a_baier, bist du weiter gekommen in deiner Familienforschung? Falls nicht, kann ich dir paar Tipps geben.
Wie gehe ich bei der Suche nach meinen Vorfahren in der Ukraine vor?
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a_baier,
ich habe den Ort Marienfeld gefunden. Es gibt noch ein Marienfeld, liegt aber etwas woanders. Um sicher zu gehen, könntest du deine älteren Familienangehörigen ausfragen, welche Dörfer in der Nachbarschaft von Marienfeld waren. Gab es einen Fluß da? Falls ja, wie hieß er?
Ortsname Marienfeld
Weitere Ortsnamen Marienfeld Nr. 26, Marienpole
Gebietsbezeichnung Schwarzmeergebiet Admin. Zuordnung Gebiet Saporoshje / Rayon Pestschannyje
Gründungsjahr 1858 Kolonietyp Mutterkolonie
Topografische Lage Karte 4; E-10 Landfläche/-nutzung 2.473 Desj.
Einwohnerzahl 283 (1864), 378 (1905), 272 (1912), 355 (1918), 400 (1919), 342 (1926)
Konfession evangelisch
Zusatzinformationen Die Kolonie lag etwa 25 km im SW von Melitopol. Sie besaß ein Bethaus. An der 4-klassigen Schule unterrichtete 1912 ein Lehrer und 47 Schüler. Die Gemeinde gehörte zum Kirchspiel Eugenfeld. (HB 1957, S. 239; HB 1959, S. 149)
Quelle: dielinde.evLiebe Grüße,
Amoena
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a-baier, ein Marienheim habe ich gefunden.
Ortsname Marienheim
Weitere Ortsnamen Bogorodicino
Gebietsbezeichnung Schwarzmeergebiet Admin. Zuordnung Gebiet Saporoshje/Rayon Luxemburg
Gründungsjahr 1865 Kolonietyp Mutterkolonie
Topografische Lage Karte 4; E-9 Landfläche/-nutzung 1.781 Desj.
Einwohnerzahl 290 (1918), 300 (1919) Konfession katholisch
Zusatzinformationen Die Kolonie lag etwa 90 km im S von Saporoshje. Die Gemeinde gehörte zur
Pfarrei Kostheim. (HB 1957, S. 239)Liebe Grüße,
Amoena
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Gerne. Es gibt ein Viktorfeld im Gebiet Saporoshje, Melitopol liegt ziemlich im Süden. Saporoshje ist näher.
Das andere Viktorfeld liegt im Gebiet Nikolajew, Melitopol liegt ziemlich im Osten, die Entfernung zu Melitopol ist größer.
Ortsname Viktorfeld
Weitere Ortsnamen Viktorfeld Nr. 1, Viktorowka
Gebietsbezeichnung Schwarzmeergebiet Admin. Zuordnung Gebiet Saporoshje/Rayon
Nowo-Nikolaijewka
Gründungsjahr 1895 Kolonietyp Tochterkolonie
Topografische Lage Karte 4; F-6 Landfläche/-nutzung 1.950 Desj.
Einwohnerzahl 296 (1904), 185 (1918), 394 (1926) Konfession evangelisch
Zusatzinformationen Die Kolonie lag etwa 55 km im O von Saporoshje. 1926 gab es im Ort eine 4-
klassige Schule und einen Konsumverein/-laden. Die Gemeinde gehörte zum Kirchspiel Friedenfeld.
(HB 1957, S. 245; Mertens, S. 534)Liebe Grüße,
Amoena
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Zitat von Amoena Beitrag anzeigenGerne. Es gibt ein Viktorfeld im Gebiet Saporoshje, Melitopol liegt ziemlich im Süden. Saporoshje ist näher.
Das andere Viktorfeld liegt im Gebiet Nikolajew, Melitopol liegt ziemlich im Osten, die Entfernung zu Melitopol ist größer.
Ortsname Viktorfeld
Weitere Ortsnamen Viktorfeld Nr. 1, Viktorowka
Gebietsbezeichnung Schwarzmeergebiet Admin. Zuordnung Gebiet Saporoshje/Rayon
Nowo-Nikolaijewka
Gründungsjahr 1895 Kolonietyp Tochterkolonie
Topografische Lage Karte 4; F-6 Landfläche/-nutzung 1.950 Desj.
