Kriegsgefangenschaft ehem. UdSSR, 1945 - Frage nach zeitlichen Abläufen

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  • LesIsi
    Benutzer
    • 12.08.2024
    • 33

    #1

    Kriegsgefangenschaft ehem. UdSSR, 1945 - Frage nach zeitlichen Abläufen

    Liebe Forumsmitglieder,
    ich habe vom roten Kreuz Unterlagen zur Kriegsgefangenschaft einer meiner Vorfahren erhalten.

    Er kämpfte 1945 im Volkssturm in Breslau und geriet am 7.5.1945 in sowjetische Gefangenschaft. Erst 7 Monate später (im Dezember 1945) wurde er im Lager 212 Segesha, Karelo-Finissche SSR gemeldet.
    Im Februar 1947 starb er an Lungenentzündung.

    Was ich mich frage: hat seine "Reise" von Breslau bis ins Lager tatsächlich 7 Monate gedauert? Oder erfolgte die Meldung (die Erfassung?) dort erst so spät?

    Gibt es Berichte ehemaliger Kriegsgefangener, die die gleiche "Reise" machten?

    Ich habe schon im Internet recherchiert, bin aber nicht wirklich fündig geworden. Bei "LeMo Lebendiges Museum online" gibt es zwar Zeitzeugenberichte, allerdings nicht zu diesem speziellen Lager.

    Vielleicht kann mir hier jemand weiter helfen?
  • agrion
    Erfahrener Benutzer
    • 14.09.2007
    • 111

    #2
    Mahlzeit,

    ich gehe mal davon aus, dass der Transport nicht 7 Monate gedauert hat. Vielleicht war er vorübergehend in einem Sammellager interniert, und letztendlich wurde er erst im Gefangenenlager registriert. Ich glaube nicht, dass der Sachverhalt immer sauber dokumentiert worden ist.

    Mein Großonkel war in 4 russischen Lagern interniert, bis er Weihnachten 1949 wieder daheim war. Die Zeiten und Lager habe ich aus seinem Antrag auf Kriegsgefangenen-Entschädigung. 1957 sind ihm dann 1440 DM zugesprochen worden, für die Jahre 1947, 1948 und 1949.

    Ich selber habe keine Berichte ehemaliger Soldaten über diese Lager gefunden.

    Beste Grüße

    agrion

    _________________________________________
    Forschung:
    HASTRICH aus Brandscheid, Westerwald 1660
    WERTHES aus Seligenstadt, Rhein-Main 1735
    KLASEN aus Anschau, Eifel 1750
    BÜLLESBACH aus Büllesbach, Rhein-Sieg 1690
    https://www.ahnenforschung-hastrich.de/

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    • Pommerellen
      Erfahrener Benutzer
      • 28.08.2018
      • 2153

      #3
      Hallo,

      ich habe eine Akte des NKWD über einen Kriegsgefangenen vorliegen. Die Akte habe ich über den Suchdienst des Rote Kreuz erhalten. Es ist ein typischer Standard "Personalbogen". Schon oft hier im Form diskutiert. Für die ersten vier der sechs genannten Lager werden keine Zeiten angegeben, sodass eine Berechnung der Transportzeit sich erübrigt. Nach der mündlichen Aussage erfolgte der Abtransport nach dem 9.5.1945 wohl recht zügig. Betreffender Soldat kehrte auch erst Weihnachten 1949 heim.


      Viele Grüße

      Kommentar

      • LesIsi
        Benutzer
        • 12.08.2024
        • 33

        #4
        Entschuldigung, dass ich jetzt erst reagiere. Erst einmal "Danke" für eure Antworten.
        Dass die Gefangenen zuerst in Sammellagern untergebracht waren, ist klar. Fotos von Massen an Männern auf freiem Feld hinter Stacheldraht gibt es ja jede Menge.
        Meine Vermutung, dass er erst später erfasst wurde, macht für mich nach einigem Überlegen (das schadet ja nie ) keinen Sinn. In dem Lager wird klar gewesen sein, wann die Gefangenen aus Breslau dort angekommen sind. Auch wenn der Erfassungsbogen viel später ausgefüllt wurde, wird dort doch trotzdem das Datum der Ankunft und nicht das Datum der Erstellung des Erfassungsbogens eingetragen worden sein.Kleine Ungenauigkeiten bzw. Abweichungen sind mit Sicherheit vorgekommen. Aber eine Differenz von 7 Monaten als "Ungenauigkeit" kann ich mir nicht vorstellen.

        @Pommerellen: du schreibst, dass in der Akte des NKWD, die dir vorliegt, das von sechs Lagern berichtet wird. Dies ist in der mir vorliegenden Akte nicht der Fall. Dort ist nur das Lager 212 in Karelien aufgeführt.

        Mich interessiert einfach der Weg, den mein Verwandter (und all die anderen mit ihm) von Breslau nach Karelien zurück gelegt haben. Aber leider gibt es online dazu nichts zu finden, wie ihr beide ja auch festgestellt habt. Schade. Aber gut, so ist es halt. Und das Thema hat auch nicht Priorität 1 bei meiner Ahnenforschung. Die Suche betreffend ehemaligem Schlesien ist einfach sehr mühsam. Ich komme an so vielen Stellen einfach nicht weiter. Aber das geht ja nicht nur mir so... Sorry, ich komme von Thema ab.

        Nochmals vielen Danke für eure Mühe.

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