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  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11336

    Was ist Frais?

    Konni

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1839
    Region, aus der der Begriff stammt: Bayern
    als Todesursache wurde 1839 Frais angegeben. Kann mir jemand sagen, um welche Krankheit es sich handelt?

    mesmerode

    Frais = Anfall, Epilepsie, Tobsucht, Krampf
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • Friedrich
      Moderator
      • 02.12.2007
      • 11336

      Was ist Schlagfluß?

      Konni

      Was ist Schlagfluß?

      Bengal

      bei GenWiki habe ich folgende Erklärung gefunden:
      Es soll eine Krankheit sein wie Schlaganfall, Gehirnblutung.
      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11336

        KB Einträge in Latein

        Xtine

        ich bin im Archiv auf 2 Taufeinträge in Latein gestossen.
        20. Xbris 1788
        Anna, Andrea Schrafnagl coloni in Poldering soluti filij et Margaretha Arbnerin Sartoris hic loci solutae filia, filia illgtma circa 1 mam pomeriost horam nata Mro(??) ut (et?) supra Bapt. est lev. Anna Ecklin solana hic. H.C.
        Ich würde mal sagen:
        Kind: Anna
        Eltern: Andreas Schrafnagel, Bauer in Poldering einziger Sohn und Margaretha Arbner, Schneiderin von hier (also Zeholfing, in diesem KB hab ich's gefunden ), einzige Tochter
        uneheliche Tochter, geb. ca. 1 Uhr Nachmittag und gleich(??) getauft, Patin: Anna Ecklin von hier solana=??
        Stimmt das so im Großen und Ganzen?
        19 Sept. 1790
        Michael, Andreas Schrafnagl soliti coloni filijim Podering et Margaretha Arbner soluto Sartoris huiatis filio fil. illgtma max (mare???) circa horan 5 nato et a coopt Seitus Baptist. est lev. Anna Eckl loco Mariti Siy(huy?) Joannis Eckl Solari hic locus
        Ich würde wieder sagen:
        Kind Michael
        Eltern wie oben
        Patin Anna Eckl hier Ehefrau v. Joannis Eckl .... von hier

        Unter einem Sterbeeintrag habe ich noch Folgendes gefunden:
        unitone extrema et Genaral Absolution munita
        Was bitte heißt das?


        MartinM

        ohne Original ist es doch recht schwierig. Ich vermute, dass es sich in beiden Einträgen nicht um den Beruf der Eltern, sondern den ihrer Väter handelt (möglicherweise waren die Eltern noch recht jung):
        I: Anna, uneheliche Tochter des Andreas Schrafnagl, lediger Sohn des Bauern in Poldering, und der Margaretha Arbner, ledige Tochter des Schneiders von hier, ...
        II: Michael, unehelicher Sohn des Andreas Schrafnagel, lediger Sohn des Bauern in
        Podering und der Margaretha Arbner, ledige Tochter des Schneiders von hier ...
        Zur Schlussbemerkung: unctione extrema et generale absolutione munita heißt "mit der letzten Ölung und der Generalbeichte/Lossprechung versehen"
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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        • Friedrich
          Moderator
          • 02.12.2007
          • 11336

          Ostindienkompanie, bitte um niederländische Übersetzungshilfe

          lazykate

          Jahr, aus dem der Begriff stammt: Ostindisch Handelskompanie
          Region, aus der der Begriff stammt: Niederlande

          ich muß mal wieder um Eure Hilfe bitten, da ich des Niederländischen nur rudimentär mächtig bin.
          Dank dem wunderbaren Link zu den Listen der Ostindischen Kompanie, den ich hier im Forum gefunden habe, konnte ich tatsächlich den Bruder einer Vorfahrin ausmachen, zu dem ich nur den Hinweis +1730 in Ostindien hatte.
          Könnt Ihr mir vielleicht sagen, was er an Bord gemacht hat und wie er gestorben ist?
          "Gegevens van Christiaan Wilhelm Oldenburg uit Osnabrugge
          Datum indiensttreding: 02-05-1730 Datum uit dienst:28-12-1730
          Functie bij indiensttreding: Ondermeester Reden uit dienst:Overleden
          Uitgevaren met het schip: Sijbekarspel Plaats of schip: sijbekarspel
          Maandbrief: Nee Schuldbrief: Nee
          Gegevens van de vaart:
          Schip: Sijbekarspel Vertrek: 02-05-1730
          Kamer: Hoorn Kaap: 26-09-1730, 27-10-1730
          Inventarisnummer: 14403
          Folio: 28
          Aankomst: 12-03-1731, Batavia
          DAS-en reisnr.: 2806.1
          Momenteel worden de ingevoerde gegevens nog aangevuld en gecontroleerd. Het duurt tot eind 2012 voordat de gehele gegevensinvoer klaar zal zijn."