Einwohnerzahl 296 (1904), 185 (1918), 394 (1926) Konfession evangelisch
Zusatzinformationen Die Kolonie lag etwa 55 km im O von Saporoshje. 1926 gab es im Ort eine 4-
klassige Schule und einen Konsumverein/-laden. Die Gemeinde gehörte zum Kirchspiel Friedenfeld.
(HB 1957, S. 245; Mertens, S. 534)Ich weiß nur von meiner Großmutter, dass die Ortschaft ca. 10 bis 20 km entfernt von Melitopol lag. Kannst du auch Ortschaften Kronsfeld sowie Reichenfeld nachschauen? wäre sehr nett
LG TheSims
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Beschreibung der Orte Kronsfeld und Reichenfeld s. unten.
Auf der Karte von Dr. Stumpp ist Reichenfeld eingezeichnet, Kronsfeld nicht.
Eingezeichnet ist ein Neu-Kronsfeld. Ob es derselbe Ort ist, kann ich nicht sagen.
Viktorfeld nördlich von Melitopol habe ich nicht gefunden, auch nicht auf der Karte.
Manche Orte hatten mehrere Namen. Frage nochmal deine Oma ganz genau aus. Ich habe die Möglichkeit, jemanden zu fragen, muß aber Einzelheiten wissen, evtl. auch andere Orte in der Nähe.
Ortsname Kronsfeld
Weitere Ortsnamen Udelenskaja
Gebietsbezeichnung Schwarzmeergebiet Admin. Zuordnung Gebiet Saporoshje/Rayon
Molotschansk (Halbstadt)
Gründungsjahr 1825 Kolonietyp Mutterkolonie
Topografische Lage Karte 4; E-9 Landfläche/-nutzung 2.250 Desj.
Einwohnerzahl 460 (1859), 373 (1905), 219 (1918) Konfession evangelisch
Zusatzinformationen Die Kolonie lag etwa 25 km im N von Melitopol. Ein Teil der Gründerfamilien
kamen ursprünglich aus der Umgebung von Heidelberg und Tübingen. Sie lebten zunächst bei Petersburg
bevor sie weiterzogen. 1912 gab ein Bethaus und eine 4-klassige Schule, an der ein Lehrer
64 Schüler unterrichtete. Die Gemeinde gehörte zum Kirchspiel Hochstädt. (HB 1957, S. 238; Mertens,
S. 374)
Ortsname Reichenfeld
Weitere Ortsnamen Andriew, Kosogerje, Kosogorje
Gebietsbezeichnung Schwarzmeergebiet Admin. Zuordnung Gebiet Saporoshje/Rayon
Molotschansk (Halbstadt)
Gründungsjahr 1810 Kolonietyp Mutterkolonie
Topografische Lage Karte 4; E-9 Landfläche/-nutzung 2.701 Desj.
Einwohnerzahl 190 (1810), 550 (1848), 708 (1859), 420 (1905), 803 (1918), 857 (1919)
Konfession evangelisch
Zusatzinformationen Die Kolonie lag etwa 35 km im N von Melitopol. Die 41 Gründerfamilien kamen
aus der Gegend um Mannheim und Heidelberg (30). Die anderen kamen aus der Gegend um
Stuttgart und Speier. Zwischen 1823 kamen noch 10 Familien aus Zarskoje Selo hinzu. Sie waren
bereits zwischen 1807 und 1809 aus Preußisch Pommern ausgewandert. Die Gemeinde gehörte
zum Kirchspiel Hochstädt. Im September 1941 wurden die Männer aus dem Ort deportiert. (HB 1957,S. 242; Mertens, S. 463)Liebe Grüße,
Amoena
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Zitat von Amoena Beitrag anzeigenBeschreibung der Orte Kronsfeld und Reichenfeld s. unten.
Auf der Karte von Dr. Stumpp ist Reichenfeld eingezeichnet, Kronsfeld nicht.
Eingezeichnet ist ein Neu-Kronsfeld. Ob es derselbe Ort ist, kann ich nicht sagen.
Viktorfeld nördlich von Melitopol habe ich nicht gefunden, auch nicht auf der Karte.
