Bei Anfragen in unserem Forum zur Namenforschung bitte folgendes beachten:
In diesem Forum geht es nicht um die Suche nach Vorfahren bzw. bestimmten Namensträgern, sondern nur um die Bedeutung von Namen im Allgemeinen!
Zwecks Indexerstellung bitte für jeden einzelnen (Familien-)Namen ein eigenes, separates Thema erstellen. (Nicht mehrere Namensbedeutungen innerhalb eines Themas erfragen!)
Den Fragebogen, der bei der Themenerstellung vorgegeben ist, bitte immer möglichst vollständig ausfüllen.
Erst Ahnenforschung, dann Namenforschung: Besonders bei ausgefallenen Namen sollte der Namensdeutung die Vorfahren-Recherche der Namensträger vorausgehen. Sie sollten möglichst für mehrere Jahrhunderte rückwärts angeben können, wo und in welchen Schreibvarianten der Name auftrat.
Themen die diese Vorgaben missachten werden gegebenenfalls verschoben, gesperrt oder gelöscht.
... Vgl. Otto > Ottelin
Hier: der Name einer von Otto I. geprägten Münze https://drw-www.adw.uni-heidelberg.d...a&term=ottelin ....
Umgekehrt bedeutet das, dass das -lin in Isolin kein deutsches Diminutivsuffix sein kann.
Fast 300 Jahre später. Das DFD verlinkt ja drei Varianten zu Iselin (Isele, Iseli, Eiselin). Aber eben nicht Isolin, und das halte ich für keinen Zufall. Der Artikel ist grade erst eingestellt, die Autorin Julia Griebel könntest Du direkt fragen. Nach meiner Erfahrung bekommt man da Auskunft. https://www.namenforschung.net/dfd/m...julia-griebel/
Ich glaube im Moment eher an romanischen Ursprung. Ich suche weiter.
Viele Grüße
Peter
Dankeschön!
Gute Frage auch: wie wurde der Vorname dann zum Modenamen ambitionierter Eltern in Thüringen-Sachsen (Grenzgebiet Thüringen zu Sachsen).
Meine aus einem thüringischen (Grenzgebiet zu Sachsen) Dorf stammende Oma ist tatsächlich seit über 30 Jahren mit einem Italiener zusammen. Vielleicht eine Reinkarnation?
Ambitioniert war da keiner. Alles Handarbeiter in dieser Familienlinie in einer Gegend voller Bauern. Oma ist die 1., die studiert hat und ihr ital. Lebensgefährte ein ungelernter Arbeiter. Oma wurde als Arbeiterkind im Bauerndorf wegen der Arbeiterherkunft wohl gemobbt, sagt sie.
Ich denke, die Eltern ließen sich von der Literatur inspirieren oder von einer lebenden oder historischen oder legendären Persönlichkeit. Und wenn erstmal einer Isolin hieß, gefiel das anderen, oder der Name wurde vom Patenonkel an das Patenkind weitergereicht.
Viele Grüße
Peter
Glaubst du, dass die Handarbeiter Literatur konsumierten?
Oma sagte mal, dass es bei ihr zu Hause zwei Bücher gab. Muss dann wohl eines davon die berühmte französische Operette gewesen sein und das andere das Buch vom Pferd Isolin. Damit haben sie dann DEN Trend ihrer Zeit gesetzt. *Applaus*.
Nee, ernsthaft: wäre schön zu wissen, woher der Name kam. Warum schließt du die möglichen jüdischen Varianten aus?
Hier findet man "Islin", "Iselin", "Isrlin" und ähnliche Varianten als aschkenasische (also osteurop.- jüdische) männliche Vornamen. https://www.avotaynu.com/books/dagnindex.old
Vielleicht wurde ja Isrlin zu Isolin eingedeutscht.
das erscheint mir als der wahrscheinlichste ursprung.
aus Yczlin aus deinem link wird eine versuchte deutschschreibung. ein vokal muss rein, damit es aussprechbar wird.
freundliche grüße
sternap
ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.
Wir müssen wahrscheinlich etwas weiter zurück. Der Vater des 1857 geborenen Isolin Matthes, den wir aus seiner späteren pädagogischen und literarischen Karriere kennen, war Schullehrer in Vollmershain
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Wenn wir wüssten, wie der Vater auf Isolin kam, hätten wir wohl den Ursprung des regionalen Trends. Dein Isolin wäre ein Nachläufer. Wie bist Du mit ihm verwandt? Weißt Du, wann er geboren ist?
Mit Hebräisch und hebräischer Onomastik kenne ich mich nicht aus. Die Herleitung kam mir laienhaft vor (ja, Glashaus). Jedenfalls, der früheste historische Isolin, der von Prag 1334, war mit Sicherheit kein Jude.
Viele Grüße
Peter
das erscheint mir als der wahrscheinlichste ursprung.
aus Yczlin aus deinem link wird eine versuchte deutschschreibung. ein vokal muss rein, damit es aussprechbar wird.
Danke, das vermute ich auch am Ehesten. Zumal Oma immer mal von jüd. Herkunft spricht. Und das Problem mit dem Eindeutschen von Namen kenne ich im sonstigen persönlichen Umfeld auch, insbesondere Einführung von Vokalen (gerade, wenn sie aus dem Hebräischen stammen).
Meinen Geburtsnachnamen (andere Familienhälfte) habe ich kürzlich erst in einem litauisch-jüdischen Register gefunden, dass 2021 hochgeladen wurde. Hatte den Nachnamen immer mal gegoogelt und dazu zuvor nix gefunden. Macht jedenfalls Sinn, solch ganz seltene Familiennamen über die Jahre immer .al wieder zu googlen.
Der Vater von Isolin Wolf könnte Hermann Wolf sein. Im Jahre 1908 27 (Isolin) bzw. 53 Jahre (Hermann) alt. Isolin wohnhaft in Kleinpillingsdorf, Hermann in Großpillingsdorf.
Daneben gibt es noch eine Ella Beer, geb. Wolf. 1909 Ehefrau von Max Beer.
Protest! Isolin kommt in der Liste nicht vor, oder übersehe ich was? Es ist also Vermutung, und die Isolin die wir kennen, literarische und historische, waren keine Juden.
interessant finde ich die drei Isolin an Ort und Stelle:
bär, wolf, waren gebräuchliche jüdische familiennamen.
herrman konnte für chaim stehen.
einige reformatorische zweige benutzten gern biblische namen aus dem alten testament, unter anderem zugehörige der böhmischen brüder.
überhaupt zu wissen, dass es all diese namen gab, war ein augenzwinkender hinweis einiger der unausrottbaren, geheim immer noch die bibel lesenden zwangskatholiken-gruppen. ihre vorfahren konnten, wenn sie bloß zu lesen vermochten, deswegen als evangelische ketzer verbrannt werden.
freundliche grüße
sternap
ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.
das Duden Lexikon der Vornamen nennt Iso als alten deutschen männlichen Vornamen. Er steht dort für eine Kurzform von Namen, die mit Is gebildet werden, z.B. Isbert oder Isfried. Das Suffix -lin (entspricht im Neuhochdeutschen -lein) ist ein Diminutiv, wie er schon im Mittelhochdeutschen vorkommt, vgl. Friedolin. Die Verkleinerungsform kann den "kleineren" und damit "jüngeren" Iso bezeichnen. Dann ensteht Isolin.
Gruß
Scriptoria
Zuletzt geändert von Scriptoria; 23.09.2022, 15:20.
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