          ubbenkotte

          es steht hier nur, dass er gestorben ist. Wie und wo genau ist nicht vermerkt.
          Ein Ondermeester ist jemand, der sich um die Gesundheit der Bemannung kümmer (medische zorg). Wenn Du auf DAS-en reisnr.: 2806.1 klickst, findest Du mehr über das Schiff und die Reisen, die das Schiff gemacht hat. Ich werde morgen noch mal genauer schauen.
          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11336

            Nouforensis Bauarus

            Sabine1972

            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1543
            Region, aus der der Begriff stammt: Wittenberg
            Wir haben aus einer Immatrikulation eine Person, die als "Nouforensis Bauarus" eingetragen ist. Was könnte das sein?

            Fay

            Liste lateinischer Ortsnamen :
            Neumarkt in der Oberpfalz - Novoferensis
            Das passt doch Super zu Bauarus (der aus Bayern)
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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            • Friedrich
              Moderator
              • 02.12.2007
              • 11336

              Deutung eines Kirchenbucheintrages

              Peter G.

              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1635
              Region, aus der der Begriff stammt: Baden
              bräuchte hierfür eine "Übersetzung".
              Kirchenbucheintrag 1635 in Baden

              "sind in der Kinderlehr eingesegnet worden auf Hanawischer Cantzley befehl wie Huren und Buben"
              Frage : Was ist eine Kinderlehr und was ist Hanawische Cantzley, und wieso werden Huren und Buben in einen Topf geworfen.

              liseboettcher

              Unter Kinderlehr könnte ich mir eine Art Kindergottesdienst bzw. Vorbereitung auf die Einsegnung bzw. Konfirmation vorstellen, je nach Konfession kath. oder evangel. Hanawischer Cantzley - darunter kann ich mir nur einen Ort mit einer Kanzel (Kirche) oder Cantzley vorstellen. Eben gefunden: wenn man Hanawisch eingibt: Das fürstliche Haus Bentheim. In dem Text muß das irgendwo vorkommen, mußt mal alles lesen, oben deutsch anklicken. Zu Huren und Buben habe ich keine Ahnung.

              Marlies

              das "Hanawisch" dürfte sich auf Hanau(ischer) beziehen

              Hina

              als Huren und Buben bezeichnete man Menschen, die vorehelichen geschlechtlichen Umgang hatten. Sie galten als ehrloses Gesindel. Die Buben bekamen später ein positiveres Image als unverheiratete Jünglinge.
              Vermutlich hatte sich ein Pfarrer geweigert, jemanden wegen seiner Herkunft oder seinem Lebenswandel zu segnen und das musste erst amtlich durchgesetzt werden. Könnte es sich um uneheliche Kinder bei dem Eintrag handeln?
              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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              • Friedrich
                Moderator
                • 02.12.2007
                • 11336

                Lateinische Begriffe

                Konni

                kann mir jemand folgende Begriffe übersetzen?
                Farinae Mercatore und Vitus Hasele?, Rhetario

                Josef Gassenhuber

                Farinae - Farina - Mehl,
                Mercantore - Kaufmann, Händler - Mehl-Händler (Mehl-Kaufmann).
                Vitus Hasele (ist ein Vorname und Familien-Name und) war von Beruf ein Rhetario (Sprachlehrer oder Schüler).
                Rhetorik(er) - Sprachlehre - Sprecher - Sprachlehrer.
                In Bayern bis 1799 ein Schüler der höchsten Gymnasialklasse.
                Aus dem Buch "Wörterbuch zur Familen- und Heimatforschung in Bayern und Österreich", Reinhard Riepl.

