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  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11354

    Land Schopp

    Jan75

    in den Präsentationstabellen des Kammeramtes Seeburg (Ostpreußen) von 1781 findet sich unter den Kölmern (Bauern nach kulmischem Recht) die Bezeichnung "Land Schopp" (Ort Modlainen). Der Schulze ist es nicht, der folgt an Position 2.
    Kann mir jemand sagen, was sich dahinter verbirgt?

    Dorothea

    Ich vermute, dass es sich um den guten alten "Schöffen" handelt. Gefunden habe ich z.B. dies:

    Auch, wenn es nicht Deine gesuchte Gegend ist, so findet man ziemlich weit unten auf der Seite einmal auch den Begriff "schep" für "Schöffe", das kommt Deinem Begriff schon ziemlich nah.
    Ansonsten habe ich noch dies gefunden:

    Da findet man den "Schöppen" auch sehr ähnlich.
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • Friedrich
      Moderator
      • 02.12.2007
      • 11354

      Kulmische Flächenangaben Huben, Morgen und Ruten und weitere Maßeinheiten

      Jan75

      in den Präsentationstabellen des Amtes Seeburg (Ostpreußen) von 1781 finden sich Flächenangaben in Huben. Morgen und Ruten nach "Cöllmischem bzw. Culmischem Maaß".
      Kennt jemand eine Umrechnungstabelle? Ich würde gerne wissen, wie viele Hektar oder m² sich im einzelnen dahinter verbergen und wie viele Ruten z. B. ein Morgen sind.
      Weiterhin wird Geld in rt, gr und pf angegeben. Bedeutet dies ?, Groschen und Pfennig? Wie ist hier die Zuordnung (10 Pfenning = 1 Groschen)?
      Weizen (Abgaben) wird in Scheffel und Metzen angegeben. Wie ist hier die Größenzuordnung?

      Dorothea

      ich habe gerade gestern im Unterforum "Überregionale Genealogie" einen Link-Hinweis eingestellt, weil ich auch nach Maßeinheiten gesucht habe und dies interessant fand. Zumindest zu Deinen gesuchten Rt =Reichsthaler sowie den Groschen und Pfennigen gibt es auch genaue Beschreibungen zu den Zuordnungen. Auch zu Scheffel und vielen anderen Maßeinheiten kannst Du Hinweise finden.

      hier noch ein kleiner Nachtrag: Hier im Forum findest Du auch unter "Übersicht, Wortbedeutungen, Abkürzungen" s. "Ankündigungen & wichtige Themen" unter "Wörterbücher" noch dies:
      http://wiki-de.genealogy.net/index.p...4chenma%C3%9Fe
      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11354

        Was bedeutet "militärfrei"?

        schaefera

        ich stoße in den Zeitung (1916) immer wieder auf den Begriff "militärfrei" meist im Zusammenhang mit Stellengeboten-angeboten oder bei den Kontaktanzeigen.
        Welche Voraussetzungen mußten erfüllt sein dass ein Mann sich 1916 militärfrei nennen durfte?

        Cooperplanet

        Hallo ich nehme an das derjenige seinen Dienst beim Militär entweder schon abgeleistet hat oder untauglich ist, damit er den Job bekommt. Wird heute noch oft gefragt bei Stellenanzeigen.
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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        • Friedrich
          Moderator
          • 02.12.2007
          • 11354

          Zahnkrankheit

          hotdiscomix

          Jahr aus dem der Begriff stammt: 1810
          Region aus der der Begriff stammt: Sachsen-Anhalt
          bei mehreren Kirchenbucheintragungen hatte ich als Todesursache "Zahnkrankheit" gefunden. Dieses kam sehr häufig bei Kleinkindern vor, teilweise sind sie nur ein paar Tage alt geworden. Bei meiner suche nach historischen Krankheitsbezeichnung habe ich diesen Begriff auch nicht gefunden.
          Mit welcher "bekannten" Krankheit kann man das vergleichen?

          gudrun

          das wird wahrscheinlich ein Mundgeschwür gewesen sein. Früher hatte man ja nicht die Möglichkeiten wie heute und den medizinischen Sachverstand hatte der Pfarrer ja auch nicht.

          Kerstin78

          vielleicht könnte auch Fraisen damit gemeint sein?!
          Diese Krankheit wurde zu unrecht Zahnkrämpfe oder auch Zahnfrais genannt.
          Fraisen war ein Ausdruck für plötzliche schreckenserregende Krankheiten bei Kindern wie Krämpfe und Stimmritzenkrampf, ähnlich den epileptischen Krämpfen. Bedingt durch Kalkverarmung des Blutes.

          Hibbeln

          in Lippe (NRW) gibt es eine Consistoiral-Verordnung aus dem Jahre 1789, in der für die Pfarrer geregelt ist, welche Todesursache in das Kirchenbuch einzutragen ist. Dazu gibt eine Definition unterschiedlicher Krankheitssymtome.
          Ich füge hier mal die Definition für die Krankheit an den Zähnen ein:
          Nr.III An Zähnen und Kinderschürken
          Wenn die Kinder an der Zahnarbeit sterben, so ist ihr Tod insgemein mit Zuckungen oder Schürken vergesellschaftet; doch können die Kinder auch an Schürken sterben, ohne daß die Zahnarbeit mit im Spiele wäre z.E. von Säure im Magen und Gedärmen, von Würmern, von Verstopfung, von übermäßigem Erbrechen oder Durchfällen, von Mißbrauch schlafmachender Mittel z.E. Theriak oder Mithridat, von Unreinlichkeit u.s.w.; weil dies aber für Leute die keine Aerzte sind, schwer zu bestimmen ist, so sind beide Krankheiten hier zusammengestellt worden. Jedoch muß man genaue Obacht haben, daß man Kinder, die zwar mit Schürken gestorben sind, wo aber die Zuckungen oder die Schürken blos Zufall einer andern Krankheit waren, oder erst im Augenblick des Todes darzu schlugen, z.E. in Pocken, Masern, Scharlachfieber, Keichhusten und in Stickflüssen, nicht unter diese, sondern unter die Rubrik der Hauptkrankheit bringe.
          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11354

            Verständnisfrage: War der Vater oder Sohn Schneider?

