Digitalisierte Zeitungen aus Hamburg lassen sich durchsuchen. Womit ich nicht gerechnet hatte, war, darin auch aus anderen Regionen Aufgebotsverfahren veröffentlicht zu finden. Wer also gewisse Herrschaften partout nicht findet, versuche es dort einmal. Damit Ihr einen Vorgeschmack davon bekommt, wie das aussehen könnte, habe ich die Personen von drei Verfahren abgeschrieben:
Verschollene Personen, im Hamburgischen Correspondenten am 12.04.1828 veröffentlicht, ursprünglich veröffentlicht in Eisleben am 09.11.1827; werden ersucht, sich bis spätestens den 01.10.1828 an der Gerichtstelle in Eisleben schriftlich oder persönlich zu melden andernfalls werden sie für tot erklärt und ihr zurückgelassenes Vermögen an ihre gesetzlichen Erben verabfolgt werden wird:
Verschollene Personen, im Hamburgischen Correspondenten am 12.04.1828 veröffentlicht, ursprünglich veröffentlicht in Eisleben am 09.11.1827; werden ersucht, sich bis spätestens den 01.10.1828 an der Gerichtstelle in Eisleben schriftlich oder persönlich zu melden andernfalls werden sie für tot erklärt und ihr zurückgelassenes Vermögen an ihre gesetzlichen Erben verabfolgt werden wird:
- Johann Friedrich August WEINSCHENK, geboren zu Obersdorf bei Sangerhausen am 12.03.1790, der als Soldat bei der 2ten Compagnie des Königl. Sächs. Regiments Prinz Clemens im Jahre 1811 mit nach Rußland marschiert ist
- Daniel LÄTTECH aus Ritteburg bei Arken, geboren den 07.07.1785, der als Soldat bei der 3. Comp. Des Königl. Sächs. Regiments Prinz Clemens im Jahre 1811 mit nach Rußland marschiert ist und zuletzt im Januar 1813 im Feldlazarett zu Radorn sich befunden hat;
- Johann Christoph Friedrich MÜLLER, geboren zu Heringen am 21.12.1781, der als Soldat bei der 5. Compagnie des Königl. Sächs. Dragoner-Regiments von Polenz im Jahre 1811 mit nach Rußland marschiert und daselbst in Gefangenschaft geraten ist
- Johann Gottfried Carl HEFT, geboren zu Heringen am 22.01.1787, der als Trainknecht in der Königl. Sächs. Armee im Jahre 1811 mit nach Rußland marschiert ist und zuletzt in einem Lazarett bei Warschau krank angetroffen worden sein soll
- Johann Elias Gottfried MEINICKE, geboren zu Wimmelburg bei Eisleben den 11.02.1781, der bei dem Halleschen Elb-Landwehr-Infanterie-Regiment als Soldat nach einem Gefecht zwischen la belle Alliance und Wavre am 17.06.1815 verwundet worden sein soll, und seit dieser Zeit verschollen ist;
- Johann Andreas ERDSACK, ein Sohn des zu Hettstädt verstorbenen Bergmanns Johann Christian Erdsack, geboren den 22.12.1738, in den Jahren 1765 und 1766 verschollen;
- Johann Christoph SPURING, geboren zu Freist bei Gerbstaedt den 17.06.1794, welcher auf dem Marsch im Dezember 1813 zu Mühlhausen in das dasige Lazarett gekommen ist;
- Theodor Christoph Voelker, zu Neuplatendorf am 24.12.1785 geboren, der im Jahre 1808 mit nach Spanien marschiert und von da nicht wieder zurückgekehrt ist;
- Johann Friedrich STEUER aus Alsleben, geboren den 13.04.1789, der nach der Schlacht bei Leipzig am 18.10.1813 als Preuß. Soldat mit aufgerufen, zu Halle krank in ein Militär-Lazarett gebracht worden ist;
- Johann Christoph SPRUNG, geboren zu Hettstädt den 12.07.1778, der als Tischlergeselle auf die Wanderschaft gegangen und im Jahre 1802 von Wien aus die letzte Nachricht von sich gegeben hat;
- Johann Friedrich Christian GROSSKURTH, geboren zu Eisleben am 02.09.1791, der im Jahre 1811 als Westfäl. Soldat mit nach Rußland marschiert und von da nicht wieder zurückgekehrt ist;
- Johann Friedrich THIELE, geboren zu Gonna bei Sangerhausen den 30.03.1784, der als Schuhmachergeselle auf die Wanderschaft gegangen und seit den Jahren 1807 und 1809 nichts hat von sich hören lassen;
- Johann Gottlieb Wilhelm GÖTZE, geboren zu Rotha bei Mansfeld am 13.01.1788, der als Westfäl. Soldat im Jahre 1811 mit nach Rußland marschiert ist und seitdem nichts hat von sich hören lassen;
- Georg Philipp DIETHMANN, geboren zu Oberroeblingen den 17.01.1787, welcher vor 24 Jahren als Sattlergeselle in die Fremde gegangen, im Jahre 1806 von Basel aus geschrieben und im Jahre 1815 zu Paris sich befunden haben soll, seit dieser Zeit aber keine Nachricht von sich gegeben hat;
- Johann Heinrich SCHMIDT, jüngster Sohn des Weißbäckermeisters Johann Martin Ernst Schmidt zu Sangerhausen, geboren den 05.12.1779, der schon vor 1803 mehrere Jahre abwesend gewesen und auch seit dieser Zeit keine Nachricht von sich gegeben hat;
- Johann Andreas Gottfried PINZLER, geboren zu Eisleben den 19.04.1785, welcher als Westfälischer Soldat mit nach Spanien marschiert und von da nicht wieder zurückgekehrt ist;
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