Schlesische Provinzialblätter

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  • GunterN
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    • 01.05.2008
    • 7960

    Schlesische Provinzialblätter

    1786, November

    Todesfälle:

    Zu Breslau am 19. Nov. Hr. Joh. Baptista Bastiani, Prälatus Cantor bey dem hohen Domstift ad St. Iohannen Magister Fabricae bey der Cathedralkirche ad St. Iohannem, Praelatus Praepositus beym Collegiatstift ad St. Crusem daselbst, und Praepositus bey dem Collegiatstift Unser lieben Frauen auf dem Dome zu Glogau.

    Den 19. in Klein-Tschunkowe in der freyen Standesherrschaft Milotsch, Fr. Wilhelmine Ernestine v. Bornagius, geb. v. Pogarell, alt 22 J. 6 M. 4 T., Abzehrung.

    Unglücksfälle:

    Am 8. October Abends um halb 10 Uhr kam bey dem Hausmann Zwirn in einem Bauernhofe zu Maltsch bey Neumarckt Feuer aus. Es legte in kurzer Zeit den Bauernhof, 3 Freigärtnerstellen und die sämmtlichen Gebäude der dem Hrn. Salzfactor Giersberg gehörigen Scholtisey, bis auf das Wohnhaus, in die Asche. Dem Hrn. Giersberg verbrannten außerdem 450 Schefl. Getraide, sämmtliches Ackergerät und Geschirr. Er hätte vieles retten können, hätte er nicht der Rettung der gegenüberstehenden Königl. Salzmagazine und Factoreygebäude, das Seinige aufgeopfert. Die herbeygeeilten Sprützen von Comeße und Rause, und die sehr thätige Hülfe der braven Bewohner dieser benachbarten Dörfer, vorzüglich des ersten, haben den übrigen Theil des Dorfes erhalten. Das danken ihnen die Geretteten herzlich.

    Fortsetzung folgt.
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    • GunterN
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      • 01.05.2008
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      Schlesische Provinzialblätter

      1786, November

      Selbstmorde:

      In der Nacht vom 15. zum 16. October erhing sich der blinde Auszügler Stenzel von Waltdorf im Neißischen in dem anliegenden Busch aus Melancholie.

      Der Rademacher George Hensler auf der Colonie Rauße im Neumärcktischen, gerieth am 17. Oct. mit seinen Nachbarn in Händel und schimpfte sie. Deshlab wurde er den Tag darauf vor Gericht gezogen und mit Zuchthaus- und Vestungsstrafe bedrohet. Er erwiderte: Ihr werdet Ach und Weh über mich schreyen,, lief fort, und stürzte sich in den bey der Colonie gelegenen Neuteich.

      Den 6. Oct. erhing sich in Goldberg des Böttgermeisters Speer Ehefrau aus Melancholie. Schon zweymal hatte ihr jüngster Sohn sie duch Abschneiden von dieser Todesart gerettet. Aber diesmal kam seine Hülfe zu spät.

      Den 23. Oct. hing sich im Walde bey Freyhan im Militschischen Johann Luttke vom Sande bey Zduny mit einem neuen Riemen an einer Kiefer auf. Den 24. Abends ward er erst gefunden und abgeschnitten. Da er nicht mehr zu sich gebracht werden konnte, wurde er auf Verfügung des Herschaftlich Gräflich Sandraskischen Gerichtsamtes nach Freyhan gebracht und daselbst den 26. auf den evangelischen Kirchhof uín der Stille beerdigt, welches die dortigen Einwohner, als vernünftige Leute, ruhig geschehen ließen. Der Luttke hatte ehemals Vermögen gehabet, war aber zuletzt in Pohlen so arm geworden, daß er sich und die Seinigen nicht zu unterhlaten wußte, und die letztern so elend behangen zurück ließ, daß sie nach seinem Tode sich nicht in das dirigirende Amt in Zduny gestellen konnten. Vermuthlich hat sich also Luttke aus Melancholie und Nahrungskummer umgebracht. Acht Tage vorher nahm er von seinem Weibe und den 4 Kindern Abschied, vorgebend, er wolle zu seinem Bruder gehn, und denselben Tag, als sich der Verblendete Ruhe zu schaffen suchte, sah man ihn mit dem Riemen in der Hand schleuderndauf den Ort zugehen, wo er hernach hängend gefunden wurde.

