Bezeichnung "Franzoß" 1822

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  • Cardamom
    Erfahrener Benutzer
    • 15.07.2009
    • 2102

    Bezeichnung "Franzoß" 1822

    Bayreuth, 1822:
    Habe folgenden Text gefunden:

    "In Kraft der Hülfsvollstreckung werden mehrere dem Andreas Wagner zu Heiligenstadt und dem Johann Hösch Franzoß allda gehörigen Zenter Hopfen und mehreres Getraidt zu ... verkauft.
    Burggrub, den 6. October 1822
    Königl. Freyherrlich v. Stauffenbergisches Patrimonialgericht 1. Klasse"

    - Was bedeutet denn die Bezeichnung "Franzoß" ? Dass er in französichen Diensten stand? Als Bauer?
    - An einen Spitz- oder Hausnamen glaube ich nicht, schließlich ist das ja eine hochoffizielle öffentliche Ankündigung.
    - Oder geht das in Richtung Herkunft, wobei ich mir das auch nicht so vorstellen kann.

    (Danke an gki für den tollen Link: Bavarica- digit. Sammlungen, kannte ich noch nicht)

    Liebe Grüße
    Cornelia
  • Laurin
    Erfahrener Benutzer
    • 30.07.2007
    • 5739

    #2
    Hallo Cornelia,

    habe mir gestattet, den Originaltext zu suchen und hier anzufügen.
    Einen Berufsnamen Franzoß konnte ich - bisher - noch nicht ermitteln.

    Der Schreibweise nach - Johann Hösch gesperrt, Franzoß nicht gesperrt - könnte es sich um einen französ. Bürger handeln,
    der ggf. während des / nach dem Napoleonischen Rußlandfeldzuge(s) in Heiligenstadt/Ofr. "hängenblieb".

    Der FN Hoesch kam / kommt auch in Lothringen (Frankr.), jetzt Dept. Moselle, vor.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Laurin; 19.06.2012, 14:03.
    Freundliche Grüße
    Laurin

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    • Cardamom
      Erfahrener Benutzer
      • 15.07.2009
      • 2102

      #3
      Hmmm, das ist eine Möglichkeit.
      Ich kenne allerdings den NN Hösch in der Gegend vor dem Einmarsch der Franzosen ...
      Etwas rätselhaft, das ganze.

      Cornelia

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      • Friedrich
        Moderator

        • 02.12.2007
        • 11577

        #4
        Moin Cornelia,

        aus den Paderborner Intelligenzblättern kenne ich das, daß Personen durchaus auch in hochoffiziellen Dokumenten mit dem Vulgonamen benannt wurden. Daher tippe ich schlicht auf den Vulgonamen.

        Friedrich
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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        • didirich
          Erfahrener Benutzer
          • 02.12.2011
          • 1372

          #5
          Hallo Cornelia
          Auch bei meinen Forschungen wurde zum regulären Nachnamen "der Pariser" gesetzt. da wusste dann jeder wer hier gemeint war und das er sich mal in Frankreich aufgehalten hatte.
          Jedoch in Deutschland geboren und gestorben.
          Gruß didirich

          Kommentar

          • Laurin
            Erfahrener Benutzer
            • 30.07.2007
            • 5739

            #6
            Zitat von didirich Beitrag anzeigen
            Hallo Cornelia
            Auch bei meinen Forschungen wurde zum regulären Nachnamen "der Pariser" gesetzt. Da wusste dann jeder wer hier gemeint war und das er sich mal in Frankreich aufgehalten hatte.
            Das nehme ich zwar bei einem vermutl. als Brauer (Hopfen und Getreide!) tätigen Einwohner von Heiligenstadt nicht an -
            hier muß ein anderer Bezug zu Frankreich bzw. zu einem Franzosen vorliegen.
            Vielleicht war es auch nur ein Spitzname wg. des von ihm bei seiner Berufsausübung mit verwendeten Werkzeuges "Franzose" (verstellbarer Schraubenschlüssel).
            Freundliche Grüße
            Laurin

            Kommentar

            • Cardamom
              Erfahrener Benutzer
              • 15.07.2009
              • 2102

              #7
              Vielen Dank für die interessanten Antworten!
              Vielleicht stosse ich im Zuge meiner dortigen Forschungen noch auf weitere Hinweise, die in eine eindeutige Richtung weisen.

              liebe Grüße
              Cornelia

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              • Maria Barbara
                Erfahrener Benutzer
                • 09.04.2009
                • 566

                #8
                Vielleicht hat er sich mal in Frankreich aufgehalten. Vielleicht war er ein uneheliches Kind eines einquartierten französischen Soldaten, dann trägt der den Nachnamen der Mutter. Vielleicht war er französicher Soldat und ist hier geblieben und sein Name wurde eingedeutscht, oder er wird in dem Artikel mit dem Hausnamen benannt. Heirats- bzw. Geburtseinträge in den Kirchenbüchern oder evtl. Familienbüchern könnten die Sache evtl. klären
                Maria Barbara

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                • hvenitz
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.02.2007
                  • 542

                  #9
                  Weitere Möglichkeiten:
                  Er war der französischen Sprache mächtig;
                  Er (die Vorfahren) kam(en) aus einem zu Frankreich grenznahen Gebiet;
                  - ich wurde, als Saarländer, beim "Bund'" auch "der Franzose" genannt

                  Übrigens an der Saar gibt es den FN Hösch ebenfalls.
                  Schöne Grüße
                  Herbert

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