Wie nehme ich die Spur auf? Ein Flüchtlingsjunge kam angeblich aus Schlesien. (Lawitzky, Lavitzky)

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  • Rolf Stichling
    Erfahrener Benutzer
    • 21.06.2011
    • 869

    #16
    Guten Abend Jürgen,

    ich danke Dir für Deine Hinweise. Warum ich da den falschen Link zum Ort reingebastelt habe, verstehe ich auch nicht. Ein Kopierfehler. Ich hatte verschiedene Ortsangaben geprüft und dann wohl den Link zum falschen Fenster kopiert.

    Die Quelle meiner Angaben ist: "Karlsbader Heimatbücher, 4. Band; Musik und Musiker" von M. Kaufmann, herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde des Bezirks Karlsbad, Karlsbad 1927.
    In dieser Quelle, die bei uns in der Familie überliefert wurde, heißt es auf S. 69:
    "Christian Gottlieb Lawitzky war ein Flüchtling aus Polen. Nach der Familientradition war eines Tages ein alter Diener mit einem kleinen Buben nach Breslau zu einem Tuchscherer gekommen und hatte um Unterkunft gebeten, weil in der Heimat des Knaben, des einzigen Überlebenden der Familie, infolge des Krieges alles vernichtet worden sei. Der alte Mann war so elend, daß er in der folgenden Nacht starb. Den Tuchscherer-Eheleuten war das einzige Kind gestorben und so nahmen sie sich des verlassenen Knaben an. Er erlernte das Handwerk seines Ziehvaters, ging als Tuchscherer auf die Wanderschaft, kam nach Petschau und ließ sich um 1800 in Schönfeld nieder, wo seit jeher das Tuchmacherhandwerk in hoher Blüte stand.
    Christian Lawitzky heiratete am 1. März 1802 Maria Anna Gerstner, Tochter des David Gerstner, Tischlers in Petschau, und der Maria Anna Preißdorferin aus Marburg in der Steiermark."
    Und dann als Fußnote dazu:
    "Labitzkys Vorfahren waren evangelischen Glaubens. Christian Labitzky trat 1816 zum Katholizismus über. Die Petschauer Pfarrmatrik besagt: 'Das unter heutigem Dato den 13. Jänner 1816 Christian Lavitzky, Tuchscherer aus Kamper in Schlesien gebürtig, ehelichter Bürger aus Nr. 205 allhir, ehelicher Sohn des Christoph Lavitzky, Bauer aus Kampern, die evangelisch-protestantische Lehre verlassen, deswegen sich zur allgemein christkatholischen Kirche bekennet und diesengemäß zu leben und zu sterben beschworen hat, welches im Beysein des Herrn P. Adalbert Pichl, Pfarrers allhir, der ihm das Glaubensbekenntnis abgenommen und hinlänglich unterrichtet hat, und der unterstehenden Zeugen geschehen und bestättigt wird.' "

    Und der Text fährt dann fort: "Am 15. Juli 1802 wurde den Eheleuten in der Bergstadt Schönfeld ein Sohn, Franz Josef, geboren. Noch nicht ein ganzes Jahr alt, kam er mit seinen Eltern in die alte Musikstadt Petschau. Frühzeitig dem Musikunterrichte zugeführt, wurde er Schüler des tüchtigen Chorregenten und Pädagogen Karl Veit aus Maria Stock. In seinem 12. Lebensjahr verlor Josef Labitzky beide Eltern und da er keine Anverwandten und keine Freunde hatte, sah er sich in die Notlage versetzt, an kleine reisende Musikantengruppen Anschluß zu suchen und sich so den Lebensunterhalt zu verschaffen. ..." (weiteres zu seiner musikalischen Entwicklung).
    Weiter unten fährt der Autor dann fort:
    "In 'Josef Labitzkys Lebensgeschichte', die sich seinerzeit in der berühmten Autographensammlung Fritz Donnebauers in Prag befand und aus der Dr. E. Rychnowsky viel Material für seinen Aufsatz 'Josef Labitzky, der Walzerkönig Böhmens' im Keilberg-Jahrbuch (1909, Verl. Fr. Thoms) benützte, heißt es:
    '1824 den 21. September feierte ich die Trauung mit meiner Frau, welche ich unstreitig unter die besten stellen kann.'
    Labitzkys Frau war eine Antonie Herget, Tochter des Andreas Herget, Seilermeisters in Petschau."

