Interpretation Traueintrag

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  • gki
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2012
    • 4912

    Interpretation Traueintrag

    Hallo beisammen!

    Ich habe hier einen Traueintrag:



    (erster Eintrag)

    den ich wie folgt transskribiere:

    Annus 1703

    4 Januarii Sponsalia de futuro contraxit honestus
    Ambrosius Mayrhofer solutus, Georgii
    Mayrhofers zu Mayrhof p:m: et Mariae coniugis + adhuc
    viventis filius legit: Cum Sponsa pudica
    Margaretha Kürschnerin soluta Caspari
    Kürschners plebis Weiermörtings p:m:
    et Mariae coniugis p m Obermayrin
    zu Schwaimb viventis fil: legitima.


    Es verlobt sich also Ambros, legitimer Sohn des verstorbenen Georg Mayerhofer vom Mayerhof und der noch lebenden Maria mit der Margaretha Kürschner des Caspar (verstorben) und der Maria (auch verstorben) aus Weihmörting.

    Aber: auf wen bezieht sich "Obermayrin zu Schwaimb viventis"?

    Auf die Mutter des Bräutigams?

    Besten Dank vorab!
    Gruß
    gki
  • Schmid Max
    Erfahrener Benutzer
    • 18.03.2013
    • 937

    #2
    moin,
    das viventis bezieht sich nmM auf die BRAUTmutter
    Maria Kürschner geb. Obermayer.
    Dies schliesse ich aus dem Eintrag zum Bräutigam.
    Auch dort schreibt der Pfarrer:
    conjugis+ ...viventis / also : die noch lebende Ehefrau des verstorbenen....
    Bei der Braut:
    conjugis p.m. ..viventis / das les ich ebenfalls als : lebende Ehefr. des verst.....
    Einmal setzt er halt das +, das andere Mal das Kürzel p.m. für den verst. Ehemann.
    Alles andere ergäbe doch keinen Sinn.

    Gruss vom
    Schmid

    .................................................. .....................
    "Back to the roots" heisst nicht im Alter kindisch zu werden.

    Kommentar

    • gki
      Erfahrener Benutzer
      • 18.01.2012
      • 4912

      #3
      Zitat von Schmid Max Beitrag anzeigen
      moin,
      das viventis bezieht sich nmM auf die BRAUTmutter
      Maria Kürschner geb. Obermayer.
      Dies schliesse ich aus dem Eintrag zum Bräutigam.
      Auch dort schreibt der Pfarrer:
      conjugis+ ...viventis / also : die noch lebende Ehefrau des verstorbenen....
      Bei der Braut:
      conjugis p.m. ..viventis / das les ich ebenfalls als : lebende Ehefr. des verst.....
      Einmal setzt er halt das +, das andere Mal das Kürzel p.m. für den verst. Ehemann.
      Alles andere ergäbe doch keinen Sinn.
      Hallo Max,

      vielen Dank! Ich schließe mich Deiner Meinung an, die Brautmutter ist gemeint.

      Nur: Ist sie eine geborene Obermayr? Das wäre von Interesse, da ich die zweite Trauung des Caspar Kirschner wg. einer Lücke im Buch von Weihmörting nicht finden konnte. Oder hat sie evtl. nach dem Tod des Caspar einen Obermayr geheiratet, etwa den bei den Zeugen auftretenden Adam?
      Allerdings konnte ich da auch noch keine Trauung finden.
      Gruß
      gki

      Kommentar

      • Schmid Max
        Erfahrener Benutzer
        • 18.03.2013
        • 937

        #4
        moin,
        da nix weiter dabeisteht wärn nmM
        3 Lesarten denkbar:
        o Geburtsname also geb Obermayr von Schwaim
        o Alias / Hausname also vom Obermayrgut (muss ja nicht dem FN entsprechen)
        o späterer Ehename

        Gegen 3 spricht nmM dass der Pf. das wohl ausdr.vermerkt hätte wenn sie nach dem Tod des Kürschner wiedergeheiratet hätte.
        Du kennst dich da besser aus wie der Pf. das in dem Buch gehandhabt hat mit Wiederverh.
        Gegen 1 spricht, dass der Pf. den Geb.namen bei der Mutter des Bräutigams auch nicht vermerkt hat.
        Ich tendier trotzdem eher zu 1.