Manche Orte hatten mehrere Namen. Frage nochmal deine Oma ganz genau aus. Ich habe die Möglichkeit, jemanden zu fragen, muß aber Einzelheiten wissen, evtl. auch andere Orte in der Nähe.
Ortsname Kronsfeld
Weitere Ortsnamen Udelenskaja
Gebietsbezeichnung Schwarzmeergebiet Admin. Zuordnung Gebiet Saporoshje/Rayon
Molotschansk (Halbstadt)
Gründungsjahr 1825 Kolonietyp Mutterkolonie
Topografische Lage Karte 4; E-9 Landfläche/-nutzung 2.250 Desj.
Einwohnerzahl 460 (1859), 373 (1905), 219 (1918) Konfession evangelisch
Zusatzinformationen Die Kolonie lag etwa 25 km im N von Melitopol. Ein Teil der Gründerfamilien
kamen ursprünglich aus der Umgebung von Heidelberg und Tübingen. Sie lebten zunächst bei Petersburg
bevor sie weiterzogen. 1912 gab ein Bethaus und eine 4-klassige Schule, an der ein Lehrer
64 Schüler unterrichtete. Die Gemeinde gehörte zum Kirchspiel Hochstädt. (HB 1957, S. 238; Mertens,
S. 374)
Ortsname Reichenfeld
Weitere Ortsnamen Andriew, Kosogerje, Kosogorje
Gebietsbezeichnung Schwarzmeergebiet Admin. Zuordnung Gebiet Saporoshje/Rayon
Molotschansk (Halbstadt)
Gründungsjahr 1810 Kolonietyp Mutterkolonie
Topografische Lage Karte 4; E-9 Landfläche/-nutzung 2.701 Desj.
Einwohnerzahl 190 (1810), 550 (1848), 708 (1859), 420 (1905), 803 (1918), 857 (1919)
Konfession evangelisch
Zusatzinformationen Die Kolonie lag etwa 35 km im N von Melitopol. Die 41 Gründerfamilien kamen
aus der Gegend um Mannheim und Heidelberg (30). Die anderen kamen aus der Gegend um
Stuttgart und Speier. Zwischen 1823 kamen noch 10 Familien aus Zarskoje Selo hinzu. Sie waren
bereits zwischen 1807 und 1809 aus Preußisch Pommern ausgewandert. Die Gemeinde gehörte
zum Kirchspiel Hochstädt. Im September 1941 wurden die Männer aus dem Ort deportiert. (HB 1957,S. 242; Mertens, S. 463)Also was ich noch von Viktorfeld weiß ist das sie in der nähe ein kleinen See oder Teich hatten, wo sie früher im Sommer geschwommen sind und gegenüber dem Teich lag auch ein russisches Dorf. Mehr weiß ich nicht. Ich müsste nochmal nachfragen. Über Kronsfeld weiß niemand was, weil angeblich dort der Urgroßvater meine Oma geboren sein soll. Aber ich weiß noch, dass sie damals von Viktorfeld nach Reichenfeld gezogen sind und die Reise lang war, müsste ebenfalls nach Fragen. Mit Reichenfeld stimmt alles, den die Vorfahren waren damals ein Teil Schwaben und ein andere Teil aus dem Norden. Woher hast du die Infos her und gibt es Möglichkeiten wie auf der Krim oder Wolgagebiet zuschauen?
LG TheSims
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Hallo TheSims, wenn die Reise von Viktorfeld nach Reichenfeld lang war, dann müsste es dieses Viktorfeld bei Saporoshje sein, evtl. im Gebiet Nikolajew.
Es gab im Internet eine Seite dielinde.ev, jetzt kommt diese Seite http://www.russlanddeutschegeschichte.de/start_deutsch.htm
Das Ortsverzeichnis wird auf CD-ROM angeboten.
Welche Orte interessieren dich auf der Krim und im Wolgagebiet?
Es gibt ein wolgadeutsches Forum auf der Seite http://forum.wolgadeutsche.net/index.php, meistens in Russisch, aber auch in Deutsch.Liebe Grüße,
Amoena
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Zitat von Amoena Beitrag anzeigenHallo TheSims, wenn die Reise von Viktorfeld nach Reichenfeld lang war, dann müsste es dieses Viktorfeld bei Saporoshje sein, evtl. im Gebiet Nikolajew.
