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  • Roswitha
    Erfahrener Benutzer
    • 10.10.2009
    • 507

    Königl. Bettfrau - königl. Altfrau; Unterschied?

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 19. Jahrhundert
    Region, aus der der Begriff stammt: Hannover, Niedersachsen
    Von den 3 Töchtern eines Schloss-Kastellan in Herrenhausen, Hannover waren zwei Königl. Altfrauen und eine Königl. Bettfrau. Das waren höhere Positionen und sie hatten die Aufsicht, zumindest über das weibliche Personal. Was ist aber der Unterschied zwischen den beiden Berufsbezeichnungen?

    carinthiangirl

    Bettfrau - Aufseherin über Betten und Bettgerät:
    http://lexika.digitale-sammlungen.de...09131_4_2_2117
    Bettmeisterin - Bettenverwalterin
    http://drw-www.adw.uni-heidelberg.de...=Bettmeisterin
    Altfrau - Aufseherin über die Mägde
    Suche nach Kreutzburg, Kreuzburg, Creutzburg, Creuzburg.

    Kommentar

    • Kammer
      Erfahrener Benutzer
      • 07.01.2011
      • 118

      alte Maße

      Hier im Text sind einige Getreidemaße und eingetragen, die ich nicht kenne.

      meyerhans

      Schau doch mal bei google " Masse und Gewichte"

      Kammer

      habe ich gemacht. Es geht um die handschriftlichen Abkürzungen, die dort nicht stehen.

      Normen

      50 oder 56 bundt Stroh lese ich schon mal und das Zeichen vor Heu sieht für mich wie das alte (oder gar nicht so alte) Pfund-Symbol aus.

      Kammer

      Ich gehe mal in die vierte Zeile " 2 Mispel,1 Scheffel Hafer" und dann kommen diese Mengen mit Heu. Diese Abkürzungen beziehen sich auf bestimmte Mengen an Heu. Bloß was bedeuten diese Abkürzungen??

      GunterN

      1 Wispel = 2 Malter = 24 Dresdner Scheffel = 96 Viertel = 384 Metzen usw.
      Nach dem Stroh kommt Hafer, ich denke 8 Malter. Dann kommt Heu, vielleicht Fuder?
      Es ist nur schwierig die alten Zeichen zu deuten.

      Hänsel

      beim Heu würde ich sagen 1 Ct. (=Zentner?, mit einem Abkürzungskringel dran) 10 lb (=Pfund) Heu.

      GunterN

      wenn du von Osmünde im Saalekreis nach Magdeburg (ca. 40 km) mit Fuhrwerk (Pferden und Wagen) lieferst, dann schickst du doch nicht 10 Pfund Heu mit. Das fressen doch die Zug-Pferde auf halbem Wege.
      P.S.: Es gibt einen eingetragenen Verein für Metrologie (nicht verwechseln mit der Meteorologie), die befassen sich mit Maßen und Gewichten. Ich habe angefragt, ob es Literatur gibt, aus denen die alten Einheitszeichen ersichtlich sind, für Wisper, Fuder, Malter. Pfund kennen wir ja fast noch alle, aber das Zeichen für 1 Schock (60 Stück), oder eine Mandel (15 Stück), vielleicht fürs Dutzend? -, da gehts nicht mehr.

      henrywilh

      Stefan hat von mehr gesprochen als nur 10 Pfund, nämlich: 1 Centner, 10 Pfund (1 Ctr, 10 lb).
      Und genau das lese ich auch.