                Nach durchsehen meiner Lesehilfen für Latein habe ich festgestellt, daß ich den "Rhetario" eventuell falsch gedeutet habe.
                Wird das Wort "Rhedarius" (Rhedario) so geschrieben, wäre es ein "Kutscher"!
                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11336

                  Todesursache Brand

                  MegaMiss_Andylein

                  Ich habe im Rahmen meiner Forschung erfahren das viele Kinder schon gleich nach der Geburt verstorben sind nur als Todesursache Stand dann meistens "Brand" dabei!! Wiest ihr vielleicht was das für eine Krankheit war??

                  Marlies

                  Brand bedeutet Gewebetod. Der Brand erscheint bei Verletzungen, Erfrierungen, Verbrennungen, das Gewebe stirbt ab, es wird nicht mehr durchblutet, die Blutversorgung ist unterbrochen.
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                  • Friedrich
                    Moderator
                    • 02.12.2007
                    • 11336

                    Taufeintrag Odenthal 1735

                    griesmeer

                    Jahr, aus dem der Begriff stammt:1735
                    Region, aus der der Begriff stammt:Köln
                    (Volbach) Margaretha, von Calmunden, illegitima
                    Severinus famulus zu Gladbach in der Mahlmüllen (uti alleget.)
                    Gertrudis Volbach ex Herckenrath itzo zu Calmunden
                    Ich verstehe es so, das Severin der Vater und Gehilfe oder Knecht in der Mühle zu Gladbach war.
                    Gertrudis Volbach war die Mutter aus Herckenrath jetzt wohnhaft zu Calmunden.
                    Seht Ihr das genauso?
                    Was bedeutet aber "uti alleget."

                    Josef Gassenhuber

                    "uti alleget"
                    ut - uti = wo, wie, wie sehr und viele andere Bedeutungen in dieser Richtung.
                    alleget =
                    allegatio - Absendung einer Person in Privatangelegenheiten.
                    allegatus - Sendung, Auftrag.
                    Severinus war im Auftrag in der Mahlmülle (Auftrag von wem?)
                    famulus - Diener, Knecht - war er, heute würde man sagen als "Geselle", oder auf Grund der Taufe (Vaterschaft), in der Mahlmülle ?????

                    Preussin

                    „uti alleget“ – „wie man angibt“.
                    Ich verstehe das so, daß die unverheiratete Mutter (Gertrud) einen Severin, Knecht in der Mühle zu Gladbach, als Vater ihres Kindes angegeben hat.
                    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                    Kommentar

                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11336

                      Quid non delectis

                      Larry

                      wer kann mir folgenden lateinischen Spruch übersetzen ?
                      " QUID NON DELECTIS "

                      j.steffen

                      bei Suche im internet fand ich den Spruch (delectis/dilectis) als Motto auf Wappen mit der Bedeutung "Alles den Geliebten!" (verkürzt eigentlich: Was würde man nicht tun für die, die man liebt).

                      Josef Gassenhuber

                      Aus dem "Internet-Latein-Wörterbuch".
                      Form 'Quid': + quis, quis, quid (Interrogativpronomen)
                      (Nom. wer?, was?
                      (Gen. wessen?
                      (Dat. wem?
                      (Akk. wen?, was?
                      (Abl. von/mit/... wem?
                      - Nominativ Singular Neutrum
                      - Akkusativ Singular Neutrum
                      Form 'non':
                      + non (Adverb) nicht
                      + nisi ... non nur
                      + non iam nicht mehr
                      + non modo ... sed etiam nicht nur ... sondern auch
                      + non solum ... sed etiam nicht nur ..., sondern auch
                      + non nemo so mancher, einige
                      + non nihil etwas, einiges
                      + non ignorare genau wissen
                      Form 'delectis':
                      + deligere, deligo, delegi, delectus (Verb: kons.-Konjugation; transitiv)
                      (aus-)wählen
                      (milit. ausheben, mustern
                      - Partizip Perfekt Dativ Plural Maskulin
                      - Partizip Perfekt Dativ Plural Feminin
                      - Partizip Perfekt Dativ Plural Neutrum
                      - Partizip Perfekt Ablativ Plural Maskulin
                      - Partizip Perfekt Ablativ Plural Feminin
                      - Partizip Perfekt Ablativ Plural Neutrum
                      Meine Übersetzung: Wen oder was nicht (aus)wählen

