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  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11354

    nicht qualifizierten Diebstahl

    schaefera

    Regierungsblatt Großherzogtum Hessen 1840
    eine Frage an die Rechtskundigen unter euch.
    Anna Weilmünster von Dietzenbach, wegen zweiten kleinen nicht qualifizierten Diebstahl, in eine Correctionshausstrafe von 5,5 Monaten...
    Was bedeutet nicht qualifizierter Diebstahl?
    Im Gegensatz dazu lese ich im gleichen Blatt vom qualifizierten Diebstahl.

    Joachim v. Roy

    Hier handelt es sich um einen „einfachen“ Diebstahl, zum Beispiel von Brot, Obst oder Fischen, die in einem Lebensmittelgeschäft oder auf Markttischen feil gehalten wurden.
    Ein „qualifizierter“ Diebstahl wäre z.B. ein Einbruchdiebstahl oder das Vorliegen von Diebstahl und gleichzeitiger Unterschlagung etc.
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • Friedrich
      Moderator
      • 02.12.2007
      • 11354

      Stadthalter

      hermie

      ch habe zufällig in einer Urkunde (betrifft die Vorfahren meiner Frau) den Titel oder Beruf (ich weiß es nicht) Stadthalter oder auch Statthalter entdeckt.
      Kann mir jemand sagen was es damit auf sich hat?
      Was das bedeutet und vielleicht über die Aufgaben?
      Habe es schon über Google versucht, aber die Angaben waren mehr als dürftig und eher verwirrend.

      Marlies

      aus dem genealogisch-etymologischen Lexikon:
      Statthalter: von statt, anstelle,.... als ein Vertreter, Stellvertreter. Ein hoher Beamter, der in einer Provinz, einer eingenommenen Stadt, einer Region einen Fürsten, einen Regent eines Landes, das Staatsoberhaupt oder die Staatsregierung vertritt
      1. der besonders bei Abwesenheit eines Regierenden dessen Stelle vertritt
      2.Der Statthalter eines Bürgermeisters, Ratsherren usw.
      Es gibt noch mehr Definitionen, man müsste also mehr zur Region und der Zeit wissen, um genauere Rückschlüsse ziehen zu können.

      hermie

      Anbei, habe ich mal eine Geburtsurkunde angehängt wo das drinsteht.
      So viel wie ich jetzt in Erfahrung bringen konnte, gab es da mal einen Fürsten oder Gutsbesitzer mit Namen "von Bülow" oder "von Bühlow", in der Zeit so 1880 in Ankershagen.
      Nach meinem Wissen ist der Ort im heutigen Müritzkreis gemeint.
      Die Schreibweise ist mir nicht bekannt daher vermute ich es nur.
      Man müßte sich dort direkt mal in Ankershagen erkundigen. Im Museum oder so.
      Ich hatte dort auch schon mal vor etwas längerer Zeit angefragt, aber da wußte keiner was.
      Vielleicht war ich ja auch nur im falschen Ort mit selben Namen, aber einen mit gleichen Namen, habe ich nirgendwo auf Karten entdecken können.

      Joachim v. Roy

      hier handelt es sich um das Gut WENDORF (Post Möllendorf, Standesamt Ankershagen) im mecklenburgischen Kreis Waren-Müritz
      Im Jahre 1888 gehörte das 768 Hektar große Gut WENDORF dem Königlich preußischen Rittmeister a.D. KARL FRIEDRICH v. BÜLOW (* Wendorf 4.6.1848,
      + Wendorf 16.9.1902) und seiner Ehefrau ELLY geborene v. BREDOW (* Rathenow 11.8.1857, + Berlin-Lichterfelde 20.5.1910).
      FRIEDRICH TÄGE, „Statthalter“ zu Wendorf, scheint wohl ein wichtiger Mitarbeiter des Gutsbesitzers KARL FRIEDRICH v. BÜLOW gewesen zu sein. Welchen Aufgabenbereich der „Statthalter“ TÄGE hatte, ist mir leider nicht bekannt. Hier könnte man das Landeshauptarchiv in Schwerin befragen