            Generation_0

            Jahr aus dem der Begriff stammt: 1677
            Region aus der der Begriff stammt: Weimarer Land
            ich habe Verständnisfragen zum folgenden Text, der so korrekt transkribiert wurde: Es handelt sich um eine Heirat.
            Georg Weise; Georg Weisens von Knau bürtig,
            Und nachmahls Des Ehrsamen SchneiderHand
            wercks Zu Schmöllen, Einem Filial Zur
            Hauptkirchen in Hummelshayn gehörig; wie
            auch Agneta Schachin, Eheleiblicher Sohn: Und
            J. Elisabetha Erhardin, Matthiae Erhardts
            hiesigen Mittbürgers wie auch Christinae
            Schuhmannin eheleibliche Tochter seind
            allhier copuliret worden
            Was ich verstehe:
            Es heiraten Georg Weise und J. Elisabeth Erhard
            Die Eltern von Georg Weise sind Georg Weise sen. und Agneta Schach
            Die Eltern der Braut sind Matthias Erhardt und Christina Schuhmann
            Georg Weise sen. ist in Knau geboren.
            Was ich nicht verstehe:
            Wer war des ehrsamen Schneiderhandwerks zu Schmölln gehörig, der Vater oder der Sohn?
            Für erhellende Worte bin ich dankbar.

            Ursula

            Der Vater.
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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            • Friedrich
              Moderator
              • 02.12.2007
              • 11354

              Nachname1 genannt Nachname2

              Hoschi32

              In Westfalen, hier speziell das Kern-Münsterland, gibt es folgende Namens-Ausprägung: Nachname1 genannt Nachname2, z.B. Elisabeth Fröhlich genannt Henrich. Ich habe gehört, dass das mit der Mitgift und mit dem "Stamm"kotten zusammen hängt. Wie ensteht diese Namensform genau und wie wird der "Titel" vererbt? Wo gibt es diese noch? Da ich zahlreiche Varianten dieser Namensform in meinem Stammbaum habe, hoffe ich auf zahlreiche Antworten.
              Danke vorab!
              Http://www.hoelscherchristian.de

              Luise

              Der zweite Nachname ist meist eine Art "Erklärform". Beispiel, wie ich es kennen: Hans Ritter genannt Kleinkunz bzw. Hans Ritter genannt Altclaus. Hier werden die Personen die den gleichen Vor- und auch Nachnamen führen, in Familienlinie eingeordnet, um sie noch auseinanderhalten zu können. In meinem Dorf ging das so über 300 Jahre so.

              Hintiberi

              es handelt sich hier um das Phänomen der Hofnamen; die habe ich in meinen Linien zuhauf!
              Dazu gibt's schon einige interessante und hilfreiche Beiträge:
              Wer legte eigentlich die Familiennamen fest?
              Eine weitere Erklärung dazu auch bei Wikipedia:
              http://de.wikipedia.org/wiki/Hausnam..._und_Vulgoname

              pfleger

              auch in meiner Gegend ist das mit den Zweitnamen sehr verbreitet. Es hängt nach meinen Erkenntnissen mit den Hofnamen zusammen und geben einen Beruf, Eigenschaft oder deren früheren Bewirtschafter wieder. So gab es hier einen von Behren genannt Scheperkröger, dort war auf dem Hof ursprünglich ein Schäfer (plattdt. Scheper), der später noch einen Krug eröffnete (Kröger).

              roi

              Hier im Münsterland waren, wie Jens schon schrieb, die "Genannt-Namen" sehr häufig, weil der eigentliche Familienname weniger wichtig war als der Hofname. Es ging hierzulande dabei nicht um "Zunamen", die dann Eigenschaften oder Berufe gezeichneten, sondern im Prinzip um den Namen des Ehegatten.
              In älteren Urkunden (17.Jahrhundert) werden z.B. auch städtische Ehefrauen mit Geburts- und Gennantnamen bezeichnet: z.B. Elisabeth Korthoff genannt Heerde (manchmal auch vulgo statt genannt).
              Das heißt, die Ehepartner behielten ihren Geburtsnamen offiziell bei, verheiratete Frauen wurden aber schon damals auch nach dem Namen des Ehemannes genannt. Man findet ja auch denentsprechend Inschriften: Henrich Piepenbrink und Catharina Schniepenkötter - Eheleute.
              Bei Einheirat auf einen Hof oder Kotten behielt der Ehemann auch seinen Geburtsnamen, wurde aber nach dem Hofnamen genannt. Seine Kinder führten entweder nur den Hofnamen oder wie der Vater den Genanntnamen. Auf die Dauer setzte sich meist der Hofname durch, auch dann, wenn der ursprüngliche Namensgeber(in) starb, dann übernahm in der Regel auch der neue Mann oder die neue Frau den Hofnamen.
              Diese Praxis war im Münsterland bis ins 20.Jahrhundert üblich, offiziell aber etwa ab 1900 nicht mehr erlaubt. Ich bearbeite zur Zeit die Standesamtsnachrichten meines Heimatortes, bin gerade bei 1902 und finde dort immer noch Genanntnamen in großer Zahl, kann mich aus meiner Kindheit auch ganz gut an solche Höfe erinnern, die dann teilweise auch Doppelnamen führten.