      Normen

      gestern habe ich bei Google Bücher die Suchbegriffe "tt Heu" und "Pfund Heu" (außerdem "bund Stroh" und einige andere Varianten). in beiden Fällen gab es etliche antiquarische Treffer, die zeigen, dass das wohl mal durchaus eine übliche Maßeinheit für Heu, Stroh oder anderes Getreide war. Ich hab jetzt zwar keine entsprechneden Links parat, aber bei Interesse einfach selber mal ausprobieren.
      In einigen Treffern geht es zwar um Korngewichte und ähnliches, aber es gibt auch Ausführungen über Tages, Wochen oder Monatsrationen von Stroh, Hafer, Heu in denen neben der Einheit Schock oder Metzen auch der Centner oder das Pfund gebraucht werden (und die dabei scheinbar eine zumindest ähnliche Quantität wie die bekannten Bezeichnungen haben).
      Einen Link habe ich nun doch noch mal auf die schnelle herausgesucht:
      http://books.google.de/books?id=s-WR...deburg&f=false

      GunterN

      Zusammenfassung, was bisher machbar war:
      2 Wispel und 8 Metzen Hafer, also ca. 250 l = 1 Sack.
      1 Zentner und 10 Pfund Heu, also ca. 2 m³ (handgepresst).
      50 Bund Stroh, das hat die Masse ausgemacht. Also 1 Wagen = 1 Fuhre mit 1 Pferd.
      Angehängte Dateien
      Zuletzt geändert von Kammer; 27.01.2011, 14:45.

      Kommentar

      • Marlies

        Dolleur

        Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1909
        Region, aus der der Begriff stammt: Halberstadt

        Was machte ein Dolleur?
        Engelmann Gottfried, Dolleur, am Kanonenberg 8

        Gaby

        Vielleicht hat es damit was zu tun:
        Doleator / Doliator = Böttger, Fassbinder, Schreiner

        GunterN

        es gibt den Beruf des Dolleur bzw. Dolleurin, aber mehr ist bei google nicht herauszukratzen. Leider.
        Ich vermute irgend etwas mit Gesundheitswesen, Seelsorge, Betreuung etc.

        animei

        Interessanterweise findet man das Wort weder im Wörterbuch, noch wird es vom google-Übersetzer übersetzt, auch wenn man bei google gefundene französische Sätze findet, die dieses Wort beinhalten.
        Deshalb tippe ich einfach mal darauf, es handelt sich um einen Lesefehler, heißt Colleur und ist ein Tapezierer.
        PS: Hab gerade gesehen, das der Ausdruck in dem Adressbuch tatsächlich so vorkommt. Dann nehm ich alles zurück und hab keine Ahnung.

        PeterS

        Der Beruf soll in der Lederverarbeitung vorkommen:
        Dolierer (Dolleur)
        sagt das Buch Berufs- und Betriebszählung vom 12. Juni 1907 von 1907 (s.Google-books).
        Und hier
        http://www.digitalis.uni-koeln.de/Re...ire231-240.pdf
        eine Erklärung auf französisch (Seite 233)
        Ein "Lederspalter" würde ich sagen.

        lizzy

        http://translate.google.de/translate?hl=de&sl=fr&u=http://www.toucherdubois.ca/tdb/item.php%3Ftheme%3D74%26item%3D6653%26lang%3Dfr&ei =QJFCTYjaKMvJswbt1azKDg&sa=X&oi=translate&ct=resul t&resnum=10&ved=0CGYQ7gEwCTgK&prev=/search%3Fq%3Ddolleur%26start%3D10%26hl%3Dde%26clie nt%3Dfirefox-a%26hs%3D16Q%26sa%3DN%26rls%3Dorg.mozilla:deffic ial%26prmd%3Divns
        Die Übersetzung ist eher grausig, aber danach handelt es sich um eine Art künstlerische Tätigkeit. Es werden kleine Objekte, Puppen, Skulpturen aus Holz gefertigt.

        DeutschLehrer

        Das Verb doler kann man mit schnitzen oder bearbeiten übersetzen. Im Zusammenhang mit dem Link "Le Dolleur" würde ich von einem Holzbildschnitzer (ähnlich Krippenschnitzer) ausgehen.
        Die heutige Verwendung des Wortes im Französischen nimmt Bezug zum englischen doll = Puppe, es sind Pixelkünstler, die "Püppchen" schaffen, eine Art Avatare. Es existiert so aber erst seit 1995 und ist von der Computerentwicklung geprägt.
        Hier im französischen Text sieht man auch Bilder der Schnitzereien: http://www.toucherdubois.ca/tdb/coll...%20dolleur.pdf

        Lenice

        Ich habe gefunden ein Dokumentenschreiber.

