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  • Wallone
    Erfahrener Benutzer
    • 20.01.2011
    • 2453

    Akte

    Ganz einfach: ist das Wort "Akte" männlich, sächlich oder weiblich? Ich meine nur im Kontext der Einträge.
    Ich lese hier und da "Ich habe die Akte gefunden..." (weiblich) oder "ein Bild des betreffenden Akte" (männlich oder sächlich).
    Da Deutsch nicht meine Muttersprache ist, kann ich nicht beurteilen wer Recht hat.

    Glasmacher

    es heißt die Akte, also weiblich.
    Richtig sollte es heißen: Ein Bild der betreffenden Akte.
    Oder stand da: Ein Bild des betreffenden Aktes? Wenn dem so sein sollte, wäre der Akt gemeint. Akt ist männlich.

    armadum

    Du schreibst einmal "die Akte" und einmal "der Akt".
    Aber was ist der Unterschied zwischen beiden Wörtern im Zusammenhang der Einträge?

    Glasmacher

    der Akt bezeichnet unter Anderem eine Handlung, einen Vorgang. Man hätte auch schreiben können: Zum Zeitpunkt des betreffenden Vorgangs.
    Die Akte besteht aus mehreren Schriftstücken.
    Viele Grüße.

    Armand

    Kommentar

    • Anne Dömer
      Benutzer
      • 24.07.2009
      • 49

      Rechtswächter

      Einer meiner Vorfahren war um 1860 Tagelöhner und Rechtswächter in
      einem kleinen Dorf Nordkirchen im Münsterland.
      Was waren die Aufgaben eines Rechtswächters?

      Hina

      Ein Rechtswächter war normalerweise ein Zivilrichter. Da einem kleinen Dorf eher keine eigene Rechtsprechung oblag, dürfte es sich hier um eine Art Ordnungsamt oder auch Schiedsmann/Schlichter bei Streitereien gehandelt haben.

      Kommentar

      • Navigator
        Erfahrener Benutzer
        • 23.09.2009
        • 386

        Colleg. quint.

        Quelle bzw. Art des Textes: Latein
        Jahr, aus dem der Text stammt: 1769
        Ort/Gegend der Text-Herkunft:

        Sicher für den Kenner ganz einfach. In einem Beileidsgedicht wird der Witwer von seinen Kollegen an der "Hochfürstlichen Landschule zu Frankenhausen" als "wohlverdienter Colleg. quint." bezeichnet.
        Was ist das?
        Im Traueintrag habe ich eben noch ausgeschrieben gefunden: "Collega quintus"

        henrywilh

        Die Lehrer einer Schule wurden ihrem Range (und der Bezahlung nach!) als 1., 2., 3. usw. Lehrer bezeichnet. Der "Collega quinta" war also der fünfte Lehrer.
        Ja, sorry, es heißt "quintus".
        Hier noch eine Belegstelle:


        Navigator

        Das ist ja fast wie der siebte Samurai ...
        Zuletzt geändert von Navigator; 28.11.2011, 17:09. Grund: Erg.
        Viele Grüße
        Navigator

        Kommentar

        • Friedrich
          Moderator
          • 02.12.2007
          • 11354

          Beruf Eigentümer

          FSternal

          unter den Berufen meiner Vorfahren taucht immer mal wieder die Berufsbezeichung "Eigentümer" auf. Leider steht nicht dabei von was.
          Hat jemand eine Idee um welchen Beruf es sich dabei handelt? Zur Info. Der Teil meiner Familie kam aus Glashütte Kreis Meseritz.

          Roswitha

          diese Bezeichnung steht auch bei den Vorfahren meines Mannes (Neumark, Kreise Landsberg/Warthe und Friedeberg). Das bedeutet, diese Männer waren keinen Lehnsherren untertan. Ihnen gehörte ihr Land. Die Vorfahren dieser Eigentümer waren sicher Kolonisten. Diese wurden ja ins Land geholt, mit der Versprechung, dass das ihnen zugeteilte Land ihr Eigentum war.

          Pitka

          auch ich habe Ahnen, bei denen diese "Berufsbezeichnungen" stehen. Sie stammen aus Groß-Fahlenwerder (Neumark, Kreis Soldin) und sind dort zwischen 1789-1813 eingetragen als Colonist, Eigenthümer und Gerichtsmann. Aus anderen Forscherquellen weiß ich, dass sie zumindest zu der 2. Generation der Kolonisten gehören.
          Deswegen kann ich den Beitrag von Roswitha gut nachvollziehen.
          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

          Kommentar

          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11354

            was ist ein Öberaltermann?