      Den 11. erhing sich zu Liegnitz die alte Wittwe Emrichin in ihrer Kammer. Diese gute Frau war mit hysterischen Zufällen behaftet.

      Fortsetzung folgt.
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      • GunterN
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        Schlesische Provinzialblätter

        1786, December

        Gutsveränderungen:

        Hr. George Friedrich Ludwig v. Haugwitz, Capitän des Infanterie-Regiments von Budberg, hat das im Herrnstädter Creise belegene bisher mit seinen Geschwistern in Commus beseßene Gut Schätz, nebst dem dazu gehörigen Antheil im Guhrauer Creise, für 17000 Rthl. übernommen.

        Hr. Hauptmann Baron v. Stillfried zu Neurode hat von denen Gräflich v. Althan Starembergschen Erben die Herrschaft Schnallenstein für 163 333 Rthlr. und ggl. gekaufet.

        Hr. Carl v. Schweinichen hat sein Gut Lohnitz im Rattiborschen seinem Sohn, Emanuel, für 8000 Fl. abgetreten.

        Hr. Hauptmann, Caspar Ferd. v. Dresky, das Gut Ober-Stradam im Wartenbergischen an den Hrn. v. Fischer für 48 000 Rthlr.

        Fortsetzung folgt.
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        • GunterN
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          Schlesische Provinzialblätter

          1786, Dezember

          Verbrechen:

          Den 23. November mordete der Freygärtner und Schuster, George Friedrich Schmidt zu Pülzen, eine halbe Meile von Schweidnitz, seine 4jährige Tochter, Rosine Helene. Schon seit mehreren Jahren hatte er starke Anfälle von Melancholie. Vor 7 Jahren, als er noch ein Azenhaus zu Wierisch besaß, machten ihn Nahrungssorgen so tiefsinnig, daß er entweder sich oder eines seiner Kinder umbringen wollte. Einmal sprang er auch wirklich in ein Waßer, es war aber zu seicht, und er besann sich eines beßern. Seiner Ehegenoßinn entdeckte er damals, daß, wenn seine Angst groß sey, ihm wäre, als müßte er seinen zweyjährigen Sohn umbringen. Zu seinem Glück suchten ihn seine Herrschaft und Bekandte, von seiner Gemüthskrankheit zu heilen.

          Den 27. Nov. versetzte der Schneidermeister, Johann George Blühmel zu Schweidnitz seinem einzigen Kinde, einem beinahe siebenvierteljährigen Knaben, da er in der Wiege lag und schlief, einige 20 Schläge mit dem Klopfholze vor den Kopf, so daß er das Kind, das auch innerhalb 5 Stunden starb, für todt hielt. Er gieng bald nach vollbrachter That selbst in die dasige Frohnfeste und gab sich als Arrestant an. Nur Melancholie, und zwar angeerbte, denn auch seine Mutter krankte daran, konte ihn zu diesem Verbrechen hinreißen.

          Fortsetzung folgt.
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            1786, December

            Selbstmorde:

            Am 8. November stürzte sich zu Breslau der Hospitalist zu St. Bernhardin, George Radelwald, bey der sandmühle in die Oder, wahrscheinlich aus Melancholie. Der Strom trieb ihn unter den Mühlrädern durch, und auf der anderen Seite zog man ihn todt heraus.