        Kommentar

        • Prof.Dr.Richter
          Benutzer
          • 26.11.2009
          • 35

          Vorwerkspächter

          kann mir jemand sagen was ein Vorwerkspächter war. Einer meiner Vorfahren hatte diesen Beruf.

          Hibbeln

          die nachfolgende Definition ist aus Wikepedia entnommern:
          in Vorwerk ist ein landwirtschaftlicher Gutshof oder ein gesonderter Zweigbetrieb eines solchen. Der Begriff hat sich im Laufe der Geschichte mehrfach in seiner Bedeutung geändert und kann daher auf verschiedene Art verwandt werden. Ursprünglich lagen die zugehörigen landwirtschaftlichen Güter meist außerhalb von und unmittelbar vor Befestigungsanlagen oder Burgen und wurden daher häufig als „Vorwerk“ bezeichnet. Später wurde die Bezeichnung allgemein üblich und bezeichnete bis ins 18. Jahrhundert hinein Gutshöfe mit Gutsbetrieb oder auch für sich stehende Meierhöfe. Auf größeren Gütern mit umfangreichen Landflächen gab es oft neben dem Hauptbetrieb kleinere und entfernt liegende Zweigbetriebe. Diese wurden gegen Ende des 18. Jahrhunderts hin ebenfalls häufig als „Vorwerk“ bezeichnet und im 19. Jahrhundert wurde der Begriff schließlich nur noch in diesem Sinne verwendet. In Ortsnamen und Flurbezeichnungen kann das Wort aber auch noch in seiner alten Bedeutung vorhanden sein.
          Zuletzt geändert von Prof.Dr.Richter; 30.01.2011, 17:18.

          Kommentar

          • Schlupp
            Erfahrener Benutzer
            • 27.03.2009
            • 417

            Abkürzung "Jg."

            stehe ein bißchen auf dem Schlauch und suche ein Wort, welches hinter der Abkürzung "Jg." steckt. (Gehe davon aus, daß es ein Titel und nicht etwa "Jürgen" ist ...) Die Quelle findet ihr, wenn ihr bei google "jg. von hofmann" eingebt. Für Wissen oder Ideen sehr dankbar ...

            Alex71

            ich würde sagen, das sind die Initialen der Vornamen, wahrscheinlich Johann Gottlieb. Auf den "Johann" würde ich wetten, das G könnte aber auch für einen anderen Namen stehen, z. B. Georg.

            Schlupp

            ich muß Jahrgang wohl ausschließen ... Alex, du glaubst es könnten tatsächlich zwei Vornamen gemeint sein ("Jg." = "J. G.")? Genau das hatte ich nach diesem Fund nämlich erst einmal verworfen ... *grübel*

            Karl Heinz Jochim

            sollte es einen "Hofmann der Ältere" geben, so könnte es auch "Hofmann der Jüngere" (Jg) sein! Als Vorname käme aber auch "Jörg" (Jg) in Frage.

            Alex71

            Zitat:
            Zitat von Schlupp
            Alex, du glaubst es könnten tatsächlich zwei Vornamen gemeint sein ("Jg." = "J. G.")?

            Ja, vor allem deswegen, da ja in einem der bei Google erscheinenden Bücher ("Das gelehrte Teutschland") explizit "J. G. von Hofmann" geschrieben steht.
            Aber an anderer Stelle steht "Jgn. von Hofmann". Das irritiert mich wiederum.

            gembitzhauland

            Ich tippe auf Junggeselle.

            Alex71

            *lol* Der war gut!

