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  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11353

    Beruf Kretzwescher

    Marlies

    weiß jemand, was ein Kretzwescher (um 1600 im badischen Raum) gemacht hat?

    Woody

    "Kretzwäscher" Verarbeitung von Silber- und Goldabfällen aus der Metallverarbeitung
    Quelle: Ratsprotokoll St. Gallen
    ob das für den badischen Raum zutrifft vermag ich nicht zu sagen.

    Marlies

    ich denke schon, dass es auch für den badischen Raum zutrifft, sooo weit ists ja nicht bis St.Gallen

    Udo Wilhelm

    über Kretz fand ich dieses:
    Zitat: im hüttenwesen und bei metallarbeitern, der abgang vom bearbeiteten metall, besonders von silber
    Quelle: Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm.
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • Friedrich
      Moderator
      • 02.12.2007
      • 11353

      Diurnist

      Marlies

      Ende 1886 heiratet in München die Diurnistentochter xy aus Landshut
      Wenn ich Diurnist bei Google eingebe, erhalte ich widersprüchliche Erklärungen: veraltet für Taglöhner, lt.Berufsliste vom Arbeitsamt Karteikraft, Beamter usw.
      Lässt sich der Begriff eindeutig klären?

      Woody

      DIURNISTEN nannte man im josephinischen Österreich die subalternen
      Beamten,die zwar ein gewisses Ansehen genossen, aber nur ein bescheidenes Salär bezogen
      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11353

        VXor Dominica Jubilate sepulta est.

        Luca-Darius

        Jahr aus dem der Begriff stammt: 1644
        Region aus der der Begriff stammt: Oberhessen (Hessen-Nassau)
        Bei einem Sterbeeintrag in unseren Kirchenbüchern habe ich den folgenden Eintrag gefunden: Catharina, Ringk Hansß Dörrs VXor Dominica Jubilate sepulta est.
        1. Frage: Was bedeutet VXor Dominica Jubilate sepulta est. Sepulta est bedeutet doch wohl begraben - oder?
        2. Frage: Gibt es Ringk auch als männlichen Vornamen oder ist es auf jeden Fall der Nachname der verstorbenen Catharina.

        Lars Heidrich

        Catharina, Ringk das ist der Name Catharina, geb. Ringk
        Hansß Dörrs VXor Hansß Dörrs Frau
        Dominica Jubilate Domenica?, Jubilate = 3. Sonntag nach Ostern
        sepulta est könnte begraben sein.
        Dies ist nur der Versuch einer Deutung.

        Eva64

        VXOR muss heißen uxor, wird auch gerne mal mit ux. abgekürzt.

        Luca-Darius

        Dominica (ital. domenica = Sonntag) Jubilate bedeutet dann wohl "der Sonntag Jubilate", also wurde Catharina mit hoher Wahrscheinlichkeit am 3. Sonntag nach Ostern 1644 (17.04.1644) begraben.

        Schlumpf

        Ich komme auf ganz andere Angaben:
        Catharina, Ehefrau des Kettenschmiedes Johann Dörr, wurde den Sonntag Jubliate beerdigt.
        Da es sich um Hessen/ Nassau handelt, muß das Beerdigungsdatum der 12.Mai 1644 gewesen sein. Das Datum 17.04.1644 bezieht sich auf den falschen Kalender!
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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        • Friedrich
          Moderator
          • 02.12.2007
          • 11353

          Sohn des Eigenthümers

          goofy

          in einer Heiratsurkunde von 1896 aus Stettin steht:
          ...sohn des eigenthümers Gottfried.....
          Was bedeutet das? Es ist mir schon klar, dass der Vater Eigentümer eines Stückes Land gewesen sein muss, aber gibt es da Aufschluss, um welche Größe es sich handelte? Oder ist Eigenthümer der Beruf?

          menestrel

          unter "Eigentümer" konnte man früher in Norddeutschland/Pommern denjenigen bezeichnet sehen, der ein Häuslein sein eigen nennen konnte. Mit "Land" und in welcher Größe hat das nach meinen bisherigen Erkenntnissen nichts zu tun; die wurden als Käter, Lanste, Halbhufner oder Bauer (= Hufner) bezeichnet. Und wenn er ein Handwerk ausübte, wurde das meistens auch so entsprechend benannt. Aber natürlich lasse ich es offen, dass es in anderen Regionen und Ländern vielleicht anders gewesen sein kann. In Stettin jedenfalls könnte mein o.a. Standpunkt allerdings durchaus zutreffen.
          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11353

            Bauernkör

            Generation_0

            Jahr aus dem der Begriff stammt: 1793
            Region aus der der Begriff stammt: NDS
            Kann mir jemand sagen was eine Bauernkör ist

            Luise

            ich würde vermuten, dass es mit Holunder zu tun haben könnte.

