Registrieren | Hilfe | Chat | Benutzerliste | Team | Kalender | Suchen | Heutige Beiträge | Alle Foren als gelesen markieren |
#1
|
||||
|
||||
![]() Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 17. Jahrhundert Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Bocholt - Dingden - Wesel Konfession der gesuchten Person(en): röm.-kath. Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): Onlinebestände des Landesarchivs NRW Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): LAV NRW Aktuell bin ich auf der Suche nach weiteren Hinweisen zur Familie Wesseler, die sich im 17. Jahrhundert in der Gegend Bocholt-Dingden-Wesel rumgetrieben hat. Das betrifft sowohl Hinweise zur Herkunft der Familie, als auch weitere Hinweise im hier abgedeckten Zeitraum. In diesem Beitrag werde ich zunächst zusammenfassen, was ich bereits weiß. In einem weiteren Beitrag werde ich dann eine These erläutern, für welche ich weitere Indizien oder bestenfalls handfeste Beweise zu finden. Ausgangspunkt sind die Eheleute Peter Wesseler und Anna Beckers. Diese haben etwa in der Mitte der 1620er-Jahre geheiratet. Anna war die Tochter der Eheleute Heinrich Becker († vor 1622) und Anna von der Bruggen († zwischen 1622 und 1627) in Wesel. Die Eheleute Becker/von der Bruggen waren zu Lebzeiten im Besitz der Höfe Stricking und Hülsken in Dingden. Nach dem Tod der Anna von der Bruggen wurden diese Höfe unter den sechs Kindern des Ehepaares aufgeteilt. In den Jahren von 1627 bis 1631 kaufen die Eheleute Wesseler/Becker die Anteile der Geschwister der Anna Becker. Zu dieser Zeit ist Peter Wesseler Deichgraf in Ringenberg. Spätestens 1637 dann ist Peter Wesseler Vogt zu Dingden. Auch 1645 wird er noch als Vogt zu Dingden bezeichnet. Es ist denkbar, dass er dieses Amt bis zu seinem Tod ausgeübt hat. Vermutlich haben die Eheleute Wesseler/Becker ab spätestens 1637 dann auch selber ihr Gut Stricking in Dingden bewohnt. Dass sie es überhaupt bewohnt haben steht außer Frage, lediglich den Zeitraum kann man anzweifeln. Ihr Sohn Philipp lässt 1655 in Bocholt unter dem Namen Strickinck ein uneheliches Kind taufen; ihre Tochter Elisabeth wird bei einer Kindstaufe 1662 zunächst Strickinck genannt, bevor dies zu Weßelers korrigiert wird. Bei einer Auseinandersetzung mit dem Kloster Marienfrede heißt es 1661: "Wahr daß Peter Weßeler in diesem Jahr 1661 in seinem Erbe Strickinck eine [...]", auch wenn dies nichts über die Wohnverhältnisse aussagt. Aufgrund dieses Umstandes lässt sich auch eine Annahme über den Todeszeitpunkt des Peter Wesseler treffen. Bei der genannten Kindstaufe seines Enkelkindes am 08.01.1662 war er als Peter Wißler Taufpate. Im Schatzungsregister von Dingden im März 1662 wird dann die Wittibe Stricking mit zwei Kindern über 12 Jahren genannt. Diese Witwe, Anna Becker, wird noch am 30.12.1663 bei einem weiteren Kind ihrer Tochter Elisabeth Wesseler als Taufpatin genannt. Vermutlich starb Anna Becker vor 1670, dem Beginn des Sterberegisters in Dingden, in dem sie nicht auftaucht. In den Folgejahren bezieht eine andere Familie das Gut Stricking, Johann Stricking und seine Frau Margaretha, die spätestens 1662 geheiratet haben, sind spätestens 1672 auf Stricking nachgewiesen und