            Hina

            das ist weder Jg. noch Jgn., sondern Ig. und Ign.
            Es ist das Kürzel des Reichshofratssekretärs Ignatz von Hofmann.

            Schlupp

            Das paßt dann auch zu den Schreiben über die Verteilung von Druckprivilegien ...
            Woher stammen: 1) der Hirte Johann Peter Matthias TRIEGER (* um 1760, angeblich in Barby bei Magdeburg, V: Andreas Trieger), 2) der Hirte Michael BREITMEYER (* um 1727, V: David Breitmeyer, 1740er: wohnhaft in Schwanebeck bei Halberstadt)

            Kommentar

            • Kammer
              Erfahrener Benutzer
              • 07.01.2011
              • 118

              Maßeinheiten

              Hier sind Maßeinheiten, die ich nicht kenne für Fleisch,trocken Gemüße und Salz.

              mesmerode

              das 1. ist Pfund
              beim anderen rate ich Ct Zentner ???!!!

              animei

              Ich nehme an, die Angaben beziehen sich auf eine Person (1 1/2 Pfund Brot), da kann ich mir 20 Zentner Fleisch kaum vorstellen.

              mesmerode

              Cent ist m.E. zu wenig, oder doch ???

              GunterN

              da sind wir wieder auf dem Punkt, wo es außer dem Pfundzeichen bei wikipedia keine Symbole für Maßeinheiten gibt.
              Das C vor dem Pfundzeichen stimmt nicht, es ist kein Pfundzeichen, sindern sieht grob betrachtet nur so aus. Das Pfund-Zeichen endet stets oben über dem offenen U, hier geht der letzte Abstrich nach unten. In der Mitte hinter dem C erfolgt ein Aufstrich mit einer Schlinge um den ersten U-Bogen.
              Es sind nicht Centner, noch Centi-Pfunde. Wenn wir nichts finden, ist alles nur Rätselraterei. Leider. Wenn Pfund gemeint wären, warum hat dann der Adjutant als Verfasser bei seiner ersten Angabe kein Pfund-Zeichen gemacht? Er schreibt es aus: 1 1/2 Pfund Brot. Und dann kommen die ominösen Zeichen.

              animei

              Von der Menge her würde ich eventuell auf Lot tippen, aber ich kenn das Zeichen für Lot nicht, außerdem hätte man das schneller ausgeschrieben als diese Schnörkel.

              Gaby

              also ich denke das heißt alles Pfund, eine etwas verschnörkelte Form des alten Pfundzeichens.
              seht mal hier: http://www.signographie.de/cms/uploa...ehrZch_1.2.pdf

              mesmerode

              ich denke animei hat Recht.
              1 Lot = 15g
              das könnte passen.
              Ein verschnörkeltes Pfundzeichen ist es nicht,
              wie Gunter es schon schrieb ist es ein U mit einem Bogen nach links.

              animei

              Auch 20 Pfund Fleisch fände ich etwas viel auf 1 1/2 Pfund Brot. Aber unter Gaby's Link sehe ich, dass Lot mit Lth abgekürzt wird. Mit viel Phantasie könnte man vielleicht tatsächlich lt + Abkürzungszeichen erkennen, allerdings dann noch mit Querstrichen, mmh

              henrywilh

              Ja, anitas Idee mit dem Loth ist einleuchtend.

              Und das sind Krankenhaus-Rationen (von 1868), da werden die französischen Soldaten eine üppigere Versorgung beansprucht haben.
              Angehängte Dateien
              Zuletzt geändert von Kammer; 02.02.2011, 09:06.

              Kommentar

              • GunterN
                Erfahrener Benutzer
                • 01.05.2008
                • 7958

                Roitte

                1787 in Schlesien schlägt ein Jugendlicher einem anderen die Roitte auf den Kopf, so dass dieser tot umfällt. Schädel geplatzt.
                Was ist eine Roitte?

                Friedrich

                ich nehme an, daß damit die Reuthaue gemeint ist. So ein Teil hat es leider zu trauriger Berühmtheit gebracht: Siehe hier.