            Elmar

            Jahr, aus dem der Begriff stammt:1608
            Region, aus der der Begriff stammt: Saalekreis, Sachsen-Anhalt
            In einer Anmerkung heißt es unter anderem:
            Die Kirchenrechnung 1608/9 ist durch Curth Böttenbergk Öberaltermann geführt und vom Schulmeister geschrieben.
            Was ist zu der Zeit ein Öberaltermann/Oberaltermann gewesen? Google sagt da nur etwas zu Hamburg.
            Der C.B. war 1608 etwa 40 Jahre alt.

            rigrü

            Es wird wohl eher als Oberaltarmann zu verstehen sein. Zumindest zum Begriff Altarmann findet sich ja bei google das eine oder andere...

            Michael1965

            also mein schlaues Buch sagt nichts über einen Oberaltermann oder Oberaltarmann aus, aber wohl dieses:
            Altermann = Vorsteher einer Zunft oder Gilde
            Oberalter = Mitglied des Hamburger Bürgerausschusses, der aus Kirchengemeinde-Vertretern zusammengesetzt ist.

            Imke

            Altermann Zunft- oder Gildemeister, in den Städten im Rat sitzend
            Quelle: http://www.web-schlagbauer.de/Main/B...eruf.php?84_7_

            oma

            Es heißt doch bestimmt: Oberaltarmann.
            Dieser Begriff taucht in Thüringen des Öfteren in den KB-Einträgen auf. Auch bei mir.
            Eine genaue Definition hatte ich allerdings auch nicht gefunden.
            Unter GenTools steht Folgendes:
            Heutige Bezeichnung: Kirchengeschworener, sonst in der Bedeutung von Altardiener während des Gottesdienstes

            rigrü

            Zur Verdeutlichung will ich noch auf den Kontext hinweisen. Es geht doch hier um den Verfasser der Kirchenrechnung(en). Hier in Sachsen, so kenne ich es, war es üblich, dass ebendiese von einem Kirchvater bzw. Kirchenvorsteher oder wie auch immer man sie nannte geführt wurden. Zedler nennt zwar Altarmänner nicht explizit, kennt aber "Altar-Leute": "... heißen Kirchväter, Kirchpfleger, Kirchvorsteher..." Bei zeno.org findet sich folgendes: http://www.zeno.org/Adelung-1793/A/A...r?hl=altarmann Ich glaube nicht, dass in dem oben gegebenen Zusammenhang irgendein Zunftmeister gemeint ist.

            Elmar

            Da es sich um ein kleines Dorf zu der Zeit mit weniger als 100 Familien und einer Kirche handelt, scheidet der Zunftmeister sicher aus, auch wenn der C.B. Schneidermeister war.
            Er wird sicher eine Funktion innerhalb der Kirchengemeinde gehabt haben.
            Die Urkunde existiert seit dem letzten Krieg nicht mehr, deshalb kann man nicht mehr nachprüfen, ob Oberaltermann oder Oberaltarmann gemeint war.
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

            Kommentar

            • Friedrich
              Moderator
              • 02.12.2007
              • 11354

              Villicus lescaviensis

              Heiri67

              ich habe jetzt im Online-Archiv Pilsen in einem Matrikel (1765) den Eintrag: Villicus lescaviensis gefunden.
              Villicus ist klar: Verwalter, Maier ...
              aber was bedeutet das Lescaviensis?
              Dann findet sich noch ein Eintrag mit:
              ... antchar (o. ä.) Famulus quot annis "Schwanberga existens" ..
              Anzumerken ist, dass dies unter dem Kirchenbuch "Celiv/Tscheliv" zu finden ist im Ort Rösin.


              ubbenkotte

              ich würde sagen neo-villicus ist ein neuer Bürger der Stadt, aber aus welchem KB stammt der Text denn?

              Gaby

              Also ich würde sagen es heißt: neo-villicus lescauiensis = Neuer Bewohner von Leskau. Die Schwanberger waren die Herrschaft http://de.wikipedia.org/wiki/Schwanb...ger_von_Leskau .