lebten dort mindestens bis 1685. Im Spieker lebte eine Zeit lang (1672 bis 1675 nachgewiesen) ein Theodor "vffs Spicker" mit seiner Frau Helena. Von der Familie Wesseler verbleibt nur der ledige Sohn Philipp auf dem Gut. Wesseler, Peter, † zwischen 01. und 03.1662 in Dingden Berg 47 oo vor 1627 Becker, Anna, * in Wesel, † zwischen 30.12.1663 und 1670 in Dingden Berg 47 Folgende Kinder dieser Eheleute sind mir bekannt: Wesseler, Alexander, * in Ringenberg oder Dingden, † 1656 in Dingden Berg 47 Zu Fastnacht 1656 bittet der Peter Wesseler den Johann Bruns, Pastor zu Dingden, anlässlich des Todes seines Sohnes Alexander, um ein Erbbegräbnis in der Kirche zu Dingden für sich und seine Nachkommen. Wesseler, Catharina, * in Ringenberg, † zwischen 1685 und 1690 in Dingden Dorf 36 ∞ Terörde, Arnold, * err. 1637, † 02.10.1705 in Dingden Dorf 36 Arnold Terörde ist ab 1666 als Vogt zu Dingden belegt. Möglicherweise hat er dieses Amt von seinem Schwiegervater Peter Wesseler übernommen. Sein eigener Vater Peter Terörde († 1676) soll laut verschiedenen Sekundärquellen ebenfalls Vogt zu Dingden gewesen sein (z. B. Unser Bocholt Nr. 2/1970). Wann ist unklar. Nach dem Tod der Catharina Wesseler heiratete Arnold Terörde spätestens 1690 die Antonia Brahm, Witwe des Rentmeisters Johann Bruns in Bocholt. Für das Sterbedatum des Arnold Terörde ist mir keine Primärquelle bekannt, die Angabe stammt aus https://www.lwl.org/westfaelische-ge...trwff-9597.pdf Wesseler, Elisabeth, * in Ringenberg oder Dingden, † in Bocholt Feldmark 685 ∞ 23.11.1660 in Bocholt Schulte zu Aholt, Wessel, † in Bocholt Feldmark 685 Bei der Heirat gehört "Petro Wesseler patre" zu den Trauzeugen. Neben den oben im Fließtext bereits genannten Patenschaften der Eltern der Elisabeth Wesseler ergeben die Taufpaten ihrer Kinder keine weiteren Hinweise. Lediglich die Taufpatin beim ersten Kind (08.01.1662) ist aufgrund ihres Namens potenziell interessant: Elisabeth von die Brugge (wie die Großmutter der Elisabeth, Anna von der Bruggen). Wessel Schulte zu Aholt soll 1679 gestorben sein. Auch hierfür fehlt eine glaubhafte Quelle. Wesseler, Philipp, * err. 1632 Philipp Wesseler hat vermutlich den Großteil seines Lebens auf dem Hof Stricking gelebt. 1655 lässt er in Bocholt von der Grete Rosen den unehelichen Sohn Henricus taufen. 1680 lässt er in Dingden von der Gerharda Kösters die uneheliche Tochter Anna Elisabeth taufen. Im ca. ab 1694 angelegten Einwohnerregister von Dingden ist Philippus Wießelers 62-jährige auf Stricking (Berg 47) genannt. Außerdem ist er bei seinem Neffen Henrich Terörde (Dorf 36) 66-jährig genannt. Anhand des Schriftbildes allein kann man nicht eindeutig darauf schließen, dass es sich dort um eine nachträgliche Eintragung/Änderung handelt (was in diesem Register häufig ist), allerdings kann man anhand der Altersangaben wohl annehmen, dass Philipp um 1698 ins Dorf gezogen ist. Im Register von 1702 ist Philipp bei Terörde im Dorf nicht mehr aufgeführt. Stricking fehlt in diesem Register ganz. |
#2
|
||||
|
||||
![]() Die besondere Relevanz dieser Familie (abgesehen vom allgemeinen Bezug zu Dingden und Umgebung) ergibt sich nun aus der Familie, die das Gut Stricking später bewohnen sollte.
