Große Universitäten im 16. Jahrhundert

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  • Luise
    Erfahrener Benutzer
    • 05.02.2007
    • 2346

    Große Universitäten im 16. Jahrhundert

    Hallo liebe Mitforscher,
    auf der Suche nach meinem Ahnen Leonhard Reichenbach (*1559 +1616) versuche ich jetzt die großen Universitäten nach ihm abzuklappern. Sein Geburtsort ist unbekannt, verstorben ist er in Hettstedt. Laut dortigem KB war er Verwalter im Kloster Gerbstedt (dazu hatte ich hier schon mal geschrieben). Er dürfte also eine Universität besucht haben.

    Spontan fallen mir Leipzig, Halle und Wittenberg ein, was die nähere Umgebung betrifft. Gibt es die Studentenmatrikel dieser Unis auch online?

    Übrigens gab es in Wittenberg zur Bauernkriegszeit einen Bürgermeister Philipp Reichenbach (aus Zwickau stammend), in dessen Haus Katharina von Bora kurzzeitig wohnte (laut Internet).
    Liebe Grüße von Luise
  • Catha-Tina
    Erfahrener Benutzer
    • 14.10.2009
    • 1790

    #2
    Hallo Luise,
    woraus schließt du, dass der Verwalter eines Klosterguts im 16. Jh. ein Universitätsstudium absolviert haben muss?
    Zu der Zeit wurden an Universitäten hauptsächlich Mediziner, Juristen, Theologen ausgebildet.
    Dire Univ. Halle wurde erst 1693 gegründet, zuvor Ritterakademie für die Söhne des Adels.
    Hier eine Liste der ältesten Universitäten.
    Viele Grüße
    Catha-Tina

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    - die Herkunft des Joh. August Kuhblank, Geburt um 1722, Tod 1808 in Schafstädt, seit 1751 in Schafstädt nachweisbar, sowie
    - die Herkunft des Joh. Gottfried Siegmund, Holz- und Revierförster bei den Grafen von Stolberg in Wachau (Sachsen), Geburt um 1719,
    Heirat 1751 in Wachau mit Johanna Rosina Förster, Tod 1805 in Wachau

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    • Luise
      Erfahrener Benutzer
      • 05.02.2007
      • 2346

      #3
      Hallo Catha-Tina,
      Verwalter eines Klosters zu sein, verlangte schon einiges an Bildung, was eine normale Stadt- bzw. Dorfschule nicht zu bieten hatte und schon gar nicht in der 2. Hälfte des 16. Jh. Selbst auf den damaligen Unis begann so mancher ein Studium, das mittendrin aus finanziellen Gründen dann verkürzt wurde. Studenten für die es zum Theologiestudium nicht "mehr" reichte, wurden dann eben "nur" noch Lehrer.
      Liebe Grüße von Luise

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      • Geufke
        Erfahrener Benutzer
        • 20.01.2014
        • 1081

        #4
        Hallo Luise,

        hier ist mal ein ganz guter Überblick:



        In Rostock und Heidelberg hat er anscheinend nicht studiert. Hieß er eigentlich nur Leonhard? Kann der Nachname auch variieren? Richenbach z.B.?
        Viele Grüße, Anja

        Noch immer verzweifelt gesucht: Hans (evtl. Johannes) Georg Timm, um 1930 in und um Parchim

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        • Luise
          Erfahrener Benutzer
          • 05.02.2007
          • 2346

          #5
          Hallo Anja,
          vielen Dank! Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass auch Richenbach möglich ist. Ich kenne bislang alle Erwähnungen nur aus dem KB Hettstedt und da hat der KB-Schreiber nur "Reichenbach" geschrieben. Also möglich, das anderenorts auch "Richenbach" zu suchen wäre.
          Liebe Grüße von Luise

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          • Acanthurus
            Erfahrener Benutzer
            • 06.06.2013
            • 1657

            #6
            Hallo Luise, ich habe auch mal nach dem mutmaßlichen Universitätsstudium eines Vorfahren hinterher recherchiert, der – zu anderen Zeiten – auf größeren Gütern tätig war und letztlich nachweislich nicht studiert hatte.

