Gesucht: Möbius in Wurzen / ca. 1810 bis 1863 / Vorfahren von unehelichem Kind

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  • oliver81
    Benutzer
    • 23.07.2012
    • 36

    #16
    Hallo zusammen,

    bin vor 2 Stunden jetzt wieder aus Leipzig und Wurzen zurück. Das Ergebnis ist durchwachsen. Hier mal eine kurze Zusammenfassung:

    - Super Unterstützung sowohl vom Staatsarchiv Leipzig wie auch der Kirchengemeinde in Wurzen. Das hat wirklich Spaß gemacht

    - In Wurzen haben wir neu noch den Konfirmationseintrag und in Leipzig den Meldeschein (aus Wurzen) meines Vorfahren (Johann Gottfried Möbius) gefunden. Allerdings keinen Hinweis auf den Vater oder den Geburtsort der Mutter

    - Bzgl. der Mutter haben wir jetzt eine heiße Spur. Da würde mich auch eure Meinung interessieren. Und zwar:

    Ist die Mutter des Vorfahren eine Christiane Sophie Möbius (t im Armenhaus in Wurzen 1863). Jetzt gibt es in Wurzen einen Taufeintrag einer Christiana Sophia 1806 und wir wissen, dass die Dame angeblich um die 50 Jahre alt geworden ist. Deren Mutter heißt Johanna Christiana Fritsch geb. Möbius.

    Jetzt würde ich eigentlich davon ausgehen, dass die beiden Kinder Fritsch heißen. Aber: Anscheinend hat der Ehemann Fritsch die Johanna Christina Fritsch 1801 (oder so) bereits vor die Tür gesetzt, da sie da bereits ein uneheliches Kind bekommen hat und er die Vaterschaft nicht anerkannt hat.

    Und beim Taufeintrag 1806 steht eben drin, dass Johanna Christiana Fritsch eine Ehebrecherin ist und die Zwillinge (also Christiane Sophie + Christiana Friederica) Ergebnis einer Vergewaltigung sind und auch unehelich mit Vater unbekannt.

    Und gefunden haben wir die beiden Taufeinträge über ein altes Register. Da waren die beiden Töchter eben unter dem Familienname Möbius und nicht Fritsch verzeichnet.

    Die Vermutung wäre jetzt also, dass die Christiana Sophia von 1806 und die Christiane Sophie gest. 1863 ein und die selbe Person sind. Was meint ihr dazu bzw. habt ihr damit Erfahrung?

    Weiters wissen wir durch den Meldeschein, das der Sohn Johann Gottfried 1856 einen Meldeschein beantragt hat, um nach Leipzig zu ziehen. Da war er gerade mal 18 und damit nach damaligen Verständnis ja noch minderjährig? Geht das so einfach? Muss er sich nicht irgendwo in Leipzig auch anmelden? Bzw. anders: Seine Mutter, wenn diese vor seiner Geburt nach Wurzen gezogen ist, dann muss die sich doch irgendwo angemeldet haben, oder? Polizei oder sowas.

    Naja, auf jeden Fall haben wir eine Spur und ich finde die Geschichte auch irgendwie spannend ;-) Und viel Material zum Auswerten haben wir auch dabei.

    Eine andere Entdeckung war noch: Ein Dekan aus Wurzen mit Namen Möbius, der den preuß. König beleidigt hat (ob der mit uns verwandt ist weiß ich noch nicht).

    Viele Grüße,
    Oliver

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    • milda
      Benutzer
      • 18.06.2012
      • 87

      #17
      So, zusammengefasst wenn ich richtig verstehe:

      vor 1801 heiratet eine Johanna Christiana Möbius einen Herrn Fritsch. Sie geht fremd und bekommt aus der Liason ein Kind. Der Vater trennt um 1801 sich deswegem von der Frau, will nichts mehr mit ihr zu tun haben. Sie lebt weiter in Wurzen mit dem Kind und wird vegewaltigt. Aus der Tat entstehen 1806 die Zwillinge Christiane Sophie + Christiana Friederica Möbius.
      Da die Eltern zu dem Zeitpunkt in Trennung lebten (vlt. schon geschieden waren) ist es eigentlich ganz klar, dass die Kinder nicht mehr Fritsch hiessen.
      Der Ex Mann wird schon dafür gesorgt haben.
      Nun hat Christiane Sophie das selbe Pech wie ihre Mutter und bekommt 1838 auch ein uneheliches Kind. Den Johann Gottfried.
      Gibt es irgendwelche gerichtlichen Unterlagen welche die Trennung der Johanna und dem Mr. Fritsch belegen? Irgendwas über die Vaterschafsanerkennung bzw. -ablehnung? Kennst sich hier jmd. besser mit den Abwicklungen zu der Zeit aus?