Am 01.11.1678 lassen die Eheleute Arnold Bovenkerk gnt. Stricking und Barbara Averlach ihren ersten Sohn in Dingden taufen. Beide Eheleute waren lutherischer Konfession. Betrachtet man die Namen bei den Kindstaufen, so stellt man fest, dass die Familie bis mindestens 1687 im Spieker gewohnt hat. Spätestens 1690 hat die Familie den Hof Stricking selbst bewohnt. Der Ehemann Arnold Bovenkerk stammt aus Hamminkeln vom Hof Groß Bovenkerk. Zu seinen Geschwistern zählen Nicolaus (meist Claß) Bovenkerk in Ringenberg (∞ Anna Bißlich), Gerharda (meist Gerritjen) Bovenkerk in Hamminkeln (∞ Johann Blancken gnt. Bovenkerk) und Elisabeth Bovenkerk in Dingden (∞ Jacob Nienhaus, Erbauer des heutigen Humberghauses). Bei den Taufpaten der Kinder dieser Eheleute wird die Verbindung zur Besitzerfamilie Terörde/Wesseler ersichtlich: 1678 Arnold Terörde und Philipp Wesseler, 1684 Catharina Terörde, 1690 Barbara Terörde, 1696 Antonia Terörde, 1699 Ferdinand Terörde. Kurios wird es aber nun bei den Besitzverhältnissen: Dem Arnold Bovenkerk wird in einem Prozess (Rechtfertigungssache) zwischen dem Arnold Terörde und dem Henrich Averlach am 21. Juli 1678 (also bereits vor der Taufe des ersten Kindes) ein Zwölftel der Güter Stricking und Hülsken zugesprochen. Der Henrich Averlach wird in der betreffenden Urkunde, aus der dies hervorgeht, Henrich Ouerlagen und Overlaken genannt. Die einzige weitere mir bekannte Erwähnung dieses Henrich ist als Taufpate seiner Enkeltochter Anna Bovenkerk gnt. Stricking im Jahr 1687. Ich gehe davon aus, dass dieser Henrich Averlach der Vater der Barbara Averlach und somit der Schwiegervater des Arnold Bovenkerk war. Die Frage die sich nun unweigerlich stellt: Warum war Henrich Averlach der Ansicht, dass ihm bzw. seinem Schwiegersohn ein Teil der genannten Höfe zusteht? Zwar ist in betreffender Urkunde die Rede von einem Kauffpfenninge von 414 Talern klevisch, allerdings bin ich mir unsicher, ob dies zwingend auf einen gewöhnlichen Kauf hindeutet. Diese Summe könnte auch Teil der offenbar außergerichtlichen Einigung (Adjudication) gewesen sein. Nähere Details zum Prozess sind in der Urkunde nicht erwähnt, soweit ich das feststellen kann. Eventuell kann eine sorgfältige Transkription da aber noch weitere Details zutage bringen. Die Möglichkeit aber, die für mich interessant wäre, wäre eine Verwandtschaft zur Familie Wesseler. Hier sehe ich zwei mögliche Konstellationen: 1. Eine weitere Tochter von Peter Wesseler und Anna Becker hat den Henrich Averlach geheiratet, aus dieser Ehe stammt die Barbara Averlach. 2. Barbara Averlach ist eine weitere uneheliche Tochter des Philipp Wesseler. Henrich Averlach ist entweder ihr Stiefvater, ihr Großvater mütterlicherseits oder ihr Onkel. Neben den Besitzverhältnissen ist hier besonders die Namensgebung ein relevantes Indiz. 1. Barbara Averlach nennt ihren ersten Sohn 1678 Peter. Dabei könnte es sich um eine Benennung nach ihrem hypothetischen Großvater Peter Wesseler handeln. Der Name Peter ist zwar zu dieser Zeit in der Gegend nicht allzu häufig, allerdings auch nicht allzu ungewöhnlich, was diesen Namen als Indiz nebensächlich werden lässt. Dennoch muss angemerkt werden, dass diese Bennung in der Familie Wesseler üblich war: Catharina Wesseler nennt einen ihrer Söhne Peter Terörde. Elisabeth Wesseler nennt ihren jüngsten Sohn aus der Ehe mit Wessel Schulte zu Aholt ebenfalls Peter. Bei diesen beiden Peters würde es sich aber um die Cousins der Barbara handeln. 2. Der Name Barbara selbst. Hier müssen auch wieder die Namenskonventionen in der Familie Wesseler betrachtet werden. Wessel Schulte zu Aholt und Elisabeth Wesseler lassen am 16.02.1669 eine Tochter auf den Namen Barbara taufen. Arnold Terörde und Catharina Wesseler hatten möglicherweise ebenfalls eine Tochter namens Barbara. Eine Barbara Terörde ist von 1687 bis 1690 mehrmals als Taufpatin in Dingden belegt. Leider fehlt der eindeutige Nachweis, dass es sich um eine Tochter der Eheleute Terörde/Wesseler handelt. Jedoch heißen mehrere Enkelkinder der Eheleute Terörde/Wesseler Barbara (25.09.1688, 16.01.1698, 28.07.1695). Wäre Barbara Averlach nun ebenfalls eine Enkeltochter von Peter Wesseler und Anna Becker, so würde ihr Name exakt in dieses Muster reinpassen. Der Name Barbara ist (anders als Peter) meiner Erfahrung nach in der Umgebung durchaus ungewöhnlich und auffällig. Der wohl vielversprechendste Weg, diese These zu beweisen oder zu widerlegen dürfte es sein, irgendwo weitere Hinweise zur Familie Averlach zu finden. Hier wäre eventuell eine Recherche in den evangelischen Kirchenbüchern um Hamminkeln sinnvoll. Geändert von nav (05.03.2022 um 14:01 Uhr) Grund: Formatierungsfehler |
#3
|
||||
|
||||
![]() Okay, ein kleiner Zufallsfund lenkt meinen Fokus bezüglich der Familien Wesseler und Bovenkerk jetzt noch einmal auf das Amt des Vogtes.