    Soviel zu meinen Quellen.
    Zu dem Familiennamen: Die Familie nennt sich später eindeutig Labitzky. Dem Eintrag in der Pfarrmatrik aus Anlaß der Konversion nach, schrieb er sich früher aber auch Lavitzky. Und M. Kaufmann nutzt daneben auch die Schreibweise Lawitzky.
    Woher Deine Quelle die Annahme hat, daß der Diener um 1775 mit dem Buben nach Breslau gekommen sei, kann ich nicht sagen. Aus dem Alter bei der Hochzeit kann man aber auf eine Geburt um 1762/63 schließen. Und in dieser Zeit wäre eine kriegerische Zerstörung seines Heimatdorfes in Schlesien auch plausibel. Sollten die "kriegerischen Zerstörungen" aber erst 1775 eingetreten sein, dann gäbe es aus meiner Geschichtskenntnis keinen Sinn, eine Herkunft aus Schlesien anzunehmen (die aber in der Dokumentation der Konversion ausdrücklich festgestellt wurde), denn mir ist im Moment kein Krieg bekannt, der in Schlesien 1775 zur Zerstörung seines Heimatdorfes geführt haben könnte.
    Der Eintrag aus Anlaß seines Übertritts zum katholischen Glauben, gibt - wenn M. Kaufmann richtig zitiert hat - ganz eindeutig eine Herkunft aus Kampern in Schlesien an. Ob der Eintag aber zutreffend ist, das ist eine andere Frage.
    Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.
    :vorfahren:
    Rolf Stichling

    PS. Ich suche die Herkunft von

    Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
    In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
    1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

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    • Rolf Stichling
      Erfahrener Benutzer
      • 21.06.2011
      • 869

      #17
      Auch in diesem Eintrag wird er offenbar Lawitzky geschrieben. Leider kann ich manches vom Rest des Eintrags noch nicht entziffern. Aber, die Schreibung ist offenbar noch schwankend.

      Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
      Geburt, Taufe des Franz Josef Lawitzky, am 5. Juli 1802 in der Kirche zu Schönfeld, (Krásno nad Teplou)
      Eltern: Christian Gottlieb Lawitzky ? Tuchscherer in ?? Petschau, Mutter: ... ?
      Erhielt Tauschein zur Verehelichung? .... den 18 Juli 1824? (wohl das Datum der Trauung)
      --> http://www.portafontium.de/iipimage/...-05_1600-n.tif
      Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.
      :vorfahren:
      Rolf Stichling

      PS. Ich suche die Herkunft von

      Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
      In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
      1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

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      • Juergen
        Erfahrener Benutzer
        • 18.01.2007
        • 6234

        #18
        Hallo Rolf,

        Danke für Deine ausführliche Antwort.

        Ach so, stimmt wohl dann doch alles soweit:
        "1824 heiratete Labitzky die Seilerstochter Antonie Herget aus Petschau und zugleich suchte er den gesellschaftlichen und beruflichen Aufstieg: er wollte Kapellmeister werden. Das Wagnis gelingt und im nächsten Jahre zieht Labitzky ..."

        Trauung 1824 in Petschau Joseph LAWITZKY der Tuchscherermeister, Sohn des Christian LAWITZKY 23 Jahre alt, mit Antonie HERGETH.
        siehe --> http://www.portafontium.de/iipimage/...plou-17_0310-o

        Dann frage ich mich, warum der Pfarrer als Beruf noch Tuchscherer angibt, wo er doch schon 1821/22 in Bern als Musiker gastierte.

        Taufe oder Geburt am 5. Juli 1802 in Schönfeld, (Krásno nad Teplou).
        --> http://www.portafontium.de/iipimage/...-05_1600-n.tif

        Da die Eltern des Joseph LABITZKY früh verstorben sind, frage ich mich wirklich von wem diese Geschichte aus dem Buch stammt.
        Ich vermute diese Angaben im Buch, stammen von dem Komponisten selbst, daher würde ich diese Angaben "mit Vorsicht genießen".

        Meinen Quatsch zur christ-katholischen Religion entfernt, da Blödsinn. Ich hatte eine andere abweichende Religion im Auge.

