Schlesische Provinzialblätter

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  • GunterN
    Erfahrener Benutzer
    • 01.05.2008
    • 7958

    #91
    Antwort zur Anfrage

    Hallo bernard,

    1801, Heiraten:

    Den 27. zu Breslau, Neuland, Cap. im 2ten Feldartillerieregimnet, mit des Kgl. Bancodirektor Müller einzigen Dem.-Tochter Carol. Charl. Sophie.

    1810 Todesfälle kein Eintrag in den Monaten Januar bis Juni.

    Viele Grüße - GunterN
    Meine Ahnen
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    • bernard
      Benutzer
      • 16.01.2010
      • 12

      #92
      Guten Tag Guenther,

      Recht schoen dank fuhr die auskunft.

      Herzlichen Gruss ,

      Bernard

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      • bernard
        Benutzer
        • 16.01.2010
        • 12

        #93
        Recht schoen dank fur die muhe und auskunft

        Bernard

        Kommentar

        • GunterN
          Erfahrener Benutzer
          • 01.05.2008
          • 7958

          #94
          Schlesische Provinzialblätter

          1786, Februar

          Todesfälle:

          (Fortsetzung Carl Wenzel v. Tschepe)

          ...von diesen ist Charlotte Friderike Helene an den Ohlauschen Creys Dep. Hrn. Wilh. v. Hahn auf Dammelwitz verheyratet, Eleonora Margaretha Henriette noch unvermählet, und die 3te bereits in der Ewigkeit. Der Verstorbene verkaufte 1746 das Gut Weydenbach, und erkaufte von seinen Schwiegereltern Quickendorf, wo er die Segnungen Gottes reichlich erfuhr. Seiner Fähigkeiten und Känntniße wegen ernannten ihn Sr. Königl. Maj. im Jahre 1756 zum Landrath Frankensteinischen Creyses. Er verwaltete diesen Posten durch den 7jährigen Krieg zur Zufriedenheit seines Königs und des Creyses, legte ihn aber 1763 wegen Kränklichkeit nieder. Das Jahr zuvor verkaufte er Quickendorf, machte manche traurige Erfahrung, und erlitt zu Stimmenau, welches Gut er käuflich an sich brachte, so wichtige Unglücksfälle, daß er der Landwirthschaft, seiner Lieblingsneigung, entsagte. Er privatisirte 5 1/2 Jahr zu Bernstadt, zog aber vor 4 Jahren, da sein ältester Hr. Sohn Dürr-Brockuth kaufte, auf dieses Gut. Seine Munterkeit wurde am 6. Febr. 1784 durch einen Schlagfluß unterbrochen, der eine fortdauernde Schwäche in seinen Gliedern zurückließ. Ein höchst empfindlicher Schmerz im Unterleibe legte ihn am 7. Oct. 1785 aufs Krankenbette, und ein hinzugetretenes schleichendes Abzehrungsfieber nebst Entzündung, endigten am 8. Nov. sein Leben in einem Alter von 77 Jahren, 10 Monaten.

          Zu Landeshut starben im Nov. Frau Senatorin Raiserin im 49. Jahre, zu deren Tode eine böse gewordene Ader auf dem Arm den ersten Anlaß gab;

          und Frau Joh. Elis. Otto, geb. Hermannin, des Kaufmann Hrn. Ernst Otto Ehefrau, 35 Jahr alt.

          Am 9. Jan Fräulein Francisca Charl. Maxim. v. Birckhahn zu Ober-Glogau, 2 Jahr, 11 Monate alt, an Krämpfungen.

          Am 10. Jan starb in Seitendorf bey Waldenburg Hans Sigismund v. Czettritz und Neuhaus in einem Alter von 64 Jahren und 8 Monaten. Sein Vater war Hans Sigismund v. Czettritz und Neuhaus, des Königl.
          Mann-Gerichts der Fürtsenth. Schweidnitz und Jauer Beisitzer, der als Deputirter der schlesischen evangel. Stände am Kaiserl. Hofe zu Wien die Angelegenheiten der evangel. Religion vertheidigte. Vermögen, Gesundheit und Ruhe dabey aufopferte, und 1728 den 1. Jan. in Wien starb. Seine Mutter war eine v. Sack aus dem Hause Liebchen. Von 12 Geschwistern war der Verewigte das 8te und 1721 gebohren. Seine Erziehung als Mensch, Bürger und Christ wurde mit vieler Sorgfalt betrieben. Im Jahr 1738 wurde er Fähndrich in Kaiserl. Diensten unter dem Drag. Reg. des Prinzen Eugen v. Savoyen, wohnte 1739 der den Türken gelieferten Schlacht bey Korutzka in Ungarn bey, kam dann in eben diesem Jahr unter das Cuiraßier-Regim. des Feldmarschall Freyherrn von Seher-Thoß, und blieb nach erfolgtem Frieden in Ungarn, bis 1741 dieses Regiment zu der Armee gegen den König von Preußen nach Schlesien marschieren mußte.

