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  • Brunoni
    Erfahrener Benutzer
    • 07.04.2012
    • 2186

    p.t. Pachter

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1779
    Region, aus der der Begriff stammt: Eisleben

    was bedeuten die Buchstaben p.t.?
    Der Bruder meines Vorfahren wird bei seiner Hochzeit so bezeichnet.

    Michael

    ich würde auf "pro tempore" tippen.

    Alter Mansfelder

    manchmal heißt es auch "per tempore" und soll soviel wie "derzeit" bedeuten.

    Bruni

    ich nehme das mal so an.
    Im Eintrag steht ...p.t. Pachter des Catharinen-Stifts in Eisleben.
    Wie sich das mit seiner Stellung als Verwalter eines Freiguts verträgt,
    kann ich nicht beurteilen.

    Kommentar

    • steppu
      Erfahrener Benutzer
      • 11.12.2012
      • 277

      Kirchenbucheintrag Kreuz unter Namen

      ich hoffe mir kann jemand helfen. Beim Durchschauen der Kirchenbücher finde ich immer mal unter manchen Namen ein Kreuz, weiß aber nicht, was dieses zu bedeuten hat.
      So habe ich es jetzt auch wieder unter den Namen der Eltern bei der Geburt meiner Urururgroßmutter 1792 gefunden. Vielleicht kennt sich jemand aus. Ich bin noch nicht hinter die Bedeutung gekommen und konnte bei der Suche danach nichts finden.

      animei

      Ein ähnliches Thema hatten wir gerade vor kurzem: http://forum.ahnenforschung.net/show...ighlight=kreuz
      In Deinem Fall hat der Pfarrer vermutlich nach dem Tod der Eltern die Kreuze eingetragen.

      Pirol

      das Kreuz unter dem Namen kann "verstorben" bedeuten. In den ganz alten Kirchenbüchern heißt es aber auch, dass der Betreffende des Schreibens unkundig war. Der Pfarrer hat den Namen, z.B. bei Paten, vorgeschrieben und der Pate hat sein(e) Kreuz(e) darunter gesetzt.
      Zuletzt geändert von steppu; 16.02.2014, 13:05. Grund: Thema ist noch nicht gelöst

      Kommentar

      • Dunkelgraf

        Was bedeutet F. A.?

        Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1713
        Region, aus der der Begriff stammt: Thüringen

        Was bedeutet 3köpffiger Thaler? Eine spezielle Münze, auf der drei Köpfe abgebildet waren?
        und warum war eine Corallenkette so wertvoll?
        Text:
        NB in diesem Jahr hatten sich auch heimlich verlobet Nic. Leißner u Dorothea Müllerin zu Frohnl, weil aber des Leißners Mutter damit nicht zu frieden war, auch der Pursch sich hatte müßen fürwerffen laßen, die Braut wäre ein F. A. so hatte der Leißner den Mahlschatz einen 3köpffigen Thaler u ein Gehäng Corallen der Braut wieder abgeschwatzet, welches dem Fürstl Consist. zugefallen, darnach sind sie zugleicher Straf condemnirt u dissolvirt, dem Pastori gab propter jus stolae jeder theil ½ thlr

        scheuck

        Hallo, Dunkelgraf!
        Also, den "dreiköpfigen Thaler" kennt Tante Google schon mal >>>
        Thaler (dreiköpfiger), eigentlich Medailien, worauf sich drei Köpfe neben einander oder auf einander so befinden, <182, 402> daß die Gesichter in der Prägung vortreten. Gewöhnlich sind es Brustbilder von Regenten, z. B. der verstorbene Regent, dessen eben regierender Sohn, und dessen Nachfolger, der Kronprinz, oder auch der Herrscher nebst seiner Gemahlin, und der Kronprinz oder Thronfolger auf dem Avers. Es sind oftmals Huldigungsmedaillen, Krönungsmedaillen etc.
        Quelle:

        Thaler (dreiköpfiger) - Krünitz www.kruenitz1.uni-trier.de/xxx/t/kt03478.htm
        wenn wir von der Zeit um 1713 sprechen, kann man sich doch vorstellen, dass eine solche Kette einen sicherlich nicht "unerheblichen Wert" hatte.
        Wenn man sich die Fund-Orte ansieht, kann man sich vorstellen, dass es nicht "einfach" war, um diese Zeit Korallen zu "gewinnen", oder?
        Bedenken muss man natürlich auch den "Stand" desjenigen, der eine solche Kette sein Eigen nennt. So ist der Wert für das Bürgertum z.B. sicherlich höher einzuschätzen als für den Adel.
        Koralle (Schmucklexikon)
        Koralle ist ein organischer Edelstein, hergestellt aus Korallenstöcken, den Kalkgerüsten kleiner Meerespolypen. Für die Gewinnung von Schmucksteinen ist die rote Edelkoralle (Corallicum rubrum) am begehrtesten. Sie wächst in baum- bis strauchartigen Stöcken mit einer Höhe von 20 - 40 cm und einer Astdicke von bis zu 6 cm in Tiefen von 3 bis etwa 300 Metern zum Beispiel im Mittelmeer, an den Kanarischen Inseln, im Malayischen Archipel und an der Küste Japans.

        holsteinforscher

        f Damit oder hat der Pastor uneheliche Geburten gekennzeichnet. Das f steht für fornicatio, d. h. Unzucht, Hurerei.
        Andere Pastoren setzten ein NB. (= Notas bene), d. h. Merke wohl vor den Taufeintrag eines unehelichen Kindes.