Es gab im Internet eine Seite dielinde.ev, jetzt kommt diese Seite http://www.russlanddeutschegeschichte.de/start_deutsch.htm
Das Ortsverzeichnis wird auf CD-ROM angeboten.
Welche Orte interessieren dich auf der Krim und im Wolgagebiet?
Es gibt ein wolgadeutsches Forum auf der Seite http://forum.wolgadeutsche.net/index.php, meistens in Russisch, aber auch in Deutsch.Nun ja da müsste ich jetzt genauer nachfragen wegen Viktorfeld aber das was ich geschrieben ist das was ich noch weiß. Auf der Krim interessiert mich das Dorf Annenfeld (Annowka?) ich weiß dass dass das Dorf überwiegend von Mennoniten bewohnt war aber auch vielleicht von Baptisten.
Auf der Wolga interessiert mich das Dorf Straßburg in Samara, es soll katholisch gewesen und um 1855 sollen Siedler aus dem Raum Elbe dort eingewandert sind. Weitere sind Alexandertal, Friedenstal und Dehler
LG TheSims
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Zitat von TheSims Beitrag anzeigenAuf der Krim interessiert mich das Dorf Annenfeld (Annowka?) ich weiß dass dass das Dorf überwiegend von Mennoniten bewohnt war aber auch vielleicht von Baptisten.
Auf der Wolga interessiert mich das Dorf Straßburg in Samara, es soll katholisch gewesen und um 1855 sollen Siedler aus dem Raum Elbe dort eingewandert sind. Weitere sind Alexandertal, Friedenstal und Dehler
Weitere Ortsnamen Annowka, Tschutscha, Elgery Tschutscha
Gebietsbezeichnung Krim Admin. Zuordnung Gouv. Taurien/Rayon Dshanskoj
Gründungsjahr 1880 Kolonietyp Tochterkolonie
Topografische Lage Karte 7; E-2 Landfläche/-nutzung 2.198 Desj.
Einwohnerzahl 54 (1864), 250 (1911), 311 (1919), 215 (1926) Konfession evangelisch/separatistisch
Zusatzinformationen Die Kolonie lag etwa 35 km im SO von Dshanskoj. Sie wurde von Berdjansker Schwaben gegründet. Die evangelische Gemeinde gehörte zum Kirchspiel Schönbrunn. 1926 gab es im Ort eine 4-klassige Schule und einen Konsumverein/-laden. (HB 1960, S. 183)
Straßburg:
Ein katholisches Straßburg im Wolgagebiet habe ich nicht gefunden. Ein katholisches Straßburg gab es im Schwarzmeergebiet, Ukraine.
An welchem Fluß lag dieses Straßburg?
Ortsname Alexandertal
Weitere Ortsnamen Alexandrowka, Neu-Schilling, Neu-Sosnowka
Gebietsbezeichnung Wolgagebiet Admin. Zuordnung Gouv. Samara/ASSRdWD/
Kanton Kamenka
Gründungsjahr 1853 Kolonietyp Tochterkolonie
Topografische Lage Karte 1; B-7 Landfläche/-nutzung
Einwohnerzahl 1.010 (1912); 728 (1926) Konfession evangelisch
Zusatzinformationen Die Kolonie lag etwa 30 km im N nördlich von Kamyschin (Bergseite) am Fluss Illowlja. Ab 1915 trug sie den Namen Alexandrowka, nach der Oktoberrevolution wieder Alexandertal. 1926 war der Ort Sowjetsitz und es gab eine 4-klassige Schule. (HB 1955, S. 108; Göttingen, S. 40)
Ortsname Friedenstal
Weitere Ortsnamen
Gebietsbezeichnung Alt-Samara Admin. Zuordnung Gouv. Samara/Rayon Melekes
Gründungsjahr Kolonietyp
Topografische Lage Karte 15; A-2 Landfläche/-nutzung
Einwohnerzahl 81 (1926) Konfession
Zusatzinformationen Die Kolonie ist geographisch nicht mehr eindeutig nachweisbar. Sie unterhielt 1926 zusammen mit Rosental eine 4-klassige Schule. (HB 1964, S. 24; Mertens, S. 294)
Ortsname Dehler
Weitere Ortsnamen Deller, Teller, Beresowka, Beriosowka, Beresnowka, Beresowka
Gebietsbezeichnung Wolgagebiet Admin. Zuordnung Gouv. Samara/ASSRdWD/
Kanton Kukkus
Gründungsjahr 1767 Kolonietyp Mutterkolonie
Topografische Lage Karte 1; C-4 Landfläche/-nutzung 3.219 Desj.