          (Fortsetzung folgt)

          GunterN
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          • GunterN
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            • 01.05.2008
            • 7958

            #95
            Schlesische Provinzialblätter

            1786, Februar

            Todesfälle:

            (Fortsetzung Hans Siegismund von Czettritz und Neuhaus)

            Er wohnte der Schlacht bey Mollwitz bey, und wurde Lieut. und Adjudant bey dem Kaiserl. Königl. General-Major Baron v. Przichovsky. Als der König durch Advokatorien alle Landeskinder aus dem kaiserl. Dienst zurückrief, verließ er ihn 1741, und wurde 1742 in Preußl. Diensten Premierlieut. unter dem Brandenburg-Bayreuthschen Dragoner-Regim. Er wohnte der Schlacht bey Chotusitz in Böhmen bey und war 1744 bey der Belegerung von Prag, und 1745 bey den Bataillen bey Hohenfriedeberg und Kesselsdorf, Wegen geschwächter Gesundheit verließ er 1753 den Dienst als Capitän der Armee. Seine ganze kriegerische Laufbahn zeigte Tapferkeit mit Religion und den sanfteren Tugenden der Menschenliebe verbunden. Schon 1750 hatte er sein väterliches Erbe Seitendorf übernommen. Er vermählte sich nun 1754 mit Helene Elisabeth Freyin v. Czettritz aus dem Hause Schwartzwaldau, eine Gemahlin an Fähigkeiten des Verstandes und Güte des Herzens gleich groß und vortreflich. Sie gebahr ihm einen Sohn und 9 Töchter, von welchen 5 Töchter in der Blüthe ihres Lebens verstarben. Im 7jährigen Kriege erlitt er durch die Nähe der Armeen und durch die in Seitendorf stehenden Hauptquartiere viel Ungemach und den Verlust. Seine Thätigkeit und Eifer für die Sache des Vaterlandes, seine durch Erfahrungen bewährte Einsicht und Treue, verbunden mit allem, was zum rechtschafnen und weisen Manne gehört, der mit Standhaftigkeit viel Gutes wirken kann und willbewogen die Stände der Fürstenth. Schweidnitz und Jauer, ihn 1770 bey Errichtung der Landschaftskasse zum Direktor zu erwählen. Er legte aber 1776 das Direktorium wieder nieder, nachem er sich durch unermüdeten Fleiß und Thätigkeit, durch willige Übernehmung aller Beschwerden ein unauslöschliches Denkmal gestiftet. 1774 verlohr er seine Gemahlin, gegen die er immer der zärtlichste Gatte gewesen war. 1776 rührte ihn, als er eben zu Pferde saß, ein Schlagfluß, durch den er an der linken Seite, Arm und Schenkel viele Wochen lang gelähmt, und erst nach zwey Jahren erlangte er seine vorigen Kräfte wieder. Doch hatte er von diesem Zufall an öfterts kränkliche Empfindungen, sein Körper nahm immer mehr und mehr ab. Von seinem Muth und seiner Gelassenheit bey Annäherung seines Todes zeigen unter andern sein schriftlichen Anordnungen auf seinen Todesfall, in welchen er jeden Pomp bey seinem Begräbniße verbietet. Ein wiederholter Schlagfluß endigte endlich sein Leben, das Beyspiel und Wohlthat für so viele war. Seit 1782 war er bestätigtes Mitglied der Reichsgräflich-Hochberg-Fürstensteinischen Vormundschaft. Ein theurer, edler Mann, ganz Christ, und Christ von geläuterten Einsichten, ein zärtlihcer Gemahl und Vater, ein redlicher Freund, ein Wohlthäter der Armen. Ein besonders guter Beherrscher seiner Unterthanen, der ihre Sorgen zu den seinigen machte, und half, wo er konnte, ein Patriot, in seinen Obliegenheiten, die Stand und Amt und jedes Verhältniß ihm auflegte, gerecht und billig, unermüdet thätig, der punktlichsten Ordnung ergeben, ein kluger gewißenhafter und weiser Haushalter eigenen und fremden ihm anvertrauten Vermögens. Dies ist der Charakter dieses würdigen Mannes, deßen Asche von so vielen gesegnet wird.