        Xtine

        wofür könnte dann das A stehen
        Gefunden hätte ich:
        • abortivum - Frühgeburt oder
        • adulatrix - Ehebrecherin oder
        • antecepierte - vor der Eheschließung gezeugte

        andy65


        habe dazu drei möglichkeiten gefunden:
        1. fecit amico - hat dem freund errichtet/verfasst
        2. filiae amantissimae - der allerliebsten Tochter
        3. filio amantissimo - dem dem allerliebsten Sohn



        Alter Mansfelder


        Frage: Könnte sich hinter "F. A." ein Schimpfwort verbergen?


        scheuck


        Hm, das glaube ich eher weniger...
        Seid Ihr denn alle ganz sicher, dass da wirklich "F.A." steht???
        Ich halte das für irgendeine "lateinische Bezeichnung" für ein "gefallenes Mädchen" >>> femina.... oder filia .....; nur das "A" macht mir Probleme!


        Alter Mansfelder


        so etwas in der Art meinte ich. Bei "F. A." bin ich mir sicher.


        henrywilh


        Aber nützlich ist auf jeden Fall - Entschuldigung - offensichtlich falsche Erklärungen auszuschließen.
        Und einige der hier angebotenen Vorschläge beachten nicht den Textzusammenhang:
        "die Braut wäre ein F.A. ..."
        "F.A." muss also grammatisch und sinnhaft auf ein weibliches Wesen anwendbar sein. (im Sinnne von Beitrag 8)


        scheuck


        wir sind davon ausgegangen, dass das "F.A." sich natürlich auf die Braut bezieht (im Sinne von femina... oder filia...); davon bin ich auch immer noch überzeugt. ABER...
        warum steht dann da nicht "die Braut wäre eine. F.A."?
        Hat das doch eine andere Bedeutung? - Mir kommen Zweifel....(habe aber auch noch keine andere Idee)


        andy65


        *g* haben denn nicht auch viele die geschrieben haben und sich dessen übermütig geworden sind auch in abkürzungen verloren, oder haben sich dessen nich entlehnt??
        ein 'beschmutzen' war doch dessen in der zeit noch nicht so verbreitet wie heut, eher ging man mit achtung um.
        daher vielleicht in den sinne lesend 'eine wohlgeachtet tochter' ??
        denket nich immer schlimmes, denn die wirklichkeit ist das schlimmste!


        scheuck


        wenn der Bräutigam "den Mahlschatz, den dreiköpfigen Thaler und das Corallen-Gehänge" zurückfordert (wenn auch vielleicht auf Betreiben der Mutter/Eltern) und somit die Verlobung löst, kannst Du doch getrost davon ausgehen, dass es sich nicht um eine "wohlgeachtet Tochter" gehandelt haben wird.


        andy65


        wo stand denn das er es zurück gefrdert hat ?? eher wieder abgewaschzt und es ist ihm nich zu gute gefallen *g*
        *sorry, bin so auf der jagd im 14xx oder 15xx*


        henrywilh


        Ob "ein" oder "eine" ... muss keine Bedeutung haben, denn wir wissen nicht, welches gramm. Geschlecht das "F." hat; ebensowenig, ob die damalige Grammatik in diesem Punkt mit der heutigen identisch ist. Es steht aber fest, dass es eine Bezeichnung für die Verlobte ist.
        Dass sie außerdem negativ ist, steht außer Zweifel, denn die Verlobte hat (mehr oder weniger gezwungen) das Verlobungsgeschenk zurück geben müssen.


        rigrü


        Noch ein Gedanke zu "F. A.": Würde ein lateinischer Begriff nicht auch lateinische Buchstaben für die Abkürzung wahrscheinlich machen?


        scheuck


        Leider fällt mir zu "F.A." in der deutschen Sprache auch nix ein


        henrywilh


        Ein Versuch. Den Ausdruck gibt es jedenfalls, aber nicht schön (aber es muss ja auch seinen Grund haben, warum der Ausdruck nicht ausgeschrieben, sondern abgekürzt wurde):
        fornicatrix abominabilis - abscheuliche Hure
        Beispiel aus dem 16. Jh.:

        Falls es Quatsch ist, entschuldige ich mich hiermit bei dem Mädchen.


        scheuck


        Super, ich würde zustimmen..
        Ich nehme an, dass es sich um einen solch "üblen" Ausdruck handelt, dass sich der Schreiber geradezu geschämt hat, ihn auszuschreiben.
        Vielleicht hat man 1713 im Gegensatz zu uns sofort gewusst, um "was" es sich handelt?


        henrywilh


        @rigü: In der Tat ein ernst zu nehmender Einwand.


        rigrü


        Wenn die Weisheit der Vielen versagt, kann es auch eine Erkenntnis sein, dass man eine Abkürzung nicht (mehr) auflösen kann. Man erwähnt das halt in einer Fußnote mit der als solche gekennzeichneten Vermutung, was dahinter steckt.
        Angehängte Dateien

        Kommentar

        • SAM
          Erfahrener Benutzer
          • 14.05.2013
          • 628

          Währung MCR und SS (szett)

          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1570
          Region, aus der der Begriff stammt: Neuengamme

          Ich versuche herauszufinden, um was für eine Währung es sich handelt. Textauszug aus dem Türkenschatzregister von 1578:
          1578 gibt xyz 5 ss (soll ein szett sein, gibt es aber nicht auf meiner Tastatur).
          Er zahlt als solcher 4 ss Verbittelsgeld und als Krüger 3 Mcr
          Kann es sein, dass es sich bei der Währung ,ss' um Schilling handelt und
          MRC eine Mark ist?

