Heirat 1711 bei Czarnowo

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  • SmashPower
    Erfahrener Benutzer
    • 12.04.2020
    • 390

    [gelöst] Heirat 1711 bei Czarnowo

    Name des gesuchten Ortes: Stubisch Kempe
    Zeit/Jahr der Nennung: 1711
    Ungefähre oder vermutete Lage/Region: Czarnow
    Ich habe die Datenbanken zur Ortssuche abgefragt [ja/nein]:



    Hallo zusammen,
    ich kann leider nicht den Ort von Hans Wessel finden oder die Kämpe wohl nicht richtig lesen.
    Ich lese:
    A(nn)o: 1711 D(er) 24. Nov(ember) ist d(er)
    J(ung)gesell Hans Wessel von
    der Stubisch Kempe, mit J(ungfer)
    Maria Taubin von Czarnowo,
    getraut worden


    Wer kann mir helfen? Lese ich das falsch, oder kann man den Ort einfach nicht finden? Ist ja keine richtige Ortschaft, wenn ich das richtig verstehe.
    Vielen lieben Dank für Eure Hilfe schon mal im voraus
    Angehängte Dateien
  • Anna Sara Weingart
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2012
    • 17438

    #2
    Hallo

    ich kann kein t-Strich erkennen, daher würde ich nicht Stubisch lesen

    An welchem Ort war die Trauung ?
    Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 17.11.2020, 14:22.
    Viele Grüße

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    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 17438

      #3
      Da wir jetzt bei Slubisch ... sind, würde ich vermuten, dass Przylubie gemeint sein kann, siehe Karte:
      Angehängte Dateien
      Viele Grüße

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      • Anna Sara Weingart
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2012
        • 17438

        #4
        "KAMP, m. pl. kämpe (auch kämpe sg., und kampf), ein nd. wort, eingehegtes stück feld, wiese, land überhaupt, auch aue, die bedeutung nach örtlichem gebrauch wechselnd" http://www.woerterbuchnetz.de/cgi-bi...kref=11,134,66


        Die Bedeutung Aue würde gut zu unserem Przyłubie passen

        Slubisch Kempe => "Przylubiesche Aue"


        Ist ja geradezu ein Paradebeispiel für eine Aue-Ansiedlung:
        Angehängte Dateien
        Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 17.11.2020, 14:45.
        Viele Grüße

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        • SmashPower
          Erfahrener Benutzer
          • 12.04.2020
          • 390

          #5
          Das ist ein Auszug aus dem KB Gurske, der genaue Ort der Trauung ist mir unbekannt.
          Slub... klang für mich unwahrscheinlich, daher bin ich auf Stub... gegangen, was falsch war, wie man sieht.

          Die Erklärung für Przylubie klingt doch sehr logisch für mich, erst recht, weil es direkt umme Ecke ist. Ich bin die Weichsel hoch und runter gefahren und habe keinen passenderen Ort gefunden.
          Wenn man das googelt kommt auch: Przylubier Kämpe bei Schulitz
          Vielen Dank für Deine Hilfe
          Zuletzt geändert von SmashPower; 17.11.2020, 15:47.

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          • Anna Sara Weingart
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2012
            • 17438

            #6
            Ja, es gab entlang der Weichsel zahlreiche "Kämpe" (= Aue, Auenlandschaft, Auensiedlung)

            Der Begriff gelangte als Kępa in die polnische Sprache, und bezeichnet heute die Weichsel-Flussinseln http://www.upstreamvistula.org/Chara...ics/Kepa_D.htm

            Siehe auch Karte:
            Angehängte Dateien
            Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 17.11.2020, 17:08.
            Viele Grüße

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            • Anna Sara Weingart
              Erfahrener Benutzer
              • 23.10.2012
              • 17438

              #7
              Nachfolgend ein Zitat aus: Schlonsk. Chronik eines deutschen Dorfes an der Weichsel in Mittelpolen, von Edith Kaiser, 2016


              "Zur Vervollständigung des Bildes über dieses Siedlungsgebiet sei aber nachstehend ein kurzer Abriss der Geschichte der Besiedlung der Weichselniederung gegeben. Sie beginnt um die Mitte des 16. Jahrhunderts, und zwar im Mündungsgebiet der Weichsel im Danziger Werder. Diese Siedlungsaktion wurde von holländischen Siedlern eingeleitet, die von ihrer Heimat her Erfahrungen in der Urbarmachung von Fluss- und Meeresmarschen hatten. Doch gesellten sich zu ihnen bald deutsche Bauern aus dem Alten Werdergebiet, die es von den Holländern gelernt hatten, durch Errichtung von Dämmen den wilden Fluss zu zähmen und ihm durch den nach jeder Überschwemmung zurückbleibenden Schlick fruchtbaren Boden abzugewinnen. Das gute Ergebnis der Siedlungstätigkeit am unteren Lauf der Weichsel führte dazu, dass stromaufwärts zu beiden Seiten des Flusses immer neue deutsche Siedlungen entstanden. 1555 sind die ersten Holländer bei Danzig anzutreffen, 1562 wurden solche im Großen Werder, u.a. bei Tiegenhof angesetzt. 1560 erreichte die Siedlungstätigkeit bereits die Gegend von Thorn und griff damit auf das mittelpolnische Gebiet, das spätere Kongresspolen, über. Hier wurde in der Weichselniederung als erste Siedlung das Dorf Słońsk (Schlonsk) im Jahre 1605 durch den Bromberger Starost angelegt, das Gegenstand der nachstehenden Dorfchronik ist. Fünf Jahre später war der Siedlungsweg bereits bis un-weit von Leslau (Włocławek) vorgedrungen, wo 1610 das Dorf Alt-Bógpomoż entstand, und erreichte im Jahre 1629 Warschau, wo auf der "Sächsischen Kämpe" einige Familien auf 136 Morgen angesiedelt wurden. In der Zwischenzeit waren neben Słońsk und Alt-Bógpomoż zahlreiche andere Niederungsdörfer gegründet worden."
              Viele Grüße

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