Lüdinghausen, Familie (Ter)Helle(n)

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  • Dickel
    Erfahrener Benutzer
    • 29.05.2011
    • 380

    #16
    Hallo Lisi,
    im den von dir selbst verlinkten Buch "Die Ortsnamen des Kreises Coesfeld" auf S. 176/177 findest du unter Westhellen/Osthellen (bei Billerbeck) bzw. Heller (bei Nottuln) bereits eine Namensdeutung. Hier wird mit Verweis auf "Ellinghaus, Ortsnamen S. 82" und "Förstemann, Ortsnamen I Sp. 1332" der Ortsname u.a. dem Verb helan im Sinne von ‘verbergen’ zugeordnet. Aber auch andere Deutungen werden dort in Betracht gezogen.

    Eine Namensverbindung von Terhelle zu Hellmann finde ich übrigens nicht sehr weit hergeholt, ich selbst habe einen Vorfahren, der sich mit Namen "Schulte" in Lüdinghausen niederliess, aber gesichert von einer Familie Schultmann aus Nienberge abstammt. Diese laxe Handhabung der Namen war im Münsterland zu dieser Zeit verbreitet.

    Die von dir angesprochenen Wohnstättennamen in Lüdinghausen und Umgebung bekommst du durch die von mir genannte Literatur:
    https://www.wggf.de/downloads/BZWF52...ensterland.pdf, https://www.wggf.de/downloads/BZWF15...n_Muenster.pdf und https://sammlungen.ulb.uni-muenster....ery=billerbeck
    Auch das Status Animarum der jeweiligen Orte kann dir hier weiterhelfen. Eine Verbindung nach Bremen halte ich nur aufgrund nur einer Namensähnlichkeit eher für unwahrscheinlich, im Gegenteil waren die Namen zu dieser Zeit im Münsterland noch keineswegs "fest".

    Viele Grüße,
    Thomas
    Zuletzt geändert von Dickel; 28.03.2025, 22:47.

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    • Prinzessin LiSi
      Erfahrener Benutzer
      • 16.06.2020
      • 747

      #17
      Danke euch allen für die Deutungen und Verlinkungen!
      Und ich finde die Namensänderungen auch gar nicht weit hergeholt, nicht nur im Münsterland und nicht nur mit der Endung Mann. Einige von meinen Vorfahrinnen haben auch schon mal die Endung Hof+Frau. Was mich freut.
      Auch Hellkuhl kann früher eine Variante gewesen sein.

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      • Xylander
        Erfahrener Benutzer
        • 30.10.2009
        • 6799

        #18
        Zitat von Dickel Beitrag anzeigen
        Hallo Lisi,
        im den von dir selbst verlinkten Buch "Die Ortsnamen des Kreises Coesfeld" auf S. 176/177 findest du unter Westhellen/Osthellen (bei Billerbeck) bzw. Heller (bei Nottuln) bereits eine Namensdeutung. Hier wird mit Verweis auf "Ellinghaus, Ortsnamen S. 82" und "Förstemann, Ortsnamen I Sp. 1332" der Ortsname u.a. dem Verb helan im Sinne von ‘verbergen’ zugeordnet. Aber auch andere Deutungen werden dort in Betracht gezoge
        Viele Grüße,
        Thomas
        Hallo Thomas,
        die anderen Deutungen werden nicht lediglich in Betracht gezogen, sondern als zutreffend dargestellt. "helan - verbergen" hingegen wird verworfen. So verstehe ich den Artikel. Zum Schluss heißt es dort: "Der Ansatz eines Verbs helan ‘verbergen’ korrespondiert nicht mit den frühen Belegen für den Namen." Und: "Deutung:‘Stelle bei den (westl. bzw. östl. gelegenen) Hängen’."

        Das DFD deutet den FN als "Hölle" oder als "Abhang"
        https://www.namenforschung.net/dfd/woerterbuch/liste/?L=0&tx_dfd_names%5Bname%5D=5423&tx_dfd_names%5Bcu rrentSelectedFacets%5D=&tx_dfd_names%5Bquery%5D=He lle&tx_dfd_names%5Boffset%5D=&tx_dfd_names%5Bactio n%5D=show&tx_dfd_names%5Bcontroller%5D=Names&cHash =fd05a2ed49882551411ba3d5898f71f8

        Viele Grüße
        Peter
        Zuletzt geändert von Xylander; 29.03.2025, 09:42.

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        • Xylander
          Erfahrener Benutzer
          • 30.10.2009
          • 6799

          #19
          Zitat von Prinzessin LiSi Beitrag anzeigen
          Danke euch allen für die Deutungen und Verlinkungen!
          Und ich finde die Namensänderungen auch gar nicht weit hergeholt, nicht nur im Münsterland und nicht nur mit der Endung Mann. Einige von meinen Vorfahrinnen haben auch schon mal die Endung Hof+Frau. Was mich freut.
          Auch Hellkuhl kann früher eine Variante gewesen sein.
          Hallo LiSi,
          Hellkuhl bedeutet laut dem Ortsnamenbuch S 178, 179 ‘helle Bodenvertiefung/Mulde’ oder ‘Bodenvertiefung/Mulde an einem Hang’. Ich würde es nicht mit Helle gleichsetzen. Zum Hof Hellkuhl südlich von Seppenrade passt "Mulde an einem Hang" perfekt.
          Hof + Frau, das ist ja super! Das habe ich noch nie gesehen. Hast du mal ein, zwei Beispiele?
          Viele Grüße
          Peter
          Zuletzt geändert von Xylander; 29.03.2025, 10:18.