Einwohnerzahl 171 (1767), 1.311 (1857), 1.811 (1897), 3.062 (1912), 2.077 (1926)
Konfession katholisch
Zusatzinformationen Die Kolonie lag etwa 10 km im N von Kukkus (Wiesenseite). Sie wurde unter der Leitung der Direktoren Le Roy und Picet von 55 katholischen Familien gegründet, die vorwiegend aus dem Bistum Trier, aus Kurmainz und der Pfalz kamen. Ihren Namen erhielt die Kolonie sehr wahrscheinlich nach ihrem ersten Vorsteher. Die Gemeinde gehörte zum Dekanat Saratow. Die Pfarrei Dehler wurde 1894 gegründet. 1914 gehörten ihr 2.935 Eingepfarrte an, um 1919 waren es 3.980.
Der letzte Pfarrer wurde 1931 verhaftet. danach wurde die Kirche als Klubhaus genutzt. Im Ort gab es zwei Läden, eine Kirche, eine Feuwerwehr und eine 4-klassige Schule. 1930 wurde sie in eine unvollständie Mittelschule (Siebenjahresschule) umgewandelt. Es gab im Dorf vier Schmiede, vier Schneider, sieben Schuhmacher, vier Stellmacher und vier Tischler. Die medizinische Versorgung erfolgte im sechs Kilometer entfernten Stahl, wo es ein Krankenhaus gab. Die wichtigste Feldkulturen waren Sommerweizen (Hartweizen), Winterroggen, Hafer, Gerste, Sonnenblumen, Hirse, Leindotter, Kartoffeln (v.a. für den Eigenbedarf), Melonen, Kürbisse und Zuckerrüben. In der Kolonie wurde umfangreicher Obstanbau betrieben. Zwischen 1910 und 1912 wanderten etwa 100 Einwohner nach Nord-und Südamerika aus. 1926 war der Ort Dorfsowjet. Neben zwei großen Gemeindespeichern (sogenannte Ambare) gab es noch vier Windmühlen. Eine Ziegelei wurde zwar fertiggestellt, aber anscheinend nie in Betrieb genommen. Im Alltag wurde ein mitteldeutscher Dialekt geprochen. Die russische Sprache beherrschte nur ein kleinerer Teil der Einwohner. Im Zuge der „Entkulakisierung“ und der Repressionen während der 30er Jahre verlor der Ort etwa 600 Einwohner. 1931 war die Kollektivierung im Dorf abgeschlossen, es gan einen Kolchos. Dieser wurde aber Ende der 30er Jahre aufgeteilt. (HB 1955, S. 110; Göttingen 1997, S. 50; Hagin, Dehler, , S. 74ff; Kirche; kath. Teil, S. 246 f; Mertens, S. 265)Liebe Grüße,
Amoena
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Zitat von Amoena Beitrag anzeigenOrtsname Annenfeld
Weitere Ortsnamen Annowka, Tschutscha, Elgery Tschutscha
Gebietsbezeichnung Krim Admin. Zuordnung Gouv. Taurien/Rayon Dshanskoj
Gründungsjahr 1880 Kolonietyp Tochterkolonie
Topografische Lage Karte 7; E-2 Landfläche/-nutzung 2.198 Desj.
Einwohnerzahl 54 (1864), 250 (1911), 311 (1919), 215 (1926) Konfession evangelisch/separatistisch
Zusatzinformationen Die Kolonie lag etwa 35 km im SO von Dshanskoj. Sie wurde von Berdjansker Schwaben gegründet. Die evangelische Gemeinde gehörte zum Kirchspiel Schönbrunn. 1926 gab es im Ort eine 4-klassige Schule und einen Konsumverein/-laden. (HB 1960, S. 183)
Straßburg:
Ein katholisches Straßburg im Wolgagebiet habe ich nicht gefunden. Ein katholisches Straßburg gab es im Schwarzmeergebiet, Ukraine.