          Kasstor


          https://wiki-de.genealogy.net/Abk%C3...on_M%C3%BCnzen
          Abkürzungen von Münzen
          Liebe Grüsse SAM
          _________________
          Auf Dauersuche :

          Stahlbuhk, Stahlbuck, Stalbuc etc vor 1570
          N
          eber (Lunden SH)
          Sternberg (Friedrichstadt SH)
          Stinn, Obrikat, Bernhardt (Gumbinnen)
          Bouchard, Echement, Faigaux (Gumbinnen u. Bern - CH)
          Hohenstein und Buchholtz (Brandenburg a.d. Havel)

          Kommentar

          • Ahmstorf4
            Benutzer
            • 19.01.2014
            • 99

            Begriff Gaubtochter

            [fragebogen]Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1918
            Region, aus der der Begriff stammt: Braunschweig
            Ich habe in einer alten Urkunde den Begriff Gaubtocher stehen. Wer kann mir helfen diesen Begriff zu erklären?
            Es kann allerdings sein dass es hier in Sütterlin nicht so ganz eindeutig ist. Es handelt sich um eine standesamtliche Urkunde mit dem Text als Berufsbezeichnung oder Namenszusatz.

            holsteinforscher

            der gesuchte Begriff dürfte wohl Haustochter,
            im Sinne von:
            Eine Haustochter war im 19. Jahrhundert eine junge Frau,
            die für eine bestimmte Zeit in einer fremden Familie lebte,
            um dort die Führung eines Haushalts zu erlernen.
            Die Haustochter war keine Hausangestellte, sondern
            sollte wie ein Familienmitglied behandelt werden.

            Ahmstorf4

            Ja das ist tatsächlich so. Der gesuchte Text ist "Haustochter" Das Endungs-s habe ich nicht in betracht gezogen und da sieht man die Unterschiede zwischen erfahrenen User und Newcomerm.
            Die Erzählungenn bestätigen die Vermutungen. Denn die genannte war auch in späteren Jahren meiner Family stark verbunden und hat auch noch im hohen Alter noch meine älteren Geschwister betreut.

            Kommentar

            • MartinaOE
              Erfahrener Benutzer
              • 15.04.2010
              • 109

              Latein - Bedeutung

              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1738
              Region, aus der der Begriff stammt: Westfalen

              Weiß jemand, was das bedeutet:
              illegitim "pater dicebatur Alberts accola in Würdinghausen"

              animei

              pater = Vater
              dicebatur = man sagt
              accola = Anwohner

              Kasstor

              frei übersetzt:
              es geht das Gerücht, der Vater wäre ein Alberts, Einwohner in Würdinghausen.

              animei

              Ich denke, es kann auch bedeuten, dass die Mutter des unehelichen Kindes das so angegeben hat.

              holsteinforscher

              unehelich, nach Aussage (wohl der Mutter), ist der
              Vater Alberts, Einwohner in Würdinghausen.
              Mynar/ Drössler im Raum Vratimov, Poprad, Botenwald/ Butovice, Hof/ Dvorce, Zabreh
              Schoppe, Kühr im Raum Kr. Olpe

              Kommentar

              • Anna Sara Weingart
                Erfahrener Benutzer
                • 23.10.2012
                • 15111

                Beruf: Laister/Leister

                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 17./18.Jht.
                Region, aus der der Begriff stammt: Süd-Schwarzwald

                was ist ein Laister oder Leister ?
                "der stets umher vagierende Laister"
                "der Leister"
                Hans RIEDACHER, Bgr. in Kaltenbach (Süd-Schwarzwald), *1683, +1739

                holsteinforscher

                ergänzt man das Wort um die Endung -ner"der Leisterner"...
                könnte man auf den Beruf des Leistenschneiders kommen,
                bzw. diesen in den Bereich der Schuhmacherei einrücken:
                Leistenschneider: Hersteller von Schuhmacherleisten.
                Nicht wenige Schuster bestritten dabei ihren Lebensunterhalt durch
                umherziehen (Vagabundieren).

                Kasstor

                hier: http://books.google.com/books?id=Ssw...ed=0CDUQ6AEwAg finde ich das Wort in der passenden Gegend auch noch einmal, bloß Leister als altes Wort wofür?? eine Art Gerichtsvollzieher??
                Aha, die Richtung stimmt wohl: http://books.google.com/books?ei=yAk...ume&q=+leister
                Hier aus Bamberg: http://books.google.com/books?id=3lA...eister&f=false

                Anna Sara Weingart

                er ist also jemand der Schulden ableistet (z.B. Arbeitsschulden)
                (im Auftrag des jeweiligen Bürgen/Schuldners)
                Dazu zieht er umher; nachdem eine Schuld abgeleistet wurde zum nächsten Ort/Auftraggeber
                von denen er sich vielleicht mit Naturalien bezahlen lässt
                Viele Grüße

                Kommentar

                • MartinaOE
                  Erfahrener Benutzer
                  • 15.04.2010
                  • 109

                  Ehevergleich

                  Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1674
                  Region, aus der der Begriff stammt: westfalen

                  weiß jemand was mit einem Ehevergleich gemeint ist. Das Ehepaar heiratete im selben Jahr des Vergleichs.

                  jacq

                  Ehevergleich = auch Ehevertrag.
                  Zitat:
                  ein Vertrag zwischen zwei Verlobten, ihr Eigentum in u. nach der Ehe betreffend
                  Bspw.
                  http://www.zeno.org/Georges-1910/A/E...?hl=ehevertrag
                  http://books.google.de/books?id=bpVE...ertrag&f=false
                  Mynar/ Drössler im Raum Vratimov, Poprad, Botenwald/ Butovice, Hof/ Dvorce, Zabreh
                  Schoppe, Kühr im Raum Kr. Olpe

                  Kommentar

                  • jacq
                    Super-Moderator

                    • 15.01.2012
                    • 9719

                    Med. - Missbildung? &quot;Hände &amp; Füße verwachsen&quot;

                    Jahr, aus dem der Begriff stammt: Taufe 1865
                    Region, aus der der Begriff stammt: Ksp. Pstrzonsna, Kr. Rybnik, O/S

                    kann mir eventuell jemand ein Bild davon geben was folgender Eintrag, medizinisch betrachtet, bedeutet?
                    In den Anmerkungen zum Taufeintrag:
                    "An Händen u. Füßen verwachsen"

                    gudrun

                    also, ich würde eine Missbildung annehmen.
                    Es gibt Kinder die mit zusammengewachsenen Fingern und Zehen
                    auf die Welt kommen.
                    Andere Kinder haben an jeder Hand bzw. Fuß statt 5 Zehen 6 Zehen.
                    Manchmal gibt es wahrscheinlich auch noch andere Schäden,
                    an denen diese Kinder dann versterben.

