Polizeipräsidium Breslau als Quelle von Nutzen? (im Staatsarchiv Breslau)

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  • Ilja_CH
    Erfahrener Benutzer
    • 05.11.2016
    • 1089

    Polizeipräsidium Breslau als Quelle von Nutzen? (im Staatsarchiv Breslau)

    Polizeipräsidium Breslau

    Bei meinen Vorbereitungen für den Archivbesuch in Breslau habe ich auf der polnischen Archivseite https://www.szukajwarchiwach.gov.pl/ * nach diversen deutschen Stichwörtern gesucht und mir so eine Liste von Signaturen erstellt, die ich bestellen möchte.

    * Was mir bei dieser polnischen Seite aufgefallen ist, dass die Links manchmal nicht funktionieren. In diesem Fall einfach die Seite mehrmals aktualisieren, bis der Inhalt dargestellt wird. Das gilt vor allem für Unterkategorien und direkte Signaturen-Verlinkungen.


    Was ich dabei übersehen habe ist, dass es auch Bestände im Archiv Breslau gibt, die nicht von der Stadt selber sondern vom Umland stammen.

    Und dass es nicht nur einzelne Signatur-Seiten gibt, sondern auch Seite über die damaligen Aktenhersteller sozusagen.

    Dabei gibt es vom ehemaligen Polizeipräsidium Breslau anscheinend eine ganze Menge interessanter Signaturen. Im Anhang findet ihr ein PDF mit den Informationen zu diesen Beständen aus dem Buch «Staatsarchiv Breslau – Wegweiser durch die Bestände bis zum Jahr 1945» (Die Qualität vom Scan musste ich etwas reduzieren, um es hier anhängen zu können). Dort steht nicht nur der Titel in Deutsch, sondern auch auf Polnisch. Und dass die Akten von 1943 bis 1945 reichen und es 913 Akteneinheiten gibt. Zuerst folgt eine Beschreibung der Polizeibehörde und danach Informationen zum Inhalt.

    Auf der direkten Unterseite betreffend Polizeipräsidium Breslau stehen dieselben Infos auf Polnisch, aber gerade umgekehrt zum Buch. Zuerst Infos zu den Akten, dann die Informationen zur Polizeibehörde (als Ersteller der Akten).
    Direkte Unterseite Polizeipräsidium Breslau:
    https://www.szukajwarchiwach.gov.pl/...-/zespol/88655


    Wenn man auf diesem Link ganz nach unten scrollt, findet man links unten einen unspektakulären Link, der aber sehr wichtig ist und zu dein einzelnen direkten Untersignaturen führt:
    https://www.szukajwarchiwach.gov.pl/zespol?p_p_id=Zespol&p_p_lifecycle=1&p_p_state=nor mal&p_p_mode=view&_Zespol_javax.portlet.action=zmi enWidok&_Zespol_nameofjsp=jednostki&_Zespol_id_zes polu=88655

    Dort sieht man alle Bestände des Polizeipräsidiums Breslau. Wenn man sich nur 20 Treffer pro Seite anzeigen lässt, kann man 37 Seiten Resultate durchblättern. Natürlich kann man im Feld «Nazwa» ein Wort reinschreiben und Enter drücken, um die Liste zu filtern.

    Dabei ist jedoch wichtig, dass es auch Bestände gibt, deren Namen nur auf Polnisch vorkommen und nicht auf Deutsch.

    An der Resultats-Liste finde ich schade, dass man weder die Signatur noch einen Namen der Signatur einfach markieren und kopieren kann. Man muss einzelne Signaturen anklicken und dann können dort die Texte in den Zwischenspeicher kopiert werden. Für die Bestellung oder wenn man sich alle interessanten Signaturen rauskopieren und sich eine Wunschliste zusammenstellen möchte.



    Zum Inhalt:
    Ich habe alle Signaturen inkl. Übersetzungen als Text in einer Word- bzw. txt-Datei zusammengefasst (Anhang). Das hat trotz gewisser Automatismen (die Seite der Resultate durchscrollen und so automatisch ein Bild erzeugen, aus dem Bild einen Text machen, dort alles prüfen und Fehler korrigieren und unnötige Zwischenzeichen rauslöschen, die Übersetzungen machen, diesen Beitrag machen) ca. drei bis 4 Stunden gedauert (mit Unterbrechungen).

    Meiner Meinung nach interessante Bestände:
    z. B. Überweisungsscheinde, Meldeblatt der Geheimen Staatspolizei, Erfassung führender Systemzeit-Künstler, Namensänderungen, Einbürgerungsakten, Fragebögen zur Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft , Staatsangehörigkeits-Ausweise, Staatsangehörigkeits-Feststellungen, Heimatscheine, Ausländeraufsicht, Ausländerlisten, Liste der Österreicher (?), Liste von Ausländern, die voraussichtlich zu verhaften sind, polnische Zwangsarbeiter, Ausweisungen, Kennkarten (Ausweis, Ausweispapiere), Wehrpflichtige, Lustbarkeiten, Ausstellungen in Breslau, Verleihung des goldenen Kreuzes an Dienstboten, Schulversäumungs-Liste (!!), Akten zu diversen Kirchen, Erbschaftsangelegenheiten, Infos zu diversen Heilanstalten, Hospitale, Geburtslisten von Dürrgoy (wenn damit im KZ Geborene gemeint sind, irritiert nur, dass die Akte bis 1869 zurückgehen soll), Mord- und Verbrechensermittlungen, Ausländersachen – Strafrecht, Verbrechen, illegale Grenzübertritte, Sitten-Polizei, Einbürgerungsakten, Deutsche, die Auslandreisen beantragen usw. Und viele Personalakten von Angestellten der Polizei (namentlich erwähnt).

    Vieles davon nach Familiennamen sortiert. Meine Interpretation, da viele Signaturen mehrmals vorkommen mit Buchstaben dahinter.

    Warum Einbürgerungen, Staatsangehörigkeits-Ausweise und Heimatscheine sowie Ausländeraufsicht gesplittet zweimal vorkommen, weiss ich nicht.


    Ich hoffe, dass diese Akten zur Verfügung stehen und werde vermutlich ein paar davon versuchen zu sichten. Ich denke, dass es hier die ein oder andere Info geben kann.


    Ich hoffe, dass euch die Liste im Anhang (als PDF und TXT, wo eventuelle Sonderzeichen in polnischen Buchstaben nicht korrekt dargestellt werden; Word konnte ich nicht hochladen, zu gross...) und die Bilder dazu etwas helfen, sich auf der polnischen Seite zurechtzufinden.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Ilja_CH; 13.08.2025, 18:39.
  • Weltenwanderer
    Moderator

    • 10.05.2016
    • 4745

    #2
    Hallo,

    danke für die Mühe! Wäre natürlich toll, wenn diese irgendwann bei szukajwarchiwach oder Skanoteka erschienen, wird man aber sehr lang warten müssen.

    Zitat von Ilja_CH Beitrag anzeigen
    Geburtslisten von Dürrgoy (wenn damit im KZ Geborene gemeint sind, irritiert nur, dass die Akte bis 1869 zurückgehen soll
    Früher - zumindest vor Einführung der Standesämter - mussten Pfarreien einmal pro Monat alle Taufen, Heiraten und Toten bei der Ortspolizei melden. Ich nehme mal an, dass das solche Listen sind. Haben in Schlesien generell nur sehr selten überlebt.

    LG,
    Michael
    Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager
    Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
    Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
    Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
    Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner

    Mein Stammbaum bei GEDBAS

    Kommentar

    • Ilja_CH
      Erfahrener Benutzer
      • 05.11.2016
      • 1089

      #3
      Hallo Michael

      Danke für die Information betreffend Dürrgoy.

      Skanoteka kannte ich gar nicht. Szukajwarchiwach wüsste ich nicht einmal, an wen man sich da melden muss. Beim entsprechenden Archiv und die können das umschreiben oder veranlassen. Oder muss man zentral beim Macher der Seite nachfragen?

      In der Schweiz oder Deutschland kenne ich es so, dass die Archive eigene Suchportale haben unabhängig voneinander. Auf szukajwarchiwach sind alle verschiedenen Archive auf einer Seite.

      Gruss
      Ilja

      Kommentar

      • Weltenwanderer
        Moderator

        • 10.05.2016
        • 4745

        #4
        Hallo,

        wenn du meinst, die Akten besser zu beschreiben, das wird nicht passieren.
        Ich hatte mich auf die Onlinestellung der Akten bezogen. Auf Skanoteka werden von Freiwilligen abfotografierte Akten veröffentlicht (dazu müsste jemand ins Archiv und Bilder machen), bei szukajwarchiwach wird das denke ich nur dann etwas, wenn jemand Kopien jeder einzelnen Akte beim Archiv bestellt, denn organisch kommt das Staatsarchiv Breslau nie dazu. Letztendlich also kaum eine Chance.

        LG,
        Michael
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