              Kögler Konrad

              ... antehac famulus quotannis Schwanbergae existens
              Dann zu Lescaviensis: Im Zitat schreibst du es klein, bei der Frage nach dem Wort groß.
              Wenn es klein geschrieben ist, ist es ein ursprüngliches lateinische Adjektiv, das es
              aber so nicht gibt. Also mein Misstrauen.
              Wird es groß geschrieben, ist es ein Eigenname oder von einem Eigennamen abgeleitetes Adjektiv.
              Also steckt ein Ort dahinter. Leskau oder so ähnlich hätte ich getippt, und so wurde es auch schon genannt.
              Er war also neo- neuangehender Villicus - das kann Verwalter, Baumeister in einem Gutshof sein; oder auch ein selbständiger Maierbauer; ich tippe mal auf Ersteres
              vorher (antehac) war er jahrlang (quotannis) famulus (Knecht), der sich in Schwanberg (Schwanbergae = Lokativ auf die Frage wo?) aufhielt (existens).
              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

              Kommentar

              • Friedrich
                Moderator
                • 02.12.2007
                • 11354

                Febris gastriconerrhoa

                Heiri67

                ich habe als Todesursache einer Vorfahrin (1850) die Erkrankung "Febris gastriconerroha" gefunden.
                Febris: Fieber
                gastriconerroha vermute ich was mit "Magen" (gastri/gastrico), aber der Rest des Wortes ist für mich unklar.

                mesmerode

                habe im Pschyrembel nur folgendes gefunden
                Febris gastrica = gastritisches Fieber, leichter Typus auch
                Weil`Krankheit = Batavia Fieber.
                Übertragen durch Ratten, Mäuse, Katzen und Hunde

                Kögler Konrad

                das klingt am Schluss so wie rhoe vgl. Diarrhöe - Durchfall
                rhoe/rhoa (griechisch) ist auf alle Fälle "Fluss"

                Heiri67

                das mit dem Durchfall habe ich auch vermutet, bin da eben nicht sicher, weil ich diese Krankheit auch nirgends gefunden habe.
                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                Kommentar

                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11354

                  lateinische Begriffe

                  henrywilh

                  Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1740
                  Region, aus der der Begriff stammt: Thüringen
                  Ein Webermeister wird im Kirchenbuch als
                  text. ac p.t. atistitis bezeichnet.

                  Klar ist: textor = Weber
                  Heißt das weiter: und pro tempore [zurzeit]?
                  Und was ist ein atistitis? Vielleicht ein Kirchenvorsteher?

                  Kögler Konrad

                  Nur es heißt antistitis. Das ist der Genitiv von antistes (ante + stare - vor stehen)
                  Es kann sich um einen Pfarrer oder auch Bischof handeln.
                  Aber es kann auch ein Kirchenvorstand sein, wie hier beim Weber.
                  der Zusammenhang dürfte sein. textoris ac pro tempore antistitis - des Webers und zur Zeit Kirchenvorstands

                  henrywilh

                  ja natürlich, antistitis, weiß auch nicht, warum ich jetzt zweimal das n vergessen habe. Mit n hab ich ja im Wörterbuch nachgeschaut.
                  Der Weber(meister) kann dann ja wohl nur Kirchenvorstand (oder vielleicht Vorsteher seiner Innung?) gewesen sein.
                  Übrigens einer meiner Ur-Urgroßväter.

                  Pullusequinus

                  ich glaube schon das er im Kirchenvorstand war.
                  Bei einem Großteil meiner Ahnen steht so was auch in den Kirchenbuch Einträgen und die waren seid Generationen im Kirchenvorstand,Küster und Kirchenrendanten.
                  Wie weit liegt der Eintrag den zurüch?
                  Ich konnte noch Kirchenzeitungen auftuen die aus der Zeit stammten und habe sehr viel über meine Familie erfahren.

                  henrywilh

                  vielen Dank. Wie gesagt, stammt der Eintrag von 1740.
                  Noch immer scheint mir auch möglich, dass antistes ein "Aldermann" der Zunft war.
                  Bei anderen Verwandten aus derselben Zeit, auch Weber, steht immer wieder "XXII vir".
                  Das heißt natürlich Duodecimvir, und das bedeutet Mitglied eines 12-Männer-Ausschusses.
                  Frage an alle:
                  Kann das "Ratsherr" bedeuten - oder ebenfalls "Kirchenvorstand"?

                  Pullusequinus

                  habe versucht mich mal schlau zumachen:
                  1. Im Kirchenvorstand sind nur 8 Mitglieder
                  2.Im Kirchenrad sogar nur 6( mein Onkel ist im Kirchenrat)
                  Aber wir haben einen Richter im Freundeskreis und der konnte mir ein wenig weiter helfen,ich hoffe das es Dir hilft:
                  http://books.google.de/books?id=Z2LB...page&q&f=false
                  hoffe der linkfunktioniert.
                  Auf jedenfall sagt er das in der Amtssprache(Gericht) Duodecim vir auch für die ehrbaren Geschworenen steht.

