Recherche im Staatsarchiv

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  • 347Steffi
    Erfahrener Benutzer
    • 02.05.2014
    • 204

    Recherche im Staatsarchiv

    Guten Morgen,

    gestern habe ich auf eine Anfrage beim Staatsarchiv Nürnberg eine Antwort bekommen (super schnell - nur 5 Tage Bearbeitungszeit ). Der Archivamtsrat hat mir u.a. geschrieben:
    "Da konkrete Nachforschungen von Amts wegen nur in sehr begrenztem Umfang möglich sind, müssen Ihnen weitere Recherchen zu den unten angegebenen Öffnungszeiten im hiesigen Benützersaal selbst überlassen werden."
    Das ist wahrscheinlich jetzt eine ziemliche Anfängerfrage, aber wie genau funktioniert das, wenn man da selbst recherchiert? Sind alle Daten verfilmt und an einem PC einsehbar oder muss man etwas vorbestellen? Ich habe auf der Homepage zwar die Findmitteldatenbank gefunden, allerdings sind das ja nur grobe Überschriften, die dort angegeben sind?

    Schöne Grüße
    Steffi
    Zuletzt geändert von 347Steffi; 29.04.2015, 11:50.
  • Jettchen
    Erfahrener Benutzer
    • 16.10.2011
    • 1686

    #2
    Ich kann dir zwar nicht weiterhelfen, Steffi, aber du hast wenigstens eine Antwort erhalten. Ich warte darauf schon mehr als ein Vierteljahr.
    Nun weiß ich wenigstens, dass sich auch ein Anruf dort nicht lohnt.
    Da ich mich bei Staatsarchiven auch nicht auskenne, bin ich ebenso an einer Antwort auf deine Anfrage interessiert. Ich komme bei der Suche in der Findmitteldatenbank nicht klar.
    Gruß
    Jettchen

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    • BenediktB
      Erfahrener Benutzer
      • 31.05.2006
      • 546

      #3
      Hallo zusammen,

      mein letzter Besuch im Staatsarchiv ist einige Jahre her, aber gerne gebe ich meine Erfahrungen weiter.
      Grundsätzlich ist es von Vorteil schon im Vorfeld eine Signatur zu den gewünschten Beständen zu haben, denn normal ist es so:

      Zuerst nimmt man die Nutzerberatung in Anspruch und schildert sein Anliegen. Dort wird man dir dann das richtige Findbuch heraussuchen und mit dir zusammen die in Frage kommenden Bestände und Signaturen heraussuchen. Dann füllst du einen Bestellzettel aus. In den größeren Staatsarchiven (in München z.B.; in Landshut ist/war es anders), werden diese Zettel nur zweimal am Tag gesammelt geholt (zu den sog. Aushebezeiten) und die gewünschten Archivalien zusammen in den Lesesaal gebracht. Da kann schonmal ein guter Vormittag vergehen, wo man noch gar nicht forschen kann.
      Wenn die Archivalien dann vorliegen erhältst du meist Originale(!!). Verfilmte Bestände können zum Teil auch sofort aus dem Präsenzbestand ausgegeben werden.

      In jedem Fall empfiehlt es sich vorher telefonisch mit dem Archiv in Kontakt zu treten oder konkrete Signaturen ausfindig zu machen. Sonst ist die möglicherweise nicht ganz kurze Fahrt am Ende umsonst.

      EDIT: Hier ist das Ganze Prozedere auch nochmal sehr gut dargestellt: http://www.genealogie-kiening.de/erst.htm

      Vielleicht konnte ich euch helfen.

      VG,
      Benedikt
      Zuletzt geändert von BenediktB; 29.04.2015, 13:19.
      Mein Ancestry-Stammbaum

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      • 347Steffi
        Erfahrener Benutzer
        • 02.05.2014
        • 204

        #4
        @Jettchen: Hast du per Brief oder Mail angefragt? Ich muss sagen, dass mich die Schnelligkeit der Antwort überascht hat. Zumindest konnte er mir auch einen Hinweis darauf geben, dass ich mit meinem Anliegen an der richtigen Stelle suche.

        @BenediktB: Danke für Deine Antwort. Puh, das hört sich an, als müsste ich da viel Zeit mitbringen. Hast Du auch Erfahrung mit Rechercheaufträgen gemacht, also dass du das Archiv beauftragt hast?