            Am 7. December haben drey Personen Hand an sich selbst gelegt. Das Eheweib des Müllers Martin zu Reichenbach im Saganischen stürzte sich aus Melancholie in die Priesnitz und ertrank.
            Barbara Beyerin, Eheweib des Mittelknechtes zu Klein-Wilkawe im Trebnitzischen, erst 32 Jahr alt, und schon ausnehmend geizig, ließ sich am 6. Decbr. von diesem Laster verleiten, falsch zu weifen (= Garn haspeln - GunterN). Sie wurde über der That ertappt, und den Tag darauf sollte sie dafür gesetzmäßig bestraft werden. Vermuthglich also aus Furcht vor der Strafe, stand sie vor Tagesanbruch auf, nahm eine Strick aus einem Pferdegeschirr und hieng sich an einen schwachen Pflaumenbaum. Der Mann vermisste sie ziemlich früh, suchte sie, fand auf ihrer Lade den Schlüßel, den sie sondt immer bey sich trug, eine halben Strick und ein Meßer. Da ahndete ihm die That. Er forschte ihr nach, fand sie aber erstanderthalb Stunden nachher, und alle Rettungsversuche blieben fruchtlos.
            Joseph Dresler, Stiftsbräuer-Bursche zu Trebnitz, 42 Jahre alt, ein sonst guter stiller Mensch, hieng sich in der Küche des dasigen Brandtweinhauses; warum, weiß man nicht.

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              1786, December

              Todesfälle:

              Hr. Consul dirigens Hellwig zu Beuthen, am 16. September im 75. Jahre. Er hat seit 1730 in öffentlichen Aemtern gestanden.

              Im October. den 7. zu Bodzanowitz in Oberschlesien, Hr. Laurenz Magera, Pfarrer und Schulinspector.

              Den 10. Hr. v. Masow auf Brieg im Glogauischen, dritter Sohn, Julius, am Schlagfluß.

              Den 19. zu Thiemendorf an der Sächsischen Gränze, der dasige emeritirte evangelische Prediger, Hr. Marche, alt 77 Jahr 9 M. Er war 44 Jahr im Amte gewesen.

              Ende d. Monats Hr. v. Donat auf Korkwitz im Neißischen, etliche 80 Jahr alt.

              Im November, den 10. zu Golkowitz im Creuzburgischen, der Amtmann Erdmann Fuchs, im 59. Jahre. Er hat der dasigen Herrschaft 46 Jahre bey guten und bösen Schicksalen, besonders bey feindlichen und polnischen Räuber-Ueberfällen, mit Erleidung viler Mishandlungen, treue und ersprießliche Dienste geleistet und vorzüglich die dasigen Unterthanen aufs Beste conserviret, so daß, ohngeachtet der Nähe von Pohlen selten einzelne Personen, nie aber ganze Familien ausgetreten sind.

              Den 12. zu Liegnitz Hr. Carl Gottlob Friedrich Berger, Candidat der Theologie, nach einer 8jährigen Krankheit an Entkräftung im 35. Jahre.

              Den 14. Hr. v. Jumprecht zu Münsterberg an der Auszehrung, alt 63 Jahr.

              Den 16. Hr. Pastor Scholz in Alt-Jäschwitz bey Bunzlau.

              Den 23. in einem Alter von 104 Jahren, die Wittwe des Tuchmachergesellens Franz Heinrich, Johanna Elisabeth geb. Januschin zu Breslau an einem Steck- und Schlagfluß. Sie verrichtete bis an ihr Ende alles selbst; gieng aber an zween Handstäbchen.

              Den 28. Hr. Pastor Theodor Siegm. Hoppe zu Oberau bey Lüben im 28. Jahr seines Amtes.

              Im December den 1. des Herrn Landeshauptmanns, Grafen v. Salisch auf Dalbersdorf im Wartenbergischen jüngster Sohn, Friedrich Wilhelm Peter Traugott, alt 6 Mon.

              Den 3. zu Dirschel im Leobschützischen, Frau Carolina, Gräfin v. Geßler, geb. Baroneße v. Poppen, durch ihre Frömmigkeit und Rechtschaffenheit der Gesinnungen ehrwürdig.