                  Kögler Konrad

                  ein Kirchenvorstand war früher kaum so groß.
                  Mir ist die Zahl 12 (nach den Aposteln) bekannt bei Schöffen des Gerichts
                  (Gerichtspersonen)
                  oder bei Räten der Gemeinde
                  Eichstätt hatte einen inneren Rat mit 12 Mitgliedern
                  und einen äußeren Rat mit 24 Mitgliedern.

                  Friedrich

                  nur zur Info: Also zum Kirchenvorstand/Presbyterium, wie auch immer das bei ev. Kirchen genannt wird (kath. weiß ich nicht), hängt zumindest in NRW die Zahl von der der Gemeindeglieder ab. Dürfte in anderen Bundesländern ähnlich sein, nehme ich an.

                  henrywilh

                  Ratsherr scheidet tatsächlich aus (ich hab nicht aufgepasst), denn dieser Webermeister lebte um 1750 im Dorf (Albrechts bei Suhl).
                  "1781
                  Albrechts war ein Dorf von 131 Häusern. Filiale der Kirche waren Mäbendorf (Ebendorf) mit 30 und Dietzhausen mit 46 Häusern. Das Gut Aschenhof war nach Albrechts eingepfarrt."
                  Die meisten lebten von Barchentweberei und Nagelschmiederei. Da passt wohl Gerichtsschöffe auch nicht, oder?
                  Vielleicht hat jemand - außer klugen Überlegungen, für die ich auch dankbar bin - eine originale Kenntnis dieser Bezeichnung "XII vir". Sie kommt dort in den Kirchenbüchern mehrmals vor; wär doch komisch, wenn sie niemandem außer mir begegnet sein sollte.


                  In einer schleswig-holsteinischen Dorf-Chronik finde ich dies:
                  1564 ist ein Peter Christiansen aus Sprakebüll Zwölfermann (Kirchenältester) in der Kirche zu Leck.
                  Hat jemand dazu eine Meinung oder gar ein Wissen?

                  Auch, wenns keinen mehr zu interessieren scheint - ich denke, jetzt hab ich die Lösung. Es gibt tatsächlich eine Chronik des Dorfes Albrechts (um das es hier geht) und da steht:
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                  Kommentar

                  • Dodola
                    Erfahrener Benutzer
                    • 20.12.2010
                    • 229

                    Alte Maße Ruthen

                    1838 wird der Massstab bei Bauzeichnungen der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn in Ruthen angegeben:
                    Auf der Karte steht Folgendes:
                    Masstab zum Grundriss und den Längen des Niveltements 100 Ruthen=3 ddc Zoll
                    Was bedeutet 3 ddc? und wie sind die heutigen Maße?

                    Gast DeutschLehrer

                    Ich glaube, ddc steht für duodecimal, also 12-geteiltes Zoll. Bin mir aber noch nicht sicher. Ich muss das mal an Hand ein paar alter Karten nachrechnen.
                    Ruthenmaße: http://de.wikipedia.org/wiki/Rute_%28Einheit%29

                    AnGr

                    Ist richtig!
                    http://de.wikipedia.org/wiki/Alte_Ma...reu%C3%9Fen%29
                    schöne Grüße Wioletta

                    Kommentar

                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11354

                      Beithümer

                      Gaby

                      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1849
                      Region, aus der der Begriff stammt: Böhmen
                      kann mir vielleicht jemand erklären was die Berufsbezeichnung Beithümer bedeuten könnte. Habe an sowas wie Miteigentümer eines Hauses gedacht. Es könnte auch Leithümer heißen.

                      Imke

                      ich tippe auf einen Gehilfen des Türmers....Zitat: Der Türmer (Turmhüter), dessen Aufgabe darin bestand, auf den höchsten Gebäuden der Stadt nach Gefahren Ausschau zu halten, war wohl eher wegen seiner Einsamkeit verstoßen. Denn seine eigentliche Aufgabe, die Menschen der Stadt bei Gefahr zu warnen, sollte ja eigentlich als ehrhaft gelten. Aber oft wohnte der Türmer auch in dem gleichen Turm, von dem aus er Wache hielt und hatte so kaum Kontakt zu anderen Berufstätigen.