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          • Xylander
            Erfahrener Benutzer
            • 30.10.2009
            • 6799

            #20
            Hallo zusammen,
            von Raesfeldt u.ä. gab es schon früh in Bremen:

            van Raesveld, Johan der ältere Karte I
            Von Billerbeck in Westfalen, erwarb am 26.10.1626 das Bürgerrecht und bekam Muskete und Seitengewehr; seine Bürgen waren Christoffer Peckdorff und Berendt Martens.- Kaufmann, hatte dem Johan vom Lohe 3000 süße in Butjadingen hergestellte Käse verkauft, und der Rat bestätigte das am 11.3.1626 wegen der Ausfuhr nach Dortmund. NA Bd.2- Er starb vor 1645, als seine Witwe im Kirchspiel St. Martini zu 6 Raten je 10 Rtlr für ihr Haus veranlagt wurde.- Er ehelichte in Bremen am 11.5.1617 Gertrud van Veerden, Tochter des Jacob v. V. und der Anna Doke; Kinder waren Johan u. Jacob. v. Raesfeld, Geschlecht v. Raesfeld. 1628 hatte er für sein Haus im Kirchspiel St. Martini Heuerschilling zu entrichten, er gehörte damals zu des Albert Eggers Rotte in der von Johan Balleer geführten Companie des Bürgeraufgebots.

            von Raesfeld, Johann Karte II der jüngere

            * Bremen um 1618, Kaufmann + 19.5.1692, oo um 1645 Clementine Edmestund + 14.5.1702. Kinder waren Dorothea * 1646; Gertrud * 1647; Johann *1648/49. v. Raesfeld, Geschl. v.R. Eltermann Johann von R. wurde in Liebfrauen am 20.5.1692 beerdigt. H.Lampe, Stadtbrem. Ehepaare älterer Zeit.- Seine Frau war Tochter des Mitglieds der Generalstaaten Christian E. und der Susanna Felsen, ihre Kinder waren Gertrud oo Klövekorn und Georg (Joris). Goldenes Buch Seite 232.- Johann wurde am 26.10.1642 als Sohn des verstorbenen Johann eingebürgert, erhielt Muskete und Seitengewehr.- Das Heuerschillingverzeichnis 1645 des Martini-Kirchspiels veranlagte ihn zu 6 Raten je 5 Rtlr für sein Haus.- Er gehörte zu des Lüder Hornemans Rotte von Jürgen Berchems Aufgebotscompagnie.​

            Allerdings wurde die Johanna Sophia nicht in Bremen geboren, sondern in Wesel.
            Jedenfalls wird eine Verbindung der Bremer Terhelle mit den Lüdinghausern noch weniger wahrscheinlich.

            Viele Grüße
            Peter

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            • Prinzessin LiSi
              Erfahrener Benutzer
              • 16.06.2020
              • 747

              #21
              Danke, Peter, für die Informationen zu den von Raesfelds.
              Ich bin ratlos (s.u.), eigentlich bin ich auch eher nicht für schnelles Verbindungsziehen...

              Zu meiner Familie gehören meine ich u.a. die Deilfrau und die Köllerfrau, die als Patinnen so genannt werden. Eigentlich heißen die Höfe Deilmann bzw. Köllermann und noch früher auf der Deile bzw.aufm Koller u.ä.. Als Mütter heißen sie eher mit ihrem Geburtsnamen.
              Die Formulierung "die Deilfrau" meint, finde ich: "die Bäuerin vom Deilmannshof". Beides übrigens nicht so richtig Rheinland, sondern heutiges Stadtgebiet Bochum und Essen.

              Hallo zusammen,
              heute war ich in Lüdinghausen, u.a. in der Kirche, in der Stadtbücherei und auf Burg Vischering. Und ich bin bei einer Übersicht über die münsterländischen Burgen hierüber gestolpert:
              IMG_9291.jpg
              Was merkwürdig ist, oder?

