Psychiatrien in Berlin im 3. Reich

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  • Cherubina
    Erfahrener Benutzer
    • 02.01.2011
    • 100

    #16
    Hallo...

    Friederike hat im Thread "Sterbeurkund von 1941" eben einen Link gepostet von einem Zeitungsartikel. Darin wird berichtet, dass das sog. Kreishaus in Bernau abgerissen wurde (August 2010). Es diente vor dem 2. Weltkrieg als Nervenheilanstalt. Erstmal brach ich in Tränen aus... denn wenn er dort war, dann werde ich seinen Tod nie aufklären können.
    Aber "vor dem 2. Weltkrieg"? 1941 war während des 2. Weltkriegs. Ist die Frage, ob die Zeit des 2. Weltkriegs da noch dazu zählt. Meine allerletzte Hoffnung ist dann Lobetal. Was ist mit der Brandenburgklinik Bernau?

    Liebe Grüße, Cherubina

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    • Hina
      Erfahrener Benutzer
      • 03.03.2007
      • 4721

      #17
      Hallo Cerubina,
      es ist eher nicht anzunhemen, dass Bernau gleich 3 Psychiatrien hatte. Wie Du ja gesehen hast, gab es auch in Berlin nicht sehr viele und Bernau ist im Vergleich sehr klein. Wenn dort irgendwo extra steht, dass das vor dem 2. Weltkrieg Psychiatrie war, dann war er sicher nicht dort.
      Viele Grüße
      Hina
      "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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      • Cherubina
        Erfahrener Benutzer
        • 02.01.2011
        • 100

        #18
        Hallo Hina!

        Das leuchtet eigentlich ein. Aber dann müsste ja Lobetal mehr oder weniger unmittelbar vor dem 2. Weltkrieg erbaut worden sein.
        Hier der Artikel:
        http://www.moz.de/lokales/artikel-ansicht/dg/0/1/248877/?print=1&cHash=8e8aa30b1bd31bb60e483417aa7455c7

        Liebe Grüße, Cherubina

        Kommentar

        • Hina
          Erfahrener Benutzer
          • 03.03.2007
          • 4721

          #19
          Im Prinzip ja. Der erste Abschnitt von Lobetal wurde 1906 als Arbeiterkolonie erbaut. Erst später kamen dann die Behindertenwerkstätten und die Psychiatrie dazu. Das muss wohl kurz vor dem 2. WK gewesen sein.
          Viele Grüße
          Hina
          "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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          • Cherubina
            Erfahrener Benutzer
            • 02.01.2011
            • 100

            #20
            Das gibt mir noch Hoffnung. Und wieder: Vielen lieben Dank für deine Informationen!! :-)

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            • Olivia
              Erfahrener Benutzer
              • 26.10.2010
              • 406

              #21
              Zitat von Cherubina Beitrag anzeigen
              ...
              "Vielen Dank für Ihre Anfrage. Leider existieren aus dieser Zeit keine Krankenakten mehr in unserer Klinik, die Aufbewahrungsfrist beträgt 30 Jahre."
              ...
              Liebe Grüße, Cherubina

              ... soviel mir bekannt ist, ist die Aufbewahrungsfrist für normale Krankenakten / Patientenunterlagen 30 Jahre, das stimmt... aber für psychiatrische Akten / Unterlagen gelten wohl 100 Jahre Aufbewahrungsfrist!!! Also müßte da nochwas da sein... *daumendrück für Dich*

              GLG; Olli
              Suche nach folgenden FN in Thüringen: Bauer, Beyer, Blume, Boblenz, Boße/Bosse, Böttcher, Delle, Ernemann, Fürstenberg, Gräßer, Güldenzopf, Hemmleb, Jäger, Karst, Kreuzberg, Lange, Liebermann, Lutze, Mackrodt/Mackroth, Matthis, Peter, Rasch, Rauschardt, Reichardt, Rockstedt, Rottorf, Schmidt, Simon, Sonnrein, Stichling, Stößel, Wagner, Wendel, Wenzel, Werther, Wolf
              in Berlin: Schmidt-Sdolarski
              in Posen (heut. Polen): Schmidt, Sdolarski, Florkowska
              für jeden Hinweis! GLG; Olli

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              • Hina
                Erfahrener Benutzer
                • 03.03.2007
                • 4721