An welchem Fluß lag dieses Straßburg?
Ortsname Alexandertal
Weitere Ortsnamen Alexandrowka, Neu-Schilling, Neu-Sosnowka
Gebietsbezeichnung Wolgagebiet Admin. Zuordnung Gouv. Samara/ASSRdWD/
Kanton Kamenka
Gründungsjahr 1853 Kolonietyp Tochterkolonie
Topografische Lage Karte 1; B-7 Landfläche/-nutzung
Einwohnerzahl 1.010 (1912); 728 (1926) Konfession evangelisch
Zusatzinformationen Die Kolonie lag etwa 30 km im N nördlich von Kamyschin (Bergseite) am Fluss Illowlja. Ab 1915 trug sie den Namen Alexandrowka, nach der Oktoberrevolution wieder Alexandertal. 1926 war der Ort Sowjetsitz und es gab eine 4-klassige Schule. (HB 1955, S. 108; Göttingen, S. 40)
Ortsname Friedenstal
Weitere Ortsnamen
Gebietsbezeichnung Alt-Samara Admin. Zuordnung Gouv. Samara/Rayon Melekes
Gründungsjahr Kolonietyp
Topografische Lage Karte 15; A-2 Landfläche/-nutzung
Einwohnerzahl 81 (1926) Konfession
Zusatzinformationen Die Kolonie ist geographisch nicht mehr eindeutig nachweisbar. Sie unterhielt 1926 zusammen mit Rosental eine 4-klassige Schule. (HB 1964, S. 24; Mertens, S. 294)
Ortsname Dehler
Weitere Ortsnamen Deller, Teller, Beresowka, Beriosowka, Beresnowka, Beresowka
Gebietsbezeichnung Wolgagebiet Admin. Zuordnung Gouv. Samara/ASSRdWD/
Kanton Kukkus
Gründungsjahr 1767 Kolonietyp Mutterkolonie
Topografische Lage Karte 1; C-4 Landfläche/-nutzung 3.219 Desj.
Einwohnerzahl 171 (1767), 1.311 (1857), 1.811 (1897), 3.062 (1912), 2.077 (1926)
Konfession katholisch
Zusatzinformationen Die Kolonie lag etwa 10 km im N von Kukkus (Wiesenseite). Sie wurde unter der Leitung der Direktoren Le Roy und Picet von 55 katholischen Familien gegründet, die vorwiegend aus dem Bistum Trier, aus Kurmainz und der Pfalz kamen. Ihren Namen erhielt die Kolonie sehr wahrscheinlich nach ihrem ersten Vorsteher. Die Gemeinde gehörte zum Dekanat Saratow. Die Pfarrei Dehler wurde 1894 gegründet. 1914 gehörten ihr 2.935 Eingepfarrte an, um 1919 waren es 3.980.
