Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 17. Jahrhundert
Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Bocholt - Dingden - Wesel
Konfession der gesuchten Person(en): röm.-kath.
Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): Onlinebestände des Landesarchivs NRW
Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): LAV NRW
Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Bocholt - Dingden - Wesel
Konfession der gesuchten Person(en): röm.-kath.
Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): Onlinebestände des Landesarchivs NRW
Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): LAV NRW
Aktuell bin ich auf der Suche nach weiteren Hinweisen zur Familie Wesseler, die sich im 17. Jahrhundert in der Gegend Bocholt-Dingden-Wesel rumgetrieben hat. Das betrifft sowohl Hinweise zur Herkunft der Familie, als auch weitere Hinweise im hier abgedeckten Zeitraum.
In diesem Beitrag werde ich zunächst zusammenfassen, was ich bereits weiß. In einem weiteren Beitrag werde ich dann eine These erläutern, für welche ich weitere Indizien oder bestenfalls handfeste Beweise zu finden.
Ausgangspunkt sind die Eheleute Peter Wesseler und Anna Beckers. Diese haben etwa in der Mitte der 1620er-Jahre geheiratet. Anna war die Tochter der Eheleute Heinrich Becker († vor 1622) und Anna von der Bruggen († zwischen 1622 und 1627) in Wesel.
Die Eheleute Becker/von der Bruggen waren zu Lebzeiten im Besitz der Höfe Stricking und Hülsken in Dingden. Nach dem Tod der Anna von der Bruggen wurden diese Höfe unter den sechs Kindern des Ehepaares aufgeteilt. In den Jahren von 1627 bis 1631 kaufen die Eheleute Wesseler/Becker die Anteile der Geschwister der Anna Becker. Zu dieser Zeit ist Peter Wesseler Deichgraf in Ringenberg. Spätestens 1637 dann ist Peter Wesseler Vogt zu Dingden. Auch 1645 wird er noch als Vogt zu Dingden bezeichnet. Es ist denkbar, dass er dieses Amt bis zu seinem Tod ausgeübt hat.
Vermutlich haben die Eheleute Wesseler/Becker ab spätestens 1637 dann auch selber ihr Gut Stricking in Dingden bewohnt. Dass sie es überhaupt bewohnt haben steht außer Frage, lediglich den Zeitraum kann man anzweifeln. Ihr Sohn Philipp lässt 1655 in Bocholt unter dem Namen Strickinck ein uneheliches Kind taufen; ihre Tochter Elisabeth wird bei einer Kindstaufe 1662 zunächst Strickinck genannt, bevor dies zu Weßelers korrigiert wird. Bei einer Auseinandersetzung mit dem Kloster Marienfrede heißt es 1661: "Wahr daß Peter Weßeler in diesem Jahr 1661 in seinem Erbe Strickinck eine [...]", auch wenn dies nichts über die Wohnverhältnisse aussagt.
Aufgrund dieses Umstandes lässt sich auch eine Annahme über den Todeszeitpunkt des Peter Wesseler treffen. Bei der genannten Kindstaufe seines Enkelkindes am 08.01.1662 war er als Peter Wißler Taufpate. Im Schatzungsregister von Dingden im März 1662 wird dann die Wittibe Stricking mit zwei Kindern über 12 Jahren genannt. Diese Witwe, Anna Becker, wird noch am 30.12.1663 bei einem weiteren Kind ihrer Tochter Elisabeth Wesseler als Taufpatin genannt. Vermutlich starb Anna Becker vor 1670, dem Beginn des Sterberegisters in Dingden, in dem sie nicht auftaucht.
In den Folgejahren bezieht eine andere Familie das Gut Stricking, Johann Stricking und seine Frau Margaretha, die spätestens 1662 geheiratet haben, sind spätestens 1672 auf Stricking nachgewiesen und lebten dort mindestens bis 1685. Im Spieker lebte eine Zeit lang (1672 bis 1675 nachgewiesen) ein Theodor "vffs Spicker" mit seiner Frau Helena. Von der Familie Wesseler verbleibt nur der ledige Sohn Philipp auf dem Gut.