              Und ich sollte erst mal selbst gründlich in den von mir nicht richtig verlinkten Ortsnamen aus Coesfeld lesen...
              Grundsätzlich würde ich gern den ersten Wohnplatz meiner Terhellen aus Lüdinghausen auf einer Karte lokalisieren. Ich schaue morgen mal in Ruhe nach, ob man entscheiden kann, ob die NamensträgerInnen von Lüdinghausen nach Dülmen gezogen sind oder umgekehrt.
              Was mich stört: Die Terhellen aus Lüdinghausen und/oder Dülmen heißen doch vermutlich nicht nach einer Wohnstätte bei Billerbeck oder Nottuln. Vor allem nicht, da sie in Lüdinghausen früh Helle und dann erst Terhelle/ ZurHellen heißen.
              Vielleicht finde ich morgen etwas in den von euch verlinkten Karten oder in denen aus dem Landesarchiv, was näher zu Lüdinghausen gehört.
              VG LiSi

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              • Prinzessin LiSi
                Erfahrener Benutzer
                • 16.06.2020
                • 747

                #22
                Dieser Gottfried von Raesfeld stammt übrigens aus Billerbeck!

                Wobei er nicht der Vorfahr von der Johanna Sophia *1652 in Wesel sein dürfte, wenn ich bei meiner Hin- und Herklickerei auf Geneat nicht vertue:

                Aber das ist schon etwas zufälliger, als wenn ein Terhellen in und aus Bremen eine Frau heiratet, die nur grundsätzlich irgendwie westfälische Wurzeln hat.

                Kommentar

                • Xylander
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.10.2009
                  • 6799

                  #23
                  Hallo LiSi,
                  in der Tüllinghoferheide bei Lüdinghausen gibt/gab es eine Helle:


                  Ich hoffe, die Karte kommt gut rüber.
                  In Dülmen habe ich nichts Entsprechendes gefunden.
                  Viele Grüße
                  Peter
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                  • Andre_J
                    Erfahrener Benutzer
                    • 20.06.2019
                    • 2124

                    #24
                    Hallo LiSi,

                    ich würde mich da nicht zu sehr an die Höfe klammern wollen.
                    Auf den Bauernhöfen lebten ja nicht nur die Eigentümer, sondern auch Ackerknechte und Dienstmägde, die auch mal Gefallen aneinander fanden. Und die hießen dann wohl nicht wie ihre Hofbesitzer.
                    Zudem gab es in der Stadt Lüdinghausen auch Handwerker und Händler, die keinen namensgebenden Hof in der Umgebung als Bezugspunkt hatten. Und nicht zu vergessen das Personal und Maitressen der Burgherren. Die können nach Bedarf auch von deren anderen Besitztümern mitgenommen worden sein. Was dann zu Vor-Kirchenbuchzeiten eben nicht aktenkundig wurde.
                    Insofern kann es einen Bezug zu Billerbeck und Bremen geben. Aber in welcher Richtung, bleibt uns Nachgeborenen leider für immer verborgen.
                    Gruß,
                    Andre

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                    • Kuepper
                      Benutzer
                      • 22.10.2014
                      • 6

                      #25
                      Zitat von Andre_J Beitrag anzeigen
                      Hallo LiSi,

                      ich würde mich da nicht zu sehr an die Höfe klammern wollen.
                      Auf den Bauernhöfen lebten ja nicht nur die Eigentümer, sondern auch Ackerknechte und Dienstmägde, die auch mal Gefallen aneinander fanden. Und die hießen dann wohl nicht wie ihre Hofbesitzer.
                      Zudem gab es in der Stadt Lüdinghausen auch Handwerker und Händler, die keinen namensgebenden Hof in der Umgebung als Bezugspunkt hatten. Und nicht zu vergessen das Personal und Maitressen der Burgherren. Die können nach Bedarf auch von deren anderen Besitztümern mitgenommen worden sein. Was dann zu Vor-Kirchenbuchzeiten eben nicht aktenkundig wurde.
                      Insofern kann es einen Bezug zu Billerbeck und Bremen geben. Aber in welcher Richtung, bleibt uns Nachgeborenen leider für immer verborgen.

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                      • Prinzessin LiSi
                        Erfahrener Benutzer
                        • 16.06.2020
                        • 747

                        #26
                        Hallo Peter, danke für diesen Treffer!
                        Wenn man deine Karte mit der von Matricula vergleicht, stellt man fest, da ss auch auf der Matricula-Karte keine passende Bebauung zu finden ist.
                        Vermutlich hat es so einige Kuhlen, Gruben und Mulden gegeben. (Pink: Hof Straeter, Blau: Hof Wilde)
                        Tüllinghofer Heide 1.png
                        Tüllinghofer Heide 2.png

                        Hallo Andre, du hast Recht, es muss nicht "der eine" Hof sein. Aber wenn "Zur Hellen" eine Ortsangabe ist, könnte man schon versuchen, sie zu finden.
                        Und ich gehe auch nicht nicht davon aus, dass alle, die nach dem Ort heißen, verwandt sind. Im Bergischen gibt es viele ...siefen/siepen.
                        Im KB Wipperfürth heißen sie dann erst um 17... ex Ballsiefen, nur zum Beispiel. Und später Ballsieper.
                        Und zwar alle, die in Ballsiefen wohnten, außer sie zogen zwischendurch um. Wobei die Bauersfamilien meist wohnen blieben, die "Angestellten" auch schon mal nicht.

                        Jedenfalls: danke euch und viele Grüße
                        LiSi

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