        Gruss vom
        Schmid

        .................................................. .....................
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        Kommentar

        • gki
          Erfahrener Benutzer
          • 18.01.2012
          • 4912

          #5
          Zitat von Schmid Max Beitrag anzeigen
          moin,
          da nix weiter dabeisteht wärn nmM
          3 Lesarten denkbar:
          o Geburtsname also geb Obermayr von Schwaim
          o Alias / Hausname also vom Obermayrgut (muss ja nicht dem FN entsprechen)
          o späterer Ehename
          Hallo Schmid,

          generell sind alle Extra-Angaben bei Trauungen um diese Zeit ungewöhnlich und selten, daher ja auch meine Verwirrung. Daß der Mädchenname der Mutter bei Trauungen der Kinder regelmäßig angegeben wird ist 1703 noch ca. 70 Jahre entfernt.

          Generell kommt man ohne die Trauung einfach nicht weiter, da der Name der Frau (oder bei Hofnamen auch der des Mannes) ohne den Hochzeitseintrag einfach nicht herauszubekommen ist. Manchmal tritt er bei den Hochzeiten der Kinder wieder auf, aber das fängt normalerweise auch erst später an.

          Ich denke, daß die Witwe des Caspar den Adam Obermayr geheiratet hat, denn:

          - Caspar Kirschner heiratet 1648 das erste mal, aus der Ehe habe ich vier verheiratete Kinder gefunden.

          - Seine Frau stirbt 1677, er muß wieder geheiratet haben, denn es finden sich danach wieder Kindstaufen. Seine zweite Frau heißt Maria.

          - Caspar Kirschner stirbt am 16.4.1686. Üblich wäre nun gewesen, daß seine Witwe wieder heiratet und mit ihrem zweiten Mann den Hof weiterführt. Das scheint aber nicht passiert zu sein, es heiratet Georg Kirschner und führt mit seiner Frau den Hof. Die hieß allerdings auch Maria, sodaß rein theoretisch der spätere Hofbesitzer ein anderer Georg gewesen sein könnte, der die Witwe heiratete und den Hofnamen annahm. Man müßte mal alle Taufen anschauen, ob da ein anderer Name dabei ist.

          - Adam Obermayr ist bis 1686 mit einer Catharina verheiratet, die am 6.5. stirbt. Danach gibt es für ihn weitere Kindstaufen, die Mutter heißt Maria. Aber auch hier finde ich keine Hochzeit obwohl das Trauungsbuch in Karpfham und Weihmörting vorhanden ist.
          Gruß
          gki

          Kommentar

          • Schmid Max
            Erfahrener Benutzer
            • 18.03.2013
            • 937

            #6
            die Mutter heißt Maria.

            Das wär zumindest ein leichtes Indiz für 3).
            Waren denn die Kindstaufen nach dem Tod der 1. Frau Oberm. alle ehelich?
            So könnt ma eine 2. Hochz. zeitl. eingrenzen. Evtl hamms ja auch auswärts geheiratet
            (z.B. wenn die Braut schon schwanger war).
            Da wurde dann bei den Patern in Mariahilf geheiratet.

            Gruss vom
            Schmid

            .................................................. .....................
            "Back to the roots" heisst nicht im Alter kindisch zu werden.

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            • gki
              Erfahrener Benutzer
              • 18.01.2012
              • 4912

              #7
              Zitat von Schmid Max Beitrag anzeigen
              Das wär zumindest ein leichtes Indiz für 3).
              Waren denn die Kindstaufen nach dem Tod der 1. Frau Oberm. alle ehelich?
              Die erste war, die anderen hab ich nicht überprüft.

              So könnt ma eine 2. Hochz. zeitl. eingrenzen. Evtl hamms ja auch auswärts geheiratet
              (z.B. wenn die Braut schon schwanger war).
              Da wurde dann bei den Patern in Mariahilf geheiratet.
              Wenn die Braut schon schwanger war, dann noch von ihrem ersten Mann. Zwischen Tod des einen Ehepartners und Heirat des nächsten vergingen ja üblicherweise nur 2-4 Monate.

              Das erste Kind von Adam und Maria wurde 28.12.1687 geboren, das letzte von Adam und Catharina 25.2.1686
              Gruß
              gki

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              • gki
                Erfahrener Benutzer
                • 18.01.2012
                • 4912

                #8
                So, dank der neuen Suchfunktion hat sich die zweite Trauung des Caspar Kirschner in Asbach angefunden. Die Braut ist Maria Binder und kommt aus der Pfarre Asbach.

                Die zweite Trauung des Adam Obermayr hab ich trotz Suchfunktion nicht gefunden, aber wenn man diesem Traueintrag glaubt, muß er die Witwe Kirschner geheiratet haben.
                Gruß
                gki

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