        Kampern in Schlesien, tja dann musst du halt schauen ob Du die Taufe irgend wo findest.
        Kampern in Schlesien, selbst dies würde ich nicht als gegeben annehmen, bevor ich dies nicht selbst gelesen habe.

        Jeder Pfarrer hätte vermerkt, zu welcher Herrschaft oder Kreis dieser Ort gehörte, es sei denn er lag ganz in der Nähe
        oder dieser Ort war seht bekannt, so dass keine Zweifel bestanden.

        Ich schau mal nach welche Orte noch in Frage kämen.

        Viele Grüße
        Juergen
        Zuletzt geändert von Juergen; 11.02.2014, 03:52.

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        • Rolf Stichling
          Erfahrener Benutzer
          • 21.06.2011
          • 869

          #19
          Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
          Hat der Franz Josef Labitzky, dies so erzählt?
          Solche Erzählungen halte ich für wenig glaubhaft, welche Väter haben sich mit Ihren Kindern damals schon auf Augenhöhe unterhalten. Wann ist dessen Vater gestorben?
          Wie die Überlieferung genau geschah, kann ich natürlich heute nicht mehr nachvollziehen. Und natürlich ist da ein fließender Übergang zwischen Dichtung und Wahrheit. Anscheinend spielen die Lebenserinnerungen des Josef Labitzky eine Rolle, die von M. Kaufmann erwähnt werden.
          Ungenauigkeiten in der Überlieferung sind offensichtlich. So heißt es in der Überlieferung, daß Josef in seinem zwölften Lebensjahr beide Eltern verlor. Das müßte dann ja 1814 gewesen sein. Sein Vater ist aber 1816 gem. Pfarrmatrik zum katholischen Glauben übergetreten. Das geht ja auch nicht zusammen. Andererseits scheint die Herkunft aus Kampern (Schlesien) zumindest zum Zeitpunkt der Konversion zum Katholizismus unstrittig gewesen zu sein, sie ist zumindest in das Kirchenbuch aufgenommen worden.

          Andererseits ist früher mündliche Überlieferung häufiger gewesen als heute. Väter mögen sich mit Söhnen vielleicht nicht auf Augenhöhe unterhalten haben, aber in Familien ist viel erzählt worden. Es gab kein Fernsehen und kein Radio, also saß man beisammen und erzählte immer wieder alte Geschichten. Und die Kinder saßen sicher oft dabei und nahmen auf, was von den Erwachsenen erzählt wurde. So erzählte mir meine 1914 geborene Mutter noch, daß sie bei Ihrer Großmutter aufgewachsen sei (einer Enkeltochter des 1802 geborenen Franz Josef) und daß in ihrer Kindheit erzählt worden sei, daß dieser Franz Josef als Kind mit Musikkapellen umherzog und die Aufgabe hatte, nach dem Spielen von Musikstücken mit dem Hut zum Publikum zu laufen und um Spenden zu bitten.
          Wie wahr so etwas ist, das wird nicht mehr aufzuklären sein.
          Auf jeden Fall scheint es wahr zu sein, daß der 1802 geborene Musiker Josef Labitzky im September 1824 heiratete.
          War Josef Labitzky Musiker oder Tuchscherer? Beides!
          Er ist sehr früh an die Musik herangeführt worden und hat Unterricht erhalten. Er ist auch auf Reisen gewesen und hat auswärts Musik gemacht und sich dort musikalisch weitergebildet. Da Musik aber eine unsichere Lebensgrundlage ist, hat er wohl auch das Handwerk eines Tuchscherers erlernt und soll 1824 vom Magistrat der Stadt Petschau ein Zertifikat eines Tuchscherers erhalten haben.
          Faktisch hat er sich aber in erster Linie mit der Musik beschäftigt und auf dem Weg auch seine Zukunft aufgebaut.
          Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.
          :vorfahren:
          Rolf Stichling

          PS. Ich suche die Herkunft von

          Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
          In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
          1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

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          • Rolf Stichling
            Erfahrener Benutzer
            • 21.06.2011
            • 869

            #20
            Jürgen, was kannst Du denn bei der Herkunftsangabe des Bräutigams lesen? Ich kann das einfach nicht entziffern.

            Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
            Ich habe den Eintrag der Trauung im März des Jahres 1802 in Petschau (Bečov nad Teplou) jetzt gelesen.

            --> http://www.portafontium.de/iipimage/...plou-17_0090-o
            Ich hoffe der Link funktioniert. Für andere Forscher, die vielleicht noch eine andere Lesart des Ortes sehen.
            Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.
            :vorfahren:
            Rolf Stichling

            PS. Ich suche die Herkunft von

            Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
            In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
            1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

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            • Juergen
              Erfahrener Benutzer
              • 18.01.2007
              • 6234

              #21
              Na ja Rolf, ehrlich gesagt, kann ich mich da nicht entscheiden, ob dort
              wirklich Kampern steht. Aber es ist dort nichts weiter vermerkt, wie die Herrschaft
              oder eben Schlesien.

              Wahrscheinlich, war dem Pfarrer der Ort auch gänzlich unbekannt, sonst hätte er die Lage vermerkt, voraus gesetzt der
              Ort lag nicht in der Nähe.

              Steht im Sterbeeintrag des Vaters vielleicht mehr? Wann starb er?
              Update:
              Christian LAWITZKY, Tuchscherer starb wohl am 15. Januar 1816 in Petschau im Alter von 56 Jahren, convertiert, kein Herkunftsort angegeben.
              siehe: --> http://www.portafontium.de/iipimage/...plou-22_0150-z

              Meine Aussage zum christlich-katholischen Glauben war falsch, da hatte ich etwas mit einer anderen damals "modernen" Religion verwechselt. Ich hatte übersehen, dass diese Kirche in Petschau eine katholische Kirche war.

              Zitat Rolf:
              "Die Petschauer Pfarrmatrik besagt: 'Das unter heutigem Dato den 13. Jänner 1816 Christian Lavitzky, Tuchscherer aus Kamper in Schlesien gebürtig, ehelichter Bürger aus Nr. 205 allhir, ehelicher Sohn des Christoph Lavitzky, Bauer aus Kampern, die evangelisch-protestantische Lehre verlassen, deswegen sich zur allgemein christkatholischen Kirche bekennet und diesengemäß zu leben und zu sterben beschworen hat, welches im Beysein des Herrn P. Adalbert Pichl, Pfarrers allhir, der ihm das Glaubensbekenntnis abgenommen und hinlänglich unterrichtet hat, und der unterstehenden Zeugen geschehen und bestättigt wird.' "

              Hm, ist das oben nicht der Sterbeeintrag des Tuchscherers Christian LAWITZKY, dann ist der Herr 2 Tage vor seinem Tode zur katholischen Kirche convertiert? Wer weiß wer ihn da bekehrt hat, oder gar Heilung versprochen hat.

              Ein Ort KAMPERN findet sich tatsächlich auf der Karte des Fürstenthums Schweidnitz außerhalb, des Fürstenhums.
              Ist wohl der Ort den Du meintest im Kreis Liegnitz. Kampern, Herrschaft Liegnitz Kirche: Filiale von Koiskau.

              Grß Juergen
              Zuletzt geändert von Juergen; 11.02.2014, 03:56.

              Kommentar

              • Rolf Stichling
                Erfahrener Benutzer
                • 21.06.2011
                • 869

                #22
                Danke!

                Guten Tag Juergen,

                da sage ich erstmal ein ganz herzliches DANKE.

                Du hast ja bis spät in die Nacht an dieser Frage gesessen. Toll, daß Du auch den Sterbeeintrag gefunden hast. Dieser Sterbeeintrag wirft natürlich ein besonderes Licht auf den zwei Tage vorher stattgefundenen Konfessionswechsel.
                Interessant ist das Sterbedatum auch in Bezug auf die von M. Kaufmann erwähnte Überlieferung, daß Josef Labitzky als Junge mit 12 Jahren seine Eltern verloren hätte. Aus dem Konfessionswechsel Christian Labitzkys im Jahr 1816 geht klar hervor, daß Kaufmanns Aussage so nicht richtig sein kann (das hätte ihm übrigens auch selbst auffallen können).
                Dennoch, wie so oft: solche Überlieferungen sind im Einzelnen oftmals nicht richtig, haben aber meist doch einen wahren Kern. Im Januar 1816 war der im Juli 1802 geborene Josef Labitzky 13 Jahre alt. Sooo falsch war die Aussage über den frühen Tod der Eltern also vielleicht gar nicht.
                (Den Sterbeeintrag für die Mutter von Josef Labitzky - Maria Anna, geborene Gerstner - muß ich dann auch noch suchen. Dann vervollständigt sich das Bild weiter.)