            Silanna


            findet man Kör, wenn man den Suchbegriff so eingibt. Bauernkör ist ein zusammengesetztes Wort, im nhd. buerkoer

            Generation_0

            Ich habe den Begriff im Zusammenhang mit einer Strafe gefunden:
            ... gegen die Gemeinde G... wegen auferlegter Strafe (Bauernkör)

            Luise

            Oje, jetzt werdet ihr euch wundern, was ich mit Holunder hatte. Entschuldigung, ich habe Bauernlikör gelesen
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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            • Friedrich
              Moderator
              • 02.12.2007
              • 11353

              Amtl. Erlaubnis für Beerdigung

              Hintiberi

              Jahr aus dem der Begriff stammt: 1808
              Region aus der der Begriff stammt: Alme, (Brilon)
              Im Sterberegister zu Alme fand ich im am 27.01.1808:
              "Caspar Stracke, Sattler, Ehemann der Elisabeth Müller, 40 Jahre alt, wurde nach erhaltener amtlicher Erlaubniß den 29. bestattet."
              Am 29.01. finde ich dann folgenden Eintrag:
              "Caspar Stracke uxoralus 40 annorum in via ad Alme mortuno inventus est."
              ---> Bedeutet dies, daß Caspar tot auf/an einer Straße gefunden wurde?!

              Schlumpf

              Zunächst sieh es danach aus, dass Caspar Stracke am 29. Januar beerdigt wurde.
              Casparus Stracke, uxoratus 40 annuorum in via ad Alme mortuus inventus est
              ..müsste heißen:
              Der verehelichte Caspar Stracke, im 40. Jahre, so auf dem Weg nach Alme tot aufgefunden wurde.

              Hintiberi

              "auf dem nach Alme"?
              --> auf dem Weg nach Alme?
              Wo die Leute doch überall rumlagen... :s
              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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              • Friedrich
                Moderator
                • 02.12.2007
                • 11353

                Bosniak

                clarissa1874

                Jahr aus dem der Begriff stammt: 1788
                Region aus der der Begriff stammt: Westpreußen
                Bei einer im Militärkirchenbuch der Garnison Graudenz 1788 eingetragenen Trauung wird der Bräutigam Friedrich Beutler als BOSNIAK bezeichnet.
                Was ist darunter zu verstehen?

                Joachim v. Roy

                hier handelt es sich um einen Angehörigen des bedeutenden preußischen Reiter-Korps (seit dem 3.2.1788: Reiter-Regiments) „BOSNIAKEN No. 9“, aus dem später die beiden preußischen Ulanen-Regimenter Nr. 1 und Nr. 2 hervorgingen.
                Wie sich das Bosniaken-Regiment im Jahre 1788 darstellte, läßt sich dieser Darstellung ablesen: http://www.preussenweb.de/regiment6.htm
                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11353

                  15. bujus 1756

                  MickDreeßen

                  Ich habe heute einen, für meine Verhältnisse, großen Erfolg bei meiner privaten Familienforschung:
                  Ich erhielt heute einen Brief des Pfarramtes aus Goßfelden mit einer langen Ahnentafel. Super!
                  Doch die letzte Eintragung irritierte mich:
                  Meine URURURURGroßmutter Gerdrauth Greiff, geb. 16.08.1729 und gest.15. bujus 1756
                  Kann damit jemand etwas anfangen und mir sagen, um welchen Monat es sich handelt?
                  Habe bereits gegoogelt und auch in diversen Ahnenforscher Foren gesucht - alles ohne Ergebnis!