Zunächst einmal angefangen in Hamminkeln: Laut einer der Urkunden über den Ankauf eines Teils der Güter Stricking durch den Peter Wesseler und seine Frau Anna Becker aus dem Jahr 1631 war der Johann Becker, Bruder der Anna, zu dieser Zeit Vogt zu Hamminkeln. 1658 wird dann als Vogt zu Hamminkeln der Anton Blank als Nachfolger seines Vaters Jörgen Blank genannt. (Quelle, Seite 2. Ob die Jahreszahl so stimmt weiß ich nicht. Anton Blancken lässt noch bis 1685 Kinder in Hamminkeln taufen, letzte Erwähnung Januar 1686, kein Sterbeeintrag. Bruder des Vogtes Anton Blancken und Sohn des vorherigen Vogtes Georg Blancken war nun der Johann Blancken gnt. Bovenkerk. Dieser war verheiratet mit Gerharda/Gerritjen Bovenkerk, der Schwester des Arnold Bovenkerk gnt. Stricking. Als Vogt zu Dingden ist wie bereits bekannt 1637, 1638 und 1645 der Peter Wesseler nachgewiesen. Es ist denkbar, dass er dieses Amt bis zu seinem (vermutlichen) Tod 1662 ausgeübt hat. Zwischen 1645 und 1662 ist mir aktuell keine Nennung eines Vogtes zu Dingden bekannt. Im Schatzungsregister des Jahres 1662 dann wird der nächste Vogt zu Dingden erwähnt: Henrich Uhlenbroick, Vogtt zu Dingden. Dieser Henrich Uhlenbrock stirbt im Jahr 1672, vermutlich Mitte Februar, +- einen Monat (3. Eintrag des Jahres, von 24). Bei einer Taufe am 06.12.1671 wird er als Pate noch als Vogt genannt: Henricy Uhlenbruck præfectus. Laut einer PDF-Datei (Seite 310) auf den Seiten des Landesarchivs NRW war nun der Jacob Nienhaus [...] mit Uhlenbrocks Witwe verheiratet [...]. Diese Nennung stammt vom 10.06.1677. Geheiratet hat der Jacob Nienhaus die Witwe des Vogtes Henrich Uhlenbrock im Oktober 1672 in Dingden (Entlassung zur Heirat in Rhede) - bei dieser Witwe handelt es sich um Elisabeth Bovenkerk, die Schwester des Arnold Bovenkerk gnt. Stricking. Bislang war mir nur ihre zweite Ehe mit Jacob Nienhaus bekannt. Nachtrag: Diese erste Ehe der Elisabeth Bovenkerk wird auch durch die Schatzungsregister bestätigt. In den Registern von 1662 und 1690 haben die einzelnen Hofstätten beinahe exakt dieselbe Reihenfolge. An der Stelle von Henrich Uhlenbroick 1662 ist 1690 Jacob Nienhauß zu finden. Nächster Vogt in Dingden wurde bekanntlich Arnold Terörde, Ehemann der Catharina Wesseler und Schwiegersohn des früheren Vogts Peter Wesseler. Erste Nennung als Vogt (præfectus) im Kirchenbuch ist am 15.08.1673, jedoch soll er bereits 1666 als Vogt genannt worden sein (Quelle). Überschnitten sich also die Amtszeiten von Henrich Uhlenbrock und Arnold Terörde? Gab es zwei Vögte gleichzeitig? Gab es mehrere Wechsel zwischen den beiden? Oder handelt es sich bei der Angabe von 1666 um eine nachträgliche Angabe, auf welche Art auch immer? Was ich aus diesen Umständen jedenfalls schließe: Sowohl bei der Familie Wesseler als auch bei der Familie Bovenkerk gab es - auf unterschiedliche Art und Weise - eine gewisse Affinität zum Vogtsamt. Ob und wie ich diese Puzzleteile nun zu einem ganzen zusammensetzen kann, da bin ich mir noch nicht sicher. Es würde jedenfalls auch hier nur allzu gut ins Muster passen, wenn Arnold Bovenkerk gnt. Stricking mit der Barbara Averlach eine Enkeltochter des früheren Vogtes Peter Wesseler und angeheiratete Nichte des aktuellen Vogtes Arnold Terörde geheiratet hätte. Geändert von nav (05.03.2022 um 17:17 Uhr) |
#4
|
||||
|
||||
![]() Hallo Nico