              Hintiberi

              Zitat:
              Original von roiAuf die Dauer setzte sich meist der Hofname durch, auch dann, wenn der ursprüngliche Namensgeber(in) starb, dann übernahm in der Regel auch der neue Mann oder die neue Frau den Hofnamen.
              Das kommt bei mir auch sehr häufig vor; es kann daher sein, daß die heutigen Träger des (Hof)namens (der durchaus auch zum Familiennamen werden konnte, blutsverwandtschaftlich nichts mit jenem Namensträger von vor 200 Jahren zu tun hat.
              Wenn also beispielsweise ein Franz Hasel auf den Hof "Drees" der Angela geb. Drees heiratet, dann übernimmt der Mann den Namen "Drees".
              Stirbt die Ehefrau und heiratet Franz Hasel gnt. Drees erneut, so nimmt auch die zweite Gattin den Hofnamen Drees an. Auch die Kinder heißen anschließend im Regelfall "Drees", obwohl eine Verwandtschsft zu Drees nicht mehr besteht.
              Zitat: Diese Praxis war im Münsterland bis ins 20.Jahrhundert üblich, offiziell aber etwa ab 1900 nicht mehr erlaubt. Ich bearbeite zur Zeit die Standesamtsnachrichten meines Heimatortes, bin gerade bei 1902 und finde dort immer noch Genanntnamen in großer Zahl, kann mich aus meiner Kindheit auch ganz gut an solche Höfe erinnern, die dann teilweise auch Doppelnamen führten.
              Ich finde sowas hier in der Gegend auch noch in den Todesanzeigen der 1940er und 50er Jahre. Das Phänomen der Hofnamen ist noch nicht ausgestorben, selbst wenn sie seit dem 19. Jahrhundert "offiziell" nicht mehr erlaubt sind, halten sie sich dennoch oft bis heute.
              Was die Kirchenbucheinträge angeht, muß man im Falle von Hofnamen auf die Vorgehensweise des Pfarrers achten. Es gab solche, die Einträge (v.a. in früheren Zeiten) nur nach Hofnamen vorgenommen haben, andere benutzten ausschließllich die eigentlichen Familiennamen.
              Meist hat man erst in späterer Zeit das Glück, daß sich die Pfarrer die Mühe machten, bspw. mit "gnt." oder "vulgo" auf Hofnamen besonders hinzuweisen.
              Ich bin dann immer froh, wenn ich, v.a. bei Sterbeeinträgen, so ausführliche Angaben finde wie:
              Name des Verstorbenen: Anna Maria Gertrud Steinweg vulgo Schramm geborene Eusten genannt Vossebein; oder:
              Name des Verstorbenen: Catharina Maria Deiters Wwe. Luiker genannt Hagen vulgo Brink geborene Linnemann gnt. Limme.
              oder auch in Heiratseinträgen:
              Franz Bernhard, ehelicher Sohn des Stephan Müller, auch Kuhl und Thiele und nach der Stätte Linnemann genannt und der Anna Catharina geborene Linnemann.

              BorussenNici

              Ich wollte nur kurz anmerken, dass ich aus einem Ort von der Grenze Münsterland / Niederrhein komme und bei uns im Nachbarort ist es heute noch so, dass ein Familienname sehr oft auftaucht. Dort heißt fast jeder der "Ureinwohner" so. Ich persönlich kenne auch die Hofnamen zur Unterscheidung besser als die Familiennamen.
              Ich persönlich werde auch - vor allem natürlich von älteren Herrschaften - mit der Bezeichnung unseres Hauses benannt. Ich bin Nicole aus den Issels. (Issel ist ein Fluß, wir wohnen am Fluß, die Isselgärten waren früher (bis ca. 1965) große Gartengelände (natürlich Nutzgärten) für Anholter Bürger. Heute sind das alles Äcker und wir sind das einzige Haus weit und breit, da aufgrund des Überflutungsgebietes niemand neu bauen darf.
              Man sieht also, diese Bezeichnung nach Flurnamen oder Hofnamen ist immer noch aktuell.

              roi

              Auch sonst werden ja in Wirklichkeit die Genannt-Namen immer noch praktiziert, nur tauchen sie nicht mehr in Urkunden auf.
              Mein Mann wurde als Kind den Familiennamen seiner Mutter genannt. obwohl er als uneheliches Kind offiziell den Geburtsnamen seiner Mutter trug, was er selbst aber auch erst bei seinem ersten Zeugnis gemerkt hat...
              hier im Dorf wird er meist mit meinem Namen genannt (der auch der Name unserer Kinder ist) weil die meisten Leute gar nicht wissen, dass wir unsere Geburtsnamen behalten haben.
              Und ich gehe davon aus, dass durch die vielen heutigen "Patchworkfamilien" die Genannt-Namen sehr häufig sind. Nachbarn genügt es sicher einen Namen zu kennen und der gilt dann für die ganze Familie. Ob es dann irgendwann mal dazu kommt, die Genannt-Namen auch wieder dazu zu schreiben?

