der entsprechenden Kirchengelder,
                      wie Zehntkosten, "Kirchenbankmiete" usw..
                      Siehe noch unter diesen Links:
                      https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs2...uche=&standort=
                      http://www.wonfurt.de/kirchen.htm
                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                      • Friedrich
                        Moderator
                        • 02.12.2007
                        • 11330

                        Kekulee

                        Molle09

                        ich habe von einem Forscher eine Liste geschickt bekommen - " Ahnenziffern nach Kekulee", wie deutet man diese?

                        master-seeker

                        Proband hat die Nummer eins. Für Eltern verdoppelt sich diese Zahl, dass heißt Vater hat Nr. 2. Männer haben gerade, Frauen ungerade Ziffern, folglich ist Mutter von eins 3. Vater von 3 ist 6, Mutter 7, usw.
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                        • Friedrich
                          Moderator
                          • 02.12.2007
                          • 11330

                          Trin. = welcher Monat?

                          Peter G.

                          Habe in einer Geburtsurkunde folgendes Datum.
                          15. Trin. 1696
                          um welchen Monat handelt es sich hierbei.

                          Marlies

                          es scheint mir, als ob es die Abkürzung von Trinitatis wäre: http://de.wikipedia.org/wiki/Trinitatis
                          Zur Umrechnung benötigst Du: http://www.ortelius.de/kalender/form_de2.php
                          P.S. alte Monatsnamen findest Du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Monat
                          http://www.dagmar-mueller.de/wdz/Zei.../kalender.html

                          Schlumpf

                          ..wobei der ORT!! eine große Bedeutung hat!!
                          ..bei der Berechnung des Datums.
                          Der 10 Sonntag nach Trinitatis 1696 ist ein anderes Datum in katholischen als in protestantischen Gegenden!

                          Michael1965

                          habe vom Verlag Degener; Neustadt (Aisch) einen Dauerkalender vom Jahre 532 bis zum Jahre 2099. Hier wird folgendes erwähnt:
                          Der "Julianische Kalender" galt allgemein bis 1582, um danach - vor allem in den römisch katholischen Ländern - vom neuen "Gregorianischen Kalender" abgelöst zu werden. Die meisten protestantischen Länder führten den "Gregorianischen Kalender" etwa ab 1700 - einige erst 1776 - ein, die Ostkirchen sogar noch später. Dazu folgend nur einige Daten:
                          Aachen 11.1.1583; Augsburg 24.2.1583; Bayern 16.10.1582; Hildesheim 26.3.1631; Lausitz 22.11.1684; Osnabrück 1624; Preußen (Herzogtum) 2.9.1612; Regensburg 16.10.1583; Würzburg 15.11.1583; Zürich 12.1.1701.
                          Da Du keinen Ort angegeben hast, ergeben sich nun zwei Möglichkeiten:
                          Nach dem Gregorianischen Kalender ist der 15. Trin. (15 Sonntag nach Trinitatis) der 30.11.1696.
                          Nach dem Julianischen Kalender ist es der 20.09.1696.

                          Peter G.

                          Der Ort ist Auenheim im Badischen und es ist betrifft ein evangelischer Kirchenbucheintrag.

                          Wolfg. G. Fischer

                          Zitat von Michael1965
                          Nach dem Gregorianischen Kalender ist der 15. Trin. (15 Sonntag nach Trinitatis) der 30.11.1696.
                          zumindest diese Angabe scheint nicht richtig zu sein!

                          Xtine

                          Da muß ich Wolfgang Recht geben,
                          ich bekomme nach Gregorianischem Kalender den 30. 9. 1696 berechnet

                          Michael1965

                          ihr hab natürlich Recht. Es ist der 30.9.

                          alfio

                          ich habe auch eine Frage zu Trinitatis.
                          Am 12 Sonntag nach Trin. 1663 wurde meine Ahnin ev. in Groß Mühlingen/Sachsen-Anhalt getauft. Welches Datum ist das?

                          Xtine

                          1663 war Trinitatis der 20. Mai
                          Der 12. Sonntag nach Trinitatis war folglich der 12. August 1663, zumindest nach gregorianischem Kalender.
                          Nach julianischem Kalender wäre es der 2. August 1663

                          KaHiGe (Kalenderhilfe für Geneaolgen)

                          Friedrich

                          Ich habe als Beerdigungsdatum Reminiscere 1719. Der Ort ist Römershausen im ehemaligen Hessen-Kassel, später Kurhessen. Da ich nicht weiß, wann in diesem Gebiet vom Julianischen auf den Gregorianischen Kalender umgestellt wurde, und Marlies' Link vorne in diesem Thema mir leider nicht ermöglicht, von den Feiertagen auf das konkrete Datum umzurechnen: Kann mir jemand sagen, auf welches Datum in Hessen-Kassel der Sonntag Reminiscere 1719 fiel?
                          Immerhin weiß ich, daß es nur der Zeitraum Februar/März gewesen sein kann.