In dieser Urkunde wird ein J. Wesseler erwähnt, vielleicht ein weitere Mitglied der Familie Wesseler 1702 Juli 30, Diersfordt 351 Dieterich Frhr. v. Wylich, Herr zu Diersfordt, bekennt, daß nach dem Tode des Herrn Rotekenius aufgrund von dessen Testament er nunmehr an die reformierte und lutherische Gemeinde zu Ringenberg (Ringel-) und deren Arme die Summe von 1 100 klev. Tlr. zu je 30 St. schuldig ist, wobei er bei 3 112 % Zinsen seinen Besitz zum Unterpfand stellt. Ausf., Pap., kanzelliert, mit Sg. u. Us. Vermerk über Rückzahlung an die beiderseits evangelische Gemeine, 1772 Ncv. 30, unterzeichnet P. Manger, Pastor zu Ringenberg, und J. Wesseler, Pastor zu Ringenberg u. Hamminkeln. - Beiliegend: Vollmacht des gemeinsamen Konsistoriums, Ringenberg 1772 Nov. 28, gez. Herrn. Amtzen, Wtlhelm Keymer; Albert Tuienhauß. - Beiliegend: Vergleich zwischen dem General v. Spaen, der statt des Frbr. v. Wylich die Zahlung der Zinsen übernommen hat, und der Reform. u. Luther. Gemeinde zu Ringenberg, mit detaillierter Kostenaufstellung, Kleve 1745 Jan. 3. Quelle: file:///C:/Users/Jutta/Downloads/LVRheinland_Band_34_Bislich%20(2).pdf anika |
#5
|
||||
|
||||
![]() |
#6
|
||||
|
||||
![]() Zitat:
Es handelt sich offenbar um den lutherischen Prediger zu Hamminkeln und Ringenberg: Wesseler, Johann Friedrich, * err. 1731, † 01.12.1803 in Hamminkeln Soweit wäre es durchaus denkbar, dass es sich um ein Mitglied der gleichen Familie handelt. Hier heißt es allerdings, der Johann Friedrich Wesseler stamme aus der Grafschaft Mansfeld. Mit dieser Angabe scheint diese Spur mir leider schwierig zu verfolgen und wenig vielversprechend. |
#7
|
||||
|
||||
![]() Auswertung der Daten und Erläuterungen folgen separat im nächsten Beitrag
Anna Bißlich, * err. 1647, [] 17.08.1727 in Ringenberg ∞ Nicolaus Bovenkerk, Schöffe, * in Hamminkeln 81, [] 19.05.1706 in Ringenberg Sieben Kinder dieser Eheleute sind bekannt. Hervorzuheben ist hier natürlich wieder die Tochter namens Barbara. Unter den Taufpaten dieser Kinder befinden sich:
Johann Reiner Bißlich, [] 12.09.1715 in Ringenberg ∞ NN, vielleicht die Margaretha (Bißlich), [] 06.08.1711 in Ringenberg Aus dieser Ehe sind sechs Kinder bekannt: Auch Johann Reiner Bißlich hatte möglicherweise eine Tochter namens Barbara. Diese heiratet am 27.11.1696 in Hamminkeln den Albert to Kamp gnt. Nienhaus. Sie gehört eindeutig zu dieser Familie, Johann Reiner Bißlich ist der beste Kandidat als Vater, da er früh genug geheiratet hat (vor Beginn des Kirchenbuchs). Unter den Taufpaten dieser Kinder befinden sich:
Reimud Bißlich, [] 23.04.1694 in Ringenberg ∞ 04.01.1678 in Ringenberg Ernst Hölcker, [] 08.09.1727 in Ringenberg Aus dieser Ehe sind sechs Kinder bekannt: Unter den Taufpaten dieser Kinder befinden sich:
Anton Bißlich, [] 20.04.1717 in Ringenberg I ∞ 15.03.1678 in Ringenberg Margaretha Lichtenborg, ([] 19.04.1683 in Ringenberg als Elßken?) Aus dieser Ehe sind zwei Kinder bekannt: II ∞ 22.06.1683 in Ringenberg Anna Maria Hüning, [] 22.08.1720 in Ringenberg Aus dieser Ehe sind vier Kinder bekannt: Unter den Taufpaten dieser Kinder befinden sich:
Sybilla Bißlich, [] 24.08.1724 in Ringenberg ∞ Henrich Wesser Aus dieser Ehe sind fünf Kinder bekannt: Unter den Taufpaten dieser Kinder befinden sich:
Paul Bißlich, [] 04.02.1715 in Ringenberg I ∞ 04.07.1683 in Ringenberg Anna Bollwerk, [] 07.07.1689 in Ringenberg II ∞ 07.03.1690 in Ringenberg Margaretha Krämers Aus diesen beiden Ehen keine Kinder. Barbara Bißlich, [] 15.05.1733 in Ringenberg ∞ 26.01.1684 in Ringenberg Henrich Schaps, [] 23.03.1712 in Ringenberg Aus dieser Ehe sind vier Kinder bekannt: Unter den Taufpaten dieser Kinder befinden sich:
Alexander Bißlich ∞ 20.08.1684 in Ringenberg Gertrud Telgers Aus dieser Ehe sind neun Kinder bekannt: Unter den Taufpaten dieser Kinder befinden sich:
Geändert von nav (09.03.2022 um 23:05 Uhr) |
#8
|
||||
|
||||
![]() Wie bereits in einem vorherigen Beitrag erwähnt war der Bruder des Arnold Bovenkerk gnt. Stricking, Nicolaus Bovenkerk, mit einer Anna Bißlich verheiratet. Heute habe ich die Einträge zur Familie Bißlich im luth. Kirchenbuch von Ringenberg ausgewertet und habe meiner Auffassung nach eine großen, blinkenden Pfeil zur Familie Wesseler aufgefunden.
Dies bezieht sich einerseits auf die Namensgebung - nicht weniger als vier Barbaras (3 x Bißlich, 1 x Bovenkerk) ließen sich in dieser Familie finden. Ebenso gibt es einen Alexander Bißlich (der Name tauchte bisher bei Alexander Wesseler † 1656 sowie bei Alexander Terörde, Sohn von Catharina Wesseler auf). Was aber viel mehr Gewicht hat sind die zusätzlichen Taufpatenbeziehungen mit Bezug zur Familie Wesseler. Sowohl die Namensgebung als auch die Patenschaften von nachweisbaren Angehörigen bzw. Abkömmlingen der Familie Wesseler lassen sich, soweit ich das sehe, bei keiner anderen Familie in Ringenberg oder Hamminkeln in einem auch nur annäherend ähnlich großem Ausmaß finden. Aufgrund dieser neuen Entdeckungen muss ich meine bisherige Theorie wie folgt erweitern: Hypothese: Peter Wesseler und Anna Becker hatten neben den bereits nachgewiesenen Kindern Catharina (oo Terörde), Elisabeth (oo Schulte zu Aholt), Philipp und Alexander zwei weitere, aktuell nicht greifbare Töchter. Die ältere Tochter hat einen unbekannten Herrn Bißlich in Ringenberg geheiratet und mehrere Kinder mit diesem gezeugt. Die jüngere Tochter hat den Henrich Averlach, Ort unbekannt, geheiratet und mindestens eine Tochter namens Barbara gehabt. Insgesamt acht mutmaßliche Geschwister ließen sich finden: Anna Bißlich, ∞ Nicolaus Bovenkerk Johann Reiner Bißlich, ∞ NN Reimud Bißlich, ∞ Ernst Hölcker Anton Bißlich, ∞ Margaretha Lichtenborg, ∞ Anna Maria Hüning Sybilla Bißlich, ∞ Henrich Wesser Paul Bißlich, ∞ Anna Bollwerk, ∞ Margaretha Krämers Barbara Bißlich, ∞ Henrich Schaps Alexander Bißlich, ∞ Gertrud Telgers Zusätzlich tauchen als Taufpaten auf: Friedrich Bißlich, Franz Bißlich, Elisabeth Bißlich, Christina Bißlich. Aufgrund der Taufpatenbeziehungen ist es durchaus möglich, dass Elisabeth Bißlich identisch ist mit Elisabeth, Ehefrau von Anton Stuckmann. Dann wären es neun Geschwister. Zusätzlich wird am 29.01.1681 ein Wilhelm Bißlich so mördlich todt geschossen worden beigesetzt. Aufgrund der hohen Geschwisterzahl ist es auch gut denkbar, dass diese Bißlichs zwei oder sogar mehr Elternpaaren Bißlich zuzuordnen sind. Dennoch müssen anhand der Hinweise folgende Kinder zwingend meinem hypothetischen Elternpaar Bißlich/Wesseler zugeordnet werden: Anna Bißlich, Johann Reiner Bißlich, Sybilla Bißlich, Barbara Bißlich und Alexander Bißlich. Damit wären fünf Kinder übrig. Taufpaten mit nachweisbarem Bezug zur Familie Wesseler sind in der Aufstellung im vorherigen Beitrag durch Unterstreichung hervorgehoben. Unter diesen ist noch einmal besonders hervorzuheben ein Taufpate names Peter Wesseler, der