Frage zu Heirat Ferdinand Friedrich Kausche 1874 in Hannover

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  • LDH1
    Erfahrener Benutzer
    • 31.01.2023
    • 285

    Frage zu Heirat Ferdinand Friedrich Kausche 1874 in Hannover

    Hallo zusammen,

    durch eine externe Anfrage zu meinem Stammbaum bin ich zufällig auf folgende Ungereimtheit gestossen:

    Am 8.10.1874 heiratete in Hannover meine Ururgroßmutter Johanne Luise Karoline Becker (*24.4.1850 in Holzminden +19.10.1919 Minden)
    Ferdinand Friedrich Kausche (*5.4.1847 in Brome bei Hannover + unbekannt)....soweit nichts Ungewöhnliches, aber:

    Am 19.2.1877 heirate Johanne Becker in Hannover dann meinen Ururgroßvater Adolf David Brünig (*30.6.1854 in Elze bei Hannover + 30.8.1931 in Minden).
    Kurios ist, dass in diesem Traueintrag meine Ururgroßmutter als "ungeehelicht" geführt wird.
    Bedeutet dies, dass die vorherige Ehe annuliert wurde? doch als
    Zu Ferdinand Kausche konnte ich zudem bisher keine Sterbeeintrag finden. Sollte er in der Zeit seiner Ehe bis 1877 verstorben sein, wäre meine Ururgroßmutter
    doch als "verwitwet" geführt sein, oder?

    Wer bringt evtl. Licht ins Dunkle?

    Vielen Dank schonmal im Voraus.

    Gruß
    Roman
    Angehängte Dateien
  • Falke
    Erfahrener Benutzer
    • 15.01.2013
    • 783

    #2
    Hallo Roman,

    was mich stutzig macht ist zu Hannover und Holzminden. Das liegt immerhin 80km auseinander. Kann es sein, dass es eine zufällige Namensgleichheit ist, aber tatsächlich 2 verschiedene Personen?

    Nachtrag: Hast du die Standesamtliche Urkunde der Heirat Brüning vorliegen? Im Kirchenbuch ist ja kein Geburtsdatum drin. Wenn du sie nicht hast, die Ehe ist in Hannover I geschlossen worden https://www.arcinsys.niedersachsen.d...ilid=v10860980
    Auf Seite 23.

    VG Karen
    Zuletzt geändert von Falke; 13.08.2025, 09:26.
    Viele Grüße
    Karen

    Meine Haupt-Namen: Spilker, Heysen, Bolbrügge, Schumacher, Ditzell, Wegner, Olbert, Melzer

    Kommentar

    • Werner52
      Erfahrener Benutzer
      • 25.06.2025
      • 486

      #3
      Zitat von Falke Beitrag anzeigen
      Nachtrag: Hast du die Standesamtliche Urkunde der Heirat Brüning vorliegen?
      Hallo Karen,

      guter Einwand! Aber ihre St-Urkunde weist nach, daß sie die Frau ist, die zuvor mit dem Herrn Kausche verheiratet war, weil eben auch die Eltern übereinstimmen.

      Schau hier:
      Bg Brüning Minden.jpg

      Gruß
      Werner

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      • Gastonian
        Moderator

        • 20.09.2021
        • 5638

        #4
        Hallo Werner:

        Die standesamtliche Heiratsurkunde 1874 wäre aber immer noch wertvoll, um zu sehen, ob sie auch da als "unverehelicht" aufgeführt wird, oder ob es irgendeinen Verweis zu einer früheren Heirat gibt.

        VG

        --Carl-Henry
        Wohnort USA

        Kommentar

        • Werner52
          Erfahrener Benutzer
          • 25.06.2025
          • 486

          #5
          Hallo Carl-Henry,

          da hast Du völlig recht.

          Ich hatte aber wie Karen zunächst angenommen, daß es 2 verschiedene Frauen sind - das ist nicht der Fall. Letztlich wird sich der KB-Schreiber vertan haben, hatte keinen Hinweis auf eine vorherige Ehe usw.