      schaefera

      Mecklenburg-Schwerin Volkszählung, 1900
      Name: Friederike Täge
      Geschlecht: weiblich
      Zivilstand: Verheiratet
      Stand oder Beruf: Landwirthsch Statthalterfrau
      Geburtsdatum: 17. Mai 1849
      Geburtsstadt: Kl Dratow
      Geburtsbezirk: Neustadt
      Bundesstaat der Geburt: Mecklenburg-Schwerin
      Geburtsland: Deutschland
      Zählort: Wendorf
      Amt: Ritteramt Neustadt
      _______________________________________
      Mecklenburg-Schwerin Volkszählung, 1900
      Name: Fritz Täge
      Geschlecht: männlich
      Zivilstand: Verheiratet
      Stand oder Beruf: Landwirthschaft Statthalter
      Geburtsdatum: 20. Nov 1844
      Geburtsstadt: Wendorf
      Geburtsbezirk: Neustadt
      Bundesstaat der Geburt: Mecklenburg-Schwerin
      Geburtsland: Deutschland
      Zählort: Wendorf
      Amt: Ritteramt Neustadt
      ______________________________________
      Mecklenburg-Schwerin Volkszählung, 1900
      Name: Anna Täge
      Geschlecht: weiblich
      Zivilstand: ledig (Alleinstehend)
      Geburtsdatum: 16. Mrz 1888
      Geburtsstadt: Wendorf
      Geburtsbezirk: Neustadt
      Bundesstaat der Geburt: Mecklenburg-Schwerin
      Geburtsland: Deutschland
      Zählort: Wendorf
      Amt: Ritteramt Neustadt
      solltest du die Zählkarten benötigen,melde dich.

      hermie

      Zitat:
      hier handelt es sich um das Gut WENDORF (Post Möllendorf, Standesamt Ankershagen) im mecklenburgischen Kreis Waren-Müritz, vgl.
      Ich habe auch schon immer geschaut ob ich darüber etwas finde.
      Aber manchmal stellt man sich ein wenig dusselig an
      War immer auf der Webiste von Ankershagen http://www.ankershagen.de da war natürlich nicht viel zu finden. Man sollte doch mal genauer lesen. Der Name "Wendorf" wurde zwar erwähnt, mehr aber nicht.
      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11354

        alte Berufe - der Weißbäcker

        Walter Schwenke

        Was backte er? Nur Weißbrot oder ist er vergleichbar mit dem heutigen Konditor? Er taucht als Beruf meiner Vorfahren im 19. Jahrhundert auf.

        Marlies

        ein Weißbäcker nahm für seine Backwaren hauptsächlich Weizenmehl, also ein weißes Mehl her. Er backte Brot, Kuchen, in Nordeutschland auch Zwieback bzw. Schiffszwieback. Mit dem heutigen Konditor würde ich ihn nicht vergleichen, der heutige Konditor stellt ja in erster Linie Kuchen und Torten her.

        Eva64

        Ein kleiner Auszug aus dem Buch "Lexikon des alten Handwerks" zu Bäckern:
        In der Produktion dominierten die Brotsorten des Massenverbrauchs. Spezialgebäcke zeugen von eher sekundären Qualifikationen. Vor allem in den größeren alten Handels- und Reichsstädten wurde nach verschiedenen Arbeits-, Rohstoff- oder Produktmerkmalen unterschieden in: Schwarz- und Weiß-, Roggen- und Weizen-, Grob- und Fein-, Sauer- und Süß-, Brot- und Kuchenbäckern. Zur jeweils zweiten Gruppe rechnete man auch die Spezialisten wie Schönbäcker, Brezelbäcker, Fladner, Semmler, Fastbäcker, Losbäcker, Lebzelter bzw. -küchler, Pfefferküchler, Pastetenbäcker, Zuckerbäcker. Dahinter verbargen sich selten Vollberufe, eher eine saisonale Spezialisierung auf Luxus- und Festgebäcke, oft in Form besonderer symbolträchtiger «Gebildbrote», die gegenüber dem täglichen Brot kaum ins Gewicht fielen.
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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        • Friedrich
          Moderator
          • 02.12.2007
          • 11354

          Beruf: Strandträger

          dominic720517

          1806 in Stralsund finde ich in einem Geburtsdokument den Beruf "Strandträger". Ich spreche nicht so gut Deutsch (ich bin von Belgien und spreche Niederländisch, Französisch und Englisch) und weiss nicht was es bedeudet. Ich habe es nicht in einem wörterbuch gefunden. Was macht ein "Strandträger"?