                Für den Moment erstmal: Danke



                Einen schönen Tag noch

                Rolf
                Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.
                :vorfahren:
                Rolf Stichling

                PS. Ich suche die Herkunft von

                Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
                In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
                1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

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                • Rolf Stichling
                  Erfahrener Benutzer
                  • 21.06.2011
                  • 869

                  #23
                  Wieder ein Schritt weiter

                  Zitat von Rolf Stichling Beitrag anzeigen
                  (Den Sterbeeintrag für die Mutter von Josef Labitzky - Maria Anna Labitzky, geborene Gerstner - muß ich dann auch noch suchen. Dann vervollständigt sich das Bild weiter.)

                  So, den Sterbeeintrag habe ich gefunden:

                  Auf dem rechten Blatt in der Mitte.
                  Sie ist offenbar im Oktober 1816 verstorben. Das Datum kann ich aber leider nicht lesen. Und eine Todesursache kann ich auch nicht finden. Ihr Alter wird mit 47 Jahren angegeben. Wird sie als Tuchschererin bezeichnet?
                  Und die Zeile über ihrem Sterbeeintrag kann ich überhaupt nicht entziffern.
                  Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.
                  :vorfahren:
                  Rolf Stichling

                  PS. Ich suche die Herkunft von

                  Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
                  In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
                  1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

                  Kommentar

                  • Juergen
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.01.2007
                    • 6234

                    #24
                    Hallo Rolf,

                    ich hatte mich in den "Fall" gestern festgegebissen.

                    Zum Wechsel seiner Religion könnte seine Frau,
                    welche katholisch war oder der Pfarrer ihn vor seinem Tod überredet haben.

                    Was ich noch gern gelesen hätte, ist dieser Eintrag der genannten Konvertierung vom protestantischen, zum katholischen
                    Glauben. Steht so etwas nicht in den Kirchenbüchern? (Nur im Sterbeeintrag 1816 steht, er sei convertiert)
                    Dort soll ja auch angeblich stehen, dass er in Schlesien geboren wurde.

                    Im Taufbuch Petschau 1816 steht dies nicht, hatte ich gestern schon gesucht.
                    Aber 2 Tage vor seinem Tod, das Ganze fand sicher am Totenbett durch den katholischen Pfarrer statt.

                    Im Sterbeeintrag 1816 wird die Anna LAWITZKY, kath., wirklich als Tuchscheererin (ähnlich) genannt.
                    Eine Krankheit wird bei Ihr nicht angegeben. Die Zeile darüber kann ich auch nicht lesen.

                    Meiner Meinung nach, wirst Du die Taufe, Geburt des Christian LAWITZKY um 1760 in Schlesien? wahrscheinlich nirgends finden, dazu sind zu viele KB aus dieser Zeit vernichtet, z.B. verbrannt.

                    Eventuell sind Innungsbücher aus Petschau erhalten, weiß ich aber nicht.

                    P.S.
                    Warst Du es, der nach der Bedeutung der 2 Kreuze beim Eintrag der Trauung im Jahr 1802 gefragt hat? Was diese Kreuze bedeuten könnten kann ich aber nicht sagen. Vielleicht bedeutet es, dass beide Eltern tot seien.

                    Viele Grüße
                    Juergen
                    Zuletzt geändert von Juergen; 11.02.2014, 17:56.

                    Kommentar

                    • Rolf Stichling
                      Erfahrener Benutzer
                      • 21.06.2011
                      • 869

                      #25
                      Guten Abend Juergen,

                      nochmals meinen Dank, wenn ich auch mit der Abstammung in Schlesien noch nicht viel weiter gekommen bin, so haben sich doch eine Reihe neuer Erkenntnisse ergeben. Allein schon die beiden Sterbeeinträge aus dem Jahr 1816 sind mir wertvoll.