                    Guter Nordwind

                    ich denke, damit ist eine Dysmelie oder Tetraamelie gemeint.

                    Feodora

                    Der Begriff "verwachsen" wurde früher für alles verwendet was am Skelett nicht der "Norm" entsprach.

                    Franzine123

                    ich kann Feodora nur bestätigen, ich kenne den Ausdruck sogar noch aus den Erzählungen meiner Eltern. Die Füße und Beine sind in diesem Fall nicht "der Norm entsprechend" gewachsen.
                    Angehängte Dateien
                    Viele Grüße,
                    jacq

                    Kommentar

                    • Pirol
                      Erfahrener Benutzer
                      • 30.12.2012
                      • 166

                      Abkürzungen im Taufbuch

                      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1725-1785
                      Region, aus der der Begriff stammt: Neulublitz/Nove Lublice

                      in den alten Taufbüchern von Neulublitz (1725 – 1785) habe ich bei der Angabe der Eltern der Täuflinge Worte und Abkürzungen gefunden, die ich nicht deuten kann:
                      Carl Franz caupo Anna Maria
                      Carl Franz inqu. Anna Maria
                      Carl Franz judex Anna Maria
                      Carl Franz hort.? oder host.? Anna Maria
                      Carl Franz gazar Anna Maria
                      Könnt Ihr mir helfen? Das Paar Carl Franz und Anna Maria hatte neun Kinder, eine Trauung der beiden habe ich noch nicht gefunden.

                      Xtine

                      caupo (= Schankwirt / Krämer)
                      inqu. (inquilinus = Einwohner)
                      judex (?)

                      Gast Klingerswalde39_44

                      hort. = evt. hortulani ?
                      Bauer, Gärtner
                      gazar = evt. gazarius ?
                      Häusler

                      Friedrich

                      Judex ist der Richter (in damaliger Funktion auch als eine Art Ortsvorsteher (der dann auch gewisse juristische Funktionen bei Alltagsdelikten wahrnahm)

                      jacq

                      caupo (= Wirt)
                      inqu. (= inquilinus = Einwohner)
                      judex (= Richter)
                      hort. (= hortulanus = Gärtner)
                      gazar. (= gazarius = casarius = Häusler)

                      Pirol

                      Die Einträge stehen im Vademecum, ich versuche mal zu verlinken
                      http://matriky.archives.cz/vademecum/Zoomify.action?scanIndex=0&entityRef=%28^n%29%28%2 8%28localArchiv%2C^n%2Chot_%29%28unidata%29%29%282 89635%29%29
                      http://vademecum.archives.cz/vademec...0-1&fcDb=10041
                      Im Index auf der rechten Seite, in der rechten Spalte sind Carl Franz bzw. Franz aufgeführt. Der Familienname ist Schindler.

                      Xtine

                      Der Direktlink zum Bild
                      Wenn man mal in das zugehörige Buch sieht, sieht man, daß es die Berufsbezeichnungen sind. Somit sollten die bisherigen Lösungsvorschläge stimmen

                      Kommentar

                      • Weberl
                        Benutzer
                        • 24.05.2012
                        • 36

                        Abkürzung C.L. Als Beginn auf Postkarte

                        Jahr, aus dem der Begriff stammt: um 1910
                        Region, aus der der Begriff stammt: Koblenz

                        eine Postkarte meiner Vorfahren, versendet um den 3-Königs Tag, fängt an mit:
                        "C.L. Eure Karte erhalten. Die Kinder freuen sich sehr....."
                        War C.L. eine gebräuchliche Abkürzung für etwas?

                        SAM

                        Im latainischen gibt es die Abkürzung c.l. = citato locco = am zitierten Ort, am angegebenen Ort.
                        http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_l...k%C3%BCrzungen
                        Ob die Abkürzung auf der Karte dies auch bedeutet - keine Ahnung.

                        Grapelli

                        es geht um diese Karte hier.
                        Also, wenn das der Anfang der Karte ist, lese ich "d6. H.",
                        was dann soviel bedeutet wie "den 6. (Januar) Habe (oder: Heute) Eure Karte erhalten."

                        Alter Mansfelder

                        geraten (und nicht gewusst) würde ich eher eine abgekürzte Anrede vermuten wie "Ihr Lieben" oder dergleichen. Dazu passt freilich das "C" nicht recht (wenn es denn eines ist).

                        holsteinforscher

                        vom Grundsatz her würde ich Mansfelder zustimmen, ist es doch
                        eher üblich, eine Karte mit einer Grußformel zu beginnen.
                        Demnach, je länger ich mir die Karte anschaue...steht dort
                        nicht C.L. sonder M.L. für Meine Lieben..??..
                        citato locco = am zitierten Ort, am angegebenen Ort würde nur
                        dann einen Sinn ergeben, wenn der Empfänger nicht am Empfänger-
                        ort ansässig war z.B. Krankenhaus, Kur usw..

                        Kasstor

                        das sieht mir aber nicht wie ein M aus. Hat kaum Ähnlichkeit mit dem N von der Neujahrskarte weiter unten.
                        Wenn man den Bildungshintergrund oder das Verhältnis von Absender und Empfänger kennen würde, wäre ja an Cher oder Chere L...(udwig oder ähnl.) zu denken. Der restliche Text führt aber mE nicht in diese Richtung.

                        Friedrich

                        also sicher ist, daß das kein C ist. Der Bogen davor gehört definitiv dazu. Ein M ist es m. E. auch nicht. Vielleicht ein etwas eigenwilliges lateinisches A? Ist damit vielleicht doch ein Ort gemeint?

