Ansatzpunkte zur Ahnenforschung in Niederbayern

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  • Couscous
    Benutzer
    • 13.07.2012
    • 10

    #16
    Entlang der väterlichen Linie bin ich inzwischen bis zu

    32. Michael Kellerbauer
    * 1800-07-08 (Pfarrei Aldersbach)

    vorgedrungen. Dessen Vater Petrus Kellerbauer ist allerdings nicht in Aldersbach geboren, sondern hat nur dort geheiratet und ist dort gestorben:

    64. Petrus Kellerbauer
    oo 1795-04-13 Maria Sperl(in) (Pfarrei Aldersbach)
    + 1819-07-25 (Pfarrei Aldersbach)

    Laut Sterbeeintrag war er 54 Jahre alt. Die Suche in den Taufbüchern der umliegenden Pfarreien hat folgenden Eintrag zu Tage gefördert:

    Petrus Kellerpauer
    * 1766-04-13 in Stelzberg (Pfarrei Egglham)

    Damit würde das Alter zum Todeszeitpunkt genau stimmen. Die Vornamen des Vaters (Joseph) und der Mutter (Catharina) stimmen in Taufeintrag und Trauungseintrag überein. In dem Taufeintrag ist der Geburtsname der Mutter nicht angegeben. Andererseits steht im Trauungseintrag von Petrus Kellerbauer und Maria Sperl soweit ich sehen kann als Herkunftsort "Stollberg" (statt Stelzberg oder Eglham). Das könnte ein Schreibfehler sein. In Stollberg / Untergriesbach gibt es 1743-1780 keine Taufeinträge für Kellerbauer.

    Diese Informationen reichen wohl nicht aus, um diesen Petrus mit Sicherheit als Vorfahre 64. festzulegen. Man müsste es irgendwie schaffen, einen eindeutigen Bezug zwischen den Einträgen aus Aldersbach und Egglham herzustellen. Dazu wäre es interessant, den Trauungseintrag komplett zu entziffern. Könntet Ihre mir bitte dabei helfen? Wie lauten der Geburtsname der Mutter des Bräutigams und die Namen der Eltern der Braut? Was steht dort zu den Trauzeugen?

    Hier der Eintrag (1795, S. 85, Ausschnitt):


    Vielen Dank und Gruss, Couscous
    Zuletzt geändert von Xtine; 06.09.2012, 17:42. Grund: Bild verlinkt

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    • BenediktB
      Erfahrener Benutzer
      • 31.05.2006
      • 540

      #17
      Ich lese wie folgt:

      15ta Sept coram me fr: Ambrosio Pogner p:t: vicario et requisitis testibus sponsalia de prasenti contraxit hon: Petrus Kellerbauer hon: Josephi Kellerbauer coloni in Stollberg p:m: et Cath: uxoris eius ad huc superstitis filius legitimus solutus zieglschlager auf unterer schwaig cum pudica Maria Sperlin hon: Michaelis Sperl soluti et Catharina Weiglin soluta filia naturalis me benedicente ad St: Petrus

      Mag heißen:
      Peter Kellerbauer war Sohn des Joseph Kellerbauer, verstorbenen Bauer in Stollberg und der Katharina dessen Ehefrau, am Leben; scheinbar arbeitete Peter als "Ziegelschlager" auf der "unteren Schwaig"!?
      Maria Sperl war die uneheliche Tochter des ledigen Michael Sperl und der ledigen Katharina Weigl

      Ich würde nicht ausschließen, dass der Pfarrer Stelzberg und Stollberg verwechselt hat oder nach Gehör geschrieben. Stelzberg müsste man ja "Stäizberg" o.ä. aussprechen im niederbayerischen, das käme "Stoiberg" schon näher!
      Mein Ancestry-Stammbaum

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      • Couscous
        Benutzer
        • 13.07.2012
        • 10

        #18
        Vielen Dank @BenediktB!

        Mir war nicht bekannt, dass die Abkürzung p.m. für "verstorben" steht, das ist eine wichtige Information. Was bedeutet folgender Eintrag für die Trauzeugen:

        "Testes inquirent sunt in Galgweis nam ibidem de futuro contraxerunt"?

        Für die Tatsache, dass es sich bei diesem Petrus um den Vater von Michael handelt, sprechen folgende Hinweise:

        - Die Altersangabe des 1819 in Aldersbach gestorbenen Petrus stimmt genau mit dem Geburtsjahr des 1766 in Egglham geborenen überein.

        - Die Eltern des 1766 in Egglham geborenen Petrus und des 1795 in Aldersbach getrauten Petrus heissen mit Vornamen jeweils Joseph und Catharina.

        - Die Eltern des 1766 in Egglham geborenen Petrus sind laut ihrer Sterbeeinträge in Egglham am 1773-08-10 (im Alter von 50 Jahren) bzw. 1800-02-18 (im Alter von 78 Jahren) gestorben. Demnach lebte der Vater nicht mehr, die Mutter aber noch, als Petrus 1795 in Aldersbach getraut wurde.