      Hm. Ja, beide müssten sich angemeldet haben. Einmal Johanns Mutter als sie nach Wurzen zog (woher kam sie ursprünglich. Ist ja auch eine gute Frage warum sie nach Wurzen zog. Oder hattest du das erwähnt und ich habs überlesen?) Und auch als Johann nach Leipzig zog, muss er sich ja angemeldet haben. Aber wo wohnte damals ein 18 jähriger Junge? Was weisst du über ihn? Hat er eine Ausbildung begonnen. Er wird nicht einfach mit 18 eine eigene Wohnung hat mieten koennen.
      Wirklich spannend, in deiner Familie gehts wirklich ab. Da hast Du noch viel vor dir.

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      • oliver81
        Benutzer
        • 23.07.2012
        • 36

        #18
        Hallo milda,

        da hast du das jetzt besser zusammengefasst ;-) Genau so ist es. Ich habe heute mal versucht in den Polizeibüchern in Leipzig was zu finden ist, allerdings ohne Erfolg. Kein Eintrag von Johann Gottfried bzw. seiner Mutter.

        Hier mal soweit ich den Taufeintrag bzgl. Mutter lesen konnte:

        Johana Christiana Fritschin, gebr. Möbiußin, Meister Johann Wilhelm Fritschens, E. und Schumachers allhier. Wegen schon vorher begangennen Ehebruchs, verlaßenes Eheweib.

        Giebt vor, sie sey in Zurichtshayn(?) von einem Fremden überfallen worden.
        Wenn die Christiana/e Sophia/e die richtige Mutter ist, dann stammt zumindest ihr Vater auch aus Wurzen. Wenn dem so ist, könnte ich auch endlich bei dem Teil der Familie weiterforschen.

        Und hier noch eine Quelle bzgl. Familiennamen

        Bis zum 30.6.1970 erhielt das nichteheliche Kind einer verwitweten oder geschiedenen Mutter deren Geburtsnamen.
        Gefunden bei: http://www.rhaude.de/napoleon/namen/namensrecht.htm

        Um das weiter zu erhärten möchte ich noch mal einen Blick in die KB-Unterlagen werfen und mir mal die Zwillingsschwester und den Stiefbruder von 1801 anschauen. Vielleicht kann man hier Rückschlüsse ziehen. Was durchaus auch dafür spricht ist der Name Johann Gottfried. Es gibt nach meinem Wissen 2-3 Möbius-Stämme in Wurzen und bei einem tauchen die Namen Gottfried und Gottlob sehr häufig auf. Der Vater der Johanna Christiana ist entweder ein Johann Gottfried oder ein Christian Gottlob.

        LG
        Oliver

        Kommentar

        • milda
          Benutzer
          • 18.06.2012
          • 87

          #19
          Ach da hast du aber schon viel rausbekommen.
          Hm, bezügl. der Vergewaltigung, würde ich mal versuchen herauszubekommen wo dieser Ort Zurichtshayn liegt. Welches Polizeiamt war da zuständig? Kann mir aber auch vorstellen, dass sie die Tat nie angezeigt hat.


          Komisch dass Johana Christiana bei der Taufe der Zwillinge immernoch Fritsche hiess, dass heisst, der Johann Wilhelm Fritsche hat sich nur getrennt und nie scheiden lassen ( wie war das damals?)
          Wiederum erhielten die Zwillinge ihren Namen. Es heisst aber, dass sie verwitwet oder geschieden sein muss. Irgendwo müssten dann doch Scheidungunterlagen liegen. Gerichtsakten, oder so.

          Ja, wenn du einen Gottfried oder Gottlob findest pass aber auf, die hiessen damals alle so. Bei mir gab es eine Brüderreihe die hiess ungelogen Johann Gottfried, Gottfried Johann, Johann Gottlob, Gottlob Johann. Was die Eltern sich bei der Namensgebung gedacht haben, ist eine andere Sache.

          Ich würde auf jedenfall der Spur des Stiefbuder und der Zwillingsschwester hinterhergehen.


          Viele Grüße!

          Kommentar

          • Hänsel
            Erfahrener Benutzer
            • 26.06.2008
            • 411

            #20
            Hallo zusammen,


            Zitat von milda Beitrag anzeigen
            würde ich mal versuchen herauszubekommen wo dieser Ort Zurichtshayn liegt.
            es gibt ein Gerichshain bei Wurzen, gehört heute wohl zur Gemeinde Machern.

            Viele Grüße
            Stefan
            Zuletzt geändert von Hänsel; 19.08.2012, 23:12. Grund: Rechtschreibung

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