                          Michael1965

                          wenn ich mich nicht wieder verguckt habe ,
                          müßte es der 5. März gewesen sein (nach neuem Gregorianischen Kalender = allgemein in kath. Länder ab 1582/83 gültig)
                          Nach Julianischen Kalender ist es der 22. Februar.

                          Friedrich

                          Jetzt müßte man nur noch wissen, wann Hessen-Kassel den Kalender von Brynner auf Peck umstellte...

                          Johannes v.W.

                          -- ab 1700 schon der neue Kalender.
                          http://www.vhghessen.de/inhalt/zhg/Z...nderreform.pdf

                          Friedrich

                          Damit ist klar, daß Reminiscere 1719 in Römershausen in Hessen-Kassel der 5. März gewesen ist.

                          Septuagesimae 1660
                          1. Advent 1669
                          8. Sonntag nach Trinitatis 1673
                          Laetare 1659
                          14. Sonntag nach Trinitatis 1664
                          1. Pfingsten 1674
                          Schwarzelistentag = Tag nach Johannis 1669

                          Michael1965

                          Septuagesimae 1660 - 19.2.1660
                          1. Advent 1669 - 28.11.1669
                          8. Sonntag nach Trinitatis 1673 - 13.7.1673
                          Laetare 1659 - 13.3.1659
                          14. Sonntag nach Trinitatis 1664 - 12.9.1664
                          1. Pfingsten 1674 - wenn Du hier den Pfingsttag meinst 7.6.1674; Erster Sonntag nach Pfingsten 14.6.1674
                          Schwarzelistentag = Tag nach Johannis 1669 - Johannis ist immer am 24.6, also folglich war es der 25.6.1669.
                          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                          • Friedrich
                            Moderator
                            • 02.12.2007
                            • 11330

                            Ungarische Krankheit

                            Frank Böhm

                            In alten Kirchenbüchern habe ich mehrfach gelesen, dass im 17. Jh. Menschen an der "ungarischen Krankheit" gestorben sind.
                            Was verbirgt sich dahinter? Im Internet finde ich dazu nichts konkretes.

                            animei

                            also ich hab bei google gleich an erster Stelle das http://www.kruenitz1.uni-trier.de/xxx/u/ku02486.htm gefunden.
                            Oder auch http://books.google.de/books?id=OQUH...sult&resnum=15

                            mesmerode

                            Malaria, Ruhr

                            Johannes v.W.

                            Das glaube ich eher nicht, da diese beiden Krankheiten ziemlich verschiedene und unterschiedliche Symptome zeigen.
                            Die in der von Animei zitierten Literatur genannte Krankheit ist mehr mit (den verschiedenen Arten von) Typhus zu identifizieren, eventuell auch mit dem ähnlichen Fleckfieber. Das erklärt auch die hohen Ansteckungsraten in den Feldlagern; die Krankheit wurde auch Lagerfieber genannt.
                            Ob diese Diagnose in den einzelnen Kirchenbüchern allerdings immer zutreffend ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

                            Skoumi

                            als Ungar würd' ich mal auch gespannt, was es genau ist

                            Frank Böhm

                            Sei froh, dass Du kein Franzose bist...
                            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                            • Friedrich
                              Moderator
                              • 02.12.2007
                              • 11330

                              wer war mit wem verheiratet?

                              martin74g

                              mit wem war Anna Catharina Gertrud Jacobs verheiratet?
                              Mit Abraham Neubol oder dem Vater des Bräutigam? Oder dem Bräutigam?
                              Novembris 21. Montag
                              wurde in den Hülsen N. 370 nach gewöhntlicher Proclamation und auf einen __
                              von __ Nachmittags vier Uhr kopuliert
                              Johannes Jörgens, Wittwer von Hackland
                              und
                              Catharina Karens
                              Peter Karens in den Hülsen eheliche Tochter.
                              Bemerkungen: das Brautpaar reformirt. Der Bräutigam geboren 1788 den 14 7bris [= September],
                              Nagelschmidt, ehelicher Sohn von dem gestorbenen Nagelschmidt Johannes
                              Jörgens und der noch lebenden Maria Catharina Tillmanns, jetzt
                              verehelicht an Abraham Neubol, Nagelschmidt auf Berghausen.
                              Seine erste Frau war Anna Catharina Gertrud Jacobs, welche
                              den 18t Decbris [= Dezember] 1811 gestorben, nachgelassene eheliche Tochter von Wilhelm Jacobs
                              und Catharina Margaretha Teschl. -
                              Die Braut geboren
                              1793 den 1. 8bris [= Oktober]. Ihre Mutter ist Elisabeth Hammes.