Der letzte Pfarrer wurde 1931 verhaftet. danach wurde die Kirche als Klubhaus genutzt. Im Ort gab es zwei Läden, eine Kirche, eine Feuwerwehr und eine 4-klassige Schule. 1930 wurde sie in eine unvollständie Mittelschule (Siebenjahresschule) umgewandelt. Es gab im Dorf vier Schmiede, vier Schneider, sieben Schuhmacher, vier Stellmacher und vier Tischler. Die medizinische Versorgung erfolgte im sechs Kilometer entfernten Stahl, wo es ein Krankenhaus gab. Die wichtigste Feldkulturen waren Sommerweizen (Hartweizen), Winterroggen, Hafer, Gerste, Sonnenblumen, Hirse, Leindotter, Kartoffeln (v.a. für den Eigenbedarf), Melonen, Kürbisse und Zuckerrüben. In der Kolonie wurde umfangreicher Obstanbau betrieben. Zwischen 1910 und 1912 wanderten etwa 100 Einwohner nach Nord-und Südamerika aus. 1926 war der Ort Dorfsowjet. Neben zwei großen Gemeindespeichern (sogenannte Ambare) gab es noch vier Windmühlen. Eine Ziegelei wurde zwar fertiggestellt, aber anscheinend nie in Betrieb genommen. Im Alltag wurde ein mitteldeutscher Dialekt geprochen. Die russische Sprache beherrschte nur ein kleinerer Teil der Einwohner. Im Zuge der „Entkulakisierung“ und der Repressionen während der 30er Jahre verlor der Ort etwa 600 Einwohner. 1931 war die Kollektivierung im Dorf abgeschlossen, es gan einen Kolchos. Dieser wurde aber Ende der 30er Jahre aufgeteilt. (HB 1955, S. 110; Göttingen 1997, S. 50; Hagin, Dehler, , S. 74ff; Kirche; kath. Teil, S. 246 f; Mertens, S. 265)
Vielen Dank Amoena. Wegen Straßburg weiß ich nicht, ich hab bloß den Hinweiß Straßburg in Samara. Wie ist das Straßburg in der Ukraine. Ich weiß nur dass um 1855 Auswanderer aus der Elbe dorthinzogen. Gibt es vielleicht ein Evangelisches Straßburg? Wegen Friedenstal- mein Opa sagt, dass die Konfession dort evangelisch war. Gibt es auch Einwohnerlisten und Kirchenbücher die aus diesen Dörfer stammen?
Ich habe mich auch noch wegen Straßburg erkundigt und ich denke, dass es dieses in der Ukraine ist. Die Großeltern meines Urgroßvaters mussten dann später an die Wolga gezogen sein, da seine Mutter im Dorf Bereski geboren wurde und er auch später selbst. Meine Großmutter sagt, dass es früher auch Alexandertal hieß, könntest du vielleicht die Infos über Straßburg und das Dorf Bereski schicken?
TheSimsZuletzt geändert von TheSims; 22.08.2011, 15:21.
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Ortsname Strassburg
Weitere Ortsnamen Straßburg
Gebietsbezeichnung Wolgagebiet Admin. Zuordnung Gouv. Samara/ASSRdWD/
Kanton Kukkus
Gründungsjahr 1864 Kolonietyp
Topografische Lage Karte 1; E-4 Landfläche/-nutzung
Einwohnerzahl Konfession evangelisch
Zusatzinformationen Die Kolonie lag etwa 45 km im O von Kukkus auf der Wiesenseite in der Mennonitensiedlung
„Am Trakt“. (HB 1955, S. 122)
ШТРАСБУРГ/STRASSBURG(Березки; также Страсбург), до 1917 – Самарская губ., Самарский у.,
Константиновский колон. окр.; Константиновская вол.; в сов. период – Куйбышевская (Самарская) обл.,
Кошкинский р-н. Лют. село, осн. в 1864. В 20 км к юго-зап. от с. Кошки. Основатели – фабр. рабочие из Польши, бежавшие от „революц. пропаганды“, и выходцы из Причерноморья. Лют. приход Самара.
Часть жит. – католики, меннониты и баптисты. Земское училище. Нач. школа, сельсовет (1926). Жит.: 340 (1881), 458 (1889), 466 (1897), 429 (1910), 587/580 нем. (1926), 676 (1930).
Straßburg (=Bereski) war im Gebiet Samara, d.h. auf der Wiesenseite links der Wolga. Ein Straßburg habe ich auf der Karte gefunden, es gibt nämlich drei Straßburg an der Wolga. Straßburg in der Ukraine ist kath.
Hier auch die russische Version aus dem Lexikon von Diesendorf. Wenn es dir niemand übersetzen kann, kann ich es machen.
Einwohnerlisten und Kirchenbücher:
Kannst bei http://cvgs.cu-portland.edu/genealogy/CensusLists.cfm schauen, unter Genealogy - census lists. Leider steht da ein anderes Straßburg drin. Sonst bleiben die russischen Archive.