            Den 14. Jan. in Festenberg Frau Rosine Catharine Hantkin, geb. Schmeltzin, weil. Hrn. Hantke K.K. Oberamts-Advokaten in Breslau Wittwe, alt 81 Jahr 5 Monate.
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            • GunterN
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              • 01.05.2008
              • 7958

              #96
              Schlesische Provinzialblätter

              1786, Februar

              Todesfälle:

              Den 16. Jan. Hr. Joh. Gottlob Erius, SyndiKus in Greifenberg, und Vorsteher der Nieder-Wiesaer Kirche und Schule, am Schlage, alt 63 Jahre.

              Den 17. Jan. Fr. Wilhelmine Amalie Gottliebe v. Marwitz, geb. v. Kessel, Gemahlin des Hrn. Major v. Marwitz bey dem Graf Anhaltschen Regiment zu Liegnitz, über der Geburt eines todten Sohnes, alt 38 Jahr.

              An den nemlichen Tage Hr. Karger, Senior des Herrnstädtschen und Rützenschen Creyses und Pastor zu Tschelesen, an einem Krebsschaden.

              Den 20. Jan. Hr. Hauptmann Joh. George Polednig, zu Namslau im 59. Jahre, an einem plötzlichen Schlagfluße. Er ist vom Gemeinen an bis zur Capitainswürde bey dem Freyherrl. v. Saßischen Regiment gestiegen, und hat 44 Jahr gedient.

              Den 25. Jan zu Liegnitz des verstorbnen Hrn. Heinrich Wilhelm v. Zedlitz auf Ober- und Mittel-Kaufung mittelste Fräulein Tochter Johanne Juliane Amalie, an der Geschwulst, alt 75 Jahr 10 Tage.

              Zu Breslau starb in der Nacht vom 27. zum 28. Januar von 12 auf 1 Uhr Hans Friedrich Wilhelm Freyh. v. Haugwitz, Erb- und Gerichtsherr auf Pannwitz und Häseley, an einer höchst schmerzhaften Krankheit, die er vom August vorigen Jahres an bis an seinen Tod mit ungewöhnlicher Fassung der Seele ruhig ertrug, in einem Alter von 29 Jahren. Er war den 24. Oct. 1757 zu Peucke gebohren, wo seine Eltern, Hr. Carl Wilhelm Freyh. v. Haugwitz, Fideicomißherr derer Herrschaften Krappitz und Steinau u.s.w. und Frau Johanne Sybille, geb. v. Marwitz, seine zweckmäßige auf ächtes Christenthum gegründete Erziehung sorgfältig besorgten. Nachdem er in seinen Jugendjahren nützliche Kenntniße auf der Ritter-Akademie zu Liegnitz und auf der Universität zu Frankfurth an der Oder gesammlet hatte, fieng er seine männliche Laufbahn dami an, daß er sich bey der Königl. Krieges und Domänen-Cammer zu Glogau den Geschäften des Staates so lange wiedmete, bis ihm die väterlichen Güther Pannwitz und Häseley übergeben wurden. Er verheyratete sich den 10. Febr. 1783 mit der einzigen Tochter des Hrn. Generalmajor etc. Freyh. v. Saß, Helena Margaretha Gertruda, und seine Gemahlin erfreute ihn am 9. Jul. 1785 mit einem Sohn, Alexander Wilhelm. Er vollführte mit unermütlicher Thätigkeit, Eifer und Treue die Pflichten seines Berufs, wie er denn in der denkwürdigen Waßerfluth des vorigen Jahres, die seine Dörfer äußerst verwüstete, fast Tag und Nacht zu seiner Unterthanen Errettung auf dem Wagen herumschwamm und ihnen auf dem einigen kleinen Hügel vor seiner Wohnung, den die Überschwemmung verschonte, den täglichen Unterhalt reichen ließ.
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              • GunterN
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                • 01.05.2008
                • 7958