                              gudrun

                              die Anna Catharina Gertrud Jacobs war mit dem Bräutigam (der ja als Witwer bezeichnet wird) verheiratet, in 1. Ehe.
                              Die Mutter Maria Catharina Tillmann verh. Jörgens hat in II. Ehe den Abraham Neubol geheiratet.

                              martin74g

                              Was mich bei der Annahme, dass Anna Catharina Gertrud Jacobs die erste Frau vom Bräutigam + Witwer war, stört
                              ist die Bezeichnung:
                              Johannes Jörgens, Wittwer von Hackland
                              Dachte seine erste Frau hätte den Familiannamen Hackland gehabt...

                              gudrun

                              Hackland ist wahrscheinlich die Bezeichnung des Besitzes.
                              Daß seine Frau eine geborene Hackland war ist unwahrscheinlich.
                              Der Pfarrer, der das aufgeschrieben hat, hat ja nicht mit Familienforschern gerechnet, die das nach 200 Jahren noch nachvollziehen wollen.
                              Ich habe einen Heiratseintrag, da steht beim Mann nur "Sohn von Peter Huber und seiner Frau Ursula". Bei der Braut dagegen hat der Pfarrer einen ganzen Roman geschrieben.
                              Der Sohn von Peter Huber war ihm (dem Pfarrer) geläufig. Daß ich da nach 250 Jahren wissen will, wo dieser Peter Huber herkam, konnte der gute Mann damals ja nicht ahnen.

                              niederrheinbaum

                              Ich stimme Gudrun zu.
                              Der Name Hackland weist auf die Herkunft des Witwers hin und ist sicher eine
                              Ortsbezeichnung.
                              In Wuppertal-Brill nördlich von Cronenberg und Berghausen gibt es eine Straße, die heute
                              "Am Hackland" heißt.
                              Sie erinnert an die frühere Bezeichnung "Hackland" in dem Bereich, der für ein urbar
                              gemachtes, sprich gerodetes Stück Land gebraucht wurde.
                              Dein Witwer könnte also aus dieser Gegend gestammt haben.
                              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                              • Friedrich
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                                • 02.12.2007
                                • 11330

                                Unterschied zwischen Küfer und Kübler

                                Michael

                                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 18. Jahrhundert
                                Region, aus der der Begriff stammt: Baden

                                was ist der Unterschied zwischen den Berufen Küfer und Kübler ? Bisher bin ich davon ausgegangen, daß es der gleiche Beruf ist, siehe Küfer.
                                In einem Kirchenbuch wurde von einem Pfarrer aber im gleichen Zeitraum zwischen den Berufen Küfer und Kübler unterschieden.

                                Friedrich

                                stellte der Küfner vielleicht nur Fässer, der Kübler aber nur Eimer (Kübel) her? Klingt zwar verrückt, aber wer weiß?

                                niederrheinbaum

                                Dein Gedanke, Friedrich, ist gar nicht verrückt....
                                Ich habe zu dem Thema im "Neues Policey- und Cameral-Magazin nach alphabetischer Ordnung"
                                (welch Titel....) Folgendes gefunden:
                                "Es theilen sich aber die Bötticher in zwey besondere Handwerker, deren jedes auch seine besondere
                                Zunft und Innung hat.
                                Das eine Handwerk machen die Großbinder,Schwarzbinder und Küfner, das andere aber die Kleinbinder,
                                Weiß- oder Rothbinder und Kübler aus."
                                Hier der Link dazu, auf Seite 333 zu lesen:
                                http://books.google.de/books?id=7UrP...Cbler+Handwerk
                                Die Art des verwendeten Holzes bestimmte dabei den Namen:
                                Wer Nadelholz verarbeitete, war Weißbinder, Buchenholz-Verwender nannte man Rotbinder und
                                Eichenholz-Verarbeiter Schwarzbinder.
                                Hier noch einige Links:
                                Schwarzbinder:
                                Lexikoneintrag zu »Schwarzbinder«. Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 514.


                                Weißbinder:
                                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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