              Hibbeln

              zu diesem Thema hier ein interessanter Literaturhinweis:
              Aus der täglichen Arbeit des Standesbeamten
              (Das Standesamt 4/68, S. 108-112)
              Die westfälischen „Hofnamen"
              Von Oberregierungsrat Wolfgang Loos, Arnsberg
              In einigen Teilen Westfalens, Lippes und des jetzigen Niedersachsens, aber auch in anderen Gegenden Deutschlands (z. B. in den Alpengebieten) war es bis ins vorige Jahrhundert üblich, daß der Name eines Bauernhofes und der Familienname seines Besitzers gleich lauteten. Der Bauer, der den Osterhof besaß und bewirtschaftete, hieß also ebenfalls „Osterhof". Teils wurden dabei - wie im Beispiel „Osterhof" - Lokalnamen zu Familiennamen; teils gingen die Namen der bäuerlichen Familien (z. B. Trux, Horstmann usw.) auf die Hofstätten mit über.
              [...]

              BorussenNici

              Ich habe Steuerfachangestellte gelernt und ab und an kamen auch Lohnsteuerkarten der Mandanten oder ihrer Mitarbeiter rein, wo als Name stand: Müller genannt Scholten (Namen sind natürlich aus Datenschutzgründen geändert).
              Bei der Gemeinde, die die Lohnsteuerkarte ja ausgestellt hat, muß der also mit seinem Genanntnamen ja registriert sein. Arbeitet heute jemand in dem Bereich und kann da etwas zu sagen? Würde mich sehr interessieren, wie das heute läuft.

              Hoschi32

              Ich kenne jemanden, der definitiv urkundlich so heißt! Ein Abitur-Kollege von mir hieß offiziell G. Suntrup genannt Tintrup (ABI 1990).
              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

              Kommentar

              • Friedrich
                Moderator
                • 02.12.2007
                • 11354

                Zender

                Sokke

                Jahr aus dem der Begriff stammt: 16. bis 17. Jhd
                Region aus der der Begriff stammt: Moselgegend

                kann mir jemand sagen, was "Zender" bedeutet?
                Zum Beispiel wurde jemand in den Steuerlisten aus den Jahren 1630 als Zender genannt.
                In den Übersichten alter Berufe (Internet), die ich kenne, konnten ich den Beruf nicht finden.

                Irmgard

                Zender als Begriff findest du in der Schweiz (Kanton Wallis) und er bezeichnet dort eine "landwirtschaftliche Gemeinschaft". Ein Zender wäre also ein Teil der Gemeinschaft, ein Bauer.

                niederrheinbaum

                Als Zender bezeichnete man in der Moselgegend die Gehilfen des Schultheiß.
                Der Schultheiß entspricht dem heutigen Gemeindevorsteher.
                Die Zender halfen dem Schultheiß u.a. dabei, den Zehnt einzutreiben.
                Ihre Position und Aufgaben ähneln teilweise denen eines heutigen Gemeinderatsmitglieds.
                Allgemein zählten sie zu den angeseheneren und höhergestellten Bürgern eines Ortes.

                GiselaR

                da dein Begriff ja aus der Moselgegend stammt, möchte ich eine (auch geografisch) näherliegende Möglichkeit anbieten:
                "Zendner, Zender: Centurio (lat.), Hauptmann, Scherge, Dorfvorsteher, Schiedsmann, Lehnsträger. siehe: Honschaft, Zentner." (zitiert aus: genealogisch-etymologisches Lexikon von J.H. Barth)

                Irmgard

                Honschaft − GenWiki
                aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen. ... An der Spitze stand ein Honne (Heimburger, Zender, später centenarius, centurio), der vor allem ...
                wiki-de.genealogy.net/Honschaft
                "Eine Honschaft (Hunschaft) war am Niederrhein früher eine der Bauerschaft ähnliche Gemeinde; in den Moselgegenden entsprach ihr die Zenderei. An der Spitze stand ein Honne (Heimburger, Zender, später centenarius, centurio), der vor allem Richter war, nicht nur im Bauerding, sondern auch im grundherrlichen Hofgericht; im Zentgericht war er Urteiler. Die Honschaft bestand schon im frühen Mittelalter z.T. aus mehreren Dörfern, meist aber aus Einzelhöfen." [1]
                Das Gebiet einer Honschaft war oft auch identisch mit einem Steuerbezirk, z.B. im Herrschaftsbereich der Reichsabtei Kornelimünster (vgl. auch Artikel Bauerschaft).

                Joahnen

                bei Steuerlisten von der Mosel werde ich hellhörig,
                ich suche Steuerlisten um 1630 - 1650 von
                Trittenheim / Mosel
                Woher sind Deine Steuerlisten und wo hast Du sie gefunden

                Sokke

                ich habe Unterlagen (eine sehr schöne Familienchronik) von einem Verwandten bekommen, der hauptsächlich im Bistumsarchiv Trier und den lokalen Archiven recherchiert hat. Wo er die besagten Steuerlisten bekommen hat kann ich zurzeit noch nicht nachvollziehen. Ich bin noch dabei, die Daten aufzuarbeiten und nachzurecherchieren.
                Schau mal unter http://www.archiverlp.de/ dort gibt es zu dem Kreisarchiv Bernkastel-Wittlich mehr Informationen. Evtl. liegen ja dort noch Steuerlisten.