                DeutschLehrer

                Ich halte es für ein Dialektwort für Rute.

                henrywilh

                ich dachte, dass so eine schreckliche Wirkung nur durch eine Hacke (die Friedrich anführte) verursacht worden sein kann, nicht aber durch eine harmlose Rute, die Deutschlehrer anspricht. Dann habe ich aber eine (deine?) Quelle gefunden. Daraus geht hervor, dass nicht der Schädel, sondern nur die Kopfhaut geplatzt ist.

                Somit kann es keinesfalls Friedrichs schreckliche Hacke sein, sondern muss Deutschlehrers Rute sein.

                DeutschLehrer

                Der Begriff Rute steht nicht nur für dünne Gerten, sondern auch für kräftige Knüppel

                GunterN

                Dass nur die Kopfhaut geplatzt war, hatte ich so aus meinem Artikel nicht herausgelesen, da der Verletzte gestorben ist. Also vermute ich, verblutet.
                Damit sind wir also bei einer starken Rute, einem Knüppel, aber keiner Hacke.
                Meine Ahnen
                _________________________________________

                Kommentar

                • Regenbogen02
                  Erfahrener Benutzer
                  • 06.11.2008
                  • 518

                  1 1/2 Pferdner in Württemberg 1651

                  wie ist ein 1 1/2 Pferdner in Württemberg -Hohenlohe - einzuordnen.
                  Ich gehe davon aus, dass dieser in der o. g. Zeit nicht Leibeigener war.
                  Wie ist er vom Vermögen einzuordnen? Ich habe eine Aufstellung seines Besitzes, 15 Morgen Acker und 5 Morgen Wiesen sowie doch einen guten Tierbestand.
                  Ich gehe davon aus, dass er aber keine Pferde hatte, sondern Stiere als Zugtiere hatte.
                  Wer kann etwas dazu sagen bzw. auf Fundort für Erklärung hinweisen?

                  PeterS

                  Was sagt der Krünitz dazu?
                  Ist eigentlich schon ein Bauer, der mind. 1 Paar Pferde für seine Feldarbeit gehalten hat, bzw. eben mit diesen Tieren "dienen" musste.

                  roi

                  Besitzer von Pferden waren wohl überall was Besseres als die ohne. Bei uns im Münsterland war der "Pferdekötter" schon fast ein kleiner Bauer, das könnte im Württembergischen ähnlich gewesen sein.
                  Das berührt aber eigentlich nicht die Frage der Leibeigenschaft, zu der ich mich in dieser Gegend nicht auskenne. Bei uns waren z.B. die Landarbeiter frei, während die Bauern eigenbehörig waren, d.h. das Land gehörte nicht ihnen. Die ärmeren Leute waren zwar lohnabhängig, aber frei, da sie über gar kein Land verfügten.
                  Wie das in Württemberg war, lässt sich bestimmt im Internet herausfinden.

                  GunterN

                  guckst du hier:
                  www.enzyklo.de/Begriff/Pferdner

                  henrywilh

                  Die Quantifizierung "1 1/2" vor dem Wort "Pferdner" spricht m.E. dafür, dass hier "Pferdner" dasselbe bedeutet wie in anderen Regionen der "Hufner", "Hübner" o.ä., also ein Voll-Landwirt, der von seinem Grund leben kann. Die annähernde Größe war natürlich regional unterschiedlich (siehe "Hufner" bei wikipedia). Somit ist der 1 1/2-Pferdner auf jeden Fall gut situiert.