                        Gast Joanna

                        ich würde mich spontan für ein "I" entscheiden und damit wäre dann I.L. bereits wie Mannsfelder gesagt hat, Ihr Lieben.
                        Schaut Euch mal das I im weiteren Textverlauf bei "Ihr" an!
                        Meines Erachtens kann man nicht immer damit argumentieren, da ist ein Strich zu viel, da ist ein Häkchen zu wenig usw.. Schriften verändern sich und jeder Mensch schreibt auch anders. Z.B. sehen die gleichen geschriebenen Worte von mir und meiner Schwester völlig anders aus.

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                        • Alter Fritz
                          Benutzer
                          • 04.01.2010
                          • 80

                          Konkordientag?

                          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1806
                          Region, aus der der Begriff stammt: Leipzig

                          Ein Autor schreibt unter das Vorwort eines 1806 in Leipzig erschienenen Buches "Am Konkordientage 1806". Ich las in einem (nicht genealogischen) Forum die Vermtung, dass es sich um einen evangelischen Gedenktag handeln könne und dass ein weiterer Beleg mit dieser Bezeichnung im 17. Jahrhundert gefunden worden sei. Weiß jemand Näheres?

                          MarthaLU

                          Ich kenne das Wort auch nicht, vermute aber sehr stark, dass in der Tat der Konkordienbegriff der lutherischen Kirche Namensgeber war. Es gibt z.B. auch einige Konkordienkirchen. Am 25. 06. 1580 erschien das Konkordienbuch, die letzte und bedeutendste Sanmlung lutherischer Bekenntnisse. Darin auch die Konkordienformel von 1577, die die Lutheraner einen sollte gegen die Reformierten. Bis heute zählt das Konkordienbuch zu den allerbedeutendsten kirchlichen Schriften.
                          Es erschien 1580 in Dresden und kurz darauf auch in Leipzig .Bis heute ist das Konkordienbuch in einigen lutherischen Landeskirchen,darunter auch der sächsichen,verbindliche Glaubensgrundlage . Sicherlich bezieht der Begriff Konkordientag sich in einem Buch aus Leipzig auf diesen kirchengeschichtlichen Zusammenhang. Ich kann bloß nicht sagen, ob man mit dem Konkordientag diesen 25. 06. meinte, den offiziellen Herausgabetag . Es liegt aber wohl nahe, das anzunehmen .

                          rigrü

                          Der Konkordientag ist der 18. Februar, Gedenktag der (wohl recht unbekannten) Jungfrau Concordia.
                          http://books.google.de/books?id=TkkA...tag%22&f=false


                          MarthaLU

                          Sehr interessanter Link. Deutet für mich aber auf eine andere Erklärung hin . Eine unbekannte katholische Jungfrau aus Ratzeburg wird nicht die Welt so geprägt haben, dass sie Auslöser eines allgemeinen Gedenktages gewesen sein. Und in Leipzig, einem der zentralen Orte der Reformation, erst recht nicht. Der sächsiche Kurfürst war bis 1700 evangelisch . Cuius regio, eius religio , und so war man in Leipzig lutherisch.
                          Aber der 18. 02. war der Todestag Luthers . Dass man einst diesen Tag im Luthergedenken Konkordientag nannte, ist mir gut vorstellbar .

                          rigrü

                          Wobei Luther ja eben nicht für die Eintracht der Kirche stand. Ich bleibe bei dem, was ich gesagt habe, und verweise auf die folgende Textstelle, die belegt, dass sich schon andere darüber gedanken gemacht haben und darauf hindeutet, dass es auch vor Luthers Tod schon den Konkordientag gegeben haben dürfte.
                          http://books.google.de/books?id=Asc_...201546&f=false
                          Spangenberg schreibt 1564: "Es muste nicht ohngefehr geschehen / das er eben auff den tag Concordiæ / von dieser Welt abgefordert ward" (http://books.google.de/books?id=_vs7...cordia&f=false)
                          Auch das deutet nicht darauf hin, dass der Tag nach Luthers Tod seinen Namen erhielt, sondern schon als Gedenktag vorhanden war. Und natürlich wurden auch in evangelischen Gegenden nicht plötzlich alle Gedenktage abgeschafft, nur weil sie in katholischer Zeit entstanden waren ...

                          Alter Fritz

                          Ich denke, ich sollte mal bei einer lutherischen Landeskirche nachfragen. In dem eingangs erwähnten Forum hat jemand geschrieben: "Seems to be that the 18 February 1648 was one Konkordientag."

                          MarthaLU

                          Sicher gabs den katholischen Concordientag vorher, soviel ist ja klar. Das kann man in jedem Heiligenlexikon nachlesen, allerdings eben nicht am 18. 02., egal nach welchem Kalender. Aber das war nie ein Feiertag gewesen, sondern nur ein Gedenktag an eine Heiliggesprochene in der katholischen Kirche .
                          Habe auch mal gegooglet, weil ich es spannend finde. Da sieht man wieder an einem ganz kleinen Beispiel, welche hohe Symbolkraft zu allen Zeiten Daten beigemessen wurde, und wie man mit Worten Welt verändern wollte.
                          http://books.google.de/books?id=A5gQ...%20tod&f=false
                          So hat dein erster Link hervorragend geklärt, das es der 18.02. sein muss. Und der wiederum war nicht der katholische Gedenktag, sondern wurde offensichtlich von den Lutheranern instrumentalisiert. Das gabs wohl zu allen Zeiten im politischen Geschäft .......Dass Luther nun gerade nicht der Kirche die Eintracht brachte, ist auch klar. Aber zu der 30 Jahre danach entstandenen Konkordienformel passt die These, die Lutheraner hätten den Tag seines Todes nicht zufällig Concordia genannt.
                          Jahrhunderte später wird man vor allem gucken müssen, in welchem historischem Zusammenhang der Begriff gebraucht wurde. Vielleicht wäre interessant, wer diesen Vermerk verwendet hat. Um 1800 gab es wieder Katholiken in Leipzig. Dennoch fällt mir schwer zu glauben, dass in der Stadt, in der Luther predigte, Johann Sebastian Bach wirkte, und jahrhundertelang keine katholische Kirche existierte, jemand sich auf die unbedeutende heilige Concordia beriefe.