            Auch im Falle deines Ahnen bin ich skeptisch, dass er eine Universität besucht hat. Wohl ist deine beschriebene "Verkürzung" mit einem resultierenden Brotberuf möglich, für die Verwaltung eines Gutes notwendigen Voraussetzungen kann er ebenso an einer Gelehrtenschule oder einer Hohen Schule/einem Akademischen Gymnasium erworben haben ohne anschließend studiert zu haben. In die Verwaltertätigkeit wird er direkt eingeführt worden sein. Es ist eine sehr moderne Entwicklung, dass kaufmännisch-verwalterische Ausbildungen in Universitätsstudien aufgehen.


            Grüße, Acanthurus

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            • Karla
              • 23.06.2010
              • 1017

              #7
              Hallo Luise !
              Spontan fällt mir die Klosterschule zu Roßleben ein ,
              die ja auch schon etliche Jahre auf dem Buckel hat .
              Roßleben liegr 87 Kilometer von Leipzig entfernt .
              Ich war selbst schon mehrmals dort , weil von dort meine Webers her kommen .
              Seit wann es diese Klosterschule gibt , ist mir im Moment nicht entfallen .
              Ein paar Hundert Jahre gibt es sie schon und ist sehr bekannt .
              Aber das kann man ja bei Google nachlesen .

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              • alfio
                Erfahrener Benutzer
                • 02.02.2009
                • 143

                #8
                Hallo Luise! Ich habe einige Ahnen die:
                1. Verwalter von Kloster- und Adelsgütern waren.
                2. Sie besaßen eine gute Bildung, besuchten aber keine Universitäten.
                3. Sie wurden oft "privat" unterrichtet, von einem Onkel der Pfarrer war, oder Jurist.
                Ein Ahne besaß bis Anf. 17. Jh. das alleinige Schiffahrtsrecht auf der Elbe. Er stammte aus einer Fernkaufmannsfamilie, besaß "nebenbei" noch ein großes Gut usw., usw. Eine Universität besuchte er nicht!
                Die Uni Helmstedt ist auch alt. Nur als Tipp.
                Viele Grüße
                alfio

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                • Luise
                  Erfahrener Benutzer
                  • 05.02.2007
                  • 2346

                  #9
                  Besten Dank für die Tipps, ich werde mich an die "Arbeit" machen
                  Liebe Grüße von Luise

                  Kommentar

                  • Acanthurus
                    Erfahrener Benutzer
                    • 06.06.2013
                    • 1657

                    #10
                    Das heutige Francisceum in Zerbst, damals Gymnasium Illustre, wäre auch in der Region. Da gibt es auch Matrikel aus der relevanten Zeit, siehe http://wiki-de.genealogy.net/Francisceum_Zerbst (unten).

                    Grüße, A.

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                    • MH54321
                      Erfahrener Benutzer
                      • 09.09.2014
                      • 404

                      #11
                      Die Klosterschule des Klosters Berge in Magdeburg wäre noch eine mögliche Option.

                      Suche FN Hansmann (Hohenberg-Krusemark), FN Gruss/Gruß/Gruhs (Groß Rodensleben, Dreileben), FN Heindorf(f) (Stendal, Tangerhütte, Celle), FN Frey (Königsberg, Borchersdorf, Ostpreuss.)

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                      • Luise
                        Erfahrener Benutzer
                        • 05.02.2007
                        • 2346

                        #12
                        Super, vielen Dank für alle eure Tipps. Wenn ich wirklich Glück habe und ihn finde, dann berichte ich es euch.
                        Liebe Grüße von Luise

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                        • paulberg
                          Erfahrener Benutzer
                          • 10.07.2013
                          • 152

                          #13
                          Hallo Luise,

                          ein Studium war seinerzeit etwas außergewöhnliches. Es gab wenig Universitäten, und die Studentenzahlen waren niedrig. Wenn jemand studiert hatte, trug er auch einen entsprechenden Titel, zumeist "M[agister]", ähnlich wie Handwerksmeister konsequent "M[ei]st[e]r" betitelt wurden. Korrekte Standesbezeichnungen waren keine freiwilligen Höflichkeiten, sondern - vermutlich gerade im Selbstverständnis der Schreibkundigen - unverzichtbar. Wenn es mehrere Erwähnungen von einer Person gibt, ohne dass akademische Würden erwähnt werden, ist es m.E. sehr unwahrscheinlich, dass tatsächlich eine Universität besucht wurde.

                          Wenn es keine anderen Anhaltspunkte für die Herkunft (frühe Taufpatenschaften?) gibt, finden sich in den Matrikeln der nächsten Universitäten aber vielleicht Onkel, Vettern oder Neffen mit ihren Herkunftsorten.

                          Viel Erfolg!
                          paulberg

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