                  Tempelherr

                  Eine Hufe entspricht meistens bei gutem Ackerboden 30 Morgen, kann aber sehr stark abweichen je nach Qualität. Also denke ich ist Hüfner nicht unbedingt mit Pferdner gleich zusetzen. Auf gar keinen Fall war ein Hüfner ein Leibeigener oder Höriger. Die Hufe wurde in karolingischer Zeit eingeführt um den Freien seine Wehrfähigkeit zuerhalten denn er mußte für seine Ausrüstung selbst aufkommen. Dieses konnte er nur mit genügent Ackerland geleistet werden. Mit dem Lehnwesen nahm die Bedeutung des Freien Bauern als Krieger zu gunsten der Ritterschaft ab. Ein Vergleich aus dem 12 JH. setzt ein Schwert mit dem Wert einer Kuh und zwei Schweinen an. Der Wert eines Lamellen oder Ringpanzer übersteigt unsere Vorstellungen wahrscheinlich könnte man sich dafür heute ein Haus leisten.

                  henrywilh

                  Also, in dieser Beschreibung (und in dem ganzen Buch!) ist überhaupt nur von Pferdnern die Rede, wenn ganz offensichtlich schlichtweg Vollbauern gemeint sind. Somit - und das passt zu meinem vorigen Scan - meine ich, dass Hufner, Meier, Pferdner regional verschiedene Ausdrücke für dasselbe sind!


                  Xylander

                  Ja, ergänzend noch: in zahlreichen anderen über Google books zu findenden Quellen taucht ebenfalls die Unterscheidung Pferdner - Gärtner auf. Also geht es anscheinend um die Art der zu leistenden Dienste. Ein Pferdner hatte also wohl Spanndienste zu leisten, z.B. für das Kloster, wenn er klosterhörig war.
                  In diese Hörigkeit begaben sich Hufner vielfach freiwillig, und sie wurden dadurch nicht etwa leibeigen, sondern dienst- und abgabenpflichtig auf Basis ihrer Hufengröße. Motiv: sie konnten sich dadurch von der Kriegsdienstpflicht befreien.
                  Ein 1 1/2 Pferdner hatte also wahrscheinlich das anderthalbfache Maß an Diensten (und Abgaben?) zu leisten, bemessen nach der Größe seiner Hufe.
                  Da ich mich hier in fremde Regionen traue und vorher nicht mal das Wort Pferdner kannte (sonst bin ich in Westfalen unterwegs), schreibe ich lieber "wohl" und "wahrscheinlich". Aber Henrys Quelle ist eindeutig.
                  Zuletzt geändert von Regenbogen02; 06.02.2011, 21:43. Grund: Danke für die Erläuterungen
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                  NN Schaab, Machalett in Thüringen (Haina/Grabfeld, um Oberneubrunn/Thür., Stützerbach, Schmiedefeld usw.)

                  Kommentar

                  • Friedrich
                    Moderator
                    • 02.12.2007
                    • 11354

                    Beruf: Was ist ein "Tafeldecker"?

                    fossy123

                    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1718
                    Region, aus der der Begriff stammt: Harz, Schloss Rammelburg
                    Ich habe in einem Kirchenbucheintrag eines Ahnen von mir aus dem Jahre 1718, die Berufsbezeichnung "Koch und Taffeldecker auf Schloss Rammelburg" gefunden.
                    Was genau muß ich mir unter dem Begriff eines "Tafeldecker" auf einem Schloss vorstellen?
                    Hatte diese Person direkten Kontakt mit den Schlossbesitzern bzw. den ganzen adligen Personen? Hat er "nur" den Esstisch für die Leute eingedeckt?

                    animei

                    wie wär's hiermit: http://www.kruenitz1.uni-trier.de/xxx/t/kt00337.htm?
                    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                    Kommentar

                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11354

                      Latein

                      nepomuk

                      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1834
                      Region, aus der der Begriff stammt: Vogtland
                      folgender Eintrag steht im Traubuch unter "Wo, ob und wenn das Aufgebot geschehen". Wer kann mir das übersetzen?
                      Waldkirchen, dom. post circumcis Chr. Testu? A binis ?