                      Whodunit

                      Wo hast du denn das Motto gelesen? Wenn es wirklich "Quid non delectis" sein soll, so heißt es "Was [tut man] nicht für die Auserwählten?"
                      Ich denke allerdings, dass hier "Quid non dilectis" gemeint ist: "Was tut man nicht alles für die Geliebten?" oder "Was ist nicht für die Geliebten?"
                      Zur Aussprache:
                      quid - kwid
                      non - langes o
                      dilectis - alle Vokale lang
                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                      Kommentar

                      • Friedrich
                        Moderator
                        • 02.12.2007
                        • 11336

                        Was ist ein Domänenpächter?

                        Anja

                        Die Frage steht ja schon im Titel
                        Was ist ein Domänenpächter?

                        Marlies

                        schau mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Dom%C3%A4ne

                        Bengal

                        oder schau mal hier:http://www.preussen-chronik.de/_/the...%25fcrger.html
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                        Kommentar

                        • Friedrich
                          Moderator
                          • 02.12.2007
                          • 11336

                          Bedeutung

                          conny-mario

                          Dn.21.p.Trin.:1842
                          Kann mir bitte jemand diese Bedeutung erklären?
                          Es scheint sich wohl um ein Geb.datum zu handeln,oder?

                          Friedhard Pfeiffer

                          D[omi]n[e] 21. p[ost] Trin[itatis] 1842
                          21. Sonntag nach Pfingsten 1842 = 16.10.1842
                          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                          Kommentar

                          • Friedrich
                            Moderator
                            • 02.12.2007
                            • 11336

                            Commende?

                            Hans-Jürgen

                            Jahr, aus dem der Begriff stammt:1894
                            Region, aus der der Begriff stammt:Münsterberg i. Schlesien
                            Was bedeutet "Commende"?
                            Text aus dem Auszug vom Trauregister:
                            "Bertha Bohn geb. Schmidt, geschieden, Commende, evgl."

                            Karen

                            schau mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Kommende

                            Hans-Jürgen

                            Aber: Ich verstehe allerdings in diesem Zusammenhang den Begriff "Commende" bei der obigen Person nicht :-(
                            Kannst Du Dir darauf einen Reim machen?
                            Der Vater war Gärtner und Stallbesitzer (in 2 versch. Urkunden).

                            Karen

                            ich verstehe das so, dass es in dem Ort Münsterberg ein Grundstück (z.B. einen Hof) gab, der von der Kirche als Kommende an jemanden gegeben wurde und das deine Bertha Bohn dort gewohnt/gearbeitet hat.
                            Den Begriff Kommende habe ich auch schon in anderen Orten gesehen, er wurde dort stets auch nur als "Kommende" bezeichnet, ohne dass genannt war, wer dort tatsächlich gewohnt hat.
                            Wenn du dir Karten des Ortes aus der Zeit beschaffen kannst, könntest du möglicherweise auch herausfinden, wo dieses Grundstück lag. Evtl. findest du auch etwas in Urkunden der Kirche.

                            Josef Gassenhuber

                            Ich bin kein "Lateiner".
                            In einem Langenscheidt Schulwörterbuch Lateinisch lese ich unter:
                            Commendator, öris (masculin) u. -trix, isis (feminin): Gönner(in).
                            Ich kann mir vorstellen, daß bei einem Trauungseintrag ein(e) Gönner(in) besonders genannt wird bzw. auch genannt werden will.
                            Hoffen wir im nachhinein, daß entsprechende Geschenke an das Brautpaar gegeben wurden, die diesen Eintrag rechtfertigten.
                            Wissen wir, ob der Schreiber dieses Trauungseintrages die lateinische Sprache voll beherrschte????