                  Hintiberi

                  könnte es "hujus" heißen?
                  Dann könnte es soviel wie "diesen (Monat)" bedeuten - wahrscheinlich hat der Pfarrer 1756 die Beerdigungen hintereinanderweg ins Kirchenbuch eingetragen, und um nicht immer wieder den Monatsnamen wiederholen zu müssen, schreibt er ihn einmal für den ersten in jenem Monat Gestorbenen auf und listet alle weiteren im selben Monat Gestorbenen einfach mit "hujus" auf.
                  Du müßtest in dem Fall also auf den Eintrag für den in jenem Monat zuerst Gestorbenen zurückgreifen.
                  Ich habe in einigen Heirats- und Taufbüchern um 1820 auch oft so Fälle, wo der Pastor immer wieder scheibt
                  "Im Jahre Christi siehe oben" - einfach, um sich das Ausschreiben der Jahreszahl zu ersparen... und ich muß dann zurück zum Jahresanfang blättern...

                  Schlumpf

                  Ich denke, es handelt sich um einen Lese- oder Schreibfehler.
                  Wenn ich schätzen dürfte: Mai (Majus).
                  Ich würde versuchen mir von der Urkunde eine Kopie zu besorgen. Alles andere ist Spekulation.

                  Jensus

                  es gibt ja auch: "huius anni" = diesjährig.
                  huius anni [lateinisch], Abkürzung h. a., dieses Jahres.
                  Vielleicht passt das ja doch mit "diesen Monat"!??
                  Aber vielleicht wirklich mal das original Dokument einstellen! ;-)
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                  • Friedrich
                    Moderator
                    • 02.12.2007
                    • 11353

                    PIRPELN - eine Krankheit?

                    hvenitz

                    Jahr aus dem der Begriff stammt: 1736
                    Region aus der der Begriff stammt: Saarland
                    Das Kind einer meiner Vorfahren ist mit mit 14 Monaten an "Pirpeln" gestorben (Vermerk hinter Sterbedatum 11.09.1736). - Eine Bekannte glaubt zu wissen dies wäre eine früher verbreitete Krankheit gewesen - aber welche? Habe diesen Ausdruck noch nie gehört! - Mundart?

                    Marlies

                    kann es sich um "purpeln" handeln?
                    Es beträfe dann Purpurfieber, ein Fleckfieber mit dem Merkmal eines fleckigen Hautausschlages, z. B. Masern:
                    Purpeln, (Purpulen), s. v. w. Masern...... [4 Wörter, 37 Zeichen] in Meyers Konversations-Lexikon, 1888, Purpeln | eLexikon |

                    Es könnte aber auch das Anfangsstadium der Blattern sein und die endeten ja meistens tödlich.

                    Silanna

                    ich kenne auch den Ausdruck Porpeln für Pocken, Masern und Röteln.
                    Mein Mann kennt allerdings den Ausdruck Pirpelscher, bzw. Bibbelscher
                    (mir schwätze allegar saarländisch), für Masern oder Röteln
                    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11353

                      auf dem Hammer / Begriffserklärung

                      petrdetok

                      Jahr aus dem der Begriff stammt: 1766
                      Region aus der der Begriff stammt: Pommern / Ziegenort
                      Mir geht es dabei um eine Begriffserklärung. :O
                      d: 4. Märtz: auf dem Ham[m]er frühmorgens ehel[ich] geb[oren]: Ein Sohn ...".
                      Was könnte auf dem Hammer bedeuten?
                      Sowas wie zum Hahnenschrei

                      Marlies

                      ich hab zwar keine Ahung von den Gepflogenheiten in Pommern, würde aber in der Umgebung des Ortes nach einer Schmiede/Grube oder ähnliches suchen. Auf dem Hammer deutet für mich auf etwas hin, wo ein Hammer (auch größeren Ausmaßes!) gebraucht wurde.

                      Alex71

                      für mich klingt das auch wie eine Ortsbezeichnung. Ich bin in Kirchenbucheinträgen schon oft auf solche Ortshinweise wie "auf der Mühlen", "auf der Straße" oder "om Drecke" gestoßen. In früheren Zeiten war es in einigen Regionen üblich, fast jedem Haus außerhalb der Stadt oder des Dorfes einen besonderen Namen zu geben. Und oftmals wurde der Name für einen ganzen Ortsteil oder eine Hofschaft beibehalten.
                      Wenn Du im Genealogischen Orts-Verzeichnis "Hammer" eingibst, erhältst Du eine ganze Reihe Treffer, auch in Pommern.
                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                      Kommentar

                      • Friedrich
                        Moderator
                        • 02.12.2007
                        • 11353

                        Wahlbaum?

