Hesse aus Rathenow?

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  • jele
    Erfahrener Benutzer
    • 16.05.2012
    • 2797

    Hesse aus Rathenow?

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: Ende 17. Jh.
    Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: Rathenow ???
    Fernabfrage vor der Beitragserstellung genutzt [ja/nein]: ja
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive, Datenbanken): ja


    Hallo zusammen,

    seit über zwölf Jahren bin ich auf der verzweifelten Suche nach der Herkunft des Kaufmanns und Kommerzienrats Johann Christoph Hesse d.Ä., der vermutlich in den 90-er außerhalb Berlins geboren wurde. Nach langem Drängen und nur unter großem Geschrei leistete er 1740 den Berliner Bürgereid. In den entsprechenden Unterlagen fand sich jedoch kein Hinweis auf seine Herkunft.
    Er heiratete 1717 eine N. Schmeltzpfennig, eine Tochter des Georg Schmeltzpfennig, Herkunft ebenfalls unbekannt, die aber höchstwahrscheinlich vor 1724 verstorben ist, da er am 29.02.1724 im Dom zu Cölln/Spree Maria van Geert geheiratet hat.

    Die (etwas dünne) Rathenower Spur habe ich gelegt, weil aus seiner ersten Ehe eine Johanna Christina entsprang, die (in den 30-er Jahren) Johann Christian Sandow, Kauf- und Handelsmann aus Rathenow, heiratete, welcher am 25.11.1741 den Berliner Bürgereid ablegte. Dieser war der Sohn des am 07.10.1677 in Rathenow geborenen Christian Sandow, Bürgers und Holzhändlers in Rathenow.
    Johann Christoph Hesse war auch Holzhändler.


    Weiß jemand Rat?

    Mit bestem Dank und Gruß

    jele
    Zuletzt geändert von jele; 02.01.2013, 16:20.
  • BerlinKolonist
    Erfahrener Benutzer
    • 24.06.2006
    • 107

    #2
    Hallo jele,

    hast du schon mal versucht, die SCHMELTZPFENNIGs in Berlin nachzuverfolgen? Vielleicht findet sich unter den Paten oder Trauzeugen ein HESSE mit Herkunftsangabe. Familysearch spuckt einige wenige Schmeltzpfennigs aus, alle in der Gemeinde Jerusalem (Berlin-Stadt). In der Schreibvariante ohne t, also SCHMELZPFENNIG, lassen sich bei Familysearch viele Namensträger aus der Umgebung Hannover finden. Vielleicht könntest du ja mal die Berliner Schmeltzpfennigs abgrasen, um zu einer Verbindung zum HESSE zu kommen?

    Beste Grüße und viel Glück!

    Kommentar

    • jele
      Erfahrener Benutzer
      • 16.05.2012
      • 2797

      #3
      Hallo BerlinKolonist,

      das ist eine gute Idee, die ich sicher mal weiterverfolgen werde.
      Vielen Dank für die freundliche Empfehlung.


      Beste Grüße

      jele

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      • gustl
        Erfahrener Benutzer
        • 25.08.2010
        • 676

        #4
        Hallo Jele,

        da meine Hesses zeitlich passen, hier die Daten:

        Michael Hesse, Bauer oo Margarete ?
        *? * 1680
        + 10. 1.1730 + 17. 4.1750
        in Kuschkow in Kuschkow (das ist heute im Kr. Märkische Heide)

        ein Sohn:
        Hans Heße, Kirchvater oo Katharina Nowik
        * 30.10.1701 *?
        + 24. 2. 1778 +?
        in Kuschkow

        eine Tochter
        Margarete Hessa oo Hans Dillan, Bauer
        * 29. 7.1747 * 14. 2.1729
        in Kuschkow in Kuschkow
        + 18.12.1799 + 22.11.1788
        in Kuschkow in Kuschkow

        Die Margarete ist meine letzte Hesse. Hans Dillan gehört zu einer sorbischen Familie, ob die Hesses auch Sorben waren, das weiß ich nicht. Den Namen Dillan sowie alle weiteren meiner Kuschkower Namen gibt es in diesem Ort noch, Hesse habe ich aber weder auf dem Friedhof dort, noch auf dem Kriegerdenkmal gefunden.