                          rigrü

                          Der Autor des vorletzten von mir verlinkten Buches gibt an, dass er Kalender aus den Jahren 1541, 1544 und 1545 gefunden hat, in denen der 18. Februar den Namen "Concordia" trug. Wenn dieser Tag nun von den Protestanten instrumentalisiert worden sein soll, wie erklärt es sich, dass er bereits vor dem Tod Luthers diesen Namen trug?
                          Unstrittig ist jedenfalls, dass sich der Konkordientag als protestantischer Gedenktag etablierte:http://books.google.de/books?id=-RUP...cordia&f=false

                          Kasstor

                          hier: http://books.google.de/books?id=4eo4...bruar%22&hl=de ab Spalte 227 hat sich im Jahre 1750 schon jemand über dieses Problem ergossen.

                          Alter Fritz

                          Eine Lösung sehe ich im Moment noch nicht, denn der gesuchte Konkordientag 1806 muss nicht am 18. Februar gewesen sein. In dem von mir zitierten Forenbeitrag hat nur jemand erzählt, dass es für den 18. Februar 1648 einen Hinweis auf einen Konkordientag gefunden hat, ob der gesuchte im Jahr 1806 auch an diesem 18. Februar war, ist nach wie vor völlig offen. Den Hinweis Marthas auf die Konkordienformel will ich nicht von vornherein von der Hand weisen. Ich habe deshalb inzwischen eine Mail an die sächsische Landeskirche geschickt in der Hoffnung, dort weiteren Aufschluss zu gewinnen.

                          gustl

                          was der Konkordientag 1806 in Leipzig wirklich war, dürfte nur noch im dortigen Stadtarchiv zu erfahren sein.
                          Es handelt sich aber nach meiner Kenntnis der Kirchen in dieser Zeit sehr wahrscheinlich um ein (weiteres) Bemühen, die Spaltung in der heute so genannten evangelischen Kirche, die seit der Reformation bestand, zu überwinden.
                          Ich versuche es, sehr kurz zu machen. In Wittenberg waren zu Reformationszeiten zwei bedeutende Theologen tätig: Martin Luther und Philipp Melanchton. Sie waren Freunde und Streitgenossen und versuchten, die Theologie der Zeit neu zu überdenken.
                          Einer der Streitpunkte, die ich ein bißchen kenne, war z.B. die Taufe. Die Katholiken und auch Luther glaubten, dass ein neugeborenes Kind von der Erbsünde besessen war und deshalb die Taufe, i.e. die Aufnahme in die Gemeinschaft der Gläubigen, nur erhalten durfte, wenn ihm zuvor der Teufel ausgetrieben wurde. Bei Neugeborenen genügte offenbar ein gesprochenes Ritual, dann durften sie sich in der eigentlichen Kirche aufhalten. In Italien findet man daher vor der Kirche die Baptisterien, die Taufgebäude. Man möge in der heimischen oder in jedeweder Kirche, die man besucht, darauf achten, wo der Taufstein steht.
                          Philipp Melanchtons Leute und Anhänger wollten diesem Ritus nicht folgen. In diesem Zusammenhang (unter anderen) spalteten sich die "Protestanten" in verschiedene Gruppen, z.B. in Deutschland in Lutheraner oder Evangelische, das wäre die eine Gruppe oder in Reformierte oder Philippisten, das wäre eine andere Gruppe. Es gab noch etliche, aber die beiden waren die Hauptgruppen, die sich oft spinnefeind waren und sich auch gerne Faustkämpfe und Schlimmeres lieferten.
                          Gleichzeitig gab es von Anfang an Bemühungen, diese Gruppen zu einigen, was aber von wenig Erfolg gekrönt war, da die Fürsten oft der einen, die Bevölkerung aber der anderen Gruppe anhing. So war das z.B. in Berlin. Die Fürsten und Teile des Adels waren reformiert, die Bevölkerung, besonders auch die bildungsbürgerliche, war lutherisch.
                          Zu einer gewissen Einigung fand man ab dem Ende des 19. Jahrhunderts, das war dann die Unierung, aus der schlußendlich die Evangelische Kirche Deutschland (EKD) hervorgegangen ist. Sie ist bis heute keine einheitliche evangelische Kirche, sondern ein Dach, unter dem sich verschiedenste Strömungen versuchen zu einigen.
                          Ich hoffe, das war so neutral wie es eben geht. Wichtig ist für manche Teile Deutschlands, dass die Fürsten häufiger reformiert waren, andere Bevölkerungsteile dagegen lutherisch. Wer das nun was war, kann ich nur für kleinste Teile Deutschlands belegen.
                          Wen immer es betrifft: Fragt nach und guckt auch in reformierte Kirchenbücher!

                          generationxy

                          Mit einer Idee nähere ich mich mal von einer ganz anderen Seite:
                          Könnte der Autor des Buches mit Freimaurern/ Logen zu tun gehabt haben? Vielleicht liegt in diesem Bereich ein Erklärungsansatz.