                Spoo/Zender

                Namensforschung "Zender" = Beruf
                http://zender.20six.de/zender/cat/84..._Ortsvorsteher
                Mein Urgroßonkel mütterlicherlicherseits, Heimatforscher, schrieb einen Zeitschriftenartikel, zum Beruf, bzw. den Zendereien.
                Joh. SPOO, Der kurtrierische Ortsvorsteher (Zender, Zehen-der, Bürgermeister, Heimburge) im 18. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Geschichte des Trierer Landes unter besonderer Berücksichtigung der Dorfgemeinde Wengerohr bei Wittlich. In: Trierische Chronik 2 (1905) S. 17-27 und Franz Roman JANSSEN, Kurtrier in seinen Ämtern vornehmlich im 16. Jahrhundert (Rheinisches Archiv 117). Bonn 1985, S. 254-256, 306-308.
                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                Kommentar

                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11354

                  Heiratssammelakte?

                  Dorothea

                  Jahr aus dem der Begriff stammt: 2008
                  Region aus der der Begriff stammt: Berlin
                  habe heute in einem Schreiben eines Berliner Standesamtes den Satz vorgefunden:
                  "Die Heiratssammelakte ist nicht vorhanden" Was ist überhaupt eine "Heiratssammelakte"? Wenn man danach googelt, fragt einen Google, ob man "Heiratsmärkte" meinte. Nein, ich meinte nicht "Heiratsmärkte"
                  Wer hat Ahnung?

                  griesmeer

                  kann es vielleicht sein, dass damit die sogenannte "Belegakte" gemeint ist.
                  Hier in NRW habe ich mir schon zu einigen Heiraten die Belegakte zeigen lassen. Enthalten sind dort alle Bescheinigen, die für die Heirat benötigt wurden. Dazu gehören z. B. Taufbescheinigen, Sterbeurkunden der Eltern bzw. evtl. des 1. Ehepartners usw.

                  Dorothea

                  ich habe auch den Begriff "Belegakte" noch nicht gehört, das kann natürlich sein, dass es sich so verhält, wie Du sagst.
                  Ich hatte nämlich den Fall, dass ich von meinen Großeltern, bei denen ich aufgewachsen bin, das Familienstammbuch zur Verfügung hatte. Nun, als ich kürzlich erfuhr, dass mein Großvater, der lange Zeit zur See gefahren war, auch schon ein erstes Mal vor meiner Großmutter verheiratet war, habe ich nochmals genauer das Stammbuch unter die Lupe genommen und gemerkt, dass aus diesem "Heiratsschein", der dort von 1932 enthalten ist, eigentlich gar nicht so viel hervorgeht, also z.B. keine Trauzeugen und keine Unterschriften, etc. enthalten sind. So hatte ich die Idee, das Standesamt nunmehr um eine "richtige Eheurkunde" zu bitten mit sämtlichen Nebeneinträgen und allen Informationen, die sie hätten, ob mein Großvater z.B. zur Zeit der Eheschließung mit meiner Großmutter als Witwer oder als Geschiedener geheiratet hat. In diesem Zusammenhang schrieb man mir nun, dass die "Heiratssammelakte" nicht vorhanden sei.

                  Friedrich

                  also allein für dieses Wort müßte man die Erfinder der Beamtensprache . . .
                  Ist das vielleicht eine Akte, unter der alles eingeheftet wurde, was mit der jeweiligen Ehe zu tun hat (also die Geburten der gemeinsamen Kinder aus dieser Ehe oder die Angaben zum Tod der Eheleute etc.).

                  Maresch

                  Mit Verlaub, das scheint gar nicht so dumm dahergesagt zu sein.
                  Ich habe mal nach dem Wort HEIRATSAKTE gesucht und das hier u.a. gefunden:
                  Danach erscheint mir der Begriff "Heiratssammelakte" lediglich ein persönlicher Begriff dieses "Beamten" gewesen zu sein, während der richtige Begriff "Heiratsakte" heißt.

                  Irmgard



                  Dorothea

                  danke nochmal für den Hinweis, dass man ja auch hier im Forum suchen kann, manchmal denkt man auch an die einfachsten Dinge nicht sofort. Aber ich habe mir die Beiträge unter "Heiratsakte" und "Heiratskate" nochmal angeschaut, da ging es doch um eine einzelne "Heiratsakte" in einem Kirchenbuch. Hier ist ja aber doch von einer "Heiratssammelakte" die Rede. Bestimmt haben Birgit und Friedrich recht, dass in dieser Akte alle Personenstandsfälle gesammelt werden, die sich zu dieser Familie (nach dieser Trauung) ereignet haben. Ich werde beim Standesamt direkt nachfragen und um Aufklärung bitten.
                  Ich werde die Standesbeamtin auch fragen, ob das ein "normierter Begriff" ist oder ob sie den nur benutzt.

                  D.h. im Fall der Eheschließung meiner Großeltern mußte keine Sammelakte angelegt werden, da beide in Berlin geboren wurden.
                  Daher schreibt also die Standesbeamtin, eine "Heiratssammelakte" ist nicht vorhanden.
                  Jetzt ist alles klar. Das ist sehr interessant. Wieder etwas dazu gelernt, d.h. manch ein Forscher könnte gezielt nach einer "Sammelakte" fragen und hätte so ggf. eventuell auch noch weitere schnellere Erfolgsmöglichkeiten.
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                  • Friedrich
                    Moderator
                    • 02.12.2007
                    • 11354

                    Was ist ein "Polenagitator"?