        Viele Grüße
        Steffi

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        • BenediktB
          Erfahrener Benutzer
          • 31.05.2006
          • 546

          #5
          Zitat von 347Steffi Beitrag anzeigen
          @BenediktB: Danke für Deine Antwort. Puh, das hört sich an, als müsste ich da viel Zeit mitbringen. Hast Du auch Erfahrung mit Rechercheaufträgen gemacht, also dass du das Archiv beauftragt hast?
          Hallo Steffi,

          das habe ich auch schon gemacht, ja. Das kostet halt dann irgendetwas um die 30 € pro Stunde (Gebührenverzeichnis findest du auf der Webseite der Archivverwaltung). Desto genauer du definieren kannst, was du brauchst (z.B. Datum eines Erbvertrags o.ä. bzw. noch besser eine Signatur; die genauen persönlichen Daten bei einer Personalakte), desto leichter tut sich das Archiv und desto günstiger wird es. I.d.R. kannst du auch Kopien oder Scans auf CD bekommen. Ich habe nur gute Erfahrungen mit den staatlichen Archiven gemacht.

          VG,
          Benedikt
          Mein Ancestry-Stammbaum

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          • 347Steffi
            Erfahrener Benutzer
            • 02.05.2014
            • 204

            #6
            Danke Benedikt für Deine Rückmeldung... Hört sich durchaus positiv an!

            Kann noch jemand die Frage zur Findmitteldatenbank beantworten? Kann ich darüber einsehen, welche Dokumente konkret vorliegen? Wenn ich z.B. beim Staatsarchiv Nürnberg nach "Erlmühle" suche kommt nichts, aber vom Archivar weiß ich, dass es Dokumente gibt. Wie komme ich also an die Signatur, die ich für einen Recherchauftrag benötige?

            Schöne Grüße
            Steffi

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            • gki
              Erfahrener Benutzer
              • 18.01.2012
              • 5025

              #7
              Hallo,

              bei Anfragen per Email hab ich fast immer nur gute Erfahrungen gemacht, ich bekam immer recht bald Antwort - wenn natürlich auch nicht immer das gewünschte drinstand.

              Nur auf eine Antwort aus Amberg warte ich noch, vermutlich sollte ich es nochmal probieren.

              Die eine eher unerfreuliche Antwort war, daß der Archivzugang für Familienforscher ja umsonst sei, deswegen müsse man halt selber suchen.

              Jetzt hast Du, Benedikt, aber beschrieben, daß Du kostenpflichtige Suchaufträge durchaus auch losgeworden bist. Waren die auch unter Familenforschung eingeordnet oder ging es um was andere?

              So einen Archivbesuch kann ich aber generell empfehlen, man wird zumindest im Hauptstaatsarchiv in München sehr freundlich empfangen und kompetent beraten. Neulich ist die Dame von der Fachberatung sogar selber ins Archiv gestiefelt weil der Ausheber das Buch nicht gefunden hatte. Kam mit wohl dem größten Buch zurück, in dem ich je geblättert hab. Leider genealogisch nicht sehr ergiebig, aber dennoch ein Erlebnis.

              Aber Benedikt hat recht: gute Vorbereitung ist alles, sonst kommt man zu nichts, bzw. kriegt um 15h das Buch und muß um 18:30 wieder gehen.
              Gruß
              gki

              Kommentar

              • 347Steffi
                Erfahrener Benutzer
                • 02.05.2014
                • 204

                #8
                Hallo gki,

                DANKE für Deine Erfahrungen. Wie genau bereitest Du Dich dann vor, also woher weißt Du, dass das was Du suchst auch im Staatsarchiv zu finden ist, also z.B. Urkunden aus einem bestimmten Ort?

                Grüße
                Steffi

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                • gki
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.01.2012
                  • 5025

                  #9
                  Hallo Steffi,

                  meine Vorbereitung läßt iA zu wünschen übrig, daher versuche ich zwei Tage hintereinander hinzugehen.

                  Mittlerweile frage ich vorher per Email an, ob sie was zu einem Thema haben.

                  Aber auch dann sitzt man oft erstmal im Reperitorienzimmer über den Findbüchern bevor man weiß, was man will.

                  Wenn Du uns den Ort verrätst, können wir Dir vielleicht auch ein paar Tips geben. Generell sind die Orte zwar den Archiven zugeordnet, aber es ist auch oft so, daß man Informationen zu einem Ort in einem anderen Archiv findet.

                  Relativ unverzichtbar ist der Historische Atlas von Bayern, da dort oft bis auf Hof-Ebene die früheren Besitzverhältnisse angegeben sind.

                  Mittlerweile findet man ja einige der Archiv-Findbücher auch schon im Netz.
                  Gruß
                  gki

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                  • BenediktB
                    Erfahrener Benutzer
                    • 31.05.2006
                    • 546

                    #10
                    Zitat von gki Beitrag anzeigen
                    Jetzt hast Du, Benedikt, aber beschrieben, daß Du kostenpflichtige Suchaufträge durchaus auch losgeworden bist. Waren die auch unter Familenforschung eingeordnet oder ging es um was andere?
                    Es ging immer unter Familienforschung. Allerdings bin ich immer mit sehr konkreten Angelegenheiten und Daten herangetreten, da war nicht viel Suche dahinter. Vielleicht hatte ich deswegen keine Probleme damit!?