                          MarthaLU

                          Wenn ich all unsere Hinweise zusammentrage, so wage ich, mich ein Stück aus dem Fenster zu lehnen. Ich kann mir keine andere Erklärung denken als den Bezug zu Luthers Todestag und der lutherischen Lehre.
                          rigrü hat entscheidende Belege gefunden, wonach das Datum der 18. 02. war . Sehr wichtig auch der Link auf den sächsischen Kalender von 1735 . Kasstors Link untermauert , dass die Verbindung zwischen Konkordia und dem Todestag schon früher auffiel und die Gemüter erhitzte . Wenn ich dazu noch die lutherische Theologie nehme , so sehe ich kaum noch einen Zweifel . Gustl schilderte die Situation, die dem Konkordienbuch unmittelbar vorausging. Die enorme Bedeutung Leipzigs und die enorme Bedeutung der Konkordien mag ein Hinweis auf die Uni belegen:
                          http://www.uni-leipzig.de/~agintern/uni600/ug120.htm
                          Du zweifelst auch, weil in dem anderen Forum jemand vermutete, der Konkordientag könnte ein einmaliges Ereignis am 18.02. 1648 gewesen sein. Dieser Beitrag war aber wohl von einem englischsprachigen Teilnehmer ? Dann wird er höchstwahrscheinlich auch beim Googlen den Link auf Bericht über den Dreißigjährigen Krieg gefunden haben, jedoch nicht den Inhalt erfasst haben. rigrü hat das mit eingestellt, und der Text sagt klar , dass dieser 18. 02. 1648 für die Friedensverhandlungen eine bestimmte Rolle spielte, und man eine Symbolik darin sah, dass es der Konkordientag war. Der Tag 1648 wurde also nicht selber so genannt .
                          Da warten wir mal ab, was die Kirche dir sagt, aber ich vermute, wir sind besser.......Die werden auch nur erklären können, was die lutherische Theologie mit der Konkordia zu tun hat .

                          Alter Fritz

                          Die Ltd. Bestandsreferentin des Stadtarchivs Leipzig hat mir geschrieben, dass ihr außer der Bedeutung als Heiligengedenktag keine andere Bedeutung eines Konkordientages bekannt sei. Ich hatte ausdrücklich zusätzlich nach möglicher lokaler Bedeutung gefragt. Vom Landeskirchenamt in Dresden kam vorerst eine Nachfrage nach weiteren Details. Auf Anhieb konnte man dort offenbar mit dem Konkordientag auch nichts anfangen.
                          Leider lässt sich über den Verfasser weiterer Aufschluss nicht gewinnen, da dieser seit gut 200 Jahren unbekannt ist. Es handelt sich um dieses Buch: http://books.google.de/books?id=o6RA...page&q&f=false
                          Überlegungen dazu gibt es hier: http://scienceblogs.de/klausis-krypt...mens-1%CE%94o/
                          Den guten Hinweis auf Freimaurer / Logen werde ich auch aufgreifen.

                          MarthaLU

                          Ich fand noch diesen interessanten Hinweis, der m. E.auch klar für die Luther-Todestag-Theorie spricht. http://books.google.de/books?id=Oxy2...krofey&f=false
                          Eine nur lokale Bedeutung scheint mir ausgeschlossen, wenn man sich die Literaturbeispiele aus verschiedenen Ländern anguckt. Und das wiederum muss auch hindeuten auf einen äußerst bedeutsamen Namensgeber.

                          Alter Fritz

                          Dass Luthers Todestag auf den Namenstag der Hl. Concordia fiel, ist ja unbestritten. Ich sehe aber den inneren Zusammenhang noch nicht. Oder habe ich etwas übersehen? Der 18. Februar wird ja schon vor Luthers Tod der Konkordientag gewesen sein, wenn er denn auf die Hl. Concordia zurückgeht. Warum man nach Luthers Tod nun plötzlich diesen Tod inhaltlich damit verbinden sollte, hat sich mir noch nicht erschlossen. Das wäre ja so ähnlich, als wolle man plötzlich alle Martinszüge mit Luthers Geburtstag in Verbindung bringen. Ich weiß auch nicht, ob man Luthers Todestag je für so denkwürdig gehalten hat, dass man einen eigenen Tag damit verbunden hätte, der nicht einmal namentlich an Luther erinnert.
                          Immerhin ist die Quelle ein neuer, seltener Beleg für die gebräuchliche Verwendung des Begriffes Konkordientag und hat schon deshalb ihren Wert.

                          Kasstor

                          dass zumindest einige Protestanten den Heiligennamen anders verwendet haben ( eben im Sinne der Eintracht aller Protestanten ), ist den in diesem Faden aufgeführten Quellen ja zu entnehmen,( hier: http://books.google.de/books?id=A-V5...ed=0CDEQ6AEwAA ist ja nicht klar, worum es dem Autor geht.) hier: auf niederländisch auch noch einmal zur Verknüpfung Luther - Concordia-Tag aus dem Jahre 1712 http://books.google.de/books?id=-7oW...ius%22&f=false ) Hier: http://books.google.de/books?id=QBBa...uar%22&f=false noch mal die kalendarische Verknüpfung. Hier: http://books.google.com/books?id=8Dd...ornung&f=false sogar die Unterscheidung Simeon katholisch und concordia protestantisch in einem Freisinger Kalender von 1856. Die anderen Kalender im Netz aus dem 18. Jhdt mit der Erwähnung Concordia für den Tag stammten ja aus Sachsen und Franken, also auch protestantischen Gebieten.
                          Zum Namensrätsel ( da möchte ich mich nicht erst in den anderen Kryptografie-Foren anmelden) möchte ich noch zu bedenken geben , dass aufgrund des letzten Satzes des Vorwortes es ja auch möglich ist, dass es sich nicht um den Namen des Autors, sondern um den Ort handeln könnte. Dazu fällt mir Erfurt ein, wenn denn der letzte Punkt nicht zum Namen gehört.

                          Noch schöner wegen des Verlagsortes Leipzig wäre natürlich Lipsia(e). Allerdings benützt der Verfasser im übrigen ja nicht so häufig lateinische Begriffe ( dann hätte er ja vermutlich am Tage Concordia geschrieben ).
                          Welche Zeichen kämen denn nach dem "Brief" der Gräfin in Frage? Der enthielt doch dieselben Zeichen und war doch gelöst?