bei zwei Taufen im Jahr 1686 auftaucht. Dabei muss es sich wohl um ein weiteres bislang unbekanntes Kind der Eheleute Peter Wesseler († 1662) und Anna Becker handeln. Ebenso fällt auf, dass sehr oft Angehörige der Familie Blancken aus Hamminkeln eine Patenschaft übernahmen. Eine nachweisbare verwandtschaftliche Beziehung besteht nur über einige Ecken: Gerharda Bovenkerk, die Schwester des Nicolaus Bovenkerk (∞ Anna Bißlich), war verheiratet mit Johann Blancken gnt. Bovenkerk. Der konkrete Grund für die häufigen Patenschaften bleibt also zunächst unklar. In meine Wesseler-Theorie möchte ich die Familie Blancken zunächst nicht mit aufnehmen. Dafür fehlen bei der Familie Blancken in Hamminkeln selbst die Hinweise darauf. Einige der Taufpaten sollen hier kurz näher erläutert werden. Diese sind in der Aufstellung im vorherigen Beitrag entsprechend markiert. (*1) Anna Terörde gnt. Pipers Anna Terörde / Pipers taucht dreimal als Taufpatin auf: 1679, 1683 und noch einmal 1683. Tatsächlich taucht sie auch in Dingden zwischen 1678 und 1683 vier Mal als Taufpatin auf. In Bocholt ist sie am 02.09.1685 Taufpatin bei einer Enkeltochter der Elisabeth Wesseler (oo Schulte zu Aholt). Es ist davon auszugehen, dass es sich um eine bislang unbekannte Tochter der Eheleute Arnold Terörde und Elisabeth Wesseler handelt. Unklar bleibt, mit wem sie verheiratet war und wo sie gelebt hat. (*2) Jodocus Althoff Die Signifikanz des Jodocus Althoff rührt einzig und allein daher, dass dieser auch mehrmals als Taufpate bei der Familie Blancken in Hamminkeln auftaucht. Wer Jodocus war, wo er gelebt hat, sowie seine Beziehung zu den Familien Bißlich und Blancken bleiben unklar. Auch die Barbara Althoff bleibt ein Rätsel. Zwar ist ihr Name im Kontext der Familie Wesseler mit den vielen Barbaras auffällig, jedoch ist sie auch mit einer gewissen Unsicherheit behaftet. Im Taufeintrag wurde zunächst ein anderer Name eingetragen, der dann durchgestrichen und mit Althoff ersetzt wurde. Leider ist dieser für mich bislang nicht zu entziffern. (*3) Mitglieder der Familie Stricking Wer genau Henrich (1679), Johann (1685) und Gerhard (1692) Stricking sind ist unklar. Ein Johann Stricking hat, wie in Beitrag #1 dargelegt, von spätestens 1672 bis mindestens 1685 den Hof Stricking bewohnt. Gerhard und Henrich könnten Söhne desselben sein. In Dingden ist als Taufpate neben Johann selbst nur ein "Joes Strickinck junior" als Taufpate nachgewiesen. |
#9
|
||||
|
||||
![]() Zitat:
1691, bei der Taufe des späteren Bocholter Richters Johann Franz Terörde, ist Anna Terörde Taufpatin. Sie wird als Virgo bezeichnet, ist also noch unverheiratet. Das ändert sich in den folgenden Jahren. Denn ihr erstes (mir bekanntes) Kind lässt sie am 22.05.1697 in Emmerich (St. Aldegundis) taufen. Ihr Ehemann ist Johann Goosens, ihr Sohn ist der spätere Pfarrer zu Millingen, Wilhelm Ferdinand Goosen († 05.09.1758). Dank ihm konnte ich auch die Anna finden, denn er war 1725 Taufpate in Dingden bei Wilhelm Ferdinand Terörde. Auch weitere Mitglieder der Familie Goosen sind über die Jahre Taufpaten bei Terörde. Nach den weiteren Kindern suche ich aktuell noch, eines habe ich gefunden. Hier muss allerdings angemerkt werden: es ist denkbar dass die zwischen 1678 und 1685 als Taufpatin genannte Anna Terörde eine andere ist als die spätere Ehefrau des Johann Goosens. In jedem Fall muss man sich nun umso mehr die Frage stellen Woher kam der Name Pieper bei der Anna Terörde? Zitat:
Angesichts der Taufpatenbeziehungen sowie des nun besser einschätzbaren Alters der beiden sehe ich Anna Terörde und Barbara Terörde damit als gesicherte Töchter der Eheleute Arnold Terörde und Catharina Wesseler an. Zitat:
Zitat:
Tatsächlich lässt sich die Untergrenze des Todeszeitpunktes der Catharina Wesseler inzwischen noch weiter nach oben verschieben: im Mai 1689 ist sie Taufpatin ihrer Enkeltochter Anna Catharina, erstgeborene Tochter des Dr. jur. utr. Peter Terörde. |
#10
|
||||
|
||||
![]() Tja, tatsächlich hatte die Anna Terörde vor der Taufe ihres Patenkindes 1691 bereits insgesamt vier Kinder. In erster Ehe war sie verheiratet mit Wilhelm Lamers, von dem sie drei Kinder taufen ließ. Ihre zweite Ehe mit Johann Anton Goosens ging sie dann am 08.04.1690 ein. Aus dieser Ehe stammen insgesamt fünf Kinder.
Wenn also die Anna 1691 tatsächlich noch Jungfrau war, dann müssen wir wohl vier neue Feiertage einführen würde ich sagen. Hier ist die Frage nun jedenfalls ob es eine andere Anna gab, oder aber ob es sich einfach um einen Fehler des Pastors handelte (ob nun beim Vornamen oder beim Vermerk "Virgo"). In der Zwischenzeit habe ich auch mal ein Verzeichnis im KB 1 von Dingden (S. 229) mit der Überschrift "1693 admissi ad ɔfraternita'em agonia" auf Mitglieder der Familie Terörde untersucht. Für die Nicht-Lateinkundigen hat sogar später jemand mit Bleistift den Vermerk "Todesangst-Bruderschaft" hinzugefügt. In diesem Verzeichnis finden sich nun also: Junffer Barbara tor Örde Bernardt ter Örde Anna Catharina Terörde Ziemlich sicher wurden hier nicht nur 1693 Mitglieder eingetragen. Die Barbara tor Örde gehörte definitiv zu den ersten eingetragenen Mitgliedern, was Sinn ergibt, da sie ja relativ bald (01.1695) in Emmerich heiraten sollte. Die Anna Catharina Terörde steht weit am Ende der Liste. Es handelt sich sicherlich um die 1684 geborene spätere Devotesse Anna Catharina Terörde. Der Bernardt ter Örde gehörte wahrscheinlich zur zweiten "Gruppe" von eingetragenen Mitgliedern. Das Problem an diesem Eintrag ist allerdings, dass neben seinem Namen der Vermerk obijt steht, er also verstorben sein soll. Dennoch ging es ihm noch sehr gut, als er ca. 1696 die Witwe Anna Reygers in Barlo heiratete und sieben Kinder mit ihr zeugte. Hier kann es sich eigentlich nur um einen Fehler handeln. Die erste Nennung eines Bernard Terörde erfolgt bei der Taufe des Bernard Ferdinand Terörde am 08.01.1693, hier ist er Taufpate. Gäbe es einen zweiten (dann vermutlich älteren) Bernard Terörde, dann wäre der doch mit Sicherheit schon früher erwähnt worden. Nebenbei bermerkt hat Bernard Terörde allem Anschein nach nach seiner ersten Ehe seine Stiefschwester geheiratet. Im KB der Kreuzkapelle Hemden heißt es im Heiratsregister 1713: Mons: Teroerde et vidua Kappenhage. Soweit ich es feststellen kann ist Bernard Terörde hier der einzige Kandidat, der zu dieser Zeit im heiratsfähigen Alter sowie potenziell ledig oder verwitwet gewesen sein könnte. Bei der vidua Kappenhage kann es sich eigentlich nur um die Witwe des Bocholter Bürgermeisters Peter Kappenhagen, Wilhelmina Bruns handeln. Und die ist die Tochter des Rentmeisters Johann Bruns und der Antonia Brahm, zweiter Ehefrau des Arnold Terörde. |
![]() |
Lesezeichen |
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
Ansicht | |
|
|