        Ich weiß nicht, ob Dir das alles weiterhilft. Dennoch

        beste Grüße
        Cornelia

        Kommentar

        • gustl
          Erfahrener Benutzer
          • 25.08.2010
          • 676

          #5
          P.S. Leider sind meine sorgfältig unter den Namen plazierten Daten beim Senden verrutscht, ich hoffe, Du kannst trotzdem damit etwas anfangen. - Cornelia

          Kommentar

          • jele
            Erfahrener Benutzer
            • 16.05.2012
            • 2797

            #6
            Hallo Cornelia,

            vielen Dank für die Zusendung Deiner Hessen.
            Ich fürchte nur, dass sie mit meinem Gesuchten nichts zu tun haben.
            Hesse gibt's ja (leider?) wie Sand am Meer.
            Wichtig zu erwähnen ist noch, dass "mein" Hesse reformierten Glaubens war. Er war Kaufmann, mindestens seit den 10-er Jahren des 18. Jahrhunderts in Berlin, obwohl er erst 1740 das Bürgerrecht - auf massiven Druck hin, weil es ihm außer einer Gebühr seiner Meinung nach wohl nichts brachte - erwarb.
            Er war sehr erfolgreich (und sehr reich!), wurde sogar Kommerzienrat, so dass ich glaube, dass er bereits vor seiner Ankunft in Berlin in einem relativ wohlhabenden Kaufmannsmilieu zu suchen ist.

            Nichtsdestotrotz freue ich mich über jede Information, denn, wer weiß...?

            Dir noch einen schönen Tag

            wünscht

            jele

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            • gustl
              Erfahrener Benutzer
              • 25.08.2010
              • 676

              #7
              Hallo Jele,

              dass "dein" Hesse reformiert war, hätte sich für mich eigentlich schon aus dem Ort der Trauung ergeben müssen, denn der Dom war die einzige deutsch-reformierte Kirche in Berlin zu dieser Zeit. Das Herrscherhaus gehörte der reformierten Kirche an, die Berliner Bevölkerung war jedoch überwiegend lutherisch.

              Neben unserem Archiv gibt es für das Gebiet der Landeskirche eine Reihe weiterer kirchlicher und staatlicher Stellen, die Kirchenbücher verwahren und zur Nutzung anbieten. Domstiftsarchiv Brandenburg Das Domstiftsarchiv in Brandenburg/Havel verwaltet u.a. die Archive zahlreicher Gemeinden aus den aktuellen Kirchensprengeln Neuruppin und Cottbus als Deposita. Einen aktuellen Überblick über die verfügbaren Kirchenbücher vermittelt https://www.dom-brandenburg.de/data/images/stories/extern/deposita.pdf Neben


              Ich schicke hier einen link, unter dem du eine Anschrift des reformierten Kirchenkreises Berlin-Brandenburg findest. Die Adresse weist zwar auf den französischen Dom hin, aber wie du siehst, sammeln sie auch deutsch-reformierte Kirchenbücher. Ich weiß positiv nur von einer weiteren dt.- ref. Gemeinde in Brandenburg, die war in Brandenburg/Havel. Es wird aber sicher noch weitere gegeben haben. Überwiegend dt.-ref. waren die anhaltischen Fürstentümer, sowohl die Fürsten als auch die Bevölkerung. Ich erwähne das deshalb, weil Friedrich Wilhelm I, der Soldatenkönig, mit Leopold I von Anhalt-Dessau, dem "alten Dessauer", befreundet war. Zu jeder Zeit versuchten Anhaltische ihr Glück in Berlin und endeten, soweit sie reformiert blieben, gern als Kaufleute, denn "mehr" konnten sie in der Berliner Gesellschaft nicht werden. So ging es jedenfalls den unseren, die aus anhaltischen Akademiker- und Beamtenfamilien stammten, teilweise selbst studiert hatten und dennoch im Kaufmannsstand landeten, was, jedenfalls materiell, nicht ihr Schaden war.

              So gesehen ist wird es ein wenig klarer, warum dein Hesse das Bürgerrecht nicht erwerben wollte. Es brachte ihm tatsächlich wenig.

              Da er Holzhändler war, kann ich mir gut vorstellen, dass man ihn auch im Grund-/Waldbesitzer/-pächtermilieu suchen kann. Und ja, da konnte man reich werden zu dieser Zeit, denn wegen des hohen Berliner Grundwasserspiegels wurden die Prachtbauten Unter den Linden, die in dieser Zeit entstanden, auf Holzpfählen errichtet. (Dass die heutigen Prachtbauten am Potsdamer Platz quasi schwimmen, wissen auch nicht viele.) Man hat erst kürzlich bei Ausgrabungen am späteren Humboldforum noch einige Pfähle des alten Stadtschlosses gefunden. (Es waren noch tadellos erhaltene Eichen.)

              Vielleicht kannst Du aus diesen Infos etwas machen!

