Hospital in der oberen Kuchen

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  • hionoxy
    Erfahrener Benutzer
    • 31.03.2021
    • 646

    [gelöst] Hospital in der oberen Kuchen

    Name des gesuchten Ortes: "oberen Kuchen"
    Zeit/Jahr der Nennung: Nördlingen, 1706
    Ungefähre oder vermutete Lage/Region:
    Ich habe die Datenbanken zur Ortssuche abgefragt [ja/nein]: n


    Das Archiv des Pfarramtes Nördlingen teilt mir folgendes mit zur Herkunft der Jungfrau Eva Krauß, die den Zimmergesellen Johannes Geißler/Geißel aus Nördlingen in Nördlingen heiratet:

    »im Hospital in der oberen Kuchen in die 15 Jahr sich aufhaltend«

    Was ist damit gemeint? Ist damit überhaupt ein Ort außerhalb Nördlingens gemeint oder ist das einfach das Spital in Nördlingen? Eva Krauß ist allerdings nicht in Nördlingen geboren.

    Danke und Lieber Gruß
    Zuletzt geändert von hionoxy; 28.09.2023, 11:42.
    • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
    • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
    • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
    • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
    • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
    • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
    • Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)
  • Anna Sara Weingart
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2012
    • 15612

    #2
    Hallo
    ich würde sagen, sie war Küchenmagd im Hospital von Nördlingen
    Geboren ca.1680, Küchenhilfe/Küchenmagd 1691-1706

    Ob sie in Nördlingen auch geboren wurde, kann man nicht sagen.
    Sind denn ihre Eltern nicht genannt?


    Siehe "in der Kuchen" (1674)
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 28.09.2023, 12:09.
    Viele Grüße

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    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 15612

      #3
      "Kuchen" (1651)
      Angehängte Dateien
      Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 28.09.2023, 12:15.
      Viele Grüße

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      • Anna Sara Weingart
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2012
        • 15612

        #4
        Aus einem schwäbischen Kirchenbuch:

        "Kuchenmeister bey hiesigem Hospitahl"
        (Esslingen 1671)
        Viele Grüße

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        • hionoxy
          Erfahrener Benutzer
          • 31.03.2021
          • 646

          #5
          Hallo Anna Sara,

          ich danke dir sehr. Ich hatte schon leicht die Vermutung, dass die Küche damit gemeint sein wird, einfach der Formulierung »im Hospital [...]« wegen. Aber es gibt ja auch den Fluss namens Kocher oder den Ort Kuche nähe Ulm. Evas Herkunft wird sonst nicht genannt – leider.

          Jedenfalls ergibt das Sinn. Deren Tochter heiratete nach Augsburg und war dort Hospitalmutter (Heilig-Geist-Kapelle der Kirche Ev. St. Ulrich).

          Interessant, dass die Küche mal Kuche(n) genannt wurde. Ob das Standardsprache war? Im Dialekt kommt es mir merkwürdig vor. Auf Schwäbisch hätte ich Kich[e], Kiech[e] oder Kiach[e] erwartet. Aber arg weit weg vom Fränkischen Sprachraum ist's auch nicht. Vlt. sagte man dort u für ü. Ich habe auch schon mal »rumkussen« für herumküssen (herumbussieren) gehört. Aber jetzt wo du Esslingen erwähnt hast, wird's wohl auch normal in Schwaben gewesen sein. (Da habe ich auch Vorfahren!)

          Ganz lieber Gruß
          Zuletzt geändert von hionoxy; 28.09.2023, 12:51.
          • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
          • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
          • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
          • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
          • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
          • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
          • Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)

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          • Anna Sara Weingart
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2012
            • 15612

            #6
            Ja, es hieß ja auch immer Burger u. Burgermeister, und nicht Bürger/Bürgermeister

            "Kuchen" ganz offiziell:
            Angehängte Dateien
            Viele Grüße

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            • hionoxy
              Erfahrener Benutzer
              • 31.03.2021
              • 646

              #7
              Hier der Eintrag
              Angehängte Dateien
              • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
              • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
              • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
              • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
              • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
              • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
              • Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)

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              • Anna Sara Weingart
                Erfahrener Benutzer
                • 23.10.2012
                • 15612

                #8
                Küche, Wort-Etymologie, einige kurze Zitate

                Althochdeutsch: chúchîna, vulgärlateinisch coquîna
                [...]

                Mittelhochdeutsch:
                küchen, küche, kuche, kuchi, kuchin, kuchen, kuch, küchin, [...]
                also starkes schwanken in der form, das schon über die mhd. zeit zurückgehn musz und sich nhd. lange, ja bis jetzt fortsetzt, hauptsächlich herbeigeführt durch die unsicherheit des sprachgefühls über das n
                [...]

                Neuhochdeutsch:
                [...]
                das fehlen des umlauts ist sicher z.B. im folg.: kuche. Maaler, der den umlaut genau beobachtete; in den zusammensetzungen schwankt er zwischen kuchegeschirr, kuchimeister, kuchenbuͦb, sodasz das kuche selbst in die zusammensetzung ohne das -n eingieng, vgl. schwäb. kuchebapst


                erwähnenswert ist auch das erscheinen des wortes anderwärts: sloven. kuhinja, kuhina, russ. kuchnja, poln. kuchnia, böhm. kuchyně, alles aus dem deutschen, in der alten n-form


                Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 28.09.2023, 21:32.
                Viele Grüße

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                • hionoxy
                  Erfahrener Benutzer
                  • 31.03.2021
                  • 646

                  #9
                  Linguistik ist schon faszinierend. Phonologie insbesondere. Danke dafür!
                  • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
                  • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
                  • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
                  • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
                  • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
                  • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
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