                    Alma

                    In der Quassowski habe ich folgenden Beitrag gefunden:
                    Marunski, Johann, Besitzersohn i. Grieslienen Kr Alln, bekannt. Polenagitator, hat sich erschossen. (Allg Zg v. 15.5.1921)
                    Was ist ein Polenagitator?
                    Das hört sich für mich fast wie "Meuchelmörder" an ...

                    carinthiangirl

                    Ich kenne nur Politagitator.
                    Hat was mit Politik und agieren zu tun, wenn man so die Wortzusammensetzung ansieht
                    Auf alle Fälle eine politisch sehr eifrige, gewandte, beredte Person.
                    Also hier wäre jemand, der sowas war:
                    http://de.wikipedia.org/wiki/Andrei_...itsch_Schdanow
                    Von 1918 bis 1920 war er Politagitator in der Roten Armee und gleichzeitig Redakteur der Zeitung Twerskaja Prawda.
                    Auch der Schriftsteller Robert Blum war ein solcher:
                    http://www.retrobibliothek.de/retrob...html?id=122481
                    Lexikoneintrag zu »Blum [3]«. Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 224.

                    Fraglich nun, ob dies der gesuchte Ausdruck sein soll. Aber ich denke doch....

                    viktor

                    Das wird wahrscheinlich im Zusammenhang mit einer politischen Bewegung zu sehen sein, die sich um einen Anschluss an den neu gegründeten polnischen Staat bemühte.
                    Ich persönlich kenne das aber nur aus Oberschlesien und kann zu Ostpreußen nichts sagen.

                    niederrheinbaum

                    Grieslienen gehört zum Kreis Allenstein.
                    1920 kam es auch in diesem Kreis zu einer Volksabstimmung, die künftige Gebietszugehörigkeit betreffend.
                    Dabei stimmten über 90 % der Einwohner dafür, beim Deutschen Reich zu verbleiben, und damit
                    gegen die Möglichkeit einer Vereinigung mit Polen.
                    Den Ausdruck "Polen-Agitator" kenne ich in dem Zusammenhang nur als Bezeichnung für polnische Agitatoren,
                    wie er u.a. auch im Text unter dem folgenden Link verwendet wurde:


                    Alma

                    @Ina
                    Danke für den Link. Er hat mir schon mal ein wenig Licht in die damaligen "Um-/Zustände" gebracht.
                    Was ich nur noch nicht verstehe:
                    War ein Polenagitator nun für oder gegen Polen?
                    In dem Link sind nur polnische Agitatoren genannt worden. Diese verstehe ich so, dass sie polnischer Herkunft waren und natürlich für Polen gestimmt haben werden.

                    Johannes v.W.

                    Polen-Agitator (vielleicht besser verständlich in dieser Schreibweise) bezieht sich m.E. sprachlich auf die Polen als Volk und nicht auf Polen/Land. Also einer, der “die Polen aufwiegelt” (natürlich gegen die Deutschen), ergo: pro-polnisch. So verstehe ich das zumindest...

                    niederrheinbaum

                    Da stimme ich Dir zu, Johannes.
                    Ich kenne den Ausdruck auch als Bezeichnung der Leute, die sich an die polnischstämmigen Einwohner wandten und deren Interessen vertreten wollten.
                    Sie waren für einen Anschluß an Polen.
                    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                    Kommentar

                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11354

                      Lateinische Übersetzung erbeten: Quasimodogeniti, Misericordias Domini

                      Naresiak

                      Jahr aus dem der Begriff stammt: 1779
                      Region aus der der Begriff stammt: Landkreis Greiz
                      Was heißt:
                      Quasimodogeniti, Misericordias Domini und Jubilate?

                      Marlies

                      schau mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Quasimodogeniti
                      und hier:http://de.wikipedia.org/wiki/Misericordias_Domini
                      und hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Jubilate

                      Naresiak

                      Es ist ja richtig gemein, da steht ja am ersten, am zweiten und am dritten Sonntag nach Ostern! Versteh ich nicht... kann man an drei Tagen heiraten oder über drei Wochen?

                      Marlies

                      nein Nadine, stell mal die Urkunde unter Lesehilfe ins Forum, es handelt sich sicher um die üblichen drei Aufgebote, die immer Sonntags verkündet wurden

                      Naresiak

                      Ja, ich habe leider keine Urkunde dazu. Es sind nur Notizen aus dem Kb. Ich habe auch gerade nochmal nachgesehen. Es wird von proklamieren gesprochen und ich denke, dass heißt, dass die Ehe verkündet wird, oder?

                      Marlies

                      Ja Nadine proklamieren ist verkünden, also ist die (zukünftige) Ehe an den 3 Sonntagen von der Kanzel verkündet worden

                      Karen

                      Jubilate war im Jahre 1779 der 25.4..
                      Findest du danach den noch die Heirat im KB, oder haben die beiden in einer anderen Gemeinde geheiratet?
                      Meist wurde doch in der Gemeinde aus der die Braut kam geheiratet und verkündet wurde dann vorher in beiden Kirchengemeinden.

                      Schlumpf

                      Nun denn, Greiz in Thüringen ist doch lutherisch zu fast 100%, oder irre ich da?