                            Hans-Jürgen

                            da es sich um einen Auszug aus dem Trauregister und nicht um das Original des Trauscheins handelt, denke ich mal, daß es richtig abgeschrieben wurde.
                            Ich glaube, daß Karen recht haben könnte, da der Vater ja als Stallbesitzer angegeben wurde. Viell. ist dieser "Stall" von der Kirche ihm übergeben worden.

                            Josef Gassenhuber

                            Das Wort "Commende" bezieht sich nicht auf den Vater, sondern auf
                            "Berta Bohn, geb. Schmidt, geschieden, Commende, evgl."
                            Abschrift kann richtig sein, aber nach den Besitzverhältnissen des Vaters hast Du hier nicht gefragt, oder?
                            Nachtrag: Ich lese gerade aus "www.krumhermersdorf.de - Kirchenbuch-Latein: Commater = Gevatterin, Patin.
                            Krumhermersdorf liegt im Erzgebirge.
                            Kann es sein, das die Berta Bohn Taufpatin der Braut oder des Bräutigams war?
                            Bist Du sicher, daß der Schreiber des Trauregister die lateinische Sprache mit all ihren Feinheiten beherrschte?
                            Commater - Commende ????
                            Forsche im Geburtsregister, ob die Berta Bohn als Taufpatin eingetragen ist, dann wissen wir eventuell ob meine Version richtig ist oder nicht. Bitte um entsprechende Nachricht.

                            Hans-Jürgen

                            Interessant. Nur der Witz ist, daß sie selbst die Braut war.
                            Muß mal die Unterlagen nochmals lesen.

                            Josef Gassenhuber

                            Das ist natürlich der "Witz".
                            Daß die Berta Bohn die Braut ist, hätten wir alle vorher wissen sollen,
                            das ändert natürlich die gesamte Frage- und Antwortstellung.
                            Hier ist meines Erachtens dann die Besitzfrage vorrangig, die ja schon - zum Teil wenigstens - angesprochen wurde.
                            Allerdings - mein Fehler - was hat eine Gevatterin/Patin im Trauregister zu suchen, eventuell noch als Trauzeugin !?

                            Hans-Jürgen

                            Anfangs ging es mir ja auch nur um den Begriff. Aber ich glaube, daß die Besitzstandsvariante die wahrscheinlichste ist. Allerdings habe ich von der Bertha und ihren Vorfahren nur 5 Urkunden und nur in dieser einen wird Commende erwähnt.
                            Die Heirat war 1894 und der o.g. Auszug ist von 1942, ausgestellt vom evangelischen Pfarramt.
                            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                            • Friedrich
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                              • 02.12.2007
                              • 11336

                              Aidekoch

                              Marlies

                              im Adressbuch Cassel 1949 fand ich des öfteren den Beruf "Aidekoch" und kann damit nichts anfangen. Kann mir jemand auf die Sprünge helfen?

                              niederrheinbaum

                              Dabei handelt es sich um einen "Hilfskoch".
                              Es kommt vom französischen "aider", also "helfen".
                              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                              • Friedrich
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                                • 02.12.2007
                                • 11336

                                Generation_0

                                Bei Vulgo(Genannt-)namen kenne ich bisher die Kombination Vorname, Nachname, genannt Vulgoname.
                                Nun ist mir die Kombination Heinrich, vulgo Ritze, Gerstenberger untergekommen.
                                Wurde er Ritze Gerstenberger genannt oder Heinrich Ritze oder nur Ritze ?
                                Zweite Frage ( alle Fragen hängen natürlich zusammen, deswegen auch ein Thema ):
                                Eine Tochter eben dieses Heinrich heiratet 1696 den Pfarrer des Ortes. Im Heiratseintrag ist er der 'ehrenhafte' ( Heinrich ).
                                Er hat sich diese Auszeichnung entweder dadurch verdient, dass er gerade zum Schwiegervater des Pfarrers geworden ist,
                                oder er hat sich schon vorher im Leben hervorgetan.
                                Nun schleiche ich mich von unten aus der 10.Ahnenreihe an ihn heran.
                                Dort habe ich einen Johann Heinrich Gerstenberg, geboren 1645 im gleichen Ort und dieser ist dort 1712 Mitältester.
                                Unabhängig von meinen wilden Vermutungen, ob der Pastor nun sein Schwager und Heinrich Gerstenberger damit sein
                                Vater sein könnte oder nicht interessiert mich die Rolle, die ein Mitältester sowohl in der Dorfgemeinschaft als auch
                                in der Kirche spielt/ gespielt hat ( Mitälteste gibt es wohl noch heute ). Es gibt leider keine direkten Definitionen
                                im Internet zu finden, allerdings lese ich heraus, dass ein Mitältester neben dem Pastor eine wichtige Rolle bei
                                kirchlichen Handlungen spielt. Nur welche Rolle er genau hat, ist mir nicht klar.
                                Die dritte Frage hängt auch mit möglichen verwandschaftlichen Beziehungen zusammen, oftmals vereinen sich bestimmte
                                Berufe ja im Familienkreis, herausragende Positionen des Einen verschaffen dem Anderen Zugang zu ähnlichen Ämtern,
                                man würde es heute door-opener oder Vitamin B nennen...:
                                Was macht ein Gespan, welche Rolle hatte er in der Gemeinschaft, was waren seine Aufgaben ?