Wesseler, Peter, † zwischen 01. und 03.1662 in Dingden Berg 47
oo vor 1627
Becker, Anna, * in Wesel, † zwischen 30.12.1663 und 1670 in Dingden Berg 47
Folgende Kinder dieser Eheleute sind mir bekannt:
Wesseler, Alexander, * in Ringenberg oder Dingden, † 1656 in Dingden Berg 47
Zu Fastnacht 1656 bittet der Peter Wesseler den Johann Bruns, Pastor zu Dingden, anlässlich des Todes seines Sohnes Alexander, um ein Erbbegräbnis in der Kirche zu Dingden für sich und seine Nachkommen.
Wesseler, Catharina, * in Ringenberg, † zwischen 1685 und 1690 in Dingden Dorf 36
∞ Terörde, Arnold, * err. 1637, † 02.10.1705 in Dingden Dorf 36
Arnold Terörde ist ab 1666 als Vogt zu Dingden belegt. Möglicherweise hat er dieses Amt von seinem Schwiegervater Peter Wesseler übernommen.
Sein eigener Vater Peter Terörde († 1676) soll laut verschiedenen Sekundärquellen ebenfalls Vogt zu Dingden gewesen sein (z. B. Unser Bocholt Nr. 2/1970). Wann ist unklar.
Nach dem Tod der Catharina Wesseler heiratete Arnold Terörde spätestens 1690 die Antonia Brahm, Witwe des Rentmeisters Johann Bruns in Bocholt.
Für das Sterbedatum des Arnold Terörde ist mir keine Primärquelle bekannt, die Angabe stammt aus https://www.lwl.org/westfaelische-ge...trwff-9597.pdf
Wesseler, Elisabeth, * in Ringenberg oder Dingden, † in Bocholt Feldmark 685
∞ 23.11.1660 in Bocholt
Schulte zu Aholt, Wessel, † in Bocholt Feldmark 685
Bei der Heirat gehört "Petro Wesseler patre" zu den Trauzeugen. Neben den oben im Fließtext bereits genannten Patenschaften der Eltern der Elisabeth Wesseler ergeben die Taufpaten ihrer Kinder keine weiteren Hinweise. Lediglich die Taufpatin beim ersten Kind (08.01.1662) ist aufgrund ihres Namens potenziell interessant: Elisabeth von die Brugge (wie die Großmutter der Elisabeth, Anna von der Bruggen).
Wessel Schulte zu Aholt soll 1679 gestorben sein. Auch hierfür fehlt eine glaubhafte Quelle.
Wesseler, Philipp, * err. 1632
Philipp Wesseler hat vermutlich den Großteil seines Lebens auf dem Hof Stricking gelebt. 1655 lässt er in Bocholt von der Grete Rosen den unehelichen Sohn Henricus taufen. 1680 lässt er in Dingden von der Gerharda Kösters die uneheliche Tochter Anna Elisabeth taufen.
Im ca. ab 1694 angelegten Einwohnerregister von Dingden ist Philippus Wießelers 62-jährige auf Stricking (Berg 47) genannt. Außerdem ist er bei seinem Neffen Henrich Terörde (Dorf 36) 66-jährig genannt. Anhand des Schriftbildes allein kann man nicht eindeutig darauf schließen, dass es sich dort um eine nachträgliche Eintragung/Änderung handelt (was in diesem Register häufig ist), allerdings kann man anhand der Altersangaben wohl annehmen, dass Philipp um 1698 ins Dorf gezogen ist.
Im Register von 1702 ist Philipp bei Terörde im Dorf nicht mehr aufgeführt. Stricking fehlt in diesem Register ganz.
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