                      Hier im Lande NRW haben die Herrscher früher ERlasse gehabt, in denen das Prozedere bei Heiraten und die Gebühren ganz genau festgelegt waren:

                      Wenn das also steht: Proclamieret auf Quasimodigeniti, misericordia und jubilate, hat der Pastor die bevorstehende Eheschließung an den Sonntagen von der Kanzel aus verkündigt:
                      " Johann Lurz aus dem Dorf und die Trinen vom Acker wollen heiraten, wegen evtl. Ehehindernisse.." so etwa könnte man sich das vorstellen.
                      Oft wurden die Sonntagen an denen Proclamiert (oder Verkündigt) wurde im Kirchenbuch festgehalten. In Mülheim/ Ruhr (reformiert) gibt es bis ca 1769 NUR Proclamationsbücher. Wenn dann bei den Katholischen etwas gefunden wurde (Blutsverwandtschaft oder Verschwägerung etc.) wurde es teuer für das Brautpaar. Dann mußte man sich eine Dispens besorgen.
                      In dem Falle 1779 waren die Verkündigungen also am
                      11. April (Quasimodogeniti), 18. April (Misericordias) und am 25. April (Jubilate).
                      Demnach dürfte die Heirat also nach dem 25. April statt gefunden haben.
                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                      • Friedrich
                        Moderator
                        • 02.12.2007
                        • 11354

                        "In Stellung gehen"

                        Ricco

                        um 1870, Sachsen/Sachsen-Anhalt
                        In meiner Familienchronik, heißt es oft, dass die Frauen in Stellung gehen. Was bedeutet das?
                        Heißt das evtl. das sie sich auf Mannessuch begeben haben?

                        Friedhard Pfeiffer

                        Es bedeutet eine Arbeit aufnehmen, meist als Dienstbote oder Dienstmagd.

                        Gast Regine G.

                        Nicht wirklich ,
                        das heißt, daß sie sich als Stubenmädchen, Dienstmagd, Küchenhilfe u.s.w. bei "Herrschaften" anstellen lassen haben.
                        Ein Schelm der anderes denkt
                        wie Du an meinem Avatar sehen kannst ist meine Urgroßmutter auch in Stellung gegangen.
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                        • Friedrich
                          Moderator
                          • 02.12.2007
                          • 11354

                          genealogisches Zeichen für "gestorben" ?

                          Karen

                          wie kann ich das genealogische Zeichen für "gestorben" (+) auf meiner Tastatur einstellen? Ich will nicht mehr dieses + benutzen sondern ein richtiges Kreuz sehen.

                          rudi

                          meinst du so was?

                          Findest du in word unter sonderzeichen.

                          basket

                          da gehst du folgendermassen vor:
                          Du klickst unten links auf "START", dann klickst du auf "AUSFÜHREN".
                          Hier gibst du dann "charmap" ein und klickst auf "OK".
                          Dann suchst du dir deine Schrift "ARIAL, usw", schiebst dann die Scrollleiste so weit runter, bis das "KREUZ" auftaucht.
                          Es sieht dann so aus:
                          Ist es das Kreuz, das du meinst?

                          Karen

                          Allerdings ist das doch nicht wirklich praktikabel, wenn ich dieses Zeichen in jeder Zeile benötige. Abgesehen davon (hab ich gerade ausprobiert), verschiebt sich dann der Zeilenabstand in der angesprochenen Zeile und unterscheidet sich von denen, wo dieses Zeichen nicht vorkommt.
                          Kann man aber dieses Zeichen nicht irgendwo auf der Tastatur ablegen? Es gibt doch viele Tasten, die haben mehrere Funktionen (bei Tastenkombination strg oder altgr, oder so)

                          rudi

                          du kannst in Word neue Tastenkombinationen vergeben, das kreuz erscheint bei mir jetzt wenn ich alt + h drücke.
                          Geh mal auf einfügen, symbole, klicke das kreuz an, dann ist unten ein "reiter" "Tastenkombination", geh da mal rein und gib eine tastenkombination ein.
                          So funktioniert es wenigstens in word.
                          Ich weiß allerdings nicht, wie es in anderen Programmen geht

                          Karen

                          es funktioniert

                          PetraW

                          Ich mach es so : Taste Alt gedrückt halten und Ziffernfolge 0134 eingeben.

                          Karen

                          Gibt es für die anderen genealogischen Zeichen auch solche Kombinationen?

                          rudi

                          gib mal das zeichen, was du suchst und ich probiere, oder gucke einfach in word unter die symbole, ein bißchen scrollen und wenn du eins hast, dann mach es so wie mit dem kreuz und kreiere eine Tastenkombination
                          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                          • Friedrich
                            Moderator
                            • 02.12.2007
                            • 11354

                            eiserne Hahl, eiserne Stulpen

                            Marlies

                            könnte mich "Südländer" bitte jemand aufklären, was mit obigen Begriffen gemeint ist? Sie sind in einer Diebstahlsanzeige 1824 für Wiedenbrück genannt:
                            ein Kupferner Kessel, ungefähr 2 Eimer haltend mit einem eiseren Hahl ohne Zeichen
                            vier eiserne Stulpen ohne Zeichen und zwar eine große ovale und 3 runde

                            roi

                            Die "Hahl" war ein flaches Eisenstück, dass oben einen Ring zum Aufhängen hatte und an einer Seite wie eine Säge mit überdimensionalen Zacken versehen.
                            Dieses Gerät hing über der Feuerstelle und hielt den Kessel. Der Kesselhenkel konnte über die Zacken geschoben werden und so hatte man einen unterschiedlichen Abstand zum Feuer - frühe Regulierung der Hitze!
                            Stulpen kenne ich in dem Zusammenhang im Moment nicht.