                        Ursula

                        Jahr aus dem der Begriff stammt: 18. Jh.
                        Region aus der der Begriff stammt: BW
                        einer meiner Vorfahren wurde neuer "Beständer" eines Hauses. Dafür muss er ja einiges zahlen jährlich. Hauszins, Hennen, Hühner, Eier, er muss Handdienst und Wagendienst leisten.
                        Aber weiß jemand was ein "Wahlbaum" in dieser Aufzählung bedeutet?
                        Da steht "Wahlbaum 16 kr". Bei einem anderen steht auch "vor dem Wahlbaum" und ein Geldbetrag.
                        Was könnte das sein? Bei Grimm wurde ich nicht fündig.

                        Friedhard Pfeiffer

                        Wahlbaum beinhaltet das Recht, einen beliebigen Obstbaum abzuernten.

                        Ursula

                        Ich las bei Grimm, dass der Baum für den Bau ausgesucht werden dürfe, sah aber keinen Zusammenhang zum Handlohn.
                        Er muss also jährlich 16 Kreuzer zahlen, um einen Baum abzuernten? Gehörten die Obstbäume nicht alle jemandem?
                        Auch beim Handdienst und Wagendienst stehen Geldbeträge. Konnte er sich auslösen vom Dienst mit Geld?

                        Xtine

                        soweit ich weiß, gibt es das heute noch, daß man sich das Ernterecht an Obstbäumen kaufen/pachten/oä. kann. Die gehören dann der Gemeinde und stehen auch auf deren Grund. Man verpflichtet sich auch dazu die Bäume zu pflegen (Rückschnitt).
                        Ich meine vor ein paar Jahren mal soetwas in unserem Amtsblatt gelesen zu haben. Damit erspart sich die Gemeinde einiges an Arbeit und das Obst verfault nicht am Boden.

                        Ursula

                        Ja, das ist schon geschickt. Ich denke oft, dass es ein Jammer ist, wie das Obst verdirbt. Nicht mal zum Mosten sammelt es jemand auf.
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                        • Friedrich
                          Moderator
                          • 02.12.2007
                          • 11353

                          Verständnishilfe

                          Sandrine810

                          ich habe einen Auszug aus einem Taufregister von 1773, den ich nicht ganz verstehe. Es handelt sich um Kunigunda Volk, geboren am 26. Februar 1773:
                          "Kunigunda, des ehrbaren und bescheidenen Johann Völks, Wirt und Branntweinbrenners in Loh allhier mit seiner rechtmäßigen Ehegattin Anne, einer geb. Mündsamin und Maurerstochter von Farrnbach, ehelich erzeugtes Töchterlein, Gevatter war Kunigunda Kunigunderin, des ehrbaren und wohlbescheidenen Georg Kundingers, gewesnen Gastgebers zum schwarzen Adler, auch Bäcker-Meister allhie, ehelich älteste noch lebende Tochter."
                          Die Eltern von Kunigunda waren also Johann und Anne Volk oder Völk?
                          War der Mädchenname der Mutter Mündsam?
                          Was bedeutet "Gevatter war ..."?
                          In welcher Beziehung stand Georg Kundinger zu der getauften Kunigunda Volk?

                          Friedhard Pfeiffer

                          Gevatter bedeutet Taufpate/Taufpatin.
                          Die Eltern sind Johann Völk und Anne geb. Müdsam. Die Endung "-in" wurde weiblichen Namen angehängt. So wie heute noch die Müllerin Frau Müller ist und vielleicht wieder wird, wenn die Emanzipation noch weitere Blüten treibt.

                          Joachim v. Roy

                          Sie haben völlig recht.
                          KUNIGUNDA VO(E)LK war die Tochter des JOHANN VO(E)LK und seiner Ehefrau ANNE geb. MÜNDSAM (aus Farnbach).
                          Patin (= Gevatterin, fälschlich „Gevatter“) war KUNIGUNDA KUNDINGER, die älteste Tochter des GEORG K.
                          Welche Beziehungen zwischen der Kunigunda Kundinger und ihrem Patenkind Kunigunda Vo(e)lk bestanden, läßt sich dem Text nicht entnehmen.

                          gudrun

                          um festzustellen, ob die Taufpatin in die Familie gehört, also Tante, Cousine oder Schwester war, muß Familienforschung betrieben werden.
                          Da sehr oft, nicht immer, Verwandte die Taufpaten waren, ist eine Verwandtschaft möglich.
                          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                          • Friedrich
                            Moderator
                            • 02.12.2007
                            • 11353

                            Chaluppner

                            Heger

                            Finde immer wieder im böhmischen Erzgebirge den Begriff Chaluppner (auch Galuppner).
                            Wer kann mir die Bedeutung erklären?

                            Marlies

                            ein Chaluppner ist ein Kleinhäusler, ein Besitzer eines Häuschens.

                            carinthiangirl

                            Kaluppe auch Chaluppe kommt aus dem Westslawischen "chalupa", welches eine kleine baufällige Hütte, ein ärmliches Haus aus Lehm oder Holz bezeichnet. Daraus bildete sich im Volksmund das umgangssprachliche Kaluppe oder Kaluppbude für ein geringes, schlecht oder leichtfertig gebautes Haus. Diese Bezeichnung ist heute vor allem im Österreichischen gebräuchlich.
                            "Chalupner" = Häusler, abgeleitet vom Tschechischen chalupa = Hütte, bzw. chalupnik = Häusler.
                            Mit Häusler ist somit auch oft ein Kleinbauer gemeint.
                            Häusler unbefeldet (Chalupner, Gärtner): Hausbesitzer ohne Feldbesitz
                            Häusler befeldet: Hausbesitzer mit geringem Feldbesitz
                            http://home.bawue.de/~hanacek/dgene/dngrbu01.htm
                            Chalupner ist sehr oft in alten,tschechischen Urkunden zu finden.
                            Ich kenne die mundartliche Bezeichnung Galuppe auch aus Südkärnten >>> windisch/slowenisch.
                            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                            • Friedrich
                              Moderator
                              • 02.12.2007
                              • 11353

                              Unvollständige Inschrift

                              Hintiberi

                              In einem alten Fachwerkhaus (gebaut ca. 1730) ist ein Balken eingezogen, der wahrscheinlich von einem älteren Gebäude stammte, möglicherweise vom Vorgänger.
                              Auf diesem Balken befindet sich folgende unvollständige Inschrift:
                              N.WIRIM.DOT.DAN.WI
                              DAR.VMWI LADT T.B J DAG
                              (also soviel wie: "... wie (oder "wir"?) im Tod, dann (=so?) wie (oder "wir"?)
                              darum wir(?) lassen (oder laden) es bei Tag...")
                              mehr ist leider nicht erhalten.
                              Nun ist es ja oft so, daß für solche Inschriften bekannte Sprüche, Verse aus der Bilbel oder sonstige übliche Redewendungen benutzt wurden, daher meine Frage:
                              Könnt ihr etwas mit diesem kleinen Stückchen anfangen? Kennt ihr ein Sprüchlein, das ähnlich wie das o.a. lautet?

                              Silanna

                              falls sich hier niemand findet, der Deine Frage beantworten kann (so wie ich, leider), es gibt eine Forum bei fachwerk.de. http://www.fachwerk.de/wissen/schrif...ift-52742.html links bei Querverweise auf Hallo Wissende klicken. Ansonsten bei Google einfach Balkeninschriften eingeben, da gibt es eine Menge Links, vielleicht findest Du da dann was.
                              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                              • Friedrich
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                                • 02.12.2007
                                • 11353

                                Platzmeister

                                Luise

                                Im Erfurter Adressbuch von 1937/38 habe ich die Berufsbezeichnung PLATZMEISTER gefunden. Was war das?

                                Marlies

                                die oeconomische Encyclopädie meint:

                                und das Etymologische Lexikon hat folgendes zum Platzmeister:
                                1. Ein Aufseher, Ordner, der für die Spiele, Tänze aufgestellt oder gewählt wurde. Ihm zu Seite stand der Platzknecht. Hervorgegangen ist das Amt aus dem Turnier- und Kampfplätzen sowie der Kirchweih.
                                2. In Westpreußen der Hochzeitslader
                                3. Ein Aufseher, der einen Lagerplatz, Umschlagplatz zu beaufsichtigen hatte.
                                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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