                #22
                Hallo Olli,
                das kann man wirklich hoffen, dass sie nicht vernichtet wurden. In der DDR galten ja nicht die bundesdeutschen Aufbewahrungsfristen.
                Viele Grüße
                Hina
                "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                • Cherubina
                  Erfahrener Benutzer
                  • 02.01.2011
                  • 100

                  #23
                  Hallo ihr Lieben,

                  mittlerweile hab ich rausgefunden, dass Lobetal keine "richtige" Nervenheilanstalt war, sondern eine Art Stift für Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung/psychischen Störungen. Dort ist jedenfalls keine Akte von meinem Opa vorhanden.
                  Es gab in Bernau bis in den Krieg hinein 2 Nervenheilanstalten, einmal eine Privatklinik in der Breitscheidstraße, geleitet von einem Doktor Wieners, und noch eine weitere, über die ich allerdings bisher nichts rausfinden konnte. Diese Info hab ich von der Stadt Bernau bzw. vom Kreisarchiv in Eberswalde.

                  Weiß wer was??

                  Liebe Grüße, Cherubina

                  Kommentar

                  • Cherubina
                    Erfahrener Benutzer
                    • 02.01.2011
                    • 100

                    #24
                    Ok, auch das habe ich jetzt zumindest ansatzweise herausgefunden:

                    Hier ein Auszug aus der Mail, die ich vom Landesarchiv Berlin bekam:

                    "...leider kann ich Ihnen nicht ganz weiterhelfen. Im Aufnahmebuch der Heil- und Pflegeanstalt Buch konnte ich keinen Eintrag zu Walter Frick ermitteln.
                    In Bernau soll es ein Privatpflegeheim Frl. Schulz als Heilanstalt von Anna Schulz (um 1929) und das Waldsanatorium Dr. Wieners (früher auch: Dr. Wieners Heilanstalt für Nerven- und Gemütskranke) gegeben haben. Das Sanatorium befand sich in Bernau bei Berlin, Kaiserstraße 50-56 und wurde von Sanitätsrat Dr. Aloys Wieners geleitet. Der Verbleib der Krankenakten dieser beiden Einrichtungen ist mir nicht bekannt."

                    Sie meinte, ich solle mich an das Landesarchiv Brandenburg wenden. Werd ich dann mal tun.


                    Liebe Grüße, Cherubina

                    Kommentar

                    • saille
                      Erfahrener Benutzer
                      • 27.11.2009
                      • 436

                      #25
                      Hallo Cherubina,

                      was ist, wenn du noch in eine andere Richtung denkst? Mir fiel spontan das Jüdische Krankenhaus in Berlin ein (Heinz-Galinski-Straße 1)Ist nur eine Überlegung. Ich habe von dort auch 2 mysteriöse Todesfälle. Vielleicht versuchst du es einfach mal.

                      LG, Petra
                      Suche in Posen,Ost-und Westpreußen, Pommern:
                      FN Joseph, Moser, Oschitzki, Hirsch, Salomon, Löwenthal, Silbermann, Zuehlsdorf, Voegler(Fegler,Vögler)

                      Berlin:
                      FN Wedemeyer, Köckeritz(Köckritz)Schießke, Spicker, Wenke(Wencke)

                      Für den Rest der Welt:
                      FN RICHTHERRund FN LANOCH

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                      • Karla
                        • 23.06.2010
                        • 1034

                        #26
                        Hallo zusammen!
                        Ich habe jetzt gerade die Seiten gelesen und habe an meine Urgroßtante gedacht,
                        die im Herbst 1933 in Leipzig Dösen ganz plötzlich verstorben ist.
                        Komisch ist , dass sie im Sommer 1933 noch ganz normal war.
                        Ich kann mir das nur so vorstellen.
                        Der Mann hatte sie verlassen und dann hat noch die Tochter nach Thüringen geheiratet.
                        Ich vermute, da hatte sie die Nerven verloren.
                        Nun kam es ja ganz besonders damals, auf den entsprechenden Arzt an!
                        Ich glaube auf der Sterbeurkunde stand Herzversagen drauf.
                        Ich wünsche Dir Cherubina, dass Du alle Unterlagen bekommst!
                        Viel Glück!

                        Kommentar

                        • Cherubina
                          Erfahrener Benutzer
                          • 02.01.2011
                          • 100

                          #27
                          Hallo Karla,

                          ja, damals wurde so viel Mist gemacht, das ist unglaublich. Seis Herzversagen, seis Erschöpfung/Depression - diese Zeit war eine einzige Intrige! Zumal bei mir der Anzeigende der Mann war, der meinen Opa loswerden wollte!! Das stimmt im Leben nicht...
                          Ich hoffe, dass das Landesarchiv Brandenburg noch Infos hat, werde hier gerne berichten.