                            Hibbeln

                            ich möchte Deine exakt treffende Beschreibung des Begriffes Hahl noch ergänzen.
                            Dieser Hahl, Hoal oder Hael ist auch unter dem Begriff "Kesselhaken" bekannt.

                            soeben habe ich vermutlich die Erklärung für die Stulpe gefunden:
                            Bei diesen eisernen Stulpen handelt es sich wahrscheinlich um sog. Feuerstülpen.
                            Diese Feuerstülpe diente dem Brandschutz und wurde abends immer über das offenen Feuer gestülpt. Damit sollte verhindert werden dass Tiere , vor allem wohl Katzen und Hunde, versehentlich mit dem Feuer in Berührung kamen und möglicherweise anschliessend die Glut im Haus verteilten. Man hörte in der Vergangenheit nicht selten, dass Hausbrände dadurch entstanden waren, weil sich bei Katzen das Fell mit Feuer entzündete und die Tiere in ihrer Not mit brennnendem Fell davonrannten und so die Glut im Gebäude verteilten.
                            Die Feuerstülpe war ein halbkugeliger Korb aus flachem Bandeisen.

                            AlAvo

                            Hahl:

                            Stülpe


                            Friedrich

                            Was das Regulieren der Hitze mit Hilfe der Zacken angeht: Je näher man den Topf zum Feuer ließ, desto schneller ging es. Daher das Sprichwort: 'nen Zacken oder Tacken zulegen.
                            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                            • Friedrich
                              Moderator
                              • 02.12.2007
                              • 11354

                              Weiland

                              bonadea

                              kann mir jemand sagen, was ein Weiland ist?

                              Friedrich

                              also ich kenne weiland nur als Bezeichnung für verstorben, ehemals.

                              Preussin

                              So kenne ich das auch. "Weiland Peter Schneiders Sohn" hieße z.B.: Der Sohn des verstorbenen Peter Schneider.

                              Uli

                              weiland bedeutet nicht verstorben die Bedeutung für Weiland ist ehemals oder damals.
                              Der Peter Schneider ist zwar verstorben aber die sinngemässe Aussage wäre mit weiland: Der Sohn des ehemaligen Peter Schneider.

                              Ursula

                              aber der ehemalige Peter Schneider ist nun mal ehemalig, also nicht mehr, damit verstorben.

                              Uli

                              wenn ich also die Aussage mache das ist weiland meine Schule! so ist die Schule gestorben ?
                              Es geht um die Bedeutung des Wortes und diese ist nicht gestorben. Sondern einst oder damals.
                              Das Wort leitet sich von dem mhd. wîlen und dem ahd. hwîlon ,wîlôn ab.

                              Maresch

                              Im Duden finde ich "weiland, veraltet für "vormals".
                              Suche ich "vormals" bei G., dann finde ich vor allem dessen Bedeutung bei einer Namensänderung
                              von z.B. Betrieben bzw. Firmen: "Müller GmbH vormals Schulze KG".
                              Insofern dürfte der Gebrauch "das ist weiland meine Schule" nicht nur unüblich, sondern sogar falsch sein.
                              Richtig wäre aber wohl: "Das ist das Schiller-Gymnasium, weiland die Fetscher-Oberschule".
                              Insofern könnte man also deuten: "Weiland Peter Schneiders Sohn" in "er ist der Sohn des..."
                              Aber - sicher gibt es Klügere hier, die eine einleuchtende Klärung dieses Problems schaffen.
                              Vielleicht kann "bonadea" die Sache im Zusammenhang bringen.

                              Dieter Seeghitz

                              In den Kirchenbüchern ist der Begriff "weiland" immer mit einer nicht mehr lebenden Person gebräuchlich - manchmal ist auch "seelig" zu lesen.
                              Für Sachen, bei denen man eine Namensänderung oder Änderung der Eigentumsverhältnisse zum Ausdruck bringen möchte, heißt es dann z. B. Fischer-Schule früher Bauer-Schule bzw.
                              Huber-Mühlenwerke ehem. Maier-Mühle.
                              Es steht viel im Duden drin!!

                              Maresch

                              Hallo, schwer ist es natürlich nicht. Aber - es wird doch die wahre Bedeutung des "weiland" zur genannten Personen bzw. den Personen erfragt.
                              Und nicht nur bei Duden steht viel drin, auch G. bringt einiges, wenn man "vormals" eingibt!

                              Irmgard

                              Weiland ist ein Rufname = Wieland
                              weiland ist ein Begriff = vormals, ehedem } gewesen : es war einmal = weiland
                              Eine Person kann vormals gewesen sein, also ist sie tot und gewesen.
                              Eine Zeit kann gewesen sein - damals = vormals
                              usw.
                              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                              • Friedrich
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                                • 02.12.2007
                                • 11354

                                NN

                                Peter G.

                                jeder der Ahnenforschung betreibt, ist schon oder wird noch, auf die beiden Buchstaben NN stoßen.
                                Ich weiß zwar, dass es für unbekannt oder auch "kein Name" steht, aber was heisst es genau.

                                Marlies

                                NN kommt aus dem lateinischen: Nomen Nescio (unbekannten Namens)

                                Johannes v.W.

                                NN -- NOMEN NESCIO:
                                Nescio kommt von dem Verb “nescere” = nicht kennen, nicht wissen
                                Nomen = der Name
                                Die wörtliche Übersetzung lautet also:
                                “Ich kenne den Namen nicht”
                                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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