                                Eva64

                                Eine echte Aussage kann ich nur zu dem Punkt "ehrenhafte" machen. Heinrich hat zu diesem Zeitpunkt eine besondere Position in der Dorfgemeinschaft inne gehabt, die durch das "ehrenhafte" hervorgehoben wird. Von Württemberg kenne ich es als "Herr", d.h. war z.B. einer Schultheiß, bekam er bei Einträgen in den Kirchenbüchern "Herr" vorangestellt während der "normale" Bürger nur mit seinem Namen auftaucht.

                                Friedrich

                                war der Mitälteste vielleicht ein Presbyter/Kirchenvorstand? Es gibt ja auch den Begriff Kirchenältester für Presbyter.
                                Gespan kann ich mir nur erklären im Zusammenhang mit der Definition für den Status von Bauernhöfen. Da gab es z.B. den Vollspänner (je nach Region mit 2 oder 4 Pferden), den Halbspann etc. Abhängig davon war, in welchem Umfang die damals hörigen Bauern Spanndienste tun mußten.

                                Generation_0

                                zur räumlichen Zuordnung: Es handelt sich hier um die Orte Magdala und Göttern im heutigen Landkreis Weimarer Land.
                                Historisch befinden wir uns damit im Herzogtum Sachsen-Weimar ( zw. 1672 und 1690 allerdings in Sachsen-Jena ).
                                Noch zur Ergänzung:
                                Johann Heinrich Gerstenberg war 1645 geboren, 1708 "Eltester" und 1712 "Mitältester".

                                Karen

                                Der Name Heinrich vulgo Ritze, Gerstenberger könnte auf einen Hofnamen hindeuten. Er wäre dann mit dem Namen Heinrich Gerstenberger geboren worden und hätte auf den Hof Ritze eingeheiratet.

                                Generation_0

                                die Familie Ritze scheint über drei Generationen hinweg in dem Zeitraum eine Müllerfamilie gewesen zu sein,
                                wahrscheinlich hatten sie auch die Stadtmühle von Magdala gepachtet. Von zwei bekannten Ritze-Frauen heiratet eine
                                den Stadtkämmerer, eine andere in eine Zimmermannsfamilie, dort den Sohn des Kastenvorstehers.
                                Also keine Bauern mit eigenem Hof, aber wohl durchaus von Bedeutung im damaligen Stadtleben.
                                Insofern könnte hier zum Tragen kommen, dass der Name der Frau - weil aus der bedeutenderen Familie - eine Art
                                Statussymbol war.
                                ( In meine hier im Forum gelernt zu haben, dass es teilweise sogar sein konnte, dass der Mann bei der Hochzeit den
                                Familiennamen der Frau annahm, weil ihre Familie einfach wesentlich bedeutungsvoller war ).
                                Was ich auch für passend halten würde ist, den Genanntnamen einfach als weitere Unterscheidung zu setzen, also um
                                von anderen Gerstenbergers mit ähnlichem Bekanntheitsgrad zu unterscheiden.
                                Schon interessant, ohne es wohl nachprüfen zu können lässt sich hier vermuten, dass er wohl eine Ritze geheiratet hat.
                                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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