              Beste Grüße
              Cornelia

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              • jele
                Erfahrener Benutzer
                • 16.05.2012
                • 2797

                #8
                Hallo Cornelia,

                vielen Dank für Deine lieben Zeilen.
                Da ich wohl sehr viel erklären muss, schicke ich Dir eine PN.

                Beste Grüße

                jele

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                • mumof2
                  Erfahrener Benutzer
                  • 25.01.2008
                  • 1351

                  #9
                  Hallo Jele,

                  da "Dein" Hesse Kommerzienrat war, frage ich einfach mal nach, ob Du im Landesarchiv recherchiert hast? M.E. mußte der Titel Kommerzienrat beantragt werden. Dazu mußte der Antragsteller seine wirtschaftlichen Verhältnisse offenlegen und von sich selbst berichten. Wenn dieser Schriftverkehr überlebt hat und im Landesarchiv Berlin liegt, könntest Du mit etwas Glück darin auch den Herkunftsort Deines Ahnen finden.

                  mum of 2
                  Viele Grüße
                  mum of 2

                  Kommentar

                  • jele
                    Erfahrener Benutzer
                    • 16.05.2012
                    • 2797

                    #10
                    Hallo Mum of 2,

                    leider kein Johann Christoph Hesse im Landesarchiv Berlin.
                    Aber danke für den Tipp!

                    Schönen lauen Abend noch

                    jele

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                    • Pantherwoods
                      Erfahrener Benutzer
                      • 13.11.2011
                      • 197

                      #11
                      Nun, einen Rat weiß ich nicht, aber viell. sind diese Informationen aus dem Kirchenbuch von Schollene irgendwie von Wert.

                      1. Patin in Molkenberg am 01.01.1703 bei Andreas Brune Tochter Ilse (* Molkenberg 26.12.1702), ebd. "1. J. [Jungfrau] Ilsabe Osterburgs, filia des Schultzen in Molkenb., sponsa H. [Herrn] Christian Sandows" [Anm.: Da sie hier als Braut angegeben ist, war die Hochzeit bereits proklamiert, weshalb davon auszugehen ist, das 1703 das Hochzeitsjahr der Eheleute Sandau-Osterburg war. Da nicht in Molkenberg geheiratet wurde, dürfte die Trauung in Rathenow vollzogen worden sein.]
                      2. Patin in Molkenberg am 12.08.1720 bei Schulze Andreas Osterburg (der Jüngere) Tochter Catharina Margaretha (* Molkenberg 10.08.), ebd. "1. Ilsabe Osterburgs H. Christian Sandaus Bürgers u. Brauers in Ratnau Ehefr."

                      Möglicherweise ist dieser Brauer Christian Sandau ein Sohn vom Holzhändler Christian...

                      Gruß!
                      PW

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                      • jele
                        Erfahrener Benutzer
                        • 16.05.2012
                        • 2797

                        #12
                        Hallo PW,

                        jedes Fitzelchen, jede Spur einer Spur nehme ich gerne und dankbar an.

                        Gruß und Dank

                        jele

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                        • Pantherwoods
                          Erfahrener Benutzer
                          • 13.11.2011
                          • 197

                          #13
                          Ich setze fort...

                          Pate in Grütz b. Rathenow am 24.01.1706 bei Ackermann Caspar Schmid (Schmidt) und Elisabeth Kahrstede (Karstedt/Karstädt) Sohn Joachim (* Grütz 16.01.), ebd. "6. Christian Heße, Bürger u. Schneid[er] in Rathenow" (Quelle: KB Schollene)

                          Gruß,
                          PW.

                          Möglicherweise finde ich auch den von Dir gesuchten Heße noch in einem Pateneintrag. Allerdings habe ich da nichts parat. Ich meine nur, mich irgendwie an den Namen erinnern zu können, da er mir mal unterkam. Ich poste Dir, wenn ich weiteres finde...

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                          • jele
                            Erfahrener Benutzer
                            • 16.05.2012
                            • 2797

                            #14
                            Hallo Pw,

                            und wieder ein großes Dankeschön an Dich.
                            "Meinen" Hesse zu finden, das wäre in der Tat eine wunderbare Sache.


                            Beste Grüße

                            jele

                            Kommentar

                            • Pantherwoods
                              Erfahrener Benutzer
                              • 13.11.2011
                              • 197

                              #15
                              Weiter mit...

                              Pate in Parey-Havel am 21.11.1706 bei Hans Schmidt Sohn Johann (* Parey-Havel 17.11.), ebd. "3. M. Christian Heße cives Rathenow" (Quelle: KB Spaatz)

                              Nur wieder ein kleines Puzzleteil. Gruß!

                              PW

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