                          Liebe Grüße, Cherubina

                          Kommentar

                          • Kai Heinrich2
                            Erfahrener Benutzer
                            • 25.02.2009
                            • 1463

                            #28
                            Zitat von Olivia Beitrag anzeigen
                            ... aber für psychiatrische Akten / Unterlagen gelten wohl 100 Jahre Aufbewahrungsfrist!!!
                            Weiss vielleicht jemand wann man Auskunft bekommt zu Personen:

                            Muss man einfach nur verwandt sein, oder muss man die direkte Linie nachweisen?

                            - muss der ehemalige Patient eine bestimmt Anzahl von Jahren bereits verstorben sein ....?

                            - Muss man das genaue Geburtsdatum oder Aufnahmedatum nennen oder sind solche Krankenhaus-Archive einfach alphabetisch geordnet?

                            Da gibt es doch bestimmt eine Regelung.

                            Wenn man wirklich bahnbrechend interessantes über seine Familie erfahren will, dann doch dort.
                            Es wäre ein Quantensprung für die Familiengeschichte wenn man es mit dem Sammeln von Sterbe-, Heiratsdaten, Steuerlisten, sowie Berufsnamen vergleicht.

                            Fatal wenn diese Akten 100 Jahre durch Kriege gerettet wurden um dann am Ende wieder in den Müll zu wandern.
                            Meine Namensliste / mein Stammbusch:
                            http://www.kaiopai.de/Stammbaum_publ1/indexpubl1.html

                            Derjenige welcher bis zu seinem Tod die meisten Ahnen zusammen bekommt gewinnt!

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                            • Cherubina
                              Erfahrener Benutzer
                              • 02.01.2011
                              • 100

                              #29
                              Hallo Kai,

                              also ich hab die Erfahrung gemacht, dass es reicht, Namen und Geburtsdatum (vlt noch Geburtsort) und sofern bekannt auch Sterbedatum/ort anzugeben. Dem Bundesarchiv hab ich ganz förmlich per Luftpost geschrieben, allen anderen Einrichtungen (sonst oft den Kliniken selbst) per Mail. Ich bekam bei einigen schon Antwort (leider wurde bisher keine Akte von meinem Opa entdeckt), ohne, dass ich irgend ne Verwandtschaft nachweisen musste.
                              Wg. der Meldekartei aus Berlin habe ich - glaube ich - nochmals an das Bundesarchiv geschrieben, kann aber auch das Landesarchiv gewesen sein. Die wollten wahlweise eine Kopie der Geburtsurkunde, des Personalausweises oder noch zwei Alternativen.
                              Einzige Ausnahme war das Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge, von denen bekam ich auf meine Anfrage folgende Antwort:

                              Sehr geehrte Frau F****,
                              vielen Dank für Ihre E-Mail. Es gibt Psychiatrieakten aus dieser Zeit, allerdings sind diese nur noch unvollständig vorhanden. Bevor wir uns die Mühe des Suchens machen, bitten wir Sie, Ihr Anliegen noch einmal schriftlich zu formulieren und uns einen Erbschein beizufügen. Alle auf dem Erbschein benannten Personen müssen ihr Einverständnis erklären, dass Sie in die Patientendokumentation (falls vorhanden), Einblick nehmen können. Auch bitten wir um Ihre Legitimation. Es obliegt dann dem zuständigen Chefarzt, zu entscheiden, ob er Ihnen Einblick in die Unterlagen gewährt, denn die Schweigepflicht gilt auch über den Tod hinaus und es muss ein triftiger Grund vorliegen, um die Daten zu offenbaren.
                              Bitte senden Sie den Brief an die Geschäftsführung des Hauses.


                              Hab das dann nicht weiter verfolgt, da ich mittlerweile nicht mehr annehme, dass mein Opa dort war. Und ich weiß auch nicht, was ein Erbschein ist ...


                              Liebe Grüße, Cherubina


                              Kommentar

                              • Karla
                                • 23.06.2010
                                • 1034

                                #30
                                Hallo Cherubina!
                                Einen Erschein bekommst Du vom Nachlassgericht.
                                Aus dem Wohnort Deiner Großvaters.
                                Mit so einem Erbschein kommst Du auch an ein Erbe ran,
                                falls er eins hatte.

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