                      Gaby

                      danke für den Tip. Aber ich fürchte in diesen Fall kann das nicht stimmen. Er wohnt in einen Dorf und im Eintrag bei der Geburt seiner Tochter steht als Beruf Bauer.
                      Anbei ein Scan:
                      Anton Zisler, Dienstknecht in CameralVollmau Nr. 19, unehelicher Sohn der Katharina, eheliche Tochter des Michaels Zisler Leithümers von Deutsch Kubitzen Nr. 6 und der verstorbenen Mutter Walburga, geb. Sigl von CameralVollmau Nr. 7


                      Pitka

                      mit dem Beruf Bauer hat es schon etwas zu tun. Ich habe dazu folgendes gefunden:
                      http://archiver.rootsweb.ancestry.co...-11/0909954998
                      Die google-Übersetzung gibt vielleicht zumindest einen kurzen Einblick, auch wenn sie nicht besonders gut ist.

                      Kögler Konrad

                      Also ich lese: Leithümer
                      Das ist natürlich verschrieben und müsste heißen: Leihtümer
                      ein Leihtum ist ein Lehen (von leihen)
                      also ist ein Leihtümer ein Lehenmann, einer, der wo nicht der eigene Grundherr ist

                      Ergänzung:
                      Es ist das Gegenteil von Eigentümer, wie vor einigen Tagen da war.

                      karin-oö

                      Ich habe in Riepls Wörterbuch noch eine andere Erklärung gefunden.
                      http://www.reinhardriepl.homepage.t-...e/woerterb.htm
                      Darin ist der Begriff "Leitumhaus" für Austragshäusl aufgeführt. Er soll aus der Chamer Gegend stammen, was ja nicht weit von Böhmen ist.
                      Somit wäre ein Leithümer ein Austrägler (Altenteiler).
                      Unter Leibt(h)um findet man auch bei google mehrere Einträge.
                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                      • Friedrich
                        Moderator
                        • 02.12.2007
                        • 11354

                        Berufsbezeichnung

                        alex13

                        Jahr, aus dem der Begriff stammt:1878
                        Region, aus der der Begriff stammt:Sachsen
                        weiss jemand was ein Cryptogamologe ist?

                        Farang

                        ...in welchem Kontext ist diese Berufsbezeichnung zu sehen?
                        ****** hat doch was mit verschlüsseln zu tun....evt Schlosser ???

                        alex13

                        Die Berufsbezeichung ist im Kontext mit der Botanik zu sehen. Erst dachte ich es ist Botaniker, aber das kommt nicht hin.

                        Karl Heinz Jochim

                        das ist ein Naturwissenschaftler, ein Botaniker, der sich mit besonderen Pflanzen beschäftigt. Vielleicht kann es ein Spezialist unter uns, ein Gärtner oder Botaniker, noch näher erläutern.

                        Farang

                        http://books.google.de/books?id=ek0-...ischen&f=false

                        alex13

                        Ich glaube, es ist ein Botaniker der sich speziell mit Sporenpflanzen und Moosen beschäftigt. Schade dass es keine genaue Beschreibung gibt.

                        GunterN

                        warum denn in die Ferne schweifen ...
                        im Duden steht unter Kryptogame = Bot. Sporenpflanzen. Also Pilze, Farne, Moose, Algen usw.

                        alex13

                        Also schreibe ich jetzt folgendes hinter Cryptogamologe: Botaniker der sich speziell mit Sporenpflanzen, also Pilze, Farne, Moose und Algen usw. beschäftigt.
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                        • Friedrich
                          Moderator
                          • 02.12.2007
                          • 11354

                          Domini ???

                          Klingerswalde39_44

                          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1916
                          Region, aus der der Begriff stammt: Allenstein


                          Friedrich

                          Dom bedeutet Dies Dominica (Tag des Herrn, also Sonntag), hier mit X, XI und XII Pent(ecoste), also der zehnte, elfte und zwölfte Sonntag nach Pfingsten.

                          Klingerswalde39_44

                          Das steht in der Spalte Ort und Zeit des Aufgebots (Bräutigam/Braut).
                          Warum drei Sonntage? Heisst das solange hing das Aufgebot? Und warum wurde sich an Pfingsten orientiert?

                          Xtine

                          das 3malige Aufgebot war/ist so vorgeschrieben.
                          Siehe hier: Aufgebot
                          Die anderen Zeilen heißen nicht post Fent, sondern post Pent. = post Pentecoste = nach Pfingsten
                          Daher sind hier die Sonntage nach Pfingsten bezeichnet.
                          Siehe hier: Kirchenjahr
                          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                          • Friedrich
                            Moderator
                            • 02.12.2007
                            • 11354

                            abgeschiedenen Standes ???