          Gruß
          Werner

          Kommentar

          • Falke
            Erfahrener Benutzer
            • 15.01.2013
            • 783

            #6
            Ist bei allen Einträgen bei Tag und Ort der Trauung ein Strich drin?
            Viele Grüße
            Karen

            Meine Haupt-Namen: Spilker, Heysen, Bolbrügge, Schumacher, Ditzell, Wegner, Olbert, Melzer

            Kommentar

            • Werner52
              Erfahrener Benutzer
              • 25.06.2025
              • 486

              #7
              Die Striche sind in den Spalten mit der Beschriftung:

              1. Ehemann/Geburtag und -Ort
              2. Ehemann/Eltern nach Namen und Stand
              3. Ehefrau/Geburtag und -Ort
              4. Ehefrau/Eltern nach Namen und Stand
              5. Angeblicher künftiger Wohnort
              6. Tage und Orte des Aufgebots

              Ist eben ein KB mit den Vordrucken aus der Zeit von vor der Einführung der Standesämter. Danach brauchten die Pfarrer diese Spalten mutmaßlich nicht mehr auszufüllen. Der Tag und Ort der kirchlichen Trauung ist hingegen noch einzutragen, hier war es der 18. Februar [1877] Hannover.

              Kommentar

              • Gastonian
                Moderator

                • 20.09.2021
                • 5638

                #8
                Hallo:

                Aber im Heiratseintrag von 1874 ist ein Strich in der Spalte "Tag und Ort der Trauung" - in der Aegidienkirche wurde also nur aufgeboten und nicht getraut, und dieser Eintrag ist nicht Beweis, dass die Johanne Luise Karoline Becker tatsächlich den Ferdinand Friedrich Kausche geheiratet hat.

                In den Kirchenbüchern von Hannover um diese Zeit wurden sowohl Aufgebote wie auch Trauungen verzeichnet; leider wurden in den Fällen, wo die Trauung anderswo stattfand, die Dimission zu der anderen Kirche oft nicht verzeichnet. Es ist also möglich, dass die Trauung Kausche-Becker anderswo stattfand - aber da muss man wohl die Bücher der anderen Kirchen in Hannover abklappern.

                VG

                --Carl-Henry
                Wohnort USA

                Kommentar

                • Werner52
                  Erfahrener Benutzer
                  • 25.06.2025
                  • 486

                  #9
                  Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
                  - in der Aegidienkirche wurde also nur aufgeboten und nicht getraut ...
                  Nein, auch dort nicht

                  Es heißt zum Aufgebot: "Den 13. u. 20. September 1874 in der hiesigen Marktkirche, wohin wegen Reparatur der Aegidenkirche die Gottesdienste der Aedidengemeinde zur Zeit verlegt sind."

                  Aber ja, es wurde die 1. Ehe bislang nur aufgeboten.

                  Karen könnte also die Lösung gefunden haben.

                  Nach Romans Ancestry-Stammbaum sind ihm auch keine Kinder aus der Ehe Kausche/Becker bekannt.

                  Eine Ferdinand Friedrich August Kausche war mit einer Dorothea Maria Auguste Thiedemann verheiratet, sie ließen 1913 ein Kind in der ev. Pfarrei Hainholz/Hannover taufen.

                  Ist das unser Mann?
                  Zuletzt geändert von Werner52; 13.08.2025, 13:18.

                  Kommentar

                  • LDH1
                    Erfahrener Benutzer
                    • 31.01.2023
                    • 285

                    #10
                    Zitat von Werner52 Beitrag anzeigen

                    Ein Ferdinand Friedrich August Kausche war mit einer Dorothea Maria Auguste Thiedemann verheiratet, sie ließen 1913 ein Kind in der ev. Pfarrei Hainholz/Hannover taufen.
                    Dies wird aber leider nicht der gesuchte Ferdinand F A Kausche sein, da der Gesuchte am 5.4.1847 in Brome bei Hannover geboren wurde und er bei der Geburt bereits 66 Jahre alt gewesen wäre.

                    Kinder aus der (vermeintlichen) Ehe Kausche oo Becker sind mir, wie schon angemerkt nicht bekannt. Aufgrund des kurzen Zeitraums (Okt. 1874 bis Feb. 1877) wären hier auch nur ein bis zwei Kinder (ohne Mehrlingsgeburten) denkbar gewesen.

                    Ich sehe schon anhand der Diskussionen, dass dieser Fall kniffeliger ist, als ursprünglich erwartet.