Da die Gründer von Straßburg aus Polen und dem Schwarzmeergebiet stammten, rate ich bei Dr. Stumpp zu schauen oder auf der Seite http://www.westpreussen.de/
Folgendes Alexandertal ist auch in diesem Gebiet:
Ortsname Alexandertal
Weitere Ortsnamen
Gebietsbezeichnung Alt Samara Admin. Zuordnung Gouv. Samara/Rayon Melekes
Gründungsjahr 1859 Kolonietyp Tochterkolonie
Topografische Lage Karte 15; A-2 Landfläche/-nutzung
Einwohnerzahl 255 (1881), 205 (1889), 365 (1900), 301 (1926) Konfession mennonitisch
Zusatzinformationen Die Kolonie lag etwa 25 km im SO von Alexandrowka. Sie war das Zentrum der
letzten in Russland angesiedelten ausländischen Kolonisten, dem Kolonistengebiet „Alt-Samara“.
Die Kolonisten kamen aus Westpreußen. Sie wurde in der Zeit von 1859 bis 1863 gegründet.
Insgesamt siedelten sich hier 46 mennonitische und 8 lutherische Familien aus Danzig-Westpreußen
an, dazu kam eine katholische Familie. Die Kolonisten mussten vor ihrer Ansiedlung 350
Silberrubel als Pfand hinterlegen, die sie am Ende der Reise zurückerhielten. Das Land (je Wirtschaft 65 Desjatinen) mussten die Siedler für 12 Rubel pro Desjatine kaufen. Die Schuld war innerhalb von 20 Jahren zu begleichen. Neben der Religionsfreiheit und der Selbstverwaltung wurden ihnen die Befreiung vom Militärdienst für 20 Jahre zugestanden. Danach war ein Wehrgeld in Höhe von 300 Silberrubel für jeden Wehrdienstpflichtigen zu zahlen. Die Mennoniten sollten als Musterwirte für die russische Landwirtschaft wirken. Neben dem Weizenanbau waren die Milchwirtschaft sowie die Vieh- und Pferdezucht die wirtschaftlichen Grundlagen. 1890 existierten
eine Molkerei und eine Käserei. Die Zahl der Käsereien stieg auf vier an. Anfangs gab es zwei Windmühlen, 1900 gab es eine Motormühle, 1914 gab es bereits sechs Mühlenbesitzer. Für die relativ großen Flächen wurden bald Maschinen zur Bearbeitung eingeführt. In Alexandertal gab es 1906 einen eigenen Maschinenhandel, der das gesamte umliegende Gebiet versorgte. 1913 wurden durch diese Einrichtung 250 Binder, 200 andere Mähmaschinen, 150 Sämaschinen, 200 Zentrifugen, 100 Dreschmaschinen und 1.000 Pflüge verkauft. Zu einer zuletzt sechsstufigen Dorfschule kam eine dreistufige Zentralschule, die Schreiber und Lehrer ausbildete. 1910 besuchte Ministerpräsident Stolypin die Kolonie und empfahl sie als Vorbild. Durch den Bau der Bahnlinie Simbirsk-Ufa (1900) wurde der wirtschaftliche Aufschwung der Kolonie weiter gefördert. Das 45 A Siedlungsgebiet Alt-Samara wurde wegen akuter Landnot in Danzig-Westpreußen durch die dort lebenden Mennoniten Mitte des 19. Jahrhunderts erschlossen. Die ersten Kolonien im Gouv. Samara wurden 1854 am sogenannten „Salztrakt“ die ersten Kolonien gegründet. In der zweiten Etappe wurden ab 1859 ein etwa 120 km im N von Samara liegendes Gebiet besiedelt. Es umfasste etwa zunächst 10.000 Desj. Land. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden weitere 10.000 Desj. Land gekauft. Jedes der gegründeten Dörfer hatte 25 Hofstellen mit 65 Desj. Land. Neben dem Ackerbau spielte die Vieh- und Pferdezucht im Siedlungsgebiet eine große Rolle. Neben den Mennonitenkolonie entstanden im Siedlungsgebiet auch evangelische Gemeinden. Die Siedler kamen zumeist aus Polen und flohen vor der Polnischen Revolution (1863). Oft waren es Handwerker oder Arbeiter, die wenig Erfahrung mit der Landwirtschaft besaßen und sich diese erst aneignen mussten. In diesen Kolonien wurden den einzelnen Höfen nur 40 Desj. Land zugeteilt. (Epp, Georg, S. 294; Harder, S. 39 ff; HB 1964, S. 24 f, Schippan, S. 98)Liebe Grüße,
Amoena
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