                #97
                Schlesische Provinzialblätter

                1786, Februar

                Todesfälle:

                Am 25. Jan. starb Hr. Carl Sigmund v. Stosch uns Siegroth am Schlage. In seiner Jugend wohnte er mit dem Regiment Alexander von Würtemberg vielen Feldzügen wider die französische und türkische Kriegsheere bey. Mehrere gefährliche Wunden, die er erhielt, nöthigten ihn, den Soldatenstand zu verlaßen, und in sein Vaterland zurückzukehren. Hier übernahm er das Gut Mahliau im Trebnitzischen, und vermählte sich mit Fräulein Charlotte Sophie v. Bock. Schon vor 13 Jahren rührte ihn der Schlag auf der rechten Seite, doch ließ er keine anderen Folgen als Schwäche des Gehörs nach. Die letzten Jahre brachte er bey seinem ältesten Sohn, Erbh. auf Langendorf zu. Ein zweyter Sohn stehet als Cap. in Holländ. Diensten.

                Hrn. Lieut. v. Vippach, Regiments v. Erlach einzige Tochter.

                Am 29. Jan. die älteste Tochter des Generalmajor und Commandanten der Vestung Breslau, Hrn. v. Wendessen, Leopoldine Henriette Tugendreich, an Krämpfen, alt 15 Jahr 3 Monate.

                Den 30. Jan. des Landesältesten Hrn. v. Teichmann auf Langendorf und Stradam im Wartenbergschen, einziger halbjähriger Sohn, an der Darmgicht;

                und der Hr. Oberamts-Regierungs-Canzelist Freund in Brieg.

                In Jan. Hr. Franciscus Josephus Pfeiffer, Pfarrer zu Wartenberg, Erzpriester des Grünbergschen Creyses, auch Assessor des Fürstbischöflichen Commissariat-Amts zu Glogau, alt 75 Jahr.

                Frau Kaumännin Paul, geb. Bartschin zu Schmiedeberg.

                Elisabeth Schwartzin, auf dem Sande zu Breslau, 91 Jahr alt.

                Im Feb. den 4. zu Kaulwitz im Namslauschen Mariana Bruchatzin aus Böhmen gebürtig, 105 alt. Sie hat ohnerachtet eines Wittwenstandes von 44 Jahren, nicht weniger denn 5 Männer gehabt, und als Soldatenfrau dem Türkenkriege und verschiedenen Kriegen in Italien beygewohnt. Ihr Gesicht und Gehör behielt sie bis an ihr Ende, und sie erhielt sich bis in ihr spätes Alter vom Nähen.
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                • GunterN
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                  • 7958

                  #98
                  Schlesische Provinzialblätter

                  1786, Februar

                  Todesfälle:

                  Den 6. Febr. starb Hr. Christian Gottlieb Senftleben, Königl. Administrator des Rentamtes Kupp bey Oppeln. Sein Geburtsort war Timmendorf in der Lausitz. Nachdem er die Oeconomie von dem berühmten Landwirth Leopold auf den Gräfl. Promnitzschen Gütern gelernt hatte, kam er zur Königl. Krieges- und Domainen-Cammer zu Gros-Glogau. Siese setzte ihn anfänglich als Amts-Controlleur nach Liegnitz, übetrug ihm aber bald die Verwaltung des Amtes Lüben. Hier blieb er nicht lange, sondern erhielt die Administration des großen Amtes Ohlau, und nach einigen Jahren die des noch größeren Amtes Oppeln. Dieses hat ihm viel zu danken. Die daselbst eingeführte mehrere Ordnung und die Cultivierung der dortigen Unterthan, ist meistens sein Werk. Als das Amt durch Anlegung von 20 Colonien einen zu großen Umfang erhielt, ward es getheilt, und Senftleben bekam die Verwaltung des neu errichteten Rentamtes Kupp. Er besaß seltne Fähigkeiten, eine vorzügliche Penetration, nicht gemeine Kenntniße seines Faches, und dabey drückte er sich originell und gut aus. Seine Obern schätzten ihn, und die Königl. Oberschlesische Oberamts-Regierung suchte ihn vorzügliche bey Commißionen, zu denen Wirtschaftsverständige gezogen werden mußten. Der brave fromme Mann litt seit vielen Jahren an Hypochondrie.