          Svenja

          Auf der folgenden Website fand ich folgende Erklärung des Begriffes Strandträger:

          Oekonomische Enzyklopädie oder allgemeines System der Staat-, Stadt-, Haus- und Landwirtschaft von Doktor Johann Georg Krünitz:
          Strandträger: an einigen Orten Leute, welche auf einem Fuhrwerke die einzuladenden Waaren aus der Stadt nach dem Hafen bringen.
          Strandträger: At several places this were carters who brought the goods, which had to be shipped, with their vehicles from the town to the port.
          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11354

            Latein-Übersetzer im www gesucht

            Luise

            Gibt es im www auch einen Lateinübersetzer, wo Wörter oder Texte (ähnlich wie bei Babelfish) übersetzt werden können?

            schaefera

            hier ein allgemeiner Link
            http://www.linker.ch/eigenlink/el_vi...ung_online.htm
            und hier einer speziell Latein/Deutsch
            http://www.majstro.com/Web/Majstro/s...p?gebrTaal=deu
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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            • Friedrich
              Moderator
              • 02.12.2007
              • 11354

              Senatus Consulto Veltejano

              Jowi

              Jahr aus dem der Begriff stammt: 1839
              Region aus der der Begriff stammt: Bremerhaven / Lehe
              in einem Hypothekenvertrag meines Vorfahrens von 1839 (Stadtarchiv Bremerhaven) las ich folgenden Satz:
              ...daß eine Frau überall nicht , den Senatus Consulto Veltejano, und namentlich rein Ehefrau nicht für ihren Ehemann sich verbürgen...
              Was bedeutet: Senatus Consulto Veltejano in diesem Satz?

              Xtine

              SC (Senatus Consulto) Während Gold- und Silbermünzen ihren Nominalwert auch tatsächlich in Metallwert enthielten, war dies bei römischen kaiserlichen Bronzemünzen nicht der Fall, sie enthielten weniger. Ihr Wert wurde daher bzw. stattdessen durch ein Dekret des Senates bestätigt, daher Senatus Consulto. Fast alle Bronzemünzen, die bis zum Ende des dritten Jahrhunderts n.Chr. ausgegeben wurden, trugen diese Abkürzung. Einige wenige Münzen trugen das Kürzel EX SC und stammten möglicherweise aus Reserven der Senatoren.
              Im online Latein Wörterbuch finden sich folgende Übersetzungen:
              Senatus = Senat
              Consulto = sich beraten / absichtlich
              für veltejano findet sich leider nichts. Ist es ein Eigenname? Hat evtl. Veltejano Münzen prägen lassen, welche die Ehefrau nicht verbürgen durfte? Aber das ist reine Spekulation, vielleicht hat ja ein Lateiner die Lösung.

              ubbenkotte

              den Begriff S.C. (Senatum Consultum) Vellejanum las ich in einer Akte aus dem Jahre 1733 (Enschede, Niederlande) als Joan Stockman als Vogt für die Witwe Anna Nilant-Cost, Geld leihen wollte und als Pfand die Bauernhöfe Slagman und Walhof zur Verfügung stellte. In dem Stück steht, dass Joan auf das "beneficie van het S.C. Vellejanum" hingewiesen worden war und dass Joan dies kannte.
              In Meyers Konverationslexicon steht: S. c. Vellejanum, römisches Gesetz, welches den auch in Deutschland rezipierten Grundsatz aufstellte, wonach Bürgschaften der Frauen der Regel nach ungültig sind; eine Rechtsvorschrift, welche in der Folge auf alle Interzessionen der Frauen überhaupt ausgedehnt ward. Ausnahmen wurden hiervon nur in einzelnen Fällen statuiert, so namentlich, wenn die Frau eine Handelsfrau war, oder wenn sie auf jene Rechtswohlthat verzichtet hatte. Die moderne Gesetzgebung hat dieselbe überhaupt beseitigt, so z. B. in Preußen durch Gesetz vom 1. Dez. 1869, unbeschadet jedoch der Vorschriften, welche über die Notwendigkeit der ehemännlichen Zustimmung zu den Rechtsgeschäften der Ehefrau bestehen.
              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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              • Friedrich
                Moderator
                • 02.12.2007
                • 11354

                Bedeutung von "zuständig nach"

                emma2412

                Jahr aus dem der Begriff stammt: um 1880
                Region aus der der Begriff stammt: Österreich
                Ich habe Angaben zu einem Geburtsort die so lauten:
                geboren am 1. 3. 1880 in ORT-A zuständig nach ORT-B
                Soweit ich weiß, hat das "zuständig nach" etwas mit dem Heimatrecht / der Heimatrolle zu tun.
                Aber in welchem Ort finde ich den nun den Geburtseintrag? In ORT-A (eigentlicher Geburtsort) oder in ORT-B (wo - wie ich vermute - die Eltern das Heimatrecht hatten).

