Anbei mal wortgetreue Zitate aus relevanten Urkunden:
In einer Sterbeurkunde ihres Enkels von 1885, den sie dem Amt gemeldet hat heißt es wortwörtlich: "Die gewerbslose Witwe Paul Heerstrass geborene Cunigunde Josten"
In der Sterbeurkunde des Sohnes von 1895 heißt es wortwörtlich: "Sohn der Eheleute Paul Heerstrass und Kunigunde Heerstrass geb. Josten. Ersterer verstorben, letztere wohnhaft zu Meerkamp (Giesenkirchen, heute M.Gladbach)"
In der Sterbeurkunde ihrer Tochter von 1908 heißt es wortwörtlich: "Tochter des Tagelöhners Paul Heerstrass und seiner Ehefrau Anna Kunigunda geb. Josten, beide verstorben und zuletzt wohnhaft in Giesenkirchen."
Zuletzt geändert von Harald-Arno; 27.10.2016, 22:46.
Guten Abend,
aus den Texten lese ich,
a) dass sie 1885 als Witwe H. lebte.
b) 1895 könnte sie einen neuen Familiennamen getragen haben.
c) 1908 ebenso. Und ist die Angabe zu Paul nicht falsch? Hat er denn zuletzt (=1879) noch in Giesenkirchen gewohnt? Oder doch schon in Wuppertal?
Hallo,
Paul hat nie in Wuppertal gelebt, er hat dort im Gefängnis gesessen und dort ist er auch gestorben. Sein Wohnort war Giesenkirchen.
Und selbst wenn sie neu geheiratet hat, wofür es keine Indizien gibt, müsste sich die Sterbeurkunde über ihren Geburtsnamen auch finden lassen, da Frauen zumindest bis 1900 mit ihrem Geburtsnamen in den Sterbeurkunden eingetragen wurden.
Die ganzen Unterlagen die ich habe sagen aus das sie nach 1866 bis zu ihrem Tod im Gebiet des heutigen Mönchengladbach lebte. Wenn sie noch ein 2. Mal geheiratet hat, dann wäre die Hochzeit dort auch in einem der Standesämter verzeichnet, doch die Suche bei Ancestry noch direkte Anfragen beim Stadtarchiv Mönchengladbach haben Belege dazu geliefert. Von daher ist anzunehmen das sie als Witwe starb.
Guten Abend,
auch das mit Wuppertal ist stimmig.
Auch ein spurloses Verschwinden mit fehlender Todesfeststellung ist aufgrund der Formulierung 1908 in höchstem Maße unwahrscheinlich.
Bliebe noch ein Ableben im Krankenhaus in... (Aachen, Düren, Cöln?) inklusive dortigem Begräbnis.
Wurde seinerzeit der Ehemann in den Wohnort zur Beerdigung überführt?
Hallo,
der Mann wurde überführt. Aber es gibt eine Möglichkeit warum die Sterbeurkunde nicht auffindbar ist. Eine Archivarin teilte mir mit, M.Gladbach und Umgebung wurde im Krieg stark bombardiert, dabei gingen auch Bestände an Standesamtsurkunden verloren. Von daher kann es sein das ihre Sterbeurkunde auch zu den Unterlagen gehört die im Krieg verloren gingen.
Guten Abend,
ein Totalverlust der Standesamtsunterlagen wäre aber ungewöhnlich.
In Südhessen wurden für viele Standesämter nach 1945 anhand der Zweitschriften die Bücher neu "verfasst". Gleiches gilt aber auch für Kassel.
Hallo Karin,
ein Totalverlust mag zwar unwahrscheinlich sein, aber ein Verlust von Teilbeständen ist durchaus möglich. Und wenn eine erfahrene Archivarin sagt das diese Möglichkeit besteht das die Urkunde dadurch verloren gehen kann, dann sollte man diese Möglichkeit leider auch in Betracht ziehen. Da ich bisher alle in Frage kommenden Archive abgeklappert habe und nichts zu finden ist, scheint dies wohl auch wahrscheinlich zu sein.
Momentan drehen wir uns hier irgendwie im Kreis. Ich versuche mal einen anderen Ansatz:
Gibt es hier jemanden der ebenfalls die gesuchte Ahnin im Stammbaum hat und ggf. bei der Forschung fündig geworden ist? Ich denke mal, das wäre die einfachste Möglichkeit.
Heute habe ich im Fall meiner verschwundenen Ahnin eine neue und heiße Spur erhalten. Durch ein Buch, welches ich heute erhielt, führt die neue Spur nach Krefeld. Ein Cousin von ihr war ab 1889 dort Ordensbruder bei dem Pflegerorden der Alexianer. Dieser Spur gehe ich gerade nach.
Hallo
So einen Fall hatte ich einmal bei einer Geburtsurkunde.
Ich hatte die Taufe im Kirchenbuch Haldern gefunden, das Kind war Anfang Januar in Haldern getauft worden.
Ich suchte dazu die passende Geburtsurkunde.
Im Stadtarchiv Rees befinden sich die Standesamtunterlagen der Gemeinde Haldern.
Das Kind musste Ende Dezember oder Anfang Januar geboren sein, ich fand aber weder in Haldern noch in den umliegenden Gemeinden die Geburtsurkunde.
In Brühl fand eine Bekannte dann doch die Gerburtsurkunde, das Kind war am 28.12 geboren worden.
Erst da viel auf, das es sich bei den Unterlagen im Stadtarchiv um eine Abschrift handelte. Es wurden zeitgleich immer zwei Bücher geführt, da im Dezember das Buch mit der Abschrift voll war haben sie wohl damals darauf verzichtet für eine Taufe ein neues Buch anzufangen.
Heute habe ich im Fall meiner verschwundenen Ahnin eine neue und heiße Spur erhalten. Durch ein Buch, welches ich heute erhielt, führt die neue Spur nach Krefeld. Ein Cousin von ihr war ab 1889 dort Ordensbruder bei dem Pflegerorden der Alexianer. Dieser Spur gehe ich gerade nach.
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