                  Den 8. starb auf dem neuen Anger zu Breslau der Einwohner Christian Seyfert, 100 Jahre alt, aus Schwachheit. Er wurde auf beyde Schnekel lahm gebohren, und mußte daher sein ganzes Leben über an zwey Stäben gehen. Er suchte sein Brod bey guten Leuten, lebte aber zuletzt vom Allmosen. Seiner Gebrechlichkeit ohnerachtet, ist er niemals krank, aber dreymal verheyratet gewesen.
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                    • 01.05.2008
                    • 7958

                    #99
                    Schlesische Provinzialblätter

                    1786, Februar

                    Todesfälle:

                    Den 12. Febr. der Cämmerer und Rathmann zu Grünberg Hr. Tilgner, an einer langwierigen Krankheit, alt 63 Jahr 4 Monate. Er war im ersten schlesischen Krieg Proviant-Commissarius, wurde hernach Wachtmeister bey dem v. Schulenburgschen Husaren-Regimente und avancirte bis zum Rittmeister, erhielt 1763 seinen Abschied, und ward 1775 zu Grünberg angesetzt.

                    An dem nemlichen Tage die Frau Burgemeisterin Reichmeister zu Neisse in Kindesnöthen

                    und Frau Kaufmännin Lichter, d. ältere zu Hirschberg, an einem plötzlichen Schlagfluße.

                    Herr Vincentius Schmidt ward den 2. Febr. 1720 zu Landeshut in Schlesien gebohren, wo sein Vater Ratsverwandter und einer der angesehendsten Bürger, auch bey damaliger Regierung Deputirter der Stadt bey Fürstentagshaltung in Breslau war. Er trat 1742 in das Freye Fürstl. Stift St. Vincentii Prämontratenser-Ordens zu Breslau, legte 1743 sein Gelübde ab, bekleidete durch mehrere Jahre die Aemter, als Kuchelmeister und Provisor, und wurde 1767 den 7. April zum Abt und Prälaten gewählt, auch von Sr. Königl. Majestät den 4. May hierzu nominirt und vom Pabst im nemlichen Jahre bestätiget. Im Anfang des Februars dieses Jahres befiel ihn ein Entzündungsfieber, das den 14. sein Leben endigte.

                    Am 18. Febr. starb zu Breslau, Hr. Joseph Appelt, Doctor der Medicin und Arzt des Fürstl. Stifts zu St. Vincentz, an einem Entzündungsfieber im 40. Jahre.

                    Im Febr. Frau Barbara Rosinn v. Langenau, gebohrne Lingerin zu Breslau, hinterlaßne Wittwe des Hrn. Sylvius Wilhelm v. Langenau, alt 75 Jahre 2 Monate 26 Tage.

                    Den 15. Febr. starb zu Breslau ein sehr nützlicher Fabrikant, der Tuchmacherälteste Christian Gottlieb Hoferichter. Er beschäftigte täglich 600 Personen.
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                      • 7958

                      Schlesische Provinzialblätter

                      1786, Februar

                      Todesfälle:

                      Im Dec. starb der Fabriken-Commißarius Bergmann zu Gros Glogau an der Schwindsucht.

                      Den 23. Dec. des Hrn. Rittmeister v. Rosenschantz, Regiments v. Pannwitz, zu Grottkau, Fräulein Tochter Joh. Sophia Dorothea am Streckfluß, alt 2 Jahr 6 Moinate 10 Tage.

                      In dem nach Schlawa gehörigen Dorfe Sperlingswinckel starb am 13. Jan. Johann Michael Duck, welcher zufolge des Kirchenbuches den 14. Dec. 1708 gebohren worden. Er war in seiner Jugend Organist, vertauschte aber dieses Amt mit dem Kaiserl. Militärdienst, machte Die Kriege wider die Franzosen und Türken mit, wohnte der Übergabe von Belgrad bey, bekam viele Wunden und avancirte bis zum Wachtmeister. Als solcher nahm er seinen Abschied, ging nach Pohlen, und zog von da nach Sperlingswinckel, wo er sich verheyrathete. Er lebte 30 Jahre in einer fruchtbaren Ehe. Er starb in einem ihm von der Herrschaft geschenktem Hause. In seinem letzten Lebensjahre wurde er sehr schwach und verlohr sein Gehör, behielt aber sein Gesicht und guten Appetit.
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                        • 7958

                        Schlesische Provinzialblätter

                        1786, Februar

                        Geburten:

                        Den 23. Dec. gebahr in Seiffersdorf., der Cämmerey zu Schweidnitz gehörig, das Weib des dasigen Einwohners Brendel eine Mißgeburt weiblichen Geschlechts. Von den Füßen bis an den Hals war sie völlig menschlich. Der Hals aber war sehr dicke, in dessen Mitte ein gespaltnes Loch, statt des Mundes, mit vielen Einschnitten statt der Lippen. Tiefer lag die Zunge, ganz menschlich. Auf beyden Seiten des Halses befanden sich die Ohren, auch vollkommen menschlich gebildet. Sodann gieng der Kopf an. Erst auf dem ganz kahlen Hirnschädel deßelben befanden sich Nase und Augen. Hinrten am Halse war eine ovale Oefnung, ohne Haut, so daß man das blutige Fleisch sah. Diese Mißgeburt starb bald nach der Geburt. Die Mutter hatte sich an einem Uhu versehen.

                        Im Jan. den 19. Frau Landräthin und Baroneße v. Zedlitz auf Tiefhartmannsdorf im Hirschbergschen, einen Sohn, Hans Wilhelm Conrad Gottlieb.

                        Den 22. Frau Hauptmannin v. Heydebrand zu Frankenstein eine Tochter, Constantia Beata Wilhelmine.

                        Den 25. Frau Pastorin Zebe zu Wüstebriese einen Sohn.

                        Den 27. Frau Rittmeisterin v. Röder, Regim. v. Pannwitz zu Grottkau einen Sohn, Hans Carl August.

                        Den 28. Frau Kaufmännin Lindner zu Schweidnitz eine Tochter.

                        Den 29. Frau Hofräthin Cuno zu Brieg einen Sohn.

                        Den 30. Frau Magisterin Kahl in Voigtsdorf bey Hirschberg eine Tochter,

                        und Frau Rektorin Siler zu Strehlen einen Sohn.

                        Fr. Decanus Morgenbesser zu Breslau einen Sohn.

                        Im Febr. d. 1. Frau Insp. Erdmann in Neisse einen Sohn.

                        In der Nacht vom 4. zum 5. Frau v. Stosch auf Langendorf im Wartenbergschen zu frühzeitig eine Tochter, Johanne Mariane, sie starb noch am 5ten.
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                          • 01.05.2008
                          • 7958

                          Schlesische Provinzialblätter

                          1786, Februar

                          Geburten:

                          Den 7. Frau Conrektor Frisch zu Grünberg einen Sohn.

                          Den 12. Frau Kaufmännin Schmidt in Hirschberg eine Tochter.

                          Den 13. Frau Pastorin Krickende zu Tschöplowitz bey Brieg einen Sohn,

                          und Frau Senatorin Hahn zu Grünberg einen Sohn.

                          Den 18. Frau Gräfin v. Reuß in Stohnsdorf eine Comtesse, die aber nach einer halben Stunde wieder starb.

                          Den 18. Frau Past. Hoffmann zu Dittmannsdorf bey Waldenburg, einen Sohn.

                          Frau Lieut. Jungblut zu Cosel einen Sohn.

                          Heyraten:

                          Im Nov. zu Landeshut, Herr v. Festenberg Packisch genannt, auf Langenwaldau bey Liegnitz, mit der Demois. Reiser.

                          Den 16. Jan. zu Ober-Leschen im Sprottauschen, Herr Kriegsrath und Teichhauptmann Senf aus Cüstrin, mit der ältesten Dem. Tochter des Hrn. Obereisen-Hütteninspektor Köppen zu Ober-Leschen.

                          Den 19. Hr. v. Oelffen, Premierlieut. bey dem Regiment Alt-Rothkirch zu Neisse, mit der jüngsten Fräulein Tochter des Hrn. Ingenieurmajor v. Harroi.

                          Im Febr. zu Breslau der Wohlausche Consul dirigens, Hr. Coppius, mit Demois. Viebig.

                          Fortsetzung folgt.
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                            • 7958

                            Schlesische Provinzialblätter

                            1786, Februar

                            Güterkäufe:

                            Herr v. Bludowsky das Gut Collawietz im Plesnischen an den Herrn v. Larisch auf Alt-Tarnowitz für 13450 Flr.Rhn. (florenus Rheni = Rheinischer Gulden)

                            Herr v. Heugel das Gut Maslischhammer oder Dombrowe im Trebnitzischen, an den Hrn. Baron Vincenz v. Eichendorf für 27000 Rthlr.