                      Die Frage mit den 2 Kreuzen stammt nicht von mir. Daß solche Kreuze den Tod der Eltern anzeigen könnten, erscheint mir auch plausibel. Ich denke, da hat es aber auch unterschiedliche Gewohnheiten der Kirchenbuchführer gegeben. Eine für alle Kirchenbücher gültige Antwort zu geben, erscheint mir bei solchen Fragen immer schwierig.

                      Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
                      Warst Du es, der nach der Bedeutung der 2 Kreuze beim Eintrag der Trauung im Jahr 1802 gefragt hat? Was diese Kreuze bedeuten könnten kann ich aber nicht sagen. Vielleicht bedeutet es, dass beide Eltern tot seien.
                      Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.
                      :vorfahren:
                      Rolf Stichling

                      PS. Ich suche die Herkunft von

                      Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
                      In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
                      1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

                      Kommentar

                      • Rolf Stichling
                        Erfahrener Benutzer
                        • 21.06.2011
                        • 869

                        #26
                        Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
                        Da die Eltern des Joseph LABITZKY früh verstorben sind, frage ich mich wirklich von wem diese Geschichte aus dem Buch stammt.
                        Ich vermute diese Angaben im Buch, stammen von dem Komponisten selbst, daher würde ich diese Angaben "mit Vorsicht genießen".
                        Ich vermute auch, daß diese Angaben von ihm selber - dem Komponisten Josef Labitzky - stammen. Es gab ja offenbar in Prag eine Sammlung von Handschriften, zu der auch seine Lebenserinnerungen gehörten. Ich vermute, daß diese Angaben daher stammen.
                        Insofern stimme ich der Einschätzung zu, daß hier Vorsicht geboten sei.

                        Aber, welche bessere Spur gäbe es?
                        Daß seine Familie in Wirklichkeit aus der Umgebung von Petschau stammt, erscheint mir unwahrscheinlich. Selbst wenn er als Künstler bewußt eine "Legendenbildung" zur Mehrung seines Ruhms betrieben hätte, das wäre dann doch zu leicht aufgeflogen. Er wird also - so glaube ich im Moment jedenfalls, bin für andere Ansichten aber immer offen - schon von auswärts stammen.
                        Ob Kampern wirklich stimmt, bleibt unsicher bis man einen Beleg findet, der dann auch klären könnte, welches Kampern (bei Liegnitz oder bei Trebnitz).
                        Die jetzt gefundenen Altersangaben für Christian Lawitzky lassen die Herkunftsangabe Kampern jedoch plausibler erscheinen als ich bei Einstellung meiner Frage dachte. Denn, wenn er tatsächlich schon so um 1760 geboren worden ist - und dies erscheint mir jetzt wahrscheinlich, dann macht der Hinweis auf seine durch Krieg zerstörte Heimat wieder Sinn.
                        Also - und das wird bei mir nicht so auf die Schnelle gehen - wäre jetzt mal in Werken zur Regionalgeschichte nachzuforschen, ob Kampern damals tatsächlich durch Kriegswirren zerstört wurde. Vielleicht fahre ich mal ins Haus Schlesien.
                        Und dann ist ja auch noch die Frage, ob es andere Unterlagen geben könnte, die eine Familie Lavitzky in Kampern vor 1760 bestätigt.
                        Wenn der Christoph Lavitzky, also der Vater von Christian Lawitzky und damit der Großvater des Komponisten, Bauer gewesen ist, dann könnte sich da eine Spur ergeben. Wenn es solche Unterlagen denn nach Krieg und Vertreibung noch gibt. Sehr fraglich!
                        Wenn es einfach wäre, hätte ich die Frage ja nicht hier eingestellt.
                        Vielleicht gibt es ja noch einen
                        :zufallsfund:
                        Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.
                        :vorfahren:
                        Rolf Stichling

                        PS. Ich suche die Herkunft von

                        Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
                        In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
                        1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

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                        • Juergen
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.01.2007
                          • 6234

                          #27
                          Hallo Rolf,

                          mir qualmt schon etwas der Kopf.

                          Trotzdem, vielleicht ist folgendes eine sehr vage Spur, zu Verwandten Deines LAWITZKY.