                Marlies

                ich würde dieses "zuständig nach" eher auf die Pfarrei beziehen.
                (Eine der Personen, die ich in meiner AL habe, wurde in Flattachberg geboren, und Flattachberg war zuständig nach Mallnitz, die Urkunde bekam ich von Mallnitz, wenn ich diese heute noch einmal anfordern würde, müßte ich das Archiv in Klagenfurt anschreiben, dort sind unterdessen die Bücher archiviert)
                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11354

                  Todesursache Paralysis progressiva

                  emma2412

                  Jahr aus dem der Begriff stammt: 1900
                  Region aus der der Begriff stammt: Österreich
                  ich habe einen Urgroßonkel, von dem nur jeder sagt, dass er "total verrückt geworden sei" und im Nervenkrankenhaus gestorben sei.
                  Jetzt wollte ich mal wissen, was da dran stimmt und habe ihn auch gefunden. Tatsächlich ist er mit knapp 30 in so einer Nervenheilanstalt an "Paralysis progressiva" gestorben.
                  Medizinischer Laie der ich bin, kann ich die Goggle-Suchergebnisse zu diesem Begriff nicht viel abgewinnen und hoffe hier auf eine verständliche Hilfestellung!

                  Joachim v. Roy

                  Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch, 259. Auflage, Berlin – New York 2002, S. 1255:
                  „Progressive Paralyse (Abkürzung PP) – parenchymatöse Form der Neuro-Syphylis im Spätstadium der Syphilis, die in ca. 8-10 % der Fälle mit einer Latenzzeit von ca. 10 Jahren auftritt. ...“
                  Der weitere Text beschreibt den Untergang von Nervenzellen (Ablagerung von Eisenpigment um Hirngefäße). Bei 10 % der Patienten seien epileptische Anfälle zu registrieren, auch finde man bei den Patienten Wesensänderungen und eine fortschreitende Demenz.

                  Irmgard

                  'paralysis progressiva' heißt schnell fortschreitende Lähmung/ Ausschaltung. Ein solches Krankheitsbild wird durch Hirnentzundung (Enzephalitis) verursacht durch Pilze, Keime, Viren, Bakterien hervorgerufen, wie Meningitis, Röteln und Mumps. Für Syphilis ist er etwas jung.
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                  • Friedrich
                    Moderator
                    • 02.12.2007
                    • 11354

                    Begriff aus Württemberg: hudeliß

                    strachri

                    N., Soldatenehepaar von Lothringen.TP: „Allerley hudeliß gesindt so ab dem karren gefallen“.
                    Diesen Satz habe ich im Forum gefunden ohne Jahresangabe. Stammt aus Württemberg. Ich weiss nicht, was hudeliß heisst.

                    Witha

                    Das Wort hudelig gibt es in der Mundart und bedeutet soviel wie schlampig arbeiten.
                    Es könnte sein dass ein "Lesefehler" stattfand und nicht "hudeliß", sondern "hudeligs" dortsteht. Damit ergäbe der Satz einen Sinn.
                    Allerley hudeligs gesindt ....
                    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11354

                      Sind Freisasse und Landsasse das gleiche

                      Luise

                      Ich habe schon bei Wikipedia nachgelesen, doch irgendwie tue ich mich heute etwas verschwer damit, es zu verstehen.
                      Deshalb die Frage an euch:
                      Sind Freisasse und Landsaase das gleiche?
                      Es handelt sich wieder einmal um das Erfurter (kurmainzisches) Gebiet, Ende 17./Anfang 18. Jahrhundert.

                      Marlies

                      das genealogisch-etymologische Lexikon sagt zu Freisasse:
                      ein unabhängiger Mann, auch Freibauer genannt, der Besitzer eines Freiguts, Freihofes oder Landgutes, das im Mittelalter von öffentlichen oder grundherrlichen Abgaben und Diensten wie Frondiensten frei war.
                      und zu Landsasse: im allgemeinen ein Untertan eines Landesherrn, ein im Land Angesessener , Vollbürger und er gehörte zu den freien Zinsleuten. Im engeren Sinn war er 1. ein Mitglied einer Ritterschaft eines Landes 2. ein Gutsbesitzer, man nannte sie auch Schriftsassen, weil sie keine Obrigkeit zum Richter hatten, sondern nur den Landesherrn und dessen Kanzlei. 3. adelige Bauern
                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                      • Friedrich
                        Moderator
                        • 02.12.2007
                        • 11354

                        Paten und Testes -gelöst-

                        helibo

                        Jahr aus dem der Begriff stammt: 1790
                        Region aus der der Begriff stammt: Pommern - Westpreußen
                        Ich bitte um eine Erklärung mit der ich nicht klar komme:
                        Warum wurde in dem Taufbuch ein Unterschied gemacht:
                        6 x Paten und 4 x Teftes, 3 x steht auch ein anderer Ausdruck (Zeug...)
                        auf einer Seite im Kirchenbuch,
                        leider konnte ich kein Systhem erkennen, und bitte um Hilfe.