                          MarthaLU

                          Oh nein, der Tag der Heiliigen Concordia war immer der 13. August. Und das ist auch nach anderen Kalendern nie der 18. Februar gewesen . Ich denke, wir sollten nicht die Sprengkraft der damaligen Religionskämpfe unterschätzen. Ein Lutheraner wird sich ganz sicher nicht einen katholischen Gedenktag ausgesucht haben , um geistliche Texte Luthers zu veröffentlichen. Insofern erscheint mir die Quelle von 1586 besonders aussagefähig.
                          Nur, um das Rätsel zu klären, wer der Autor des Buches ist, dürfte die Frage nach dem Konkordientag nicht weiter helfen . Ich fand die Bezeichnung mittlerweile in etlichen alten Büchern . Es war wohl ein durchaus gängiger Begriff, der dir keine Hinweise geben wird auf die Identität des Schreibers.
                          Hast du denn den Inhalt des Buches gelesen ? Dort könnten sich z. B. sprachliche Auffälligkeiten finden, die auf eine bestimmte Region hinweisen .

                          Alter Fritz

                          Nach Lektüre der dankenswerterweise genannten Quellen habe ich nicht nur den fast schon verfestigten Irrtum 18.2. vs. 13.8. bei mir selbst korrigiert, sondern auch erkannt, dass die letzte Sicherheit, was der Autor von 1806 gemeint hat, wohl nicht erreichbar ist, dass dies aber mit hinreichend hoher Wahrscheinlichkeit angenommen werden kann.
                          Viele Grüße,
                          Fritz
                          _
                          Roland zu Dortmund (RzD) *
                          Verein für Computergenealogie
                          Westfälische Gesellschaft für Genealogie u. Familienforschung (WGGF)
                          Historischer Verein Wertheim * Aplerbecker Geschichtsverein

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                          • wgruber
                            Erfahrener Benutzer
                            • 03.08.2013
                            • 129

                            Bedeutung von 'Pacholik' in tschechischer Matrik

                            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1838
                            Region, aus der der Begriff stammt: Zbraslawic, Böhmen

                            Es geht um der allerersten Eintrag auf der Seite

                            und zwar um den 'Namen' des Kindes von Frantischek Hlawaczek.
                            Ich lese da 'Pacholik'.
                            Ist das tatsächlich der Name des Kindes, oder bedeutet das etwas anderes, also ist das ein Wort auf Tschechisch? Jedenfalls konnte ich nichts finden.

                            Gaby

                            keine Taufe
                            September dne 1. narodil se mrtwy (mrtvý) – am 1. September tot geboren
                            Pacholjk mrtwy zrozeny (Pacholík mrtvý zrození ) - männliches Kind Totgeburt
                            Zuletzt geändert von wgruber; 07.03.2014, 21:06.

                            Kommentar

                            • Pirol
                              Erfahrener Benutzer
                              • 30.12.2012
                              • 166

                              Was war ein Stationsmeister?

                              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1915
                              Region, aus der der Begriff stammt: Brünn

                              im Adressbuch von Brünn habe ich den Eintrag meines Großvaters gefunden. Die Berufsangabe lautet "Stationsmeister der k. k. N.-B.". ich nehme an, dass man das heute mit Bahnhofsvorsteher übersetzen würde. Habe ich recht?

                              Friederike

                              ich denke, du hast recht - das hier fand ich dazu:
                              http://books.google.de/books?id=sf4s...eister&f=false

                              zlipw

                              ein Urgroßvater von mir war auch einer. Darüber habe ich hier folgendes gefunden:
                              Die Angestellten, die den unteren Dienst versehen, heißen Unterbeamte oder Diener, zu ihnen gehören ......., Stationsmeister, .......

                              Kommentar

                              • Michael1965
                                Erfahrener Benutzer
                                • 08.08.2007
                                • 2037

                                Berufsbezeichnung um 1618

                                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1618
                                Region, aus der der Begriff stammt: Sachsen / Somsdorf

                                Ein Vorfahre von mir der aus Somsdorf bei Tharandt, Sachsen stammt, ist in einer Sterbeurkunde als
                                = weiland Garant
                                angegeben. Weis jemand was das bedeuten kann?

                                jacq

                                für einen Garant finde ich den Gewährsmann, Bürgen.
                                http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WB...ichwort=garant

                                Michael1965

                                Das habe ich gefunden nach dem Hinweis von Dir:
                                Ein Gewährsmann wird derjenige genannt, der für die Wahrheit einer Sache einsteht, bez. auf dessen Ausspruch hin eine Sache als wahr angenommen wird. Ein Zeuge ist der, welcher bei einer Begebenheit zugegen war und daher imstande ist, wahrheitsgemäß aus eigener Anschauung über den Vorgang zu berichten. Zeuge sein kann man daher nur in Bezug auf Geschehenes und Tatsächliches, Gewährsmann aber auch in Bezug auf allgemeine Wahrheiten und auf Zukünftiges. Ich kann z. B. bei einer Behauptung, die ich anführe, einen berühmten Gelehrten, der diese Behauptung als wahr erwiesen hat, als meinen Gewährsmann anführen; ich kann bei dem Urteil über die zukünftige Laufbahn eines Menschen mich auf einen erfahrenen Pädagogen oder einen gründlichen Menschenkenner überhaupt als Gewährsmann berufen usw. Zeuge kann in allen diesen Fällen nicht gesagt werden. Dagegen kann ein Zeuge oftmals zugleich unser Gewährsmann sein. Für geschichtliche Ereignisse sind häufig die alten Chronisten, die zugleich Zeugen derselben waren, unsere einzigen Gewährsmänner.
                                Könnte man sagen, dass es sich evtl. um einen Richter oder Schöffe handeln könnte?
                                Nihil fit sine causa
                                (Nichts geschieht ohne Grund)

                                Kommentar

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