Klarheit kann nur die weitere Familienfoschung bringen, aber fps, da stehst Du natürlich vor einer Hürde.
So ist es wohl. 1720 ist vom Zeitpunkt des ersten Auftauchens dieses Namens doch noch sehr weit weg, da sind nicht nur ein paar Jahrzehnte dazwischen.
Aber eine Sammlung von Ideen ist ja schon mal mehr als gar nichts...
Den hier würde ich noch hinzunehmen:
Im Kataster der kontribuablen Güter der Grafschaft Mark von 1705 findet sich unter Langendreer als vorletzter
2795. Rockholl. Gibt 5 Hühner, 15 St., 1 Handdienst. https://www.historische-kommission.l...ert_(2017).pdf
Viele Grüße
Peter
Ohne gründlich zu recherchieren würde ich vermuten, dass Rockholt mit dem Familiennamen Rocholl zusammenhängt. (Was in einem früheren Beitrag auch schon vermutet wurde.)
Man müsste einmal nachsehen, ob die mutmaßliche Variante Rockholt(z) u. ä. nur im Bochumer Bereich auftaucht. Wenn ja, könnte es gut sein, dass man Rocholl in der Bochumer Umgebung "verhochdeutscht" hat, in Analogie zu den anderen -holz Namen. In Linden-Dahlhausen gibt es auch Buchholz-Bockholt in allen Varianten, und ich meine genauso Meinholt/Meinholtz. Während Buchholz ja tatsächlich die Waldbedeutung enthält, würde ich bei Meinholt/Meinold auf eine Weiterverwendung eines Vornamens tippen, und vermutlich ebenso bei Rocholl.
Rocholl ist laut gedbas so weit und früh in NRW verbreitet ist, dass man nicht mal ebenso den Ursprung ausmachen kann. Früheste Treffer dort sind Radevormwald (*1645). Verbreitung aus der Umgebung wäre theoretisch denkbar, aber die mehrmalige Entstehung aus einem heute vergessenen Vornamen finde ich plausibler. Und da man mit dem Vornamen nichts mehr anfangen konnte, hat man z. B. bei Bochum den Namen analog zu den -holz-Namen verändert.
Wohnstätten/Kotten hätten dann mal wieder von ihren Besitzern den Namen...
VG LiSi
Hallo LiSi,
nachdem ich lange in den Wäldern gewandert bin, komme ich zu einem ähnlichen Schluss, mit einer Ergänzung: überall wo sich ein tatsächliches Rockholt findet und früh davon abgeleitete Namen mit -t, steht die Deutung mit -holz oben auf der Liste. Im Bochumer Raum finde ich bisher keines. Und neben der Ableitung von einem Vornamen, die ich auch für möglich halte, sehe ich die Bedeutung Rauchloch usw. Bei den von Berchem gen. Rocholl usw. halte ich sie für erwiesen.
Viele Grüße
Peter
Hallo zusammen,
ich versuche mal ein Fazit.
Die Familiennamen Rocholl usw. und Rockholt usw. können verschiedene Bedeutungen haben.
1. Rauchholz/-wald, Geruchholz/-wald. Wohnstättenname nach der Lage in oder an einem Gehölz, in dem es raucht oder riecht
2. Rauhholz/-wald. Wohnstättenname nach einem Gehölz mit dichtem Bewuchs
3. Rauchloch, Stinkloch. Übername nach einer ärmlichen Behausung
4. Rauchfang, Schornstein. Übername nach einem Haus mit (auffälligem) Schornstein http://www.koeblergerhard.de/wikilin...l+&f=mnd&mod=0
5. Rauchholz. Übername nach den Räucherstecken im Rauchfang, vielleicht für einen Räucherer.
6. Sohn des Rocholl u.ä. Patronym zu einem zweigliedrigen altdeutschen Personennamen. Für das erste Glied wird mehrfach hroc - Kampfruf genannt. Für das zweite kommen -wald, -walt, Ableitung von waltan - herrschen, und -hold, -holt - hold, huldvoll in Betracht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_...scher_Herkunft (darin Roch mit Suchfunktion)
Fußnote: mit der Industrialisierung des Tales an der Ennepe erwies sich die Bezeichnung Rauchloch, Stinkloch für die Lage von Gut Rocholz als prophetisch. Wer von Gevelsberg nach Hagen fuhr, bekam noch in den 1960ern das Hasper Gold zu schlucken - nein, nicht das Bier.
Viele Grüße
Peter
fußnote: Mit der industrialisierung des tales an der ennepe erwies sich die bezeichnung rauchloch, stinkloch für die lage von gut rocholz als prophetisch. Wer von gevelsberg nach hagen fuhr, bekam noch in den 1960ern das hasper gold zu schlucken - nein, nicht das bier.
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