                      Kögler Konrad

                      Waldkirchen dom(inica) post circumcis(ionis) Festum
                      et binis sequentibus
                      Waldkirchen am Sonntag nach dem Fest Beschneidung des Herrn (= 1. Januar)
                      und an den folgenden zwei (Sonntagen)
                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                      • Friedrich
                        Moderator
                        • 02.12.2007
                        • 11354

                        ein maltes Argument

                        Maratoni

                        was bedeutet das Adjektiv "maltes" (ein maltes Argument)?

                        niederrheinbaum

                        Ich kenne für "malt" die Bedeutung "schlecht", "unzureichend" u.ä..
                        In einem Hofprotokoll aus dem Rheinland z.B. wurden die "malten Ernten" erwähnt, dabei auch
                        als Mißernten usw. bezeichnet.
                        In der nachträglichen Beschreibung von Truppenbewegungen Anfang des 19. Jahrhunderts, ebenfalls
                        im Rheinland, nannte der Schreiber einen Plan zum Vorrücken ein "gar maltes Unterfangen".
                        Im weiteren Verlauf schilderte er die negativen Auswirkungen.
                        Das Wort wurde aus dem Französischen übernommen und eingedeutscht, von "mal", im Deutschen "schlecht".
                        Ob es daneben noch andere, womöglich regional begründete, Bedeutungen gibt, ist mir nicht bekannt.
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                        • Friedrich
                          Moderator
                          • 02.12.2007
                          • 11354

                          Zeichen im Text

                          Ursula

                          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1741
                          Region, aus der der Begriff stammt: Ulm

                          könnt Ihr mir sagen, was die (von mir rot unterstrichenen) Zeichen im Text bedeuten?
                          Doch möchte ich gerne wissen, was diese "w" zwischen den Sätzen zu sagen haben.


                          niederrheinbaum

                          Das Zeichen ist "u" für "und".
                          Bei "Vielschreibern" wie Pfarrern und Notaren habe ich das oft gesehen.
                          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                          • Friedrich
                            Moderator
                            • 02.12.2007
                            • 11354

                            mutuelle Geselligkeit

                            Maratoni

                            Jahr, aus dem der Begriff stammt: ´1754
                            was ist unter "mutuelle Geselligkeit" zu verstehen?

                            Friedrich

                            mutual = mutuell (laut Duden): wechselseitig. Also eine wechselseitige Geselligkeit. Ist damit vielleicht eine Gesellschaft gemeint, in der das "Programm" von vielen Seiten gestaltet wurde, also mehr Smalltalk anstatt Alleinunterhalter?
                            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                            • Friedrich
                              Moderator
                              • 02.12.2007
                              • 11354

                              bitt memoriale

                              Maratoni

                              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1722
                              wer weiß, was man unter einer "bitt memoriale puncto eines Schulmeisters". Hintergrund: es geht um die Anstellung eines Schulmeisters.

                              Friedhard Pfeiffer

                              memorialis, -e = zum Gedächtnis/Andenken gehörig.
                              Man müsste schon den gesamten Text kennen, um dies richtig einzuordnen.

                              Kögler Konrad

                              Ein Memoriale kann ein Erinnerungsschreiben, ein Bittschreiben, ein Gesuch sein.
                              hier wohl ein Bittschreiben in puncto = in Betreff, wegen eines Schulmeisters...
                              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                              • Friedrich
                                Moderator
                                • 02.12.2007
                                • 11354

                                Neben-Sprung von der Wahrheit

                                Maratoni

                                Jahr, aus dem der Begriff stammt:1754
                                der Begriff Neben-Sprung ist mir unklar. Er kommt wie folgt vor:
                                "Es ist allschon von Anfang ein Neben=Sprung von der Wahrheit"
                                Ist hierunter etwa "unwahr" zu verstehen?

                                Friedrich

                                Vielleicht eher haarscharf an der Wahrheit vorbei, also Halbwahrheit?

                                Kögler Konrad

                                Eine Abweichung von der Wahrheit; er springt von der Wahrheit ab und weg
                                = ein "Seitensprung" von der Wahrheit
                                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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