                            Der Königl. Cammerherr Freyherr v. Seydlitz seine Güter Schulkau im Breslauischen, und Rommenau im Neumärktschen, an den Hrn. Grafen Wenzel v. Haugwitz auf Kniegwitz für 75000 Rthlr. und 100 Fr.D'or (Französische Luidor) Schlüßelgelder.
                            Zuletzt geändert von GunterN; 02.02.2010, 18:32.
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                              Schlesische Provinzialblätter

                              1786, Februar

                              Vermischte Nachrichten:

                              Den 12. Februar war die 50jährige Amtsjubelfeier des Hirschbergschen Creis-Inspectoris, Herrn M. Gottlob Kahl. Seinme Schwäche hat ihn schon längst verhindert, zu predigen. Indessen leiß er sich an diesem für ihn som merkwürdigem und feyerlichem Tage in die Kirche bringen, um Gott an der Stätte, wo er so lange gearbeitet hatte, für die ihm erwiesenen Wohlthaten zu danken, und die Gemeinde noch einmal zu segnen. Es hatte sich eine unglaubliche Menge Volks aus den benachbarten Gegenden herzugedrängt, um wenigestens die Trümmer des Mannes noch zu sehn, der sich in den Jahren seiner Thätigkeit für Hirschberg und beaynahe für das ganze Gebirge so wichtig gemacht hat.

                              Berichtigung:

                              Fr. Cämmerer Röhlin in Waldenburg, nicht einen Sohn, sondern eine Tochter. Wären alle Früchte dieser fruchtbaren Mutter glücklich zur Welt gekommen, som befände sie sich in einem Kreise von 22 Kindern.

                              (zur Begriffsbestimmung Dreschgärtner):
                              Nun gehört zur rechtern Instandhaltung einer guten Wirthschaft viele Arbeit und Mühe, wer soll diese anderes verrichten als der Dreschgärtner, welche dafür ihr ausgesetztes Lohn erhalten. Haben diese das ganze Jahr durch volle Arbeit, so haben sie auch vollen Verdienst und mehr als auskömmlich Brod, fehlt ihnen die Arbeit so sind sie geschlagenen Leute.

                              Fortsetzung folgt
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                                Schlesische Provinzialblätter

                                1786, März

                                Geburten:

                                Den 28. Jan. Frau Pastorin Klose in Giehren bey Friedeberg am Queis einen Sohn, starb den 11. Febr. wieder.

                                Im Febr. Frau Gräfin v. Sedlnitzki zu Nassadel im Leobschützl. eine Tochter.

                                Den 11. Frau General-Lieutenantin v. Dalwig zu Rattibor eine Tochter, Sophia Wilhemina.

                                Den 14. Feb. Steuer-Einnehmerin Arndt zu Striegau eine Tochter.

                                Den 16. Frau Oberamtmännin Bone zu Maltsch bey Neumarkt eine Tochter.

                                Den 17. Frau Lieutenantin v. Schätzel, bey dem Regiment Prinz v.
                                Hohenlohe in Neisse, einen Sohn.

                                Den 23. Fr. v. Johnston, gebohrne v. Wrochem auf Peterwitz bey Herrnstadt, eine Tochter, Carolina Christiana Beata Henriette.

                                Den 22. Frau Kaufmännin Treutler die jüngere zu Waldenburg einen Sohn.

                                Den 23. Frau Pastorin Munster zu Kunzendorf im Münsterbergischen, einen Sohn.

                                Den 24. Frau Baroneße v. Schweinitz auf Deichslau im Steinauischen, eine Tochter, Friederika Louisa.

                                Frau Kaufmännin Friedrich Thomann zu Hirschberg einen Sohn.

                                Den 26. Frau Hauptmannin v. Forcade bey dem Regiment v. Zaremba zu Brieg, einen Sohn, Friedrich Wilhelm Erdmann Ferdinand.

                                Frau Past. Fetter in Michelsdorf bey Landshut eine Tochter.

                                Frau Spediteur Schneider zu Aufhalt bey Parchwitz einen Sohn.

                                Den 27. Frau v.Lüttwitz auf Schönau im Glogauschen, einen Sohn.

                                Frau Past. Bucquoi in Tillendorf bey Bunzlau eine Tochter.
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