                          Berliner Goldschmiede: Daten, Werke, Zeichen - Seite 33.
                          "Johann Friedrich Labitzky Geboren ca. 1773 als Sohn des Pächters zu Zedlitz bei Breslau, wird am 20. 8. 1803 Amtsmeister (Eintragung im Meisterbuch nicht ausgefüllt). Am 20. 11. 1803 als Gold- und Silberarbeiter Pate bei Sohn des ..."

                          Der genannte Ort ist vermutlich das heutige Siedlec unweit und nördlich von Breslau und südlich von Trebnitz.
                          Dann läge eventuell Kampern bei Trebnitz näher, als Herkunftsort, als der Ort im Herzogtum Liegnitz.
                          Dieser Ort Zedlitz gehörte wohl zum Kirchspiel Lossen. (ev. oder kath., weiß ich nicht.)
                          Noch dichter bei Breslau gab es noch einen weiteren Ort mit Namen Zedlitz, gehörte zur Kirche in Breslau. Welcher ist richtig? Keine Ahnung.

                          Trebnitz --> Zedlitz (Siedlec) --> Kampern.
                          --> https://maps.google.de/maps?saddr=tr...ra=ls&t=m&z=12

                          So verbreitet scheint der FN in der Schreibweise LABITZKY und LAWITZKY auch nicht gewesen zu sein.

                          Allerdings ist der Fußmarsch nach Breslau, von diesen Orten dann doch nicht sehr weit.

                          Über die Zerstörung der Orte im siebenjährigen Krieg, kann ich nichts sagen. War zu meiner Schulzeit kein Thema. ,(

                          Viele Grüße
                          Juergen
                          Zuletzt geändert von Juergen; 11.02.2014, 22:59.

                          Kommentar

                          • Buchhalterin
                            Gesperrt
                            • 19.08.2013
                            • 186

                            #28
                            Gelegenheitsfunde

                            Hallihallo, die Herren
                            Vielleicht gehört das jetzt nicht in diesen Thread, möchte es aber dennoch los werden, denn zur allgemeinen Verwirrung von Orten und Namen habe ich auch noch was gefunden. Vielleicht interessiert es Euch. Wenn nicht , ist 's auch egal.


                            in Kampern, Krs. Trebnitz heirateten:

                            unter oo-Reg.: 10/1812
                            am 27.10.1812 in Kampern, Krs. Trebnitz
                            Bräutigam: v. SCHICKFUß, auf Guhlöau
                            Braut: Ernestine v. SCHELIHA aus Kampern
                            --------------------------------------------------------------------
                            unter oo-Reg. 3/1816
                            am 06.03.1816 in Kampern, Krs. Trebnitz
                            Bräutigam: v. SCHICKFUß, auf NiederJäntschdorf
                            Braut: Henriette v. SCHELIHA aus Kampern
                            --------------------------------------------------------------------
                            in Löwen, Krs. Brieg heirateten:

                            unter oo-Reg.: 10/1817
                            am 28.08.1817 in Löwen
                            Bräutigam: LEWITZKY, von, Sec.-Lieut. 23. Inf. Regim.
                            Braut: Joh. Charl. ROS?
                            --------------------------------------------------------------------
                            in Breslau heirateten:

                            unter oo-Rg.: 10/1821
                            im Okt. 1821 in Breslau
                            Bräutigam: LABITZKE, Regier.HauptCass.Buchhalter
                            Braut: Emilie Caroline RAUE
                            --------------------------------------------------------------------
                            in Zedlitz b. Trebnitz heirateten:

                            unter oo-Rg.: 12/1822
                            am 27.11.1822 in Zedlitz b. Trebnitz
                            Bräutigam: SCHWARTZER, Amtmann in Zedlitz
                            Braut: PARTECKE,
                            --------------------------------------------------------------------
                            in Kniegnitz, Krs. Liegnitz heirateten:

                            unter oo-Rg.: 6/1842
                            am 31.05.1842 in Kniegnitz
                            Bräutigam: REICHELT, Gutsbesitzer
                            Braut: LABITZKY
                            --------------------------------------------------------------------

                            (Quelle: Die Eheschließungen in den Schlesischen Provinzialblättern (1785-1849) )

                            Mit frdl. Gute-Nacht-Grüßen - "eMWe"
                            Zuletzt geändert von Buchhalterin; 12.02.2014, 02:27. Grund: Tippfehler

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