                    VG, Benedikt
                    Mein Ancestry-Stammbaum

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                    • gki
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.01.2012
                      • 5025

                      #11
                      Zitat von BenediktB Beitrag anzeigen
                      Es ging immer unter Familienforschung. Allerdings bin ich immer mit sehr konkreten Angelegenheiten und Daten herangetreten, da war nicht viel Suche dahinter. Vielleicht hatte ich deswegen keine Probleme damit!?
                      Konkret war mein Anliegen auch, man hat mir auch die Nummern der Archivalien rausgesucht. Aber aus den Archivalien die fraglichen Seiten raussuchen könne man mir eben nicht, da Familienforschung und somit umsonst.

                      Soweit versteh ich das ja auch.

                      Was ich mich aber frage: Könnte ich anbieten, daß ich eben für die Zeit bezahle? Oder käm das schlecht an?
                      Gruß
                      gki

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                      • BenediktB
                        Erfahrener Benutzer
                        • 31.05.2006
                        • 546

                        #12
                        Zitat von gki Beitrag anzeigen
                        Was ich mich aber frage: Könnte ich anbieten, daß ich eben für die Zeit bezahle? Oder käm das schlecht an?
                        Ich weiß nicht, welches Archiv bei dir betroffen war. Die Staatsarchive in Augsburg und München haben auch gesucht und dann eben gemäß Benutzungsordnung Gebühren erhoben:
                        "§ 12 Höhe der Benützungsgebühren, Auslagen

                        (1 ) 1Für die Vorlage oder Versendung von Archivgut, die Erteilung mündlicher oder schriftlicher Fachauskünfte, die Erstellung von Gutachten und für sonstige Tätigkeiten betragen die Gebühren bei Beanspruchung
                        1. eines Beamten des höheren Archivdienstes neunundzwanzig €
                        2. eines Beamten des gehobenen Archivdienstes einundzwanzig €
                        3. eines Beamten des mittleren Archivdienstes sechzehn €
                        4. eines Beamten des einfachen Dienstes fünfzehn €

                        je Halbstunde Zeitaufwand."

                        Ich habe gerade auch noch eine Anfrage in Landshut laufen. Mal sehen, was da zurückkommt...

                        VG
                        Mein Ancestry-Stammbaum

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                        • Jettchen
                          Erfahrener Benutzer
                          • 16.10.2011
                          • 1686

                          #13
                          Ich hatte in Nürnberg meine Anfrage per Mail gestellt - keine Reaktion.
                          Im Staatsarchiv in Bamberg fragte ich ebenfalls per Mail an, allerdings mit der konkreten Angabe der Findnummer. Innerhalb von ein paar Tagen bekam ich eine ausführliche Antwort, mit Informationen über den für mich interessanten Teil. Daraus konnte ich schließen, dass sich für mich eine Fahrt ins Archiv nicht lohnen würde. Kosten fielen keine an. Das war doch sehr erfreulich!
                          Viele Grüße
                          Jettchen

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                          • 2Emilia
                            • 20.07.2014
                            • 213

                            #14
                            Hallo zusammen,
                            meine Erfahrungen beziehen sich auf das Staatsarchiv in W+ürzburg. Ich war zweimal da - das erste Mal 1984. Dann wieder im letzten September. Ich hatte zunächst nach einem Güldt- und Zinsbuch aus Goßmannsdorf gesucht. Letztes Jahr suchte ich nach Ergänzungen in anderen Büchern. Was mich verblüffte: Es dauerte nur eine halbe Stunde, bis die Archivleiterin mir meine genaue Recherche von 1984 auf den Tisch legte!
                            Die Mitarbeiter waren sehr kompetent und freundlich, aber wie bei allen derartigen Institutionen chronisch unterbesetzt. Ich habe die Seiten angegeben, von denen ich eine Kopie haben wollte, und es hat etwa 6 Wochen gedauert, bis man sie mir zugesandt hatte. Die Kosten waren gering, aber das war auch nicht mit einer Recherche verbunden.
                            Gruß aus Bingen
                            Bruno

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                            • gki
                              Erfahrener Benutzer
                              • 18.01.2012
                              • 5025

                              #15
                              Hallo Bruno!

                              Zitat von 2Emilia Beitrag anzeigen
                              Ich habe die Seiten angegeben, von denen ich eine Kopie haben wollte, und es hat etwa 6 Wochen gedauert, bis man sie mir zugesandt hatte.
                              Das ging neulich im Haupstaatsarchiv viel schneller. Maximal 10 Tage, glaube ich.
                              Gruß
                              gki

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