        Gegen die Übereinstimmung spricht die Ortsangabe "Stollberg" im Trauungseintrag Kellerbauer/Sperl als Herkunftsort der Eltern, anstatt "Stelzberg".

        Welche weiteren Möglichkeiten gibt es, Licht ins Dunkel zu bringen?

        Gruss, Couscous

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        • BenediktB
          Erfahrener Benutzer
          • 31.05.2006
          • 540

          #19
          Ich würde den Petrus Kellerbauer aus Stelzberg als Vater annehmen, da die Indizien die du genannt hast ja alle passen.
          Bedenke mal, wie weit Stollberg wirklich weg war von Egglham. Das ist schon ein Stückchen. Darüber hinaus habe ich im in Frage kommenden Zeitraum mal das Sterberegister von Untergriesbach gecheckt. Da finden sich auch keine Kellerbauers. Ich glaube an einen Hör- oder Schreibfehler!
          Mein Ancestry-Stammbaum

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          • gki
            Erfahrener Benutzer
            • 18.01.2012
            • 4883

            #20
            Zitat von Couscous Beitrag anzeigen
            "Testes inquirent sunt in Galgweis nam ibidem de futuro contraxerunt"?

            Die Zeugen sind in Galgweis zu erfragen denn dort wurde das Eheversprechen ([sponsalia] de futoro) abgegeben.

            Vielleicht hast Du Glück und es gibt in Galgweis ein Sponsalienbuch aus der Zeit oder es steht im normalen Trauungsbuch.
            Gruß
            gki

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            • Couscous
              Benutzer
              • 13.07.2012
              • 10

              #21
              Herzlichen Dank @gki!

              Das ist eine wichtige Information. Mir war nicht bekannt, dass die Trauzeugen gleichsam in "Vorleistung" treten konnten und dann bei der eigentlichen Trauung nicht mehr dabeisein mussten.

              Wahrscheinlich stammt die Familie der Braut aus Galgweis, und das Eheversprechen wurde aus diesem Grund dort abgegeben und aufgezeichnet. In Galgweis tauchen in den Taufbüchern aus dieser Zeit tatsächlich einige "Sperl" auf, allerdings habe ich Maria noch nicht gefunden.

              Sponsalienbücher gibt es auf Matricula nicht, und entweder gab es 1795 keine Trauungen in Galgweis oder das entsprechende Buch ist verlorgengegangen. Ich werde mal beim Archiv des Bistums Passau nachfragen, ob Sponsalienbücher existieren und nur nicht digitalisiert sind.

              Gruss, Couscous

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              • gudrun
                Erfahrener Benutzer
                • 30.01.2006
                • 3277

                #22
                Hallo Couscous,

                diese Maria Sperl könnte auch bei der Taufe eventuell Anna Maria genannt worden sein und später ist das Anna weggefallen und die Maria blieb übrig.
                Ich hab auch irgendwo mal gelesen, daß die gleiche Person bei jedem Eintrag (Geburt, Heirat und Tod) mit einem anderen Vornamen genannt wurde.
                Hier bleibt Dir nur übrig, jeden Schnipsel zu sammeln und dann zu schauen, ob es die gleiche Person ist, ich vermute ja.

                Viele Grüße
                Gudrun

                Kommentar

                • gki
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.01.2012
                  • 4883

                  #23
                  Zitat von Couscous Beitrag anzeigen
                  Herzlichen Dank @gki!

                  Das ist eine wichtige Information. Mir war nicht bekannt, dass die Trauzeugen gleichsam in "Vorleistung" treten konnten und dann bei der eigentlichen Trauung nicht mehr dabeisein mussten.
                  Offenbar war es so, daß diese Zeugen hauptsächlich den Ehevertrag bezeugten. So habe ich mir das wenigstens zusammengereimt, ich habe auch ein paar solcher Fälle.

                  Wahrscheinlich stammt die Familie der Braut aus Galgweis, und das Eheversprechen wurde aus diesem Grund dort abgegeben und aufgezeichnet.
                  Sehe ich auch so. Oder sie hielt sich wenigstens zu dieser Zeit dort auf, etwa als Magd auf einem Hof.

                  In Galgweis tauchen in den Taufbüchern aus dieser Zeit tatsächlich einige "Sperl" auf, allerdings habe ich Maria noch nicht gefunden.
                  Da sie ja unehelich geboren war steht sie vielleicht auch unter Weigl.

                  Sponsalienbücher gibt es auf Matricula nicht, und entweder gab es 1795 keine Trauungen in Galgweis oder das entsprechende Buch ist verlorgengegangen. Ich werde mal beim Archiv des Bistums Passau nachfragen, ob Sponsalienbücher existieren und nur nicht digitalisiert sind.
                  Da kannst Du selber nachschauen:

                  Aktuelles, Termine, Gottesdienste, Informationen & Angebote zu Bistum, Pfarreien, Spiritualität, Glauben, Seelsorge und Kultur im Bistum Passau in Bayern.


                  In der Tat gibt es zwischen 1790 und 1797 eine Lücke bei den Trauungen. Unschön, aber ich denke in Deinem Fall kein Beinbruch.

                  Sponsalien fangen auch erst 1797 an.
                  Gruß
                  gki

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