                        Christian Benz

                        es heißt wahrscheinlich nicht "Teftes" sondern "Testes" = [Tauf-]zeugen. Ein Taufzeuge bezeugt nur die Taufe. Im Gegensatz dazu gehen die Aufgaben/Funktionen des Taufpaten (über die reine Zeugenfunktion hinaus) etwas weiter.
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                        • Friedrich
                          Moderator
                          • 02.12.2007
                          • 11354

                          augmentiert

                          Marlies

                          was bitte ist ein augmentierter Musquetier? (Musketier ist klar)
                          1757 heiratet in Königstädten Conrad Kiehl, augmentierter Musquetier .......

                          flo

                          Augment kommt aus dem lateinischen und heißt Vermehrung, Zuwachs;
                          augmentieren - vermehren

                          Joachim v. Roy

                          Vom französischen Verb „augmenter“ = vermehren, vergrößern, den Preis erhöhen, die Miete steigern, sich vermehren, wachsen, aber auch „das Gehalt erhöhen“.
                          Hier dürfte es sich wohl um einen Musketier handeln, der zu seinem normalen Sold einen besonderen Zuschlag erhielt.
                          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                          • Friedrich
                            Moderator
                            • 02.12.2007
                            • 11354

                            Meier vom Hahn?

                            maryy

                            Jahr aus dem der Begriff stammt: 1719
                            Region aus der der Begriff stammt: Hahn
                            Auf unserem Stammbaum steht mein Ururururur...großvater so drin
                            Müller Peter
                            Meier vom Hahn
                            Hat jemand eine Ahnung was das bedeuten kann?

                            Marlies

                            ein wenig mehr sollten wir schon wissen, um Dir helfen zu können nämlich in welcher Gegend der "Meier vom Hahn" vorkommt
                            Was eine Meierei ist kannst Du hier nachlesen: (bitte auch weiter durchklicken es gibt weitere Erklärungen)

                            das "vom Hahn" ist sicher eine örtliche Bezeichnung, es könnte mal eine Meierei gegeben haben welches so hieß
                            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                            • Friedrich
                              Moderator
                              • 02.12.2007
                              • 11354

                              k.b.

                              clarissa1874

                              Jahr aus dem der Begriff stammt: 1873
                              Region aus der der Begriff stammt: Westpreußen
                              Unter Bemerkungen finde ich in ev. Sterbebüchern von Graudenz in Westpreußen die Abkürzung "k. b." in der Spalte Bemerkungen. Wer kann diese Abkürzung deuten?

                              Joachim v. Roy

                              Vermutlich "kirchlich beerdigt".
                              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                              • Friedrich
                                Moderator
                                • 02.12.2007
                                • 11354

                                hospitio

                                Monika Holl

                                ich benötige Hilfe bei "hospitio et rosam" nach dem Nachnamen gesetzt. Habe ich bei dem Ort Mudau, in der Nähe von Buchen gesehen und kann damit nichts anfangen.

                                Marlies

                                aus dem genealogisch-etymologischen Lexikon: hospes, hospitis
                                1. ein Gastfreund, Gastgeber, Gasthalter, Wirt. Zuerst für Armen und Altenhäuser verwendet, später im Zusammenhang mit dem Hospital
                                2. Ein Wirt, Quartiergeber für Soldaten
                                3. Ein Gast, Wirtsgast
                                4. Ein Ausländer, Fremder, Fremdling, Nichtbürger, eine fremde Person, die in einem Haus aufgenommen und mit Unterhalt versehen wird.
                                Zu "rosam" habe ich nichts gefunden

                                GiselaR

                                "Hospitio" kommt vermutlich von "hospitium", was mehere Bedeutungen haben kann, hier ist "Herberge" am wahrscheinlichsten (wenn ich auch deine andere Anfrage in Betracht ziehe).
                                Auch hier vermute ich "(in/von) der Herberge zur Rose" (Dativ oder Ablativ), aber auch hier stört das "et".
                                PS: lat. "rosa" = "Rose"
                                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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