                    Ich habe nochmal die handschriftlichen Unterlagen meines Großvaters (Ariernachweise) durchsucht, die Daten zu der Heirat Brünig oo Becker (meine Ururgroßeltern) decken sich mit den Kirchbuch-Einträgen und Urkunden.
                    Eine Namensgleichheit ist ebenfalls ausgeschlossen, da ja im Eintrag zur (vermeintlichen) Heirat Kausche oo Becker das übereinstimmende Geburtsdatum und Ort vermerkt ist.

                    Tatsächlich ist der Tag und Ort der Trauung Kausche oo Becker mit einem "-" vermerkt...somit bliebe nur die These, dass zwar aufegboten aber die Hochzeit nie vollzogen wurde, korrekt?
                    Dem entgegen steht allerdings folgender Fakt:

                    Ich habe mir mal den Spaß gemacht, die Hochzeiten in diesem Kirchenkreis statistisch auszuwerten.
                    Im Jahr 1874 finde ich ca. 161 Einträge, bei 63 dieser 161 Einträge findet man bei Tag der Trauung und Bemerkung nur ein "-", also bei gut 39 % !!!!

                    Dies würde bedeuten, dass bei nur gut 60 % aller Aufgeboten auch eine Hochzeit erfolgte? Ist dies ein realistischer Wert?

                    Wie schon gschrieben, fehlt mir auch der Sterbeeintrag von Friedrich Kausche...es gab einen Schneider Friedrich August Kausche in Bremen, aber ob dies der Gesuchte war, konnte ich nicht ermitteln.

                    Fragen über Fragen...Gruß
                    Roman


                    Kommentar

                    • Werner52
                      Erfahrener Benutzer
                      • 25.06.2025
                      • 486

                      #11
                      Der Eintrag ins KB erfolgte am 8.10.1874. Standesämter wurden dort zum 1.10.1874 eingeführt. Hannover hatte wohl 2. Standesämter, die es von Anfang an gab: Das spätere Sta I und das spätere Sta IV. Von beiden liegt der Namensindex von 1874 und 1875 vor. Darin ist keine Kausche-Ehe eingetragen.

                      Wenn die Ehe also nicht zws. dem 21. und 30.9.1874 stattgefunden hatte - gab es sie zumindest in der Stadt Hannover auch anschließend nicht.

                      Die 2. ist vorhanden.

                      Tr Brüning 1877 Hannover.jpg
                      Zuletzt geändert von Werner52; 13.08.2025, 13:56.

                      Kommentar

                      • Werner52
                        Erfahrener Benutzer
                        • 25.06.2025
                        • 486

                        #12
                        Ja, da haben wir wohl den Grund, warum das Frl. Becker einen Rückzieher machte - die ahnte, was da auf sie zukommen würde und zog die Reißleine

                        Kausche 01.jpg
                        Hannoverscher Kurier: Hannoversches Tageblatt; Morgenzeitung für Niedersachsen vom 10.3.1892, S. 6

                        Kausche 02.jpg
                        Hannoverscher Kurier: Hannoversches Tageblatt; Morgenzeitung für Niedersachsen vom 22.4.1894, S. 9.

                        Kausche 03.jpg
                        Hannoverscher Kurier: Hannoversches Tageblatt; Morgenzeitung für Niedersachsen vom 18.08.1899, S. 5.


                        Ja, der Bremer Schneider ist der richtige.

                        Bg einer Tochter.

                        Bg seiner geschiedenen Ehefrau, sie wird im Zeitungsartikel erwähnt.

                        Nur er selbst ist wohl nicht in Bremen verstorben, wie in der St-Urkunde seines Sohnes angegeben.
                        Zuletzt geändert von Werner52; 13.08.2025, 22:48.

                        Kommentar

                        • LDH1
                          Erfahrener Benutzer
                          • 31.01.2023
                          • 285

                          #13
                          Ohoh...was für eine Überraschung :-)
                          Werner52 Vielen, vielen Dank für deine "Ermittlung"!

                          In der Tat hat meine Ururgroßmutter hier wohl die Reißleine gezogen...mehrfacher Diebstahl, Bigamie...der Schneider Kausche hatte es später wohl faustdick hinter den Ohren.

                          Das geplatzte Aufgebot ist wohl somit schlüssig erklärt.
                          Ich bin schon auf die Reaktion des Nachfahren von Ferdinand Kausche gespannt, der mich ursprünglich zu dieser Verbindung zu meinem Stammbaum angefragt hatte.

                          Danke nochmals und Gruß
                          Roman

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