                            alter Schwede

                            Wer kann mir die Abkürzungen br. on. und den Begriff abgeschiedenen Standes erklären oder deuten ?
                            Hier der ganze Text einer Traung in Weißenkirchberg / Bayern.
                            Johann Leonhardt Rattelmüller, hochfürstl. br. on. Prunster Amts Unterthan und Halb-Bauer zu Hezweiler, abgeschiedenen Standes und Maria Magdalena Bühlerin, Georg Leonhardt Bühlers, hochfürstl. br. colmberg. Unterthanen und Bauers zu Dornhaußen, eheleibl. einzige Tochter 2ter Ehe, sind 3mal proclamirt und den 12. Maii alhier ordentlich getrauet worden. Text: Jacob 3. 16: Wo Neid und Zanck ist, da ist Unordnung.

                            mini

                            abgeschiedenen Standes:
                            Rattelmüller war schon einmal verheiratet und ist wieder geschieden worden.

                            animei

                            br. dürfte hier für bayrisch stehen
                            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                            • Friedrich
                              Moderator
                              • 02.12.2007
                              • 11354

                              Allgemeine Frage zur Transkription - Abkürzungen

                              rigrü

                              ich sitze mal wieder vor dem Problem, dass ich für einige handschriftliche Zeichen in alten Texten nicht so recht ein äquivalentes Zeichen in meinem word-Programm finde. Ich sträube mich immer ein wenig dagegen, etwas anderes aufzuschreiben als im Originaltext steht und so weiß ich beispielsweise nicht, wie man einige Abkürzungen oder bestimmte Währungseinheiten akkurat transkribiert. Was macht man zum Beispiel mit "rl" (für Reichstaler) oder "gl" für Groschen? Was wie ein "l" aussieht ist ja eigenlich gar keins, und aus dem wie ein "gl" Aussehenden ein "gr." zu machen, ist auch nicht das Wahre...

                              DeutschLehrer

                              fi fl Њ Љ ۩ 什 ᇈ ᇋ sind Beispiele aus der Windows-Zeichentabelle. Vielleicht sollte man sich irgend so ein Zeichen aussuchen und für seinen Zweck "zweckentfremden".

                              henrywilh

                              Ich empfehle die Regeln und Hinweise von adfontes:

                              Zu rigrüs Beispiel mit "gl" denke ich folgendes:
                              Es ist ja kein "l" (12. Buchstabe des Alphabets) gemeint, wie rigrü richtig sagt, also ist es auch keins. Gemeint ist: g (wegen "Groschen") und ein Abkürzungszeichen. Also ist "gr" auch falsch. Richtig dürfte sein: "g.", weil heute der Punkt das Zeichen für eine Abkürzung ist.
                              Schwierig wird es, wenn dort der Punkt auch noch dahinter steht, also "gl.". Dann ignorier ich das und bleibe bei "g."

                              Rainer Zufall

                              welchen Font nimmst Du denn für deine Aufzeichnungen, und was machst du z.B. bei einem "Lang-s" oder bei den Dopplungsstrichen über einem "m" oder "n" ?
                              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                              • Friedrich
                                Moderator
                                • 02.12.2007
                                • 11354

                                Nahrungsvertrag?

                                BabettF

                                Im Forum Lesehilfe taucht der Begriff Nahrungsvertrag auf, was ist das und gibt es sowas nur in der Oberpfalz und wenn ja in welcher Gegend?

                                Klingerswalde39_44

                                http://books.google.de/books?id=9MZA...ertrag&f=false


                                henrywilh

                                Das ist ein Übergabe-Vertrag, wie es ihn wohl überall gab, er hieß nur nicht überall so. ("Ausgedinge" dürfte praktische dasselbe sein). Typischerweise übergab ein alt gewordenes bäuerliches Ehepaar seinen Hof an den Sohn. Da es keine Altersrente gab, und die Alten natürlich nicht verhungern wollten, wurde im Vertrag geregelt, wo sie wohnen sollten und was sie jährlich an Lebensmitteln, Feuerholz etc. und Dienstleistungen vom Sohn erhalten sollten. Dann zogen sie auf das ihnen eingeräumte "Altenteil".
                                http://books.google.de/books?id=4GZB...ertrag&f=false
                                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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