              Den 4. zu Neustadt, Hr. v. Thomsdorf, Lieutenant und Adjudant unter dem Cuiraßier-Regiment von Mengden, 33 Jahr 8 Monat alt, aus Eckersheide bei Prenzlau gebürtig, am Faulfieber, schätzbar wegen seiner militärischen Känntniße, seines angenehmen Umgangs und der Güte seines Herzens.

              An demsleben Tage zu Breslau, Hr. Doctor Tscharner 42 Jahr alt;

              und Hr. Kaufmann Joh. Adolph, an einer Entzündung der Gedärme, 68 Jahr 7 Mon. alt.

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                1786, December

                Todesfälle:

                Den 6. Hr. Joachim Andreas, des heiligen R.R. Graf v. Malzahn, Freyh. v. Wartenberg und Penzlin, Sr. Königl. Majestät von Preußen Geheimer Etats- und Cabinets-Minister, Ober-Erbkämmerer und freyer Srtandesherr in Schlesien zu Militsch, herr auf Militsch, Freyhan, Groß-Peterwitz, Pinxen und Proskawa, des Königl. schwarzen Adlers und Herzogl. Würtembergl. St. Huberti-Ordens Ritter u.s.w. in einem alter von 80 Jahren, das ihn zum Senior unter den größern Ständen Schlesiens machte. Er war der jüngste Sohn, Hrn. Nicolaus Andreas Reichsgrafens v. Maltzan auf Urschkau, und Frauen Maria Theresia, geb. Reichsgräfin v. Althan, und den 13. Jan. 1707 zu Urschkau gebohren. Unter der Aufsicht des evangel. ersten Pastor zu Militsch, M. Seeligers wurde er erzogen, und trat im Jahr 1725 in Kaiserl. Kriegesdienste, die er aber verließ, weil sein Onkel, der Kaiserl. Geheimde Rath und regierende Standesherr zu Militsch, Hr. Joachim Wilhelm Reichsgraf v. Maltzan, der ihn in seinem Testament zu seinem Nachfolger ernannte, ohngeachtet er noch einen älteren Bruder am Leben hatte, am 6. Sept. 1728 starb. Bey dem Antritt seiner Regierung verursachte ihm besonders die ansehnliche Schuldenlast, welche sein Onkel, theils wegen des Aufwandes, den er als fast beständig bevollmächtigter kaiserl. Prinzipal-Commissarius auf den damaligen Fürstenetagen machen müßen, theils wegen des der verwittweten Standesfrau versicherten ansehnlichen Dotis und Gegenvermächtnisses ihm hinterließ, so viele Sorge, daß er der Erbschaft völlig entsagt hätte., hätten ihm nicht seine ihm ganz ergebenen Stände, welche bey den damaligen Zeiten an einem protestantischen und besonders an einem so viel versprechenden Herrn, äußerst viel gelegen war, Muth zugesprochen und Hülfe zugesagt.

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                  1786, December

                  Todesfälle:

                  weiter zum Tode von Joachim Andreas Graf v. Malzahn, Freyh. v. Wartenberg und Penzlin

                  Er übernahm daher die Herrschaft und die regelmäßige Wirthschaft, die der Hr. Graf auf seinen Cammergütern einführte, seine angebohrne Abneigung von aller Verschwendung, sein bey allem Wechsel der Schicksals sich gleich bleibender Geist, und der ansehnliche Brautschatz seiner Gemahlin, Frauen Friderike Louise geb. Reichsgräfin v. Platen und Hallermund, mit welcher er sich den 31. Octbr. 1731 zu Hannover vermählte, setzten ihn in den Stand, nicht nur die übernommenen großen Schulden nach un nach zu tilgen, sondern auch seine Cammergüter ansehnlich zu verbeßern und zu vermehren, so daß die 1739 und 1740 einfallende große Theurung, Hungers- und Waßersnoth, der 7jährige Krieg, und andre Landplagen, die üble Folgen für die Standesherrschaft Militsch nicht hatten, die sich an andern benachbarten Orten so fürchterlich äuserten. Außer dieser Freude ward ihm die Ehre mit verschiednen hohen und wichtigen Würden bekleidet zu werden. Der Herzog von Würtemberg Stuttgard übersandte ihm 1729 den St. Huberti-Orden und Friedrich der Einzige ernannte ihn 1741, bald nach der Besitznehmung Schlesien zu seinem Geheimden Etats- und Cabinets-Minister, ertheilte ihm gleich darauf den schwarzen Adler-Orden, 1776 aber die Würde eines Erb-Ober-Cämmerers im Herzogthum Schlesien, welche Mit dem Titel Excellenz verbundne und erblich ist. Bey so ausgezeichnetem Glück und Ruhm genoß der Hr. Graf eine fast ununterbrochne Gesundheit, und erreichte ein so hohes und muntres Alter, daß er 1778 sein Regierungs- und 1781 sein sein Vermählungs-Jubiläum mit der lebhaftesten Freude feyern, seine würdigen Kinder und Enkelkinder versorgt, und mit Glück und Ehren gesegnet sehen, Urenkel umarmen, und bis auf die letzten Tage seines Lebens seine Cammergüter in eigner Person, meistens zu Pferde, besuchen und dem Ausfischen seiner ansehnlichen Teiche, seinem Hauptvergnügen, ohngeachtet der um diese Zeit gewöhnlichen unfreundlichen Witterung, beywohnen konnte.

                  Fortsetzung folgt.
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                    1786, December

                    Todesfälle:

                    weiter zum Tode von Joachim Andreas Graf v. Malzahn, Freyh. v. Wartenberg und Penzlin

                    Selbst in dem 80. Jahre seines Lebens leistete er Sr. jetztregierenden Königl. Majestät die Erbhuldigung zu Breslau in Person. Etwan 7 Wochen nach seiner Zurückkunft befiehl ihn eine entkräftende Krankheit, und nach eienr 10tägigen schmerzlosen Niederlage gieng er in die Ewigkeit über. Seine unerschütterte Treue für seinen Monarchen, seine ganz besondre Anhänglichkeit und Sorgfalt für sein hohes Haus, sein offner, und muntrer Umgang, sein herablaßendes und gnädiges Bezeugen gegen seine Unterthanen und seine thätige Unterstützung der letzteren, erwarben ihm die auszeichnende Gnade seines Königs, die Hochachtung seiner Freunde, und die Vereehrung seines Unterthanen. Besonders wird sein Andenken seinen Vasallen und Unterthanen ewig gesegnet bleiben; Er, der seine ganze Sorge nicht allein auf die Verbeßerung seiner Güter, besonders durch Umschaffung wüster Ländereyen in blühende Felder, Wiesen, Ost-, Wein und Lustgärten, durch außerordentliche Erweiterung des Teichwesens, durch Vermehrung und Verschönerung seiner Cammergüter und Berichtigung seiner weitläufigen Gränzen richtete, sondern auch durch Erbauung der Kirche zu Gontkowitz, durch ansehnliche Erweiterung des Hospitals bey Militsch, durch Hereinberufung vieler Ausländer in sein Gebiet, durch ihre Unterstützung, durch Verbeßerung und Verschönerung der öffentlichen Landstraßen, durch seine mit den benachbarten pohlnischen Herrschaften beständig unterhaltene gute Freundschaft, und viele andere wichtige und weise Anstalten, seine Namen unvergeßlich machte.

                    Fortsetzung folgt.
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                      Todesfälle:

                      weiter zum Tode von Joachim Andreas Graf v. Malzahn, Freyh. v. Wartenberg und Penzlin

                      Seine Leiche wurde bis zum 11. December auf einem Trauergerüste in einem mit schwarzem Sammt überzogenen und mit starken silbernen Borten und Schilden gezierten Sarg öffentlich ausgestellet, an diesem Tage aber Abends um 6 Uhr durch eine vom Schloß bis zur Kirche postirte Reihe von 300 Bürgern mit Windlichtern auf einen Leichenwagen nach der Kirche gebracht, und in die bey derselben befindliche Erbgruft von dem größten Theil der dasigen adelichen Stände, in Aßistenz von 16 der angesehendsten und ältesten der Bürgerschaft zur Ruhe befördert. Der Hr. graf hinterläßet seine allgemein verehrte Gemahlin, Frau Friderike Louise, geb. Reichsgräfin v. Platen und Hallermund, mit welcher er eine 55jährige musterhafte Ehe geführet; einen einzigen Herrn Sohn, den Königl. Ober-Erb-Cämmerer, nunmehr regierenden freyen Standesherrn zu Militsch und Ritter des Russisch-Kaiserl. St. Annen-Ordens, Hrn. Joachim Carl Rechsgrafen v. Malzahn, ehemaligen Königl. Gesandten am Londner Hofe, auf deßen Verdienste seine neuen Vasallen und Unterthanen ihre Hofnung einer glücklichen Regierung gründen; eine einzige Tochter, Frau Sophie Louise, Gräfin v. Malzahn, und 3 Enkel von seinem Hrn. Sohne, nehmlich 1) Hrn. Joachim Alexander Casimir, Reichsgrafen v. Malzahn, Königl. Preußl. Cammerherrn, Ritter des Königl. Pohlnischen St. Stanislai-Ordens, und Hrn. der Herrschaft Lißa, vermählt mit der ältesten Comteße Tochter des Königl. in Schlesien dirigirenden wirklich Geheimen Etats- und Krieges-Minister, Herrn Grafen v. Hoym, Excellenz; 2) Hrn. Joachim Cäsar Eugen, Reichsgraf v. Malzahn; 3) Frau Sophia Charlotte Louise Comteße v. Malzahn,, vermählt an den Königl. Pohln. Cammerherrn, Hrn. Alex. Aug. v. Bojanowa Bojanowsky auf Nitsche, aus welcher Ehe bereits ein Sohn entsproßen, der den verstorbenen Hrn. Grafen zum Urgrosvater machte.

                      (Original abgeschrieben - GunterN)
                      Fortsetzung folgt.
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                        1786, December

                        Todesfälle:

                        Den 12. die geistl. Jungfrau Nicolaa v. Grünberg im Stift zu Trebnitz, 59 J. 6 M. alt, 37 Jahr 10 Monat im Kloster.

                        Ebenfalls am 12. Hr. Christoph Pötsch, Königl. Fabriken-, Steuer- und Zolleinnehmer zu Breslau im 75. Jahr. Vom Jar 1730 bis 1764 war er in Königl. Kriegsdiensten bey dem von Seydlitzischen Cuiraßier-Regiment, und zeichnete sich durch vorzüglichen Diensteifer und Proben persönlicher Tapferkeit so aus, daß ihm nach der Schlacht bey Liegnitz von Unserm Hochsel. Könige, diesem Kenner des Verdienstes, die Erhebung zum Officierposten angetragen wurde, welche er aber mit wahrem Gefühl der Bescheidnheit ablehnte.

                        Den 15. zu Braune, des Bunzlau- und Löwenbergischen Creisdeputirten, Hrn. v. Sonnenberg Gemahlin, Carolina, geb. Schmidt, an der Brustwaßersucht, 64 Jahr 11 Mon. alt, und im 41. Jahr einer sehr harmonischen Ehe.

                        Den 16. Hr. David Wandel, Königl. Cammerfiscal und Justizcommißarius, wie auch Justizrath Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Heinrich, 69 J. 4 M. alt, am Schlag, der ihn zu Simsen traf; geb. den 20. Aug. 1717 in Perschütz.

                        Den 20. der Königl. Kammerherr, Hr. Baron v. Seydlitz auf Magnitz.

                        Fortsetzung folgt.
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                          Todesfälle:

                          Den 22. zu Breslau, die Gemahlin des Premierlieutenants von Bohlenschen Cuiraßier-Regiments Hrn. Barons v. Hoverbeck, Frau Carolina Sophia Eleonora, geb. Reichfreyin von und zu der Tann, an einer auszehrenden Brustkrankheit, alt 24 Jahr 8 Mon. und 15 Tage;

                          und Herr Weil, Stallmeister bey Sr. Durchlaucht dem Erbprinzen zu Hohenlohe, an der schwarzen Gelbesucht.

                          Hr. Müller, Rittmeister bey dem Prinz v. Würtembergschen Husaren-Regiment.

                          Hr. Jachnick, Administrator des Domänenamtes Schüllersdorf, ein vorzüglichen Oekonom; Er hat den Ertrag der Herrschaft Schüllersdorf bis aufs höchste getrieben, ohne den Unterthan zu drücken; vielmehr überzeugt, daß das Beste der Herrschaft den Wohlstand der Unterthanen fordere, ihn in so gute Verfaßung gesetzet, daß selten einer austrat und fremde sich unter ihm anbauten.

                          Hr. Proconsul und Cämmerer Strauß zu Reichenstein.

                          Fortsetzung folgt.
                          Meine Ahnen
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                            • 7960

                            Schlesische Provinzialblätter

                            1786, December

                            Geburten:

                            Den 25. Julius Frau Justizräthin v. Biedau zu Czeppelwitz im Falkenbergschen einen Sohn.

                            Im Septbr. den 3. Frau Baroneße v. Larisch auf Ottmuth im Oppelschen einen Sohn.

                            Den 12. Fr. Rittmeisterin v. Reichel auf Schlantz im Breslauischen eine Tochter, Friderike Maximiliane.

                            Den 14. Frau Baroneße v. Eichendorf zu Lubowitz im Rattiborschen einen Sohn.

                            Im Novbr. d. 4. Fr. Senatorin Schmied zu Gros-Glogau;

                            den 11. Fr. Feldpredigerin Schindler zu Schweidnitz;

                            den 14. Fr. Pastorin Müller in Conradswalde;

                            den 22. Fr. Postmeisterin Trarsch zu Jauer;

                            den 25. Fr. Kammersecretärin Kambly zu Gros-Glogau und

                            den 18. Fr. Kaufmännin Alberti in Weissenstein bey Waldenburg, Söhne.

                            Den 20. Fr. Past. Weigel zu Haselbach bey Landeshutt;

                            den 20. Fr. v. Eckartsberg auf Ober-Zauche bey Polkwitz (Friderike Willhelmine);

                            den 24. Fr. Kaufm. Klose zu Waldenburg und

                            Frau Kaufm. Sadebeck zu Reichenbach;

                            den 25. Fr. Acciseeinnehmerin Franz zu Frankenstein;

                            den 27. Fr. Kaufm. Titz zu Neustadt und

                            den 30. Fr. Burgermeisterin Coppius zu Wohlau, Töchter.

                            Im December Fr. Baroneße v. Nostitz zu Herzogswalde im Lübenschen, einen todten Sohn.

                            Den 6. Fr. Oberamtmännin v. Kiesewetter zu Ransern bey Breslau Zwillingstöchter.

                            Den 11. die Freygärtnerin Schmiedin zu Juliusburg Drillingstöchter, davon eine bald nach der Geburt starb.

                            Den 7. Fr. Aßistenzräthin Scheller zu Brieg und

                            Frau Schulcollegin Reither zu Breslau;

                            den 11. Fr. v. Netz geb. Bar. v. Stosch auf Kosemitz im Nimptschen (Ernst);

                            den 12. Fr. Cammersecretärin Treutler in Gros-Glogau;

                            den 13. zu Breslau die Acciseeinnehmerin v. Bonin zu Hohenfriedeberg, (Heinrich August Johann Friedrich);

                            den 15. Fr. v. Schickfus geb. Bar. v. Richthofen zu Rogau im Nimptschischen (Heinrich Christian Friedrich);

                            den 16. Fr. v. Helmrich zu Wilmsdorf im Creutzburgschen;

                            den 25. Fr. Regimentsfeldscherin Schwind zu Breslau;

                            Frau Amtsräthin Kienitz zu Cosel, Söhne.

                            Fortsetzung folgt.
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                              1786, December

                              Geburten:

                              Den 1. Fr. Past. Bertermann zu Porschwitz im Lübenschen und

                              Fr. Kaufm. Jung zu Reichenbach;

                              den 2. Fr. Burgermeister Thamnitz zu Stroppen;

                              den 4. fr. Senat. Baumgart zu Jauer;

                              den 20. Fr. Rittmeisterin v. Krafft zu Löwen;

                              den 11. Fr. v. Gersdorff zu Oels;

                              den 14. Fr. Synidicus Tschirsch zu Frankenstein;

                              den 17. Fr. Gräfin v. Posadowsky auf Dammitsch im Steinauischen;

                              zu Cosel Fr. Hauptmännin Schrabisch und

                              Fr. Kaufmännin Gaber, Töchter.

                              Fortsetzung folgt.
                              Meine Ahnen
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                                1786, December

                                Heyrathen:

                                Im November. Den 8. in Gros-Glogau, Hr. Capitän v. Wedell, vom Regiment v. Wolframsdorf, mit Frau Beate Eleonore geb. Neumetzin.

                                Den 9. Hr. Major v. Ramthoun vom Grenadier-Bataillon Lahrisch, mit Demois. Claß.

                                Den 14. Hr. Pastor Lachmann zu Rosbach im Franckensteinischen, mit der zweyten Dem. Tochter des Hrn. Langer auf Schwengfeld etc.

                                Den 21. zu Kuhnern Hr. Gottlob Sigismund Graf v. Zedlitz, Königl. Cammerherr, designirter Johanniter-Ritter auf Wiedersheim und des Stifts zu Nicolai in Magdeburg Canonicus, Erbherr des Königl. freyen Burglehns Gros-Peterwitz etc. mit Fräulein Mariane Elisabeth Ernestine v. Tschammer aus dem Hause Kuhern.

                                Den 22. Hr. Kaufmann Preuß in Waldenburg, mit Demois. Sonnabend aus Breslau.

                                Den 22. zu Grünberg, Hr. Accise-Einnahmer Sincke, mit Demois. Krönitz.

                                Den 26. zu Wohlau, Hr. Hauptmann v. Trützschler, Regiments Graf zu Anhalt zu Liegnitz, mit Frau Juliane Friederike, verwittw. Gottwaldin, geb. Friedrichin.

                                Den 28. zu Militsch, Hr. Graf Hans Ludwig Wilhelm v. Wirsowitz, Rittmeister bey dem Husaren-Rehiment v. Czettritz, mit der ältesten Fräulein v. Köhlichen, Johanna Louise Charlotte.

                                Den 28. Hr. Ernst Gustav Wilhelm v. Koschenbar, Lieutenant unter dem Cuiraßier-Regiment v. Mengden, mit Fräulein Sophie Friederike Beate v. Tschirschky, ältesten Tochter des Reichenbachischen Marschcommißarius, Hrn. v. Tschirschky auf Girlachsdorf und Gaumitz

                                Den 28. in Schmiedeberg, Hr. Kaufmann Peter Clausen, mit Dem. Johanne Mascard.

                                Im December, den 6. Hr. Lieutenant v. Seidlitz, Regiment v. Wolframsdorf zu Gros-Glogau, mit Fräulein v. Schkopp auf Gros-Schwein im Glogauischen.

                                Hr. v. Prittwitz zu Namslau, mit